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Warum Verletzt man die Menschen die man Liebt?...

nicht immer die warheit sagen
Manschmal ist es besser nicht die wahrheit zu sagen oder sie zu verschleiern in manchen situationen
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*******rMan

Entschuldige bitte, aber in Deinem Beitrag entgeht mir der Sinn.

@*****und

Vielleicht solltest Du Dir doch einmal die Mühe machen wenigstens einige Seiten zurückliegend zu lesen.

WiB

/edit meine Posting bezieht sich auf den LINK!
@Love4eva
und zwei grundsätzliche Strömungen konnte ich für mich wahrnehmen:

ruhige, besonnene, gut reflektierte mit Selbsterkenntnissen gespickte Beiträge,

aufgeregte, fast selbstschädigende Argumentationen für irrationale Handlungen.

Für mich sind zwei Worte einfach sozial unerwünscht: Hass und Sadismus.


Entschuldige aber wie meinst du dein Beitrag.
Wer ist gut reflektiert und besonnen und wer fast selbstschädigend?

Hass und Sadismus in einer Partnerschaft sind nicht sozial erwünscht, aber wie du selbst schon sagst sie sind Bestandteil derer.

Ich bin nicht der Meinung, dass wir uns hier über Schönwetterbeziehungen unterhalten, keine richtige Beziehung kommt ohne Streit aus.

LG
Brian
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*********enzo

Ich sage lieber, eine Beziehung kommt nicht ohne Auseinandersetzungen aus!

Hass und Sadismus in einer Partnerschaft sind nicht sozial erwünscht, aber wie du selbst schon sagst sie sind Bestandteil derer.

Das gilt mit Sicherheit auch nicht für alle Beziehungen.

WiB
@Brian
ja, keine Beziehung kommt ohne Streit aus.

In unserer jetzigen Beziehung haben wir, wollen wir, können wir aber feststellen:

*pfeil* wir streiten, weil wir uns aufregen, über unsere EX und die
diesbezüglichen Anwaltsschreiben

*pfeil* von außen gemachter Ärger

*pfeil* über meine Kinder

*pfeil* über Ärger durch unsere Verwandtschaft

*pfeil* über Politik, TV, Inhalten von Zeitungen

aber seltsamerweise streiten wir nicht über unsere Beziehung.
Wir wissen, dass unser gefühlter Ärger, nichts mit uns oder unserem gegenseitigem Liebhaben zu tun hat. Wir haben sehr hohe Agressionen, die wir aber gegenüber den o. a. Situationen haben, die wir kontrolliert handhaben, die aber unsere Liebe nicht schmälert.

Wir betonen möglichst ganz nah am Ereignis, dass unsere jeweiligen Gefühle mit der Situation nichts mit uns zu tun hat. Zwar hat jeder von uns eine eigene Methode mit seinen Gefühlen und der Situation umzugehen. Jeder ist dann auch mal vom andern vermeintlich genervt, aber nur, weil uns mißfällt, wie der andere auf die Situation reagiert.

Mrs. Love bleibt oft lange ruhig, Mr. Love meint, Mrs. Love müsse doch. Mrs. Love genervt, weil will so nicht. Situation schaukelt sich hoch, jeder verteidigt seine Art, mit etwas "Unangenehmen" umzugehen. Es kann also eskalieren oder die Luft wird von uns rausgenommen. Es geht aber nicht um unsere Liebe, sondern um die Art und Weise, wie wir mit Streßsituationen unterschiedlich umgehen. Oft ist Mr. Love wesentlich unbeherrschter, oft plärrt dann Mrs. Love. Alles recht doof - wenig hilfreich. Meist einigen wir uns schnell, dass es nichts mit uns zu tun hat. Wird Klärung herbeigeführt. Das heißt nicht, dass dann Herzen so um uns rumflattern. Der eine hat sich schneller beruhigt, der andere braucht länger. Aber es sind immer wieder Gefühle, die wirklich nichts mit Mr.Loves Beziehung zu Mrs. Love zu tun haben. Und dessen sind wir uns bewußt.

Zu deiner Zitat-Frage:

Ich glaube, dass u.a. WiB oder Pelykanos ruhige (abgeklärtere?) Ansichten hier einstellen. Verzeih, wenn ich das aus meiner Sicht so sehe. Vielleicht haben sie andere Erfahrungen machen dürfen.

Ich persönlich - ebenso Mr. Love - komme, kommen aus kathastrophalen, emotionsgeladenen, uneinsichtigen Ex-Beziehungen. Wir haben sehr viel darüber geredet, gesprochen, versuchen nicht noch mal auf diesen schädlichen energiegeladenen Emotionen "auszurutschen". Einfach, weil wir es uns wert sind, eine gute Beziehung zu pflegen.
@womaninblack
wiedereinmal triffst du die passenderen Worte, danke

@*****eva

Ich kann dir unumwunden zustimmen, so in dieser Art geht es wohl jedem der versucht möglichst gut mit seinem Partner oder über ihn oder andere sich auseinanderzusetzen.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*****eva -Off tpoic -

Dazu sei eingeräumt, daß ich ja auch beruflich mit diesem Thema zu tun hatte.

Aber die beste Schulung ist das NET!
Wer Jahre im Net unterwegs ist, wird lernen sich "abgeklärter" auszudrücken, wenn es ein Anliegen ist, sachlich zu diskutieren, schon alleine um nicht mißverstanden zu werden. Aber das ist zugegebener Maßen auch ein Entwicklungsprozeß!
Wer provokant schreibt, will nur Wirbel machen!.

Ich habe aber hier den Eindruck, daß es den Beteidigten eher ein Bedürfnis ist, sich und das Handeln von Anderen wenigstens zu verstehen, auch wenn es manchmal schwer fällt, weil man andere Erfahrung/Erlebnisse hatte.

WiB
@WiB
Ja, deinem Eindruck möchte ich voll anschließen.

Jeder trägt aufgrund seiner Erfahrungen mit verschiedenen Beiträgen bei - und vieles erinnert mich an selbst erlebtes. Gibt mir die Möglichkeit nochmal darüber zu sinnieren, was man verkehrt oder richtig gemacht hat. Gibt mir die Möglichkeit von anderen zu lernen, etwas hier für mich mitzunehmen.

Das ist schön. Danke.
********lack Frau
19.366 Beiträge
Wünsche nie jemanden in die Hölle, sonst musst du ihm dort begegnen

Wohl jeder von uns fühlt sich gelegentlich verletzt, missverstanden, ungerecht behandelt oder gedemütigt. Dies dem anderen heimzahlen zu wollen, ist ein Aufwand, der sich nicht lohnt. Die Harmonie unter den Menschen wird verunmöglicht.
Wer nicht verzeihen und vergeben kann, ist befangen in seinem kleinkarierten und engstirnigen Denken. Wer keine Entschuldigung annimmt und keinen Fehler vergibt, der haust im fensterlosen Gefängnis seiner Selbstsucht. Wer nicht grossmütig verzeihen kann, dem fehlt es an innerer Stärke.
Das Verzeihen kann zur doppelten Wohltat werden, nämlich für den, der verzeiht, und für den, dem verziehen wird. Es ist wichtig, sich zeitlebens im Verzeihen zu üben. Allerdings braucht es Mut hierzu.


Dr. Beat Imhof aus der Zeitschrift "Wegbegleiter" vom Mai 1998

Mit den besten Wünschen zur Nacht

WiB
*****001 Paar
98 Beiträge
Weil Liebe und Hass sehr dicht beieinander liegt.
********lack Frau
19.366 Beiträge
Weil Liebe und Hass sehr dicht beieinander liegt.

Kann man denn den Menschen, den man liebt, hassen?

Schadet sich ein Mensch nicht selbst ,der haßt?

WiB
@wib
das was paar 2001 geschrieben hat, hatr schon sinn.

ja, manchmal hasst man den menschen den man liebt.

warum?

weil er mal wieder recht hat und es nicht zugeben möchte.
weil er sich was rausgenommen hat was ihn nicht zustehet.
weil er mich bewußt verletzt hat.
weil er nicht das getan hat um das was ich bat.
usw. usw.

dann hasse ich ihn dafür.

aber es ist ein andere hass, der einen nur noch gefühle heruft, das man ihn am liebsten umbringen möchte.

es iet ein hass aus verzweifelung, weil man ohnmächtig davor steht, fassungslos und nicht wissen wie man reagieren soll.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nes

weil er mal wieder recht hat und es nicht zugeben möchte.
weil er sich was rausgenommen hat was ihn nicht zustehet.
weil er mich bewußt verletzt hat.
weil er nicht das getan hat um das was ich bat.
usw. usw.

Wenn man nicht ausser Acht läßt, daß es sich doch um Menschen in einer Beziehung handelt, dann frage ich mich ob da nicht sinnlos Kräfte vergeudet werden mit dem hassen.

Oder ist das Wort hassen nicht richtig gewählt?

• er hatte mal wieder Recht - ich Unrecht = ich komme mir so klein vor

• er hat sich was rausgenommen, was ihm nicht zusteht = ich wollte auch mal mehr für mich, warum traue ich mich das nicht?

• er hat mich bewußt verletzt- wieso tut er mir weh, bin ich ihm nichts wert?

• er hat nicht das getan, worum ich bat = ich halte mich an Zusagen er nicht- warum nur?

Ist es nicht eigentlich das, was Du haßt? Du haßt also eigentlich Dein mangeldes Selbstvertrauen und Du fühlst Dich sicher zZ. überfordert.

WiB
...kleiner einspruch...
der aber nur für uns gilt:

nie würde uns einfallen, den anderen für unsere eigenen gefühle verantwortlich zu machen.

taten oder auch untaten, die der andere bewusst oder unbewusst begeht, können andere menschen, insbesondere auch den eigenen partner, verletzen. der verletzte mensch kann nun darüber nachdenken, was geschehen ist, und sich ein entsprechendes echo holen.

insofern würden wir es mehr als nur traurig finden, wenn man/frau andere menschen gleichzeitig hasst und liebt. vielleicht gibt es deswegen auch die "gemischte" wortform der "hassliebe"?

mir (m) käme niemals, noch nicht mal im ansatz, in den sinn, meine frau oder kleine menschen, die wir begleiten und für die wir mit verantwortung tragen, auch nur eine tausendstelsekunde zu hassen.

wenn überhaupt, dann möglicherweise eben gewisse taten und/oder untaten, nie aber den menschen.

lg!
@wib
hass-eingefül aus der situation raus.

nicht sein handeln, sondern ihn.

vieleicht, weil ich weiß, das ich dann nachgeben muß, weil ich dann zurückstecken muß, weil ich den kürzeren ziehe.

sichjerlich ist es auch ein hass mir gegenüber, würde es aber mir nie eingetshene, so überträgt sich dies auf ihn.

es ist aber ein besonderer hass. es ist aber nicht unbändiger hass.

es ist ein gesunder hass.

hass ist vieleicht auch zu krass ausgedrückt. ich denke es ist eher wut.

wut--ja, ich glaube das besser.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@****ac

Ich könnte auch nie den Menschen hassen, den ich liebe.
Ich könnte ihn auch nicht wegen seine Taten oder Versäumnisse nicht hassen.
Ich könnte verzweifelt sein, über die sich ergebenen Konsequenzen oder auch wütend, verletzt.
Aber Hass schadet nur. Er fesselt den Menschen in seinem eigenen Tun und Handeln.

WiB
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nes

Also Wut und Zorn hört sich schon zutreffender an!
Und doch kannst Du selbst etwas gegen dieses Gefühl tun, indem Du das klar stellst und auch sagst, was es bei Dir auslöst!

WiB

Für Ines

Wenn Du auf der Tastatur auf STR und die Taste + drückst = vergrößert sich die Schrift, mit STR und Taste -, wird sie wieder verkleinert

Als kleiner Tip für Dich
@wib
und da sind wir weider bei den schwächen und stärken...und bei der selbstkontrolle...

p.s.

bin sehbehindert und froh mit der tastatur zurecht zu kommen, sehe sie nicht und schreibe blind.
********lack Frau
19.366 Beiträge
Ines,

deswegen ja, Du kannst so die Schrift riesig machen.
Versuch es einfach mal!

Lieben Gruß
WiB
"daß es nichts mit uns zu tun hat" @ Love4eva
Dein Beitrag hat mir aus dem Herzen gesprochen. Ich habe mich ja in diesem Thread schon mal ganz zu Beginn zu Wort gemeldet (als eine, die sich "gerne" kränken läßt) und seitdem immer fleißig mitgelesen.

Nebenher, in der Realität, habe ich mich fleißig der Aufarbeitung meiner Kränkungen aus früheren Beziehungen gewidmet. Und das Wichtigste, was ich in den letzten Wochen und Monaten gelernt habe, ist, daß die Kränkungen in meiner jetzigen Beziehung nichts mit uns zu tun haben.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*********itas

Da spielt uns das Gehrin einen Streich, ist es doch bemüht Dinge abzuspeichern um den Zugang dazu offen zu halten.
Die abgespeicherte Situation ist aber oftmals mit/an einer Person gekoppelt.
Da dann zu differenzieren, ist oft schwer.
Aber da jeder Mensch ein Unikat ist, sollte der neue Partner an der Seite eine faire Chance bekommen.

WiB
Hass und Wut
Nachdem hier öfter mal das Wort "Hass" verwendet wurde, möchte ich noch mal eine grundsätzliche Überlegung zu Thema Hass und Liebe einbringen:

Ich denke, dass viele Menschen die Begriffe "Hass" und "Wut" synonym verwenden. Daher auch die Verwirrung darüber, ob Hass und Liebe gleichzeitig sein können.

Ich meine, die meisten, die sagen, dass sie eine Person hassen, obwohl sie sie lieben, reden eigentlich nicht von "Hass", sondern von "Wut".

Wut ist eine mächtige affektive Emotion als Reaktion auf eine vermeintliche Bedrohung, Verletzung, Beleidigung - oder auch nur Missachtung. Wut ist die Reaktion des entwerteten Selbst auf eine narzisstische Kränkung. Und selbstverständlich kann sich diese Wut auch gegen eine Person richten, die man liebt. Oder anders ausgedrückt, selbstverständlich kann man eine Sch...wut auf seinen geliebten Partner haben.

Hass dagegen ist keine Emotion, sondern "eingefrorene Wut". Hass ist kein Gefühl, sondern eine Haltung, die aus einer Menge nicht gelebter, nicht ausgedrückter "kalter" Wut gespeist wird. Diese kalte Wut wiederum ist das Ergebnis von Nichtverzeihen. Hass und Liebe schließen sich in der Tat aus.

Jedem Menschen, der in Hass gefangen ist, kann ich daher nur wünschen, dass er lernt, zuerst seine kalte, nicht gelebte Wut neu zu entdecken und wahrzunehmen (was nicht bedeutet, sie unkontrolliert auszuagieren) und dann lernt, der Person, der die ungelebte Wut gilt, zu verzeihen.

(Anmerkung am Rande: In den weitaus meisten Fällen bezieht sich diese unerlöste Wut, aus einer Zeit herrührend, als man als hilfloses, kleines Wesen auf ihre Fürsorge angewiesen war, auf die eigenen Eltern. *pfeil* Buchtip: Harold Bloomfield - In Frieden mit den Eltern).
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nos

Wobei wir wieder bei Begrifflichkeiten wären *zwinker* .

Kommunikation kann aber doch nur dann funktionieren, wenn die Daten= Informationen die ausgetauscht werden, übereinstimmend sind.

Oftmals werden dann eben Wörter wie "lieben" und "hassen" benutzt, um den Wert der Aussage zu erhöhen, zu verstärken.
Manch ein Mensch "liebt" alles..........den Tag, die Stunde, das Leben, und Menschen. Wer dem Begriff etwas besonderes zuordnet, wird sparsamer im Gebrauch!
Ich glaube auch, daß jedem Menschen Wut und Zorn nicht fremd sind. Und da stimme ich Pelykanos zu

Hass dagegen ist keine Emotion, sondern "eingefrorene Wut". Hass ist kein Gefühl, sondern eine Haltung, die aus einer Menge nicht gelebter, nicht ausgedrückter "kalter" Wut gespeist wird. Diese kalte Wut wiederum ist das Ergebnis von Nichtverzeihen. Hass und Liebe schließen sich in der Tat aus.

würde ich Hass auch so sehen.


Vielleicht müssen wir erst wieder lernen behutsam mit der deutschen Sprache und den Begriffen umzugeben, damit die Kommunikation wieder verständlicher wird.
Wer hört nicht gerne die Worte "Ich liebe Dich", gelten sie doch als Tüpfelchen auf dem i, wenn es um die Aussagestärke für ein gutes Gefühl geht. Aber lieben, darunter versteht schon jeder was anderes!

Aber wer würde wohl gerne die Worte hören "ich hasse Dich". Ich hoffe niemand.
Wer seine "Wut und den den Zorn" nicht an den Mann/Frau bringen kann, wer ständig das Gefühl hat nicht verstanden zu werden, "unterlegen" zu sein, um seinen Platz in einer Beziehung kämpfen zu müssen, wird wohl dann auch irgendwann vielleicht hassen, weil er/sie nicht auch das Verzeihen gelernt hat.

Wem das Verzeihen schwer fällt, der möge sich selber hinterfragen: Was in mir fühlt sich verletzt? Wie hätte ich reagiert, wäre ich an der Stelle des anderen gewesen? Was hat den anderen veranlasst, mich bewusst oder unbewusst zu kränken? Wer darauf ehrliche Antworten findet, ist eher bereit, den ersten Schritt zur Versöhnung zu wagen, ein verzeihendes Wort zu finden, um einen Neuanfang zu versuchen und eine Brücke zu schlagen.

Diese Worte finden man wieder bei Dr. Beat Imhof.

Ich glaube das Verzeihen, verhindert den Hass und macht den Umgang mit Wut und Zorn besser verständlich.
Wut und Zorn sind durchaus starke Emotionen, die auch Kraft in sich bergen. Sollte man diese Kraft nicht besser dazu verwenden, an den Situationen zu arbeiten, die sie auslösen, statt an den Menschen selbst?

Die Dinge positiv verändern, auf sie einwirken um das "Wir" zu stützen? D.h. meines Erachtens auch, an sich selbst zu arbeiten. Wenn das von beiden beherzigt wird, erleichtert es das immer wieder aufeinander zugehen, sich auf den anderen einlassen, doch sehr.

WiB
Kalte Wut
Interessant finde ich folgenden Umstand:

In meiner Schilddrüse befinden sich kalte Knoten. Hat sich vielleicht die kalte Wut hier somatisiert? Wie oft hatte ich "so einen Hals".

Beim Lesen des Beitrages über die kalte Wut kam mir spontan folgendes:

Natürlich bin ich wütend, dass ein von mir geträumter selbst aufgestellter Lebensplan durch tägliche Mißachtung meiner Person durchkreuzt wurde. Natürlich bin ich wütend, dass im nachhinein der "Mißachter" nunmehr so tut, als hätte ich seine persönliche Lebensplanung durchkreuzt.

Diese Wut sehe ich und werde sie nicht los. Ich kann darüber schreiben, darüber reden, sie in andere Tätigkeiten umwandeln.

Ich bin eine Persönlichkeit, die gerne ihre Wut mit dem jenigen, der sie auslöst auch bespricht und dort Einsicht wünscht, dass ich wütend bin. Es können Nano-Sekunden sein, die ich in den Augen des anderen sehen möchte, damit ich "schwammdrüber" sagen kann.

Dies wehrt dieser Mensch jedoch kategorisch durch sein a-soziales Verhalten ab. Eine Kommunikation ist unmöglich geworden.

Der Wut kann und werde ich keinen Raum geben - trotzdem hat sie sich ha somatisiert. Wenn sie wieder kalt hochkommt ("da kommt mir glatt der kalte Kaffee hoch"), drücke ich es meist aus, sage meinem Umfeld Bescheid, dass mir diese Wut sehr weh tut (im Bauch) und ich mich sehr hilflos fühle, weil ich sie nicht ausagieren kann. Dann erlaube ich mir eine angemessene Zeit des Traurigseins. Tränen haben schon so manchen Streß abgebaut. Obwohl ein zuviel an gedrückter Stimmung manchmal sehr störend sein kann.

Es geht ja auch nicht darum, dass man die Gefühle hat. Es geht darum, wie gehe ich damit angemessen um, ohne mich selbst oder andere zu schädigen.
Verzeihen und Liebe
Diese Wut sehe ich und werde sie nicht los. Ich kann darüber schreiben, darüber reden, sie in andere Tätigkeiten umwandeln.

Es gibt nur einen Weg die Wut loszuwerden: Verzeihen.

Ich bin eine Persönlichkeit, die gerne ihre Wut mit dem jenigen, der sie auslöst auch bespricht und dort Einsicht wünscht, dass ich wütend bin. Es können Nano-Sekunden sein, die ich in den Augen des anderen sehen möchte, damit ich "schwammdrüber" sagen kann.

Das Verzeihen bedarf nicht der Kooperation desjenigen, dem man verzeihen will. Es ist ein Akt der eigenen tieferen Einsicht - unabhängig davon, ob der andere ebenfalls einsichtig ist. Juristisch würde man sagen, es ist eine einseitig wirksame Willenserklärung.

Ich bin kein religiöser Mensch. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, finde ich, dass die Religion einen großen Schatz tiefenpsychologischer Wahrheiten birgt, den zu heben sich für jeden, der mit diesen existenziellen Fragen konfrontiert ist, lohnt.

Die aussagemächtigste Metapher, die den Zusammenhang zwischen einer Haltung des Liebens und dem Verzeihen deutlich macht, ist das Bild des gekreuzigten Jesus, der kurz vor seinem Tod seufzt: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"

Die einsichtige Mitwirkung derjenigen, die ihn zu Tode marterten, war für Jesus keine Vorbedingung des Verzeihens.
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