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Lyrik für die Massen?

*****har Paar
41.020 Beiträge
schreiben ist arbeit und handwerk ( im übertragenen sinn).

*top*

Und wer das nicht kann oder will, der behauptet dann eben, seine Texte seien experimentell oder codiert.

Man schreibt etwas, das irgendwie bedeutungsschwanger wirkt, auch wenn man gar nichts zu sagen hat - und hofft, dass schon irgend jemand glaubt, man müsse sich nur lange genug mit dem Text befassen, um seine "Größe und Tiefe" zu erkennen. Dabei ist es nur heiße Luft ...

(Der Antaghar)
*****one:
schreiben ist arbeit und handwerk ( im übertragenen sinn).

Womit geklärt ist, dass es zweifellos formale Aspekte gibt. Allerdings gehört für mein Empfinden auch ein Funke Individualität & Kreativität dazu, den man entgegen den formalen Aspekten schwerlich lernen kann.
Daher bin ich auch offen für Glanz-Schwanz-Reime, denn selbst die großen Dichter & Denker scheuten sie zuweilen nicht.

Und auch experimentell finde ich gut, solange der Autor mich - im Falle von Unverständnis - bei der "Lesart" unterstützt. Daher eignet sich in meinen Augen gerade Lyrik für die Publikation im Internet.

neu..?
vielleicht ist das Mem(e) http://de.wikipedia.org/wiki/Internet-Ph%C3%A4nomen
eine zeitgemäße Form der Lyrik ohne sich sonderlich um formale Aspekte zu kümmern und zugleich via soziale Netzwerke die Massen erreicht?

alt ... ?
Codierung von Texten .. Friedrich Nietzsche - Also sprach Zarathustra - Ein Buch für Alle und Keinen

Ich denke "Codierung/Subtext/zwischen den Zeilen lesen" wird immer ein Teil der Lyrik bleiben, allein schon weil Sprache ein sehr unpräzises Instrument darstellt um Gefühle auszudrücken. Daher auch vermutlich die Nähe zur Musik. Ob es sich um heiße Luft handelt muss jeder für sich selbst entscheiden.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Mit
codierter Lyrik ging es mir schon immer so wie mit abstrakter Malerei und Zwölftonmusik. Ich erkenne die Aesthetik, eine kalte Ästhetik , die mich nicht berührt.

Aber ich habe einen uncodierten, zugleich ungereimten Versuch aus vor über 40 Jahren mal einem Forenbeitrag gegenübergestellt und die Reaktion war verblüffend. Der Forenbeitrag in Prosa wurde wohl kaum zur Kenntnis genommen, drei Seiten später (nicht im jc) lyrisch entfachte er eine ziemlich umfangreiche Diskussion. Ich bin bestenfalls Versuchslyriker, überlasse das gerne den Könnern, aber hier in diesem Rahmen zitiere ich das Beispiel:

Hoffnung - ein leeres Wort?

Hoffnung, die braucht der Mensch -
so sagt man,

Hoffnung oder den Strick.

Der Mensch
er hofft auf ewigen Frieden, auf Freiheit,
auf Gleichheit, ein besseres Leben.

Er hofft und lebt in Krieg, Unterdrückung, Not. –

Er lebt und ist gefesselt, denn er hofft.

Hoffnung, das ist der Strick!


Es gibt eine Lyrik für Anpacker, die damit ihr Geld zu Recht verdienen, vor denen ich großen Respekt habe: Librettisten/ Texter. Mir sind oft Texte begegnet, die nicht nur hohen lyrischen Wert haben, sondern eben auch die zusätzliche Schwierigkeit bewältigen, eins mit der Musik zu werden. Manchmal sind sie eindeutig sogar besser als die unterlegte Musik.
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