Eigentlich...
haben sub von schlagfertig und schlagfertig schon in der Art geantwortet, wie ich auch nun antworten wollte. All diese Gedanken und Gegenfragen gingen auch mir bei Lesen des Postings durch den Kopf.
(Ich habe dein posting @ amiga heute morgen gelesen, da aber Sonntag = Familientag, habe ich erst jetzt die Zeit und auch die Muße zu antworten)
@***ga
Da du mich angesprochen hast in deinem Posting, so möchte auch ich dir direkt antworten. Dies natürlich auch auf die Gefahr hin, dass auch ich deine Fragen nicht richtig verstehe.
Aber das Gefühl (ohne dich nun angreifen zu wollen denn nichts liegt mir ferner als das) habe ich - mit Verlaub - bei den Fragen die du mir stellst, dass du das was ich hier bisher zu dem Thema geschrieben habe nicht "richtig" verstehst.
Da es mir jedoch leider nicht möglich ist unsere komplette Lebensform hier niederzuschreiben mit allen Facetten und Details versuche ich einfach mal zu deinen konkreten Fragen und deiner Sichtweise Stellung zu beziehen.
Worauf ich ganz zu Anfang noch einmal hinweisen möchte, so habe ich in keinem meiner Postings gesagt, dass meine/unsere Kinder hinter meinem Herrn zurückstehen (müssen). Im Gegenteil schrieb ich mehr als einmal, dass meinem Herrn die Kinder vor allem - also sich selbst, unserem D/s, unserem SM gehen, was eine VORAUSSETZUNG dafür ist und war, dass ich ihm die Entscheidung in solchen Momenten getrost überlassen kann, mich ihm schenken konnte (und NEIN, die Kinder wissen nicht, dass und wie ich mich ihm geschenkt habe und was dies im Einzelnen bedeutet)
Die Frage nach der Gleichwertigkeit und der Würde der Kinder wäre damit eigentlich schon beantwortet, wenn man denn die ganze Tragweite dieser Tatsache "begreift".
Nämlich Verantwortung für die Rechte, Wünsche, Bedürfnisse, Entwicklung der Kinder, die man idealerweise übernehmen kann, wenn man Kinder hat - ob leiblich oder nicht spielt dabei für mich überhaupt keine Rolle.
Genauso wie auch ich diese Verantwortung wahrnehme, so nimmt auch mein Herr diese Verantwortung im täglichen Zusammenleben, in Kleinigkeiten und im Grossen tagtäglich wahr.
Ich habe nie geschrieben, dass du niederkniest. Aus deinen ersten Antworten ist für mich einfach nur rübergekommen, dass du die Entscheidung, ob und wann du zu deinen Kindern gehst, deinem Herrn überlässt.
Es ist schade, dass nur dieses in meinen ganzen "romanähnlichen" Ausführungen für dich rübergekommen ist und nicht das "drumherrum" was ich dargestellt habe, was für mich Voraussetzung dafür ist.
Ich habe auch nicht explizit Dich angesprochen, als es um das "in die Knie gezwungen werden" ging.
Und das mein 24/7 Bild verzerrt ist, mag ja vielleicht sein. Es geht vielleicht einfach von einer anderen 24/7-Beziehung aus wie ihr sie lebt und da es da wie überall zahlreiche Facetten gibt, lässt sich nun ja auch nicht verleugnen. Bei deinem letzten Posting frage ich mich, ist das denn noch 24/7? Bitte entschuldige meine Unwissenheit…
Auch hier habe ich nicht "nur" dich angesprochen. Was ich mit verzerrten Bildern meine sind folgende Aussagen:
das geht natürlich bei 24/7 dann nicht, da sub immer erst auf das ok von dom warten muss
auch glaube ich, dass da sicher seelische wunden entstehen. eine frau gehört in unserer gesellschaft nicht auf oder in die knie gezwungen,...
(ein Beispiel: Mutter, Dom und ein befreundetes Ehepaar sind mit den Kindern auf der Kirmes. Kind möchte Karusellfahren, darf aber nicht. Kniet nieder und sagt, bei Mama funktioniert das auch immer.... *Haaresträub. Solche und unendlich viele weitere Begebenheiten könnten und werden sich ergeben. Da bin ich sicher.)
Das gibt sicher keine seelischen Wunden aber in eurem Fall prägt sich ein Frauenbild ein, welches deinen Kindern suggeriert, dass die Frau ihrem Mann zu dienen hat, ihm gehört.
Letzteres Zitat stammt aus deinem Posting, deshalb habe ich - auch - Dich mit angesprochen. Da du mich - uns - nicht kennst, uns nicht zusammen erlebst, so frage ich mich wirklich wie du beurteilen willst, dass sich in - unserem - Fall ein Frauenbild einprägt, welches dieses den Kindern suggeriert.
Bei den anderen Zitaten handelt es sich - für mich - um typische Vorurteile, sogar Bewertungen werden getroffen, es werden "Tatsachen" dargestellt und Beispiele konstruiert wie unser Zusammenleben abläuft, die wohl "aus der Ferne" (bzw. nach 2 Postings) schlecht beurteilt werden können, dazu bedarf es etwas mehr. Ich denke ich darf mich darüber wundern und auch traurig sein (dass es hier nicht hingehört schrieb ich nicht), dass dies - sogar - in einem Forum wo es um Dominant und Devot geht - der Fall ist. Keineswegs habe ich etwas gegen konstruktive Auseinandersetzung oder andere Ansichten. Wie du so treffend schriebst, schliesslich ist das hier ein Diskussionsforum. Um sich auseinanderzusetzen ist es m.E. jedoch erforderlich zu hinterfragen anstatt Behauptungen über das Familienleben anderer aufzustellen und du scheinst es ja genauso zu sehen.
Richtig - 24/7 hat so unendlich viele Facetten - wenn du dich nun fragst ob das denn noch 24/7 ist, was wir leben, so leben wir - unser 24/7. Wir leben was wir sind und wie wir fühlen - soweit das im Alltag mit 3 Kindern möglich ist. So steht es in unserem Profil. Eine "Schubladeneinteilung" ist im Leben generell schwer möglich, jedoch hilft es sich zumindest in etwa zuzuordnen, wenn man sich in einem Forum wie diesem bewegt.
Was es für uns bedeutet, das wäre eigentlich ein gänzlich neues Thema.
Dazu hier nur so viel. Für uns bedeutet 24/7, dass wir ein ständig vorhandenes Machtgefälle leben. Er ist mein Partner, mein Gefährte, mein engster Vertrauter, mein Geliebter, aber eben immer auch mein Herr und das nicht nur für eine begrenzte Zeit oder ausschliesslich sexuell sondern IMMER und allumfassend. Dies ist - für uns - nicht gleichbedeutend damit, dass man es in jeder Sekunde aus-leben muss, die Sub ständig dienend ist. Aber dass es in jeder Sekunde aus-gelebt werden kann, wenn er etwas von mir verlangt, dass ich bereit bin, ohne dass er 24 Stunden etwas von mir verlangen muss..... Wie gesagt, genug Stoff für ein eigenes Thema....
Wenn dies für dich dann kein 24/7 ist, dann ist es das - für dich - eben nicht.
Dazu dass die Kinder etwas suggeriert bekommen, so möchte ich nur kurz sagen, dass gerade im Bereich D/s doch vieles auf non-verbaler Ebene ablaufen kann. Im Alltag mit 3 Kindern ist da eben Fantasie gefragt um ihnen nämlich eben nicht das Bild der - ständig - dienenden Frau zu suggerieren. Ich möchte damit sagen, dass die Kinder doch den Hauptteil garnicht mitbekommen obwohl sie daneben stehen und behaupte sogar, dass auch "draussen" nur ein wirklich aufmerksamer Beobachter der dazu auch noch selbst BDSM "lebt" oder weiss was sich dahinter verbirgt, dies erahnen kann. Ich habe Regeln, die sich nach aussen eben schwer erkennen lassen und es läuft sehr vieles zwar offen, aber dennoch nicht erkennbar ab. Oder glaubst du, meine Kinder oder irgendjemand anderer merken es, wenn wir Händchenhaltend spazieren gehen und ich bin z.B. in einer Äußerung über die Strenge geschlagen, wenn er mir die Hand fester drückt - oder gar mir kurz hintereinander die Hand z.B. 10 mal drückt, was da gerade abläuft???? Ich weiss dann genau was gemeint ist und evtl. später auf mich zu kommt. Oder aber er schaut mich an und ich blicke kurz zu Boden.... ich könnte 100 Beispiele nennen...
Einige Dinge wie z.B. das am Boden sitzen (nicht ständig) leben wir auch vor den Kindern aus, da wir der Meinung sind, dass die Kinder dadurch keinen Schaden erleiden. Ich sitze auch beim Spielen sehr oft auf dem Boden - ohne dass mein Herr dies möchte - meine Kinder wissen: Ich sitze gerne auf dem Boden. Genauso wie ich gerne Barfuss laufe, wie ich gerne Kaffee trinke, wie eben andere Dinge die ich gerne tu. Die Situation die gerade herrscht erschliesst sich den Kindern nicht. Manche Dinge - wie z.B. mein Halsband - fanden Sie "komisch", aber auch "cool", eben weil es ein Schloss hat. Für die Kleine ist es etwas normales, ein Schmuckstück eben.
Unser Familienleben ist geprägt von Liebe, Zärtlichkeit, Respekt, Vertrauen und Offenheit und ich denke das sind Dinge die für Kinder wirklich wichtig sind.
In allem anderen möchte ich mich Sub von Schlagfertig und auch Schlagfertig anschliessen.
Doch - eines noch - wir erziehen die Kinder dahingehend, dass sie sich eben nicht nach der Allgemeinheit richten. Wir versuchen Sie zu starken Persönlichkeiten zu erziehen und ihnen beizubringen, dass jeder Mensch ein Individuum ist, dessen Wünsche und Bedürfnisse soweit möglich zu akzeptieren sind, sofern anderen dadurch nicht geschadet wird. Anders sein und anders denken ist nicht falsch oder schlecht, nur eben anders, Toleranz etwas ganz wichtiges und auch eben Rückgrat. Immer zu dem zu stehen was man selbst ist und wie man empfindet - egal was andere dazu sagen. Es gibt m.E. fast nichts Schlimmeres im Leben als Unehrlichkeit und Menschen die eben nicht authentisch sind. Ich möchte meinen Kindern keine Fassade vorleben. Dass man nicht alles offen auslebt liegt auf der Hand, Stichwort Verantwortung. Meine Kinder werden jedoch auf jede Frage eine offene Antwort - angepasst auf ihren Entwicklungsstand - bekommen.
Auch werden wir Ihnen - wenn sie reif genug sind dafür - erklären was BDSM eigentlich bedeutet oder bedeuten kann. Und das nicht weil wir ihnen unsere Lebensform oder unsere Vorlieben aufdrängen wollen, nein - einzig und alleine aus dem Grund, da wir nicht möchten, dass dies eben von "der Allgemeinheit" übernommen wird nach dem Motto "alles Kranke, Gewalt und "nicht normal".
Ich denke, eben da unsere Kinder viel kompetenter sind, als wir ihnen oftmals zutrauen, können sie unter diesen Voraussetzungen irgendwann sehr gut für sich selbst entscheiden was für sie selbst "richtig und gut" ist.
Dass wir damit nicht auf dem falschen Weg sind, hat sich gerade erst gezeigt, da mein Sohn (12 Jahre alt) nach einem Schulwechsel mit einem Klassenkameraden befreundet ist, der vom überwiegenden Teil der Klasse wegen seines Stotterns gehänselt wird. Mittlerweile wird dieser Junge regelrecht ausgegrenzt und mein Sohn wird damit konfrontiert, dass andere Klassenkameraden ihn ansprechen und fragen (Originalton): "Was willst du denn mit dem Penner. Du bist doch ganz in Ordnung aber der da ist doch das Letzte.." Mein Sohn hat darauf geantwortet: "Er ist kein Penner sondern mein Freund und wenn dir das nicht passt, dann kannst du ja gehen".
Und darauf bin ich stolz.
@******nd_ more:
Vielleicht - d.h. wenn du bis hier her durchgehalten hast - konnte sich ja auch ein kleiner Teil deiner Frage damit beantworten lassen.
Aber gerne würde ich mich auch weiter über dieses Thema austauschen - ich befürchte nur - meine Neigung in Romane auszuarten ist vielleicht etwas anstrengend für die Allgemeinheit
Allen die bis hierher durchgehalten haben wünsche ich nun eine gute Nacht...
Die Fortsetzungsromanschreiberin
~ regen ~