Ob das ganze wirklich etwas mit dem Alter zu tun hat, wage ich zu bezweifeln, ich denke, das macht eher die Erziehung so wie auch der jeweilige Charakter aus, in gewissem Maße vielleicht sogar der gesellschaftliche Stand.
Mein Exfreund war drei Monate jünger als ich, beide 18 Jahre. Ein lieber, ruhiger, wohlerzogner junger Mann aus gutem und betuchtem Elternhaus. Er war ein richtiger Kavalier der alten Schule, bei sämtlichen Türen sprang er vor um sie mir auf zu halten, egal wo wir waren, er wollte bezahlen, alles tragen am Besten mich noch mit auf Händen, auch musste ich immer zu Hause mit der vorgefahrenen Familienkutsche abgeholt werden. Bekam regelmässig Blumen oder Süssigkeiten.
Und ja, mich hat das auf Dauer einfach nur genervt, ich kam mir vor wie ein unselbstständiger Mensch. Gerade der Wiege entkrochen und unfähig alleine zu laufen.
Klar war es lieb gemeint, aber ist es nicht lächerlich, wenn er um den Tisch sprintet um mir in die Jacke zu helfen?
Vorallem fand ich all diese Gesten so unpersönlich. Eine Tür aufhalten kann ich jeder Frau, es ist auch nicht schwer die Blumen beim Händler zu beschaffen und mir in die Hand zu drücken und die Richtung des Stuhlschiebens bleibt auch von Frau zu Frau gleich.
Seine Liebesbriefe waren schön, sehr schön, aber durch seine verkorkste Handschrift schwer zu lesen.
Und das er prinzipiell das Portemonaie zückte hatte bei mir schon den Geruch von "Ausnutzen", vorallem, da ich NIE selber bezahlen DURFTE. Es ging so weit, dass ich mich im Restaurant auf die Toilette verabschieden musste um beim Ober unbemerkt die Rechnung zu verlangen und es darüber nachher im Auto einen handfesten Streit gab, weil sich das "nicht gehörte"...
Nach der Erfahrung kann ich nur sagen, in gewissen Maßen ist diese Art Aufmerksamkeit schön, aber man sollte es nicht übertreiben und vorallem sollte man vor lauter Etikette den Gegenüber auch noch als eigenständigen Menschen mit eigenem Kopf und Portemonaie respektieren und akzeptieren.
Mir ist es lieber, ich bekomme die Türe aufgehalten, wenn sich gerade die Gelegenheit ergibt, wenn er meine Handtasche hält, damit ich in meine Jacke schlüpfen kann statt mich "elegant hinein gleiten lassen" zu wollen. Und gerade beim ersten Date bezahle ich immer selber, damit erst gar keine Erwartungshaltung entstehen kann. In meiner heutigen Beziehung bezahlen wir abwechselnd, getrennt, wonach uns gerade ist und wie die jeweilige Finanzlage aussieht. Das wird nicht nachgehalten oder gegeneinander aufgerechnet.
Auch brauche ich niemanden, der mir das Katzenfutter ins Dachgeschoss trägt, finde es aber schön, wenn er es von sich aus macht. Und statt Pralinen und Rosen oder langen Liebesbriefen finde ich es schöner, wenn er eine persönlich auf mich ausgerichtete Kleinigkeit hin und wieder mitbringt, mir Pakete zu Hermes bringt und ne knackige SMS zwischendurch schreibt...
Alles in Allem brauche ich die alte Schule also wirklich nicht, die Einflüsse zwischendurch sind schön, aber nicht notwendig.
Und ich verstehe nicht, dass wir Frauen doch alle ach so emanzipiert sind, eigenständig sein wollen und unser eigenes Geld erwirtschaften, aber von den Männern erwarten uns zu behandeln, als lebten wir noch vor 100 Jahren und den roten Teppich ausgerollt bekommen müssten.
Mal ehrlich, ich als Mann wüsste auch nicht, woran ich mich halten müsste, wenn Frau einerseits als starke emanzipierte Frau auftritt (ist das eventuell sogar schon mannsgleich?!) und auf der anderen Seite behandelt werden will wie eine Prinzessin, das kann ja nur schief gehen.
Die Zeiten haben sich nun mal geändert und ich denke, wir sollten das anerkennen, was man uns gibt und nicht dem hinter her trauern, was wir hatten, obwohl wir doch selber die Veränderung herbei geschafft haben.
Mein Exfreund war drei Monate jünger als ich, beide 18 Jahre. Ein lieber, ruhiger, wohlerzogner junger Mann aus gutem und betuchtem Elternhaus. Er war ein richtiger Kavalier der alten Schule, bei sämtlichen Türen sprang er vor um sie mir auf zu halten, egal wo wir waren, er wollte bezahlen, alles tragen am Besten mich noch mit auf Händen, auch musste ich immer zu Hause mit der vorgefahrenen Familienkutsche abgeholt werden. Bekam regelmässig Blumen oder Süssigkeiten.
Und ja, mich hat das auf Dauer einfach nur genervt, ich kam mir vor wie ein unselbstständiger Mensch. Gerade der Wiege entkrochen und unfähig alleine zu laufen.
Klar war es lieb gemeint, aber ist es nicht lächerlich, wenn er um den Tisch sprintet um mir in die Jacke zu helfen?
Vorallem fand ich all diese Gesten so unpersönlich. Eine Tür aufhalten kann ich jeder Frau, es ist auch nicht schwer die Blumen beim Händler zu beschaffen und mir in die Hand zu drücken und die Richtung des Stuhlschiebens bleibt auch von Frau zu Frau gleich.
Seine Liebesbriefe waren schön, sehr schön, aber durch seine verkorkste Handschrift schwer zu lesen.
Und das er prinzipiell das Portemonaie zückte hatte bei mir schon den Geruch von "Ausnutzen", vorallem, da ich NIE selber bezahlen DURFTE. Es ging so weit, dass ich mich im Restaurant auf die Toilette verabschieden musste um beim Ober unbemerkt die Rechnung zu verlangen und es darüber nachher im Auto einen handfesten Streit gab, weil sich das "nicht gehörte"...
Nach der Erfahrung kann ich nur sagen, in gewissen Maßen ist diese Art Aufmerksamkeit schön, aber man sollte es nicht übertreiben und vorallem sollte man vor lauter Etikette den Gegenüber auch noch als eigenständigen Menschen mit eigenem Kopf und Portemonaie respektieren und akzeptieren.
Mir ist es lieber, ich bekomme die Türe aufgehalten, wenn sich gerade die Gelegenheit ergibt, wenn er meine Handtasche hält, damit ich in meine Jacke schlüpfen kann statt mich "elegant hinein gleiten lassen" zu wollen. Und gerade beim ersten Date bezahle ich immer selber, damit erst gar keine Erwartungshaltung entstehen kann. In meiner heutigen Beziehung bezahlen wir abwechselnd, getrennt, wonach uns gerade ist und wie die jeweilige Finanzlage aussieht. Das wird nicht nachgehalten oder gegeneinander aufgerechnet.
Auch brauche ich niemanden, der mir das Katzenfutter ins Dachgeschoss trägt, finde es aber schön, wenn er es von sich aus macht. Und statt Pralinen und Rosen oder langen Liebesbriefen finde ich es schöner, wenn er eine persönlich auf mich ausgerichtete Kleinigkeit hin und wieder mitbringt, mir Pakete zu Hermes bringt und ne knackige SMS zwischendurch schreibt...
Alles in Allem brauche ich die alte Schule also wirklich nicht, die Einflüsse zwischendurch sind schön, aber nicht notwendig.
Und ich verstehe nicht, dass wir Frauen doch alle ach so emanzipiert sind, eigenständig sein wollen und unser eigenes Geld erwirtschaften, aber von den Männern erwarten uns zu behandeln, als lebten wir noch vor 100 Jahren und den roten Teppich ausgerollt bekommen müssten.
Mal ehrlich, ich als Mann wüsste auch nicht, woran ich mich halten müsste, wenn Frau einerseits als starke emanzipierte Frau auftritt (ist das eventuell sogar schon mannsgleich?!) und auf der anderen Seite behandelt werden will wie eine Prinzessin, das kann ja nur schief gehen.
Die Zeiten haben sich nun mal geändert und ich denke, wir sollten das anerkennen, was man uns gibt und nicht dem hinter her trauern, was wir hatten, obwohl wir doch selber die Veränderung herbei geschafft haben.