Ich denke...
... einerseits, dass man den "nicht deutschen" Sprachgebrauch nicht so verkniffen sehen darf, schließlich werden inzwischen auch Worte aus der deutschen Sprache ins Ausland exportiert - dort regt sich auch niemand darüber auf.
Alpenglühen z.B. gibt es nur in Deutschland - ergo (verflixt - das war jetzt Latein)... - also wird das Phänomen in Amerika eben auch "Alpenglühen" genannt.
Schlimmer und verwerflicher finde ich den allgemein schlampiger werdenden Umgang mit der deutschen Sprache. Damit meine ich nicht unbedingt die Falschschreibung im Internet sondern die grundsätzlich schlampige Anwendung von Grammatik, Metaphern und Vergleichen.
Ein Hund ist nun einmal nicht größer wie eine Maus, sondern größer als eine Maus!
Wenn ich meinem Radiosprecher zuhöre, dreht es mir so manches Mal den Magen um. Ebenso, wenn ich mich auf meinem Sofa räkele und in der Flimmerkiste Unsägliches gesagt wird.
"Rettet dem Genitiv" ist für viele ein Witz - für mich eine ernst zu nehmende Angelegenheit.
Schließlich bin ich nicht nur Fotografin sondern auch Sprachfetischistin
Meine Kinder haben darunter gelitten, dass sie recht oft zu hören bekamen "Tuten tut der Nachtwächter" - inzwischen haben sie ein Alter erreicht, in dem sie sich selber über die Sprachanwendung ihrer Altersgenossen echauffieren (tut mir leid - ich finde das Wort "echauffieren" einfach zu schön - viel schöner als "sich aufregen" - denn es ist in seiner Bedeutung dann doch etwas feiner und graziler als das "sich aufregen")
Wer nicht auf eine "ordentliche" Sprache achtet, der ist auch im Umgang mit anderen Dingen nachlässig, schlampig und unaufmerksam.
Hab ich leider so festgestellt.
Dem Otto-Normal-Sprecher wird es allerdings nicht einfach gemacht - der Einfluss der Medien auf das Sprachgut ist nicht zu unterschätzen, was der Mensch im Radio sagt, muss richtig sein, der hat es ja gelernt.
Leider weit gefehlt.
Ich muss recherchieren, wo genau diese Untersuchung angesprochen wird, in der festgestellt wurde, dass der Untergang einer Kultur als erstes am Sprachgebrauch bemerkt wird. Da gab es vor einiger Zeit einen Artikel.
In diesem wurde angemerkt, dass der durchschnittliche Wortschatz eines Deutschen vor wenigen Jahren noch etwa 600 Wörter in der täglichen Verwendung beinhaltete.
2006 waren es nur noch 300 Worte....
Ein Schelm, der Böses dabei denkt?
Tilla
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Esse quam videri
Zitat von
Hans Windisch:
Lesen Sie jetzt gleich auf Seite 18 weiter, wenn Sie mit ein paar Faustregeln zufrieden sind,
o h n e Zusammenhänge zu kennen. Mit diesen Faustregeln können Sie bei schönem Wetter 90% ihrer Aufnahmen machen. Sie werden damit ein tüchtiger Roboter sein.