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Rettet die deutsche Sprache

@****iko:
Find ich völlig korrekt. Denn um diese Sprache kommen sie ohnehin nicht herum. Ob nun Hauptschule oder Gymnasium. Und egal, welcher Beruf.
Abgesehen davon, find ich sie auch sinnvoll.

By the way... ähhh... apropos... ähhh wo wir grad bei sinnvoll sind:
@*****aus:
Russisch musste ich nie lernen und hatte es auch nie vor. Mittlerweile wäre es in Deutschland tatsächlich sinnvoll... Da bist Du klar im Vorteil. *zwinker*

L.G.
T.
die Sprache der Jugend
sagt doch gestern hinter mir bei + eine junge Frau zu Ihrer Freundin

Ich switche mal zu Dir lieber rüber.

Sprachs und stand dann hinter mir an der Kasse... *lol*

Aha.

Was Russisch als sinnvoll in diesem Lande angeht... Gleich noch Arabisch / Türkisch dazu, was auch hier Sinn machen dürfte.
Hier ist die Angst vor "fremden" Einflüssen spürbar. Ich habe keine Probleme mit Anglizismen und gerade in meinem Beruf bin ich dankbar, dass viele Anglizismen vorkommen, so brauch ich nicht ins Wörterbuch zu schauen, wenn ich mit fremdsprachigen Geschäftspartnern spreche.
Lesaja hat es ganz gut auf den Punkt gebracht. Die Sprache ist ständig im Wandel und das wird auch immer so sein und stolz kann ich auf Sachen sein, die ich selber geschaffen habe.
Was mich nur aufregt, ist die Verunstaltung der deutschen Sprache, wenn sie denn benutzt wird. "Alta, isch geh in Disco" wird heute keineswegs nur von Jugendlichen mit Migrantenhintergrund benutzt, sondern von deutschen Kindern.
Seht Euch doch mal hier im JC um. Die Rechtschreibung ist mitunter auf katastrophalem Niveau. "Ihr seit" und "standart" sind hier keine Ausnahmen, sondern fast die Regel.
Ich habe das Wort "nähmlich" in die Forensuche eingegeben: 178 Treffer. Noch Fragen? Ich möchte nicht wissen, wieviele von den Beitragsverfassern panische Angst vor Anglizismen haben... Ihr versteht, was ich damit sagen will *zwinker*
Aber es geht noch besser: das Wort "standard" ergibt 560 Treffer, das Wort "standart" hat unfassbare 303 Treffer. Hier wurde wohl kaum die Art des Standes, also "Stand-Art" gemeint.
Natürlich kann sich jeder mal vertippen, aber die Buchstaben "d" und "t" liegen NICHT nebeneinander.
In diesem Sinne: lieber die deutsche Sprache checken als sie "ferstehen".
**vi Frau
4.649 Beiträge
Wow,
das mit den Ergebnissen aus der Forensuche ist natürlich hart. Das trifft...

Man sollte jetzt noch nach "tollerant" suchen...

*floet*

Du hast natürlich Recht - mit der Rechtschreibung haperts am einen oder anderen Ende. Leider.

Aber was die Verfremdsprachlichung (boah, fieses Wort...) der deutschen Sprache angeht, da gilt meiner Meinung nach einfach nur: Manches macht Sinn, anderes wiederum halt nicht. Das ist leider immer abhängig von der subjektiven Betrachtungsweise und demnach relativ...
Man sollte jetzt noch nach "tollerant" suchen...
Sehr starkes Beispiel *schock*
EDIT: beide Beiträge zu diesem Thema sind von IHM.
****iko Mann
11.369 Beiträge
Man sollte jetzt noch nach "tollerant" suchen...

hab ich gemacht und sagenhafte 215 Treffer gelandet......

lg

von mir (Mr. Nurwiko)
nur? dann kann der aber nicht alles durchsuchen....mir kommt es vor als wäre dieser rechtschreibfehler in jedem zweiten beitrag und profil....dann hab ich lieber anglizismen etc...ganz ehrlich...
Anti-Schreibfehlermaßnahme
Ich habe mir jetzt ein Rechtschreibprüfungsprogramm für Internet-Browser installiert und hoffe, dass ich die Zahl meiner Dreckfuhler damit reduzieren kann.

Sollte ich zu viele davon schreiben, erbitte ich ggf. dezent angebrachte Hinweise.

Danke, G.
Ich denke
das Grundproblem der Zeit ist einfach, dass eine Sprache nicht mehr nur dem Zweck der Mitteilung und Willensbekundung dient (was ich sehr bedauere) sondern immer mehr der Separierung von der Masse (Szene - Fach - und Jugendsprache) und dem Zumausdruckbringen, eines vordergründig zur Schau gestellten Fachwissens, was jedoch nicht immer Grundlagenwissen mit einschließt.

Hinzu kommt mitunter der eitle Selbstanspruch, andere Menschen stets durch den eigenen Bildungsstand beeindrucken zu wollen.

Oder welchen anderen Grund sollte es geben, neuerdings stets anstatt beständig, nachhaltig zu sagen. Neue Ideen oder Neuerungen, mit Innovationen zu umschreiben und offene Stellen als "vakant" zu betiteln.

Ganz schlimm wird es Anzuhören, wenn ganze Artikel weggelassen werden wie bei: "Kirche und Staat muß das leisten können", um einen philosophisch umwölkten Bildungs - Eindruck zu hinterlassen.

Geradezu lächerlich finde ich "Backshop" was ja in der Konsequenz eigentich nur Arschladen heißen kann.

Auch der Trend der vollständigen Anglizmen ist immer mehr zum Heulen: z.B. Onboard - Unit, für das elektronische Maut - Registriergerät in LKW's.
Wobei man dummerweise, vom im deutschen Sprachraum verwurzelten Grundsatz, einen Gegenstand nach seiner Funktion zu benennen abweicht (Siehe Schraubendreher oder Bohrmaschine) und der dem englischen Sprachraum zuzurechnenden Tradition folgt, einen Gegenstand danach zu benennen, wo er sich befindet.
In der Konsequenz heißt dann in Zukunft der Müllfahrer (oder komunaler Entsorgungsfachangestellte *ggg* )
Müllkübelauto - Hintendraufstehfahrer!

Eine nicht immer schlüssige Erklärung dafür ist, der immer gern wiedergekäute Verweis auf das Informationszeitalter, das bei immer mehr und immer schneller erlangten Informationen, eine immer verkürztere und speziellere Sprache bedinge.
Das finde ich z.B. totaler Quatsch!
Die meisten Informationen, welche wir nämlich bekommen, benötigen wir zum Leben nicht und es ist damit schlichtweg Datenmüll.
Für lebenswichtige und erschöpfende Informationen hingegen, muß man stets Geld abdrücken! Und diese erfordern geradezu eine jedermann deutliche und verständliche Sprache *zwinker* !
***an Frau
10.900 Beiträge
@*****tte

Dazu passt so ungemein gut der

Drivinginstructor *roll*
Ach eins hatte ich noch vergessen:
noch unverständlicher ist es von vornherein, wenn ich auf dem Flug von Leipzig nach Paris, von der deutschen Flugbegleiterin auf Englisch vollgesülzt werde.
(Kein Zwischenstop in London und keine Sicherheitseinweisung)

Übrigens für die geneigten Zuleser sehr empfehlenswert:

Lexikon der untergegangenen Wörter von Nabil Osman aus dem Verlag C.H. Beck.

Ich vetrau mich sehr gern Menschen an, welche eine andere Herkunft haben als ich, um die deutsche Sprache weiter zu erforschen und zu benutzen!
***an Frau
10.900 Beiträge
@*****tte *top*

@*******Duo *flop*

Wohl eher "driving instructor"

Wenn es so auf dem Auto gestanden hätte, wäre ich durchaus fähig gewesen es auch so zu schreiben. Aber vielleicht ticken ja die Uhren in Berlin anders und darum stand es auf dem Auto so wie ich es geschrieben habe *fiesgrins*

Drivinginstructor

Hier gib es doch noch so einen anderen Thread, da hätte es besser hingepasst
Ich brauch mal einen Klugscheißer...
Klar hat sich die deutsche Sprache immer weiter entwickelt.
Und leider sprechen wir heute nicht mehr so wie noch vor 100 Jahren. Denn wer nicht nur moderne Fachbücher liest, wird schnell merken, dass die deutsche Sprache Generationen vor uns, eine ganz andere, verständlichere Wortvielfalt hatte, wie dieses verdenglischte Kauderwelsch unserer heutigen Zeit, durch das nichts aber auch gar nichts erklärt oder eindeutig bezeichnet wird.
Nur haben die Menschen eben keinen Zeit mehr zum Lesen, weil sie sich das Hirn mit Informationen und Reizen zukleistern, die sie eh nicht brauchen.

Oder was bitteschön erklären mir die Worte iPod, Podcast oder Assessement - Center ohne Wörterbuch im Alltag?

Gott sei Dank, dass mit dem aus der Mode kommen von Medien, die neuen Modeworte gleich mit absterben.
Leider kommt dafür, nachher jedoch auch nichts Besseres!

Dazu noch diese Euphemismen (Schönfärbereien): Bestager oder Performence für eine Entwicklung des Börsenkurses (wobei sich diese Schmiergeld - Gaukler an die Kunst anlehnen) - grauenhaft!

Zum Sprechen und Lesen sollte man sich schon Zeit nehmen. Du kannst auch nicht schneller leben, als Dein Herz schlägt!
Daher ist Zählstart allemal noch besser als Countdown oder Maut - Registriergerät besser als Onboard - Unit.

Nur mal zum Nachdenken an die, die sich der deutschen Sprache hier so offen bekennend schämen und diese abwerten:

Wenn wir von unserem ursprünglichen Sprachschatz fahrlässig nur 50% an unsere Kinder weitergeben und alle weiteren Generationen das Gleiche tun, wie lang dauert es, bis unsere Sprache noch toter ist als Latein, das ja wenigstens noch in der Wissenschaft weiterlebt?

Eine "Literatursprache Deutsch" wird es nicht geben!

Zudem haben sich gerade die Engländer so wenig um Europa verdient gemacht, dass sie es selbst unter dem Aspekt des Zusammenwachsens, nicht verdient haben, dass man deren Sprache derartig inflationär benutzt.
@la chatte
Wenn wir von unserem ursprünglichen Sprachschatz fahrlässig nur 50% an unsere Kinder weitergeben und alle weiteren Generationen das Gleiche tun, wie lang dauert es, bis unsere Sprache noch toter ist als Latein, das ja wenigstens noch in der Wissenschaft weiterlebt?

Schon passiert.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der durchschnittliche Wortschatz nun mehr gerade noch knapp über die Hälfte der Worte beträgt, die noch vor 15 Jahren im alltäglichen Sprachgebrauch genutzt wurden.... *schock*

Wen wundert's, wenn meine Tochter sagt "Mama... "Ungemach" ist ja ein cooles Wort, das werde ich verwenden, das kennt zwar keine Sau aber jeder versteht es..."

Ist Euch schon mal aufgefallen, dass die wenigsten Menschen noch in der Lage sind, in ganzen Sätzen zu reden?
Beeindruckendes Beispiel, das mir immer wieder die Sprache verschlägt ...
Die Floskel "Auf jeden Fall" - die immer dann angewandt wird, wenn sich jemand sprachlich besonders gut ausdrücken will, dieses Ziel aber um Meilen verfehlt, da es sich hier keineswegs um eine Floskel handelt, sondern um eine Formulierung am Anfang eines Satzes. Es kommt nur niemals der Rest vom Satz! [b]grusel[/b]

Geht Tilla jetzt ins Bett?
Auf jeden Fall........


















...noch diese Nacht!
In diesem Sinne,
Tilla
Hmm ...
ich erlebe es auch jeden Tag auf Arbeit, das ich Deutsche fragen muß, was sie mit den hingeworfenen Wortknochen und falsch verwendeten Fremdwörtern oder Neufertigungen wie "abschämig" ausdrücken möchten.
Da lieb ich mir meine Ausländer, da kann ich außer im Französischen, wenigstens einen Dolmetscher hinzuziehen. Denn wer spricht schon Urdu?

Höhepunkt im letzten Jahr (der Telegrammstil ist künstlerisches Stilmittel;
apropos - wissen unsere PISA - Kinder noch was ein Telegramm ist?):

Im ICE - Köln - Leipzig. Fußball - WM, alles ist rammelvoll. Ich sitze mit weiteren drei Frauen im einem kleinen, ICE - typischen Séparé (oh *roll* Kleinabteil) und freu mich.
Plötzlich schneit ein schlechtgekleidetes, verschwitztes Exemplar von Wellingtons Enkeln herein und fängt ohne Gruß an, auf die mir gegenübersitzende Dame auf Englisch einzureden, dass diese auf seinem Platz säße.
Kindchen rollt mit den Augen und wird sichtbar nervös.
Wellington - Schluffi - Enkel redet weiter auf Englisch auf das Mädel ein.
Ich, gleich empört über diese schlechten Manieren, verstehe dann sowieso nix - ich deutsch!
Plötzlich schaltet sich meinen Nachbarin ein und lässt sich im besten American - English die Bordkarte des müffelnden, angelsächsischen Beschwerdeführers reichen.
Nach einem kurzen Blick auf das Bilet macht sie ihn darauf aufmerksam, dass er (seinen schlechten Atem verbreitend) sich im Wagon 3 befindet. Seine Bordkarte ihm aber nur erlaubt, im Wagon 6, auf Sitz Nr. ... Platz zu nehmen.
Grußlos latscht Wellington - Enkel ohne ein Dankeschön weiter durch den Gang in Richtung Wagon 1 statt 6!

Und vier Frauen fragen sich:
Weshalb werden wir in Deutschland grußlos auf Englisch vollgequatscht, in der Erwartung, dass ich die Probleme des Engländers auf Englisch löse, während bereits ganze Generationen deutscher Kinder Fremdsprachen lernen?
****ert Mann
365 Beiträge
Wie hier desöfteren angesprochen wurde, ist es alles eine Frage der Pflege der Sprachkultur. Es gibt ein paar Bereiche, wo die englische Bezeichnungen aufgrund des Ursprungs sinnvoller und verständlicher erscheinen. Das Internet und oder Computerbereich sind zwei Beispiele davon. Im Alltagleben sind englische Begriffe in den meisten Fällen völliger Unsinn. Es fällt auf, daß jene, die, sagen wir, nicht gerade über die allerbeste Bildung verfügen, sich eher des englischen (Vulgar)vokabulars bedienen. Ich habe hier meine Prinzipien und die lauten: alles was auf Deutsch im Alltag möglich ist, wird auch mit deutschen Wörtern gesprochen oder geschrieben.

Ein "date" ist immer noch eine Verabredung, ein "chat" eine Unterhaltung, ein "joke" ein Witz und so weiter. Ganz schlimm ist die Werbebranche. Alles muß irgendwie nach "englisch" klingen, sonst ist es nicht der letzte Schrei oder gar ein Höhepunkt (zu neudeutsch: "highlight").

Lange Rede, kurzer Sinn:
Es geht um die Pflege der eigenen Sprachkultur.
Auch in der
Computersprache, muß man nicht alles usen oder checken!

Schlimmer ist jedoch, was mit rein deutschen Sprachbegriffen heute so alles veranstaltet wird, welche sich in ihrer Zusammensetzung eigentlich gegeseitig ausschließen:

Ich-AG, (Ich die Gesellschaft *hae* ),
freiwillige Wehrpflicht (uuuaaaah Schmerzen *gr* ),
vorläufiges amtliches Endergebnis (ja was denn nun vorläufig oder Endergebnis? *snief2* ) wobei das Wort Ergebnis ja schon beendet

oder

Nachrichtensprecher: "der Sarg des Toten wurde in seinen Heimat übergeführt ..."

Da kann er froh sein, dass er die Übergeführung nicht mehr bezahlen muß! Das wäre dann Kleingeld für zwei überflüssige Buchstaben mehr.

Ich finde dagegen sind die kleinen Verschreiber mit "tollerant" und "hardt" etc. hier Pillepalle, da Verschreiber in der Regel keine Überzeugungstäter sind.

Eins ist auf jeden Fall klar: wenn ich die Bedeutung von Worten nie gelernt habe und mich auch sonst nicht damit auseinandersetzen möchte (da ich ja auf nichtssagendes Denglish zurückgreifen kann), dann hab ich natürlich auch Probleme bei der Sprachanwendung!
***an Frau
10.900 Beiträge
@*****tte

Ich weiß nicht, ob du das Buch von Bastian Sick "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" gelesen hast. Ich hab mich köstlich amüsiert dabei, wenn ich nur an das Kapitel über die Puromanie denke, alles ist nur noch pur, herrlich.

Wer sich über "StiElblüten" der deutschen Sprache sachkundig machen will, ist mit diesem Büchlein bestens bedient, allerdings ist das Vergnügen bei der Hör-CD um einiges größer.

Übrigens auch so eine Unsitte in den Nachrichten wenn über Kriegseinsätze berichtet wird. Da wird ein Kriegsgerät mit irgendeiner Nummer, sagen wir mal XXXXX16 zum Einsatz gebracht. Was für eine Information! Denn das setzt ja voraus, dass ich auch alle anderen XXXXX1-15 kennen müsste. Reicht es nicht wenn nur von Raketen, Panzern etc. gesprochen wird, was schon schlimm genug ist, aber was kann ein Hörer bzw Seher mit einer weiterführenden Nummerierung anfangen.

Ich hab mal ein Seminar besucht, das sich mit dem Inhalt von Nachrichten beschäftigt hat: Was ist eine Nachricht!

Aber du hast ja auch schon ein treffendes Beispiel genannt mit übergeführt *roll*
Ja das Feldbusch - Buch ..
steht in meinem Bücherschrank und was dort steht, hab ich gelesen.
Ein wunderbares Grundlagenwerk, wer sich mit richtiger Sprachanwendung befassen möchte!

Naja gut, für mich wäre es schon interessant, ob in Krisengebieten (früher z.B. Jugoslawien) Städte mit einer F 15 oder aus einem Schulflugzeug (L 60 glaub ich) beschossen und bombardiert werden. Weil es aussagt, woher der Kolateralschädigende seine Waffen bezieht!

Schlimmer jedoch ist, wenn der Nachrichtensprecher berichtet:

" ..zum Zeitpunkt des Anschlages war der Bus gut gefüllt!"

Ja ist das jetzt einen Erfolgsmeldung ? Wo bleibt bei dieser Formulierung das Bedauern und der Anstand hinsichtlich der Hinterbliebenen der Opfer?
Ich glaub da hat dann in dem "gut gefüllten Bus" nur noch der Nachrichtensprecher gefehlt. Also doch keinen Erfolgsmeldung!

Oder der bis zum Erbrechen strapazierte Begriff: frisches Geld!
Ja kann denn Geld alt werden oder verschimmeln?
Man sollte schier einen Frischetest für Geld einführen. Wo ist da das Frischesiegel?
frisches Geld
fresh money... kommt aus dem kaufmännischen Sprachgebrauch und heißt nichts anderes, als das einem Unternehmen frisches Kapital zugeführt wird. Das kann sowohl die Ursache darin haben, dass das Unternehmen das Eigenkapital aktiviert hat und eine bilanzielle Überschuldung zu beseitigen ist oder aber Investitionen getätigt werden sollen, die eine Erhöhung des Eigenkapitals notwendig machen.

Grüße, Gurnemanz
Danke für die Erläuterung.
Das wäre eine Erklärung, die aber die Sinnlosigkeit der Wortverbindung, durch die falsche wörtliche Übetragung ins Deutsche nicht beseitigt.
Frisches Geld kommt m.M.n. aus der RTL / WDR - NRW - Assisprech - Ecke, von wo es sich über diese Medien, mittels blödsinniger Sitcoms und anderen zweifelhaften Sendeformaten, dominoartig über die ganze Bundesrepublik ausbreitet.

Auch frisches Kapital wäre eine unzuteffende Wortverbindung, da Kapital ja auch nicht verschimmelt. Maximal unterliegt es einem Wertverlust.
Zutreffender wäre daher eher neues Kapital, Kapitalerweiterung oder meinetwegen Budgeterhöhung.

Aber das wird nicht so gern verwendet, da ja dann der Euphemismus des "frischen Windes" fehlt, den frisches Geld (uuuah erbrech!) suggeriert.
****ert Mann
365 Beiträge
Ich kenne diese Bücher auch. Einfach köstlich und selbst mir als jemand, der in der Regel auf eine gewisse Aussagenlogik achtet, ist mir so manche Unlogik, die sich im Umgangsprachlichen ergibt, nicht aufgefallen! Ein anderes amüsantes Buch heißt "Engleutsch" oder "Denglisch" (den gnauen Titel habe ich jetzt nicht im Kopf). Ich habe mich fast totgelacht, wie der Autor über die deutschen Medien und einige Werbeleute hergezogen ist. Teilweise wissen sie gar nicht, was sie da überhaupt für einen Unsinn sagen, wenn man sich nurmal um ein Wörterbuch bemüht.

Stilblüten oder freudsche Versprecher finde ich dagegen richtig amüsant. Auch das obige Beispiel mit dem "überfüurten Sarg des Toten....". Mit oder ohne Inhalt? *ggg* In der Regel wird eine Leiche überführt. Üblicherweise auch in einem Sarg, aber was solls. Man weiß in etwa, was gemeint ist.

Das Problem ist aber schon richtig angesprochen. Es werden selbst schon die einfachsten deutschen Begriffe falsch verwendet. Was sind Unkosten? Ich kenne leider nur Kosten. *zwinker*

Oder: "Das Fenster ist auf." Was für ein Satz. Auf dem Tisch? Es kann nur heißen: "Das Fenster ist offen (oder geöffnet)."

Richtig ist auch die Feststellung, daß kaum jemand aus der PISA-Generation noch einen zusammenhängenden Satz zu formulieren imstande zu sein scheint. Das finde ich sehr bedenklich geschweige daß er das in einer Fremdsprache könnte, wo das noch verzeihlich wäre. Aber selbst im erlernten Schulenglisch..... einfach katastrophal. Da will jemand auf "international" machen und was man dann zu hören bekommt, ist kein Englisch, sondern oft irgendwelche von Deutsch ins Englische übersetzte angereihte Wörter. Nun, in diesem Falle sollten auch Milde walten lassen und das nicht streng sehen. Die Grundlagen der deutschen Sprache sollte man jedoch schon beherrschen.

"Frisches Geld" ist auch so ein dümmlicher Fall. Im Börsenjargon heißt es zwar "fresh" money", jedoch auf Deutsch spricht man von Kapitalzuflüssen. Somit wurde mit der wortwörtlichen Übersetzung die eigentliche Bedeutung des völlig verändert. Bestenfalls taugt es noch als schlechte Metapher. Wenn ich frisches Geld kenne... wie sieht es dann mit Kapitalabflüssen oder womöglich noch neuen Verbindlichkeiten aus? Schlechtes Geld? Oder altes Geld?

Vielleicht findet sich eines Tages ein Komödiant, der diese Sprachbeugungen einmal publik macht. Ich befürchte jedoch, daß er im deutschen Fernsehen keinen Sendeplatz erhält, da er genau dieses Medium damit veralbern würde. Ich bin schon froh, daß in einigen Bundesländern wieder die alte Rechtschreibung gelehrt wird. Im Grunde war die Rechtschreibreform ein plumper Versuch, die Fehlerquote zu senken oder denen, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, das Erlernen dieser zu erleichtern.

Nun, mir geht es nun nicht um das letzte Detail (ich bin auch nicht fehlerfrei), sondern um eine weitestgehende Entsorgung von unsinnigen Anglizismen. Es muß nicht gleich so werden, daß man von einer "geschwollenen" Ausdrucksweise sprechen müßte.

Was mich noch stört, ist der Gebrauch des "Du". Im Internet mag das noch tolerierbar sein. Im wirklichen Leben mache ich schon erhebliche Unterschiede.
******ter Paar
15.319 Beiträge
JOY-Team 
Wir waren so frei und haben die unschöne Streiterei und die Beleidigungen der letzten Beiträge aus dieser interessanten Diskussionsrunde entfernt.
***an Frau
10.900 Beiträge
Interjektionen
Wer wie ich die Newsletter (Informationsblatt/Rundschreiben) vom Duden abonniert hat, bekommt immer wieder nette Einblicke in die deutsche Sprache, zumal im Laufe der Zeit auch viel vergessen wird, weil Sprache oder deren erlernte Handhabung einfach so gebraucht wird, wie sie erlernt wurde.

Interjektionen, gerade hier in den Foren werden sie dauernd benutzt und darum stelle ich die Ausführungen des Dudens hier mal ein. Ich hoffe, damit gegen kein copy right (Urheberrecht) verstossen zu haben.

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Mit Interjektionen drückt man Empfindungen aus - "boh, hm,
igitt, juhu, o[h], papperlapapp, sakra" u. a. - oder auch
Aufforderungen wie "brr, hü, ksch, pst" u. a. Einfache
Interjektionen weisen keine Ähnlichkeit mit anderen Wörtern
auf, während komplexe Interjektionen dagegen als lexikalische
Strukturen erkennbar sind: "Donnerwetter", "mein lieber
Scholli", "Mann", "Mensch". Zu den komplexen Interjektionen
zu rechnen sind auch die sogenannten Inflektive - Verben,
die auf den Stamm reduziert sind. Sie tummeln sich vor allem
in Comics: "ächz, krach, seufz, würg" usw.
Gerade bei einfachen Interjektionen ist die Schreibung oft
schwankend. Bisweilen werden sie gedehnt, wie z. B. "aaaaaah,
ohhhhhh, hmmmm", oder vervielfacht, wie z. B. "igittigitt,
huiuiui, oweiowei", oder mehrere Wörter werden zu einer
Interjektion zusammengefasst: "manno[mann], ogottogott".
So hat man erhebliche Freiheiten, was die Rechtschreibung
angeht.
Auch die Kommasetzung ist nicht einheitlich: Einerseits kann
man die Interjektion häufig als satzwertig auffassen. Dann
steht sie allein, z. B. "Brr! Ach! Igitt!", bzw. wird vom
restlichen Satz durch Komma getrennt: "Brr, bleib stehen,
Brauner." "Igitt, hier wimmelt's ja von Ungeziefer."
Andererseits kann die Interjektion eng an den folgenden Text
anschließen. Dann wird kein Komma gesetzt: "Ach nicht schon
wieder!" "O wie lieb." "Karins ach so dramatischem Auftritt
konnte die Tutorin nichts Positives abgewinnen." "Welch o
herrliche Worte erreichen mein Ohr?!"
"Ey Moruk, bist du tight Alta? Rettet konkret dem Deutsch."








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