Oh...
...und zum Thema "Erfüllung im Schmerz": Ich glaube, dass das eine sehr relative Sache ist. Mancher "Schmerz" tut gut, ja. Die Frage ist, ob es dann noch wirklich Schmerz ist? Ich weiß z. B. von einigen Dingen, die andere Frauen als schmerzhaft beschreiben, die ich aber einfach nur gut finde. Und zwar ohne Schmerzkomponente. Schmerz ist etwas, was man ja eigentlich - aller Neigung zum Trotz - vermeidet. Im Alltag. Beim Sex kommt eine andere Komponente hinzu, die mich den Schmerz ertragen oder sogar gut finden lässt. Zusammenhangloser Schmerz (Knie gegen Tischkante, geschnittener Finger beim Kochen...) dürfte ja wohl kaum für jemanden stimulierend sein. Dennoch habe ich das Verlangen, beim Sex (gelegentlich) Schmerzen zu empfinden.
Und ich habe beim Beitrag von Hortung ("Tu es für dich!") erst begeistert zustimmend genickt (und ein großes Maß an Zustimmung kann ich dem Beitrag durchaus geben!), aber zu meiner (!) vollständigen Wahrheit gehört auch, dass es eben nicht nur um das eigene Empfinden geht, sondern auch um das Verhältnis zum anderen. Schmerz um des Schmerzes Willen kann ich mir nicht vorstellen. Insofern tue ich es eben nicht nur für mich, sondern auch für den anderen.
Und die landläufige Vorstellung von "Wohlfühlen" ist wahrscheinlich auch nicht unbedingt das Gefühl, das bei Lustschmerz auftritt. Es ist schon eine zweischneidige Sache, denn einerseits will ich es und finde es gut, andererseits tut es halt einfach weh - und jede(r) noch so leidensfähige Sub/Maso wird irgendwo seine Grenzen haben, wo's einfach nicht mehr geht.
Die "Erfüllung" kommt bei mir jedenfalls nicht nur aus dem eigenen Empfinden, sondern auch durch die Beobachtung der Empfindung des anderen. Und das muss sowieso schon jemand sein, dem ich so ein Handeln überhaupt zugestehe.
Es ist also schon eine schwierige Grenzziehung, die man so ex cathedra wohl gar nicht hinbekommt, sondern die man einfach jedes einzelne Mal in dem Moment entscheiden muss, in dem es passiert.
Einiges hängt ja auch von ganz aktuellen körperlichen Befindlichkeiten ab. Ich ertrage z. B. mit PMS und während meiner Tage deutlich weniger an meinen Brüsten als mittendrin im Zyklus. Da finde ich dann in Schmerzen keine "Erfüllung", sondern es tut einfach nur weh. An anderen Tagen ist das anders. Da bin ich körperlich strapazierfähiger und habe Spaß daran, mich zum Durchhalten zu zwingen. Masochismus ist schon irgendwie eine schizophrene Empfindung. Aber das gibt's in anderen Bereichen ja auch, im Sport, in der Musik... Überall, wo man Ehrgeiz hat und sich quälen muss, um besser zu werden, wird es irgendwann weh tun. Und der Großteil der Leute wird abwinken, sobald es keinen Spaß im originären Sinne mehr macht, aber andere Naturen empfinden gerade diesen Schritt, den es braucht, um über sich hinauszuwachsen, als reizvoll.
Und ich glaube, in dieser Fähigkeit zur Selbstbeherrschung liegt ab einer gewissen Schmerzgrenze auch die Erfüllung.