alle "Götter" dienen uns...
"Seinen eigenen Schatten zu kennen, scheint nicht nur eine gute Vorraussetzung für Selbsterkenntnis zu sein, sondern auch dafür, andere zu verstehen und zu akzeptieren. die Schattenseite hat mit den Teilen der Persönlichkeit zu tun, die das Einelwesen nicht erkennen kann und ausdrücken kann.
So besteht die Schattenseite aus all jenen Qualitäten, die ihrer inneren Natur nach zum potentiellen Bewußtsein des einzelnen Menschen gehören, die aber wegen ihrer offenbaren (oder vermeintlichen) Dunkelheit im Laufe der Entwicklung aus dem Bewußtsein ausgeschlossen werden....Blindheit gegenüber der eigenen Schattenseite - und Projektion der letzteren auf andere, ist unglaublich weit verbreitet und obgleich es eine einfache Aufgabe zu sein scheint, die dunkle Seite zu sehen, tun die meisten von uns alles, um es zu vermeiden.
Die unbewußte Seite des Menschen strebt nach Ganzheit und Integration, sie will aus dem Schattendasein ans Licht kommen. Und wenn dies nicht durch bewußtes Erkennen geschehen kann, werden diese unterdrückten Teile dennoch wirksam sein. Wenn ein Mensch keine Anstrengung unternimmt, um sein Bewußtsein auszuweiten, damit er das Wesen seiner Gesamtentfaltung versteht und sich in Einklang mit ihr bringt, wird er zum Spielball des Schicksals, und hat keine wirkliche Freiheit zu wählen.
Vor allem in der spirituellen Sucherszene gibt es ein verbreitetes Schattenverdrängen. Alles hat gut, leicht und schön zu sein. Aber gut gibt es nicht ohne schlecht, leicht nicht ohne Schwere und schön nicht ohne häßlich. Denn du würdest das Gute, Schöne und Leichte gar nicht erkennen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man bei all dem Verleugnen des Dunklen eine große Angst, sich den inneren (und äußeren) Wahrheiten zu stellen. Es heißt, wo viel Licht ist, ist viel Schatten. Wo soll nun der Schatten hin, wenn das Licht sich so stolz ausdehnt? Er wird meist nach außen verlagert: der negative, unsensible Partner, die böse, die Umwelt zerstörende Gesellschaft, die manipulative...
Wenn Du dich selbst im Licht wähnst und gleichzeitig aber im Außen so viel Dunkelheit vermutest, bist du jedoch weit davon entfernt, die Schatten zu transformieren.
In uns lebt der Teufel, der Widerstand und das Dunkle, das im Außen so wenig erfolgreich bekämpft wird. Wenn du verleugnest und ignorierst, was alles in dir wohnt, wirst du keinen Schritt in dein wahres Wachsen gehen. Es gibt nichts da draußen, was du nicht selber bist. Es gibt nichts, was dir begegnet, das dir nicht einen Teil in dir spiegelt. All die Teufel und die Götter bist du selbst. Alles, was dir in deinen Träumen den Schlaf raubt, alles, was am hellichten Tage an deine Tür klopft, holt dich heraus aus deinerschönen Schutzfolie von: Ich bin doch so gut, so einfach, so nett. Ja, natürlich bist du das alles, du willst nur das Beste, wir alle wollen nur das Licht. Aber warum gibt es soviel Dunkles, soviel Schatten, soviel Ungerechtes in deinem Umfeld? Bist du das Opfer oder übernimmst du Verantwortung für deine Hölle und deinen Himmel?"
aus "Wege in ein offenes Sein"