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Warum Verletzt man die Menschen die man Liebt?...

manchmal will und kann man nicht denjenigen verzeihen, die ein verletzt haben.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nos

Ich glaube das wird auch klar, wenn man auf sich selbst wütend ist, weil man wieder einmal, trotz besseren Wissens, in ein "altes Verhaltensmuster" zurückgefallen ist. Wenn man sich dann zugesteht einen Fehler gemacht zu haben, ist die Erkenntnis das Wichtige daran. Dann verzeih ich mir leichter und will es besser machen. Irgendwann klappt es dann auch.
Wie heißt es so schön "Nobody is perfect", das sollte man nicht vergessen.
Wer wollte schon mit einem perfekten Menschen zusammen leben? Wer könnte es überhaupt *fiesgrins*

WiB
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nes

Verzeihen ist in dem Fall das Loslösen von der Person und das Abheilen der eigenen Wunden.
Das bedeuted nicht, daß man es vergessen kann.

WiB
Verzeihen und Respekt
In der indianischen Religion gibt es eine Tradition, die darin besteht, dass der Jäger das Tier, dass er zum Zwecke der Ernährung (also der Behauptung des eigenen Selbst) tötet, um Verzeihung bittet - und selbstverständlich davon ausgeht, dass ihm diese Verzeihung gewährt wird. Psychologisch gesehen handelt es sich um einen Akt des Selbstverzeihens.

Den Menschen, die nicht verzeihen können oder wollen, würde ich wünschen, dass sie zu der Erkenntnis gelangen, dass das Verzeihen keinen Akt der Selbstaufgabe oder Selbstschwächung darstellt, sondern im Gegenteil ein Akt der Selbstbestätigung und der Selbststärkung ist - ein Akt des Respekts vor allem dem eigenen Selbst gegenüber .
es ist ja nicht so, das ich nicht verzeihen kann.
cih verzeihe sogar recht viel, weil ih eiß, das derjenige es nicht wollte, das es ihn leid tut, weil er moich drumgebeten hat zu verzeihen.

aber jemanden verzeihen, der es nicht einsieht, den es egal war, da ich verletzt wurde, so einen kann und vorallen will ich nicht verzeihen.

es muß schon ein bißchen von ihm kommen, ein einlenken, ein bißchen reue.

eine einsetig verzihungserklärung, wäre nicht drinn.

sicherlich ist das ein teil der verarbeitung, aber zu r wundheilung gehören immer noch 2 dazu, derjenige der geschnitten hat, und derjenige der die wunde hat.

ich rede nicht von kleineigkeiten, sondern von sehr schmerzlichen erfahrungen.

solange er nicht auf mich zukommt, gehe ich ihn auch nicht zu.
Verzeihen können
"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"

Ja, diesen Satz sagte Jesus. Er bittet seinen Vater, dies zu tun. Also jemanden Dritten - nicht Jesus vergibt im eigentlichen Sinn.

Verzeihen und verzeihen - hier gibt es ja einen thread schon dazu.

Natürlich kann ich dem Anderen verzeihen, für seine Art und Weise wie er handelte, weil er es für sich nicht besser wußte.

Gut - versuch ich nochmal zu erklären, was ich gestern so dachte - ich bin sehr ärgerlich, dass das Leben von Beginn an, mir die Möglichkeit verwehrte, Vertrauen/Bindung zu lernen. Diejenigen, die dafür sorgten, dass mir mit Eintritt in das Leben diese existenziellen Grundlagen entzogen wurden, habe ich durchaus verziehen bzw. nicht mal so richtig Vorwürfe gemacht. Sie wußten es eben alle nicht besser.

Bei dem Verzeihen geht es meist darum, sich selber zuerst zu verzeihen. Denn viele Wege, die man ging, waren ja Umwege - bis man endlich bei sich selbst angekommen war. Da hat man schon einen großen Rucksack voller Schuldgefühle. Man hat andere Menschen verletzt, oft sich selbst, Unrecht getan, aber auch viel Gutes. Das muss ja erst mal sortiert werden.

Vor gut sieben Jahren fing ich (aufgrund einer Krankheit) an, Orte und Menschen aufzusuchen, mit denen ich noch was zu bereinigen hatte. Für vieles gesagte, schämte ich mich, wollte um Verzeihung bitten. Hierbei habe ich zwei sehr seltsame Geschichten erlebt.

Eine Kollegin, über die ich mal sehr gelästert habe (ich war aber auch sehr jung damals), hatte mir mal direkt ins Gesicht gesagt: "Mrs. Love, wer sowas sagt, der tut es selber." Dieser Satz hatte sich bei mir eingebrannt, 15 Jahre später sah ich sie zufällig wieder. Ich musste sehr überlegen, wie ich mein Bedauern für meine Lästerei ausdrücken konnte. Sie selber aber kam auf mich zu, verlor kein Wort über die damalige Geschichte, es war wie ein "Schwamm drüber - vergeben und vergessen."
Die zweite Geschichte war, dass sich ein Ehemaliger bei mir meldete. Aus heiterem Himmel. Ich war jahrelang der Meinung gewesen, ich hätte mich von ihm getrennt, weil ich jung war, keinen verheirateten Mann mit Kindern haben wollte. Wir sprachen über vieles, ich gab mir einen Ruck und wollte das mal klarstellen. Statt dessen kam heraus: er hatte sich von mir getrennt und hatte sich wieder zu seiner Frau begeben. Er hatte sich jahrelang mir gegenüber schuldig gefühlt.
Na so was: da waren wir beide jahrelang der Meinung gewesen, wir hätten dem anderen Schuld zugefügt. Wir haben uns darüber ausgesprochen und konnten nunmehr gut, weiter unserer Wege gehen.

@******nos: da ich ja nicht so persönlich an manche Person herankommen kann, sei es, weil sie tot ist, sei es wegen zu großer Differenzen. Ich schreibe daher entsprechende Briefe. Lese sie 72 Stunden später nochmal und tüte sie ein. Sie werden einfach dann abgeheftet, aber vieles konnte ich mir von der Seele schreiben, mich zumindest entschulden, mir verzeihen.

Könntest du jemandem verzeihen, wenn er eins deiner Kinder willentlich und bösartig töten würde? Würde das VaterUnser dann noch für dich gelten, weil du ja diesen Mörder als deinen Schuldiger betrachten müsstest, um ihm zu vergeben?
@ mama_ines
manchmal will und kann man nicht denjenigen verzeihen, die ein verletzt haben.

Sicher, ich würde sogar die These vertreten, die meisten Menschen wollen nicht verzeihen.

Wären sie sich allerdings darüber im Klaren, welch hohen Preis sie dafür bezahlen, dass die kalte Wut, der Hass ihr Leben bestimmt, würde es vermutlich anders aussehen.

Leider ist es aber so, dass der Hass u.a. ein einträglicher Wirtschaftsfaktor ist, ja ich würde sogar sagen, dass der Hass (und seine Schwestern Neid und Mißgunst) der Motor unseres ökonomischen Systems ist. Auf der materiellen Ebenen lohnt es sich meistens mehr zu hassen, anstatt zu verzeihen.

Das ist heute nicht anders als es zu Zeiten des Imperium Romanum war. Leider!
@ Love4eva
Ja, diesen Satz sagte Jesus. Er bittet seinen Vater, dies zu tun. Also jemanden Dritten - nicht Jesus vergibt im eigentlichen Sinn.


Da nach christlichem Verständnis Jesus mit Gottvater identisch ist, ist es eben doch er selbst, der verzeiht;

Psychologisch gesehen, könnte man auch sagen, er wendet sich an das eigene Über-Ich (Freudsches Modell des Selbst) bzw. an das eigene Erwachsenen-Ich (Modell der Transaktionsanalyse).

Aber die Begrifflichkeiten sind hier nicht das Entscheidende - sondern das Entscheidende ist das Bild, denn unser Unterbewusstsein reagiert nicht auf intellektuelle Phrasen, sondern auf Bilder, was ja auch der Grund dafür ist, weshalb Märchen, Mythen und Legenden einen so umfassenden Platz im kollektiven Gedächtnis der Menschheit einnehmen.

Mit diesem Bild, dass Jesus Gottvater bittet seinen Peinigern zu vergeben, zeigt er zugleich einen Weg auf für diejenigen, die glauben selbst nicht verzeihen zu können - "Vater vergib ihnen - und befreie mich dadurch von meinem Hass!"
@ Love4eva
Könntest du jemandem verzeihen, wenn er eins deiner Kinder willentlich und bösartig töten würde? Würde das VaterUnser dann noch für dich gelten, weil du ja diesen Mörder als deinen Schuldiger betrachten müsstest, um ihm zu vergeben?

Das ist eine sehr theoretische Frage, die ich so nicht beantworten kann. Ich würde sie genauso beantworten, wie die Frage danach, für wen ich mein Leben riskieren würde: Wir sind alle nicht dazu geschaffen Helden zu sein. Mutiges Handeln (und ja - auch Verzeihen bedarf des Mutes) entsteht nicht im voraus, sondern in der konkreten Situation - oder auch nicht. Ich kann nur hoffen, dass ich, wenn es darauf ankommt, genügend Mut und Zivilcourage aufbringen kann, mich so zu verhalten, wie es meine ethischen Grundsätze von mir verlangen. Insofern bleibt mir da nichts anderes übrig, auch wenn ich nicht religiös bin, als auf die Gnade einer allmächtigen universalen Weisheit zu vertrauen. Und natürlich hoffe ich, ich möge nie in eine solche Situation kommen - v.a. nicht in die von Dir beschriebene.
@Pelykanos
Auf jeden Fall ehrt es jeden, der es schafft ethische Grundsätze zu leben. Es ehrt auch jeden, wenn er von "übt verzeihen, denn es tut euch wohl" spricht.

Da ich aber davon ausgehe, dass wir das Gefühl Hass/Wut und das Wort Unterbewußtsein nicht immer so abstrakt abhandeln wollen, sondern auch mal wissenschaftlich: ein Vorschlag - bitte mal Amygdala unter Wikipidia nachlesen.

Unser Unterbewußtsein arbeit ja immer in Bildern, was nächtliches Träumen immer wieder beweisst. Es sitzt im sogenannten Mandelkern. Normalerweise sollten Empfindungen möglichst zum intellektuellen Verarbeiten oder Reagieren eine Rückkopplung mit dem Hypothalamus vornehmen. Das klappt aber nicht immer, in Gefahrensituationen auch nicht immer sinnvoll.

Wenn nun das gespeicherte Gefühl Angst-vernetzt mit dem Gefühl Hass/Wut- durch trigger (Auslöser) wieder entsteht und die Person, bei der dieser trigger entstand, wenig fähig ist, sich zurückzunehmen, ihm die Kompetenz abgeht, Ruhe zu bewahren, damit die Rückkoppelung Amygdala mit Hypothalamus vorgenommen werden kann, dann entsteht wieder dieses unnötige Gefühl, ausgelöst durch Urangst.

Wenn mein intellektuelles Bewußtsein (Hypothalamus) seitens der Amygdala Informationen erhält (abwägt, nach vorhandenen Informationen sucht), wieder notwendige gespeicherte Informationen zurück an diese Amygdala gibt (z.B. du hast Angst, aber Erfahrung genug, mit dieser Angst umgehen zu können, tue nichts unüberlegtes) entscheidet diese, wie ich handeln werde.

Hier wissenschaftlich einzusteigen, wäre auch viel zu kompliziert.

Für mich selbst sehe ich das bildhaft so, wir haben alle unsere innere Festplatte mit bestimmten Betriebssystem und verschiedenen Arbeitsspeichern und externen Festplatten. Jeder, der einen PC hat, weiß wie unterschiedlich schnell er arbeitet. Und jeder weiß auch, wie er jeweils auf verschiedene Laufwerke zurückgreifen muss, um zum Schluß als Beispiel hier im JC ein wunderschönes Foto einstellen zu können.

Mit anderen Worten: ich spüre Haß - durch einen Auslöser oder weil ich mich davon nicht befreien will. Beim Auslöser kann ich mich jedesmal beruhigen und diesem Gefühl entgegen zutreten, mich nicht davon unnötig beunruhigen zu lassen. Liegt latent Haß vor, wäre eine Verhaltenstherapie auch mal nicht schlecht - so als Idee. Sollte sich dazu ein Gefühl von Verzeihen einstellen können, um so besser. Die Welt geht aber nicht unter, dass Über-Ich kann auch mal ruhig schlafen gehen, wenn nicht verziehen wird. Wenn das Verzeihen nicht klappen sollte, ist man kein schlechterer Mensch - laut Bibel wird der Vater/Übervater einen trotzdem lieben.
@love4eve
das habe ich jetzt nicht wirklich verstanden...

kannst du das bitte in einfachen wörtern nochmal schreiben?
Mama-Ines
Mit für mich ganz einfachen Worten:

lass dich nicht von deinen Gefühlen dirigieren. Hole stets Luft, lass dir Zeit zu reagieren. Hass kommt aus einer inneren Angst heraus. Laß dich nicht von dieser Angst beherrschen. In einem anderen thread haben wir für sowas einen Notfallkoffer gepackt. Denn Angst gleich Not.

Notfallkoffer bei Angst = Wut/Hass:

aus dem Zimmer gehen

in den Wald gehen und schreien

duschen/baden gehen

Freund/Freundin anrufen

Therapeut/in anrufen


Und vor allem, sich nicht schuldig fühlen, weil man nicht verzeihen kann.
@Pelykanos
Beim von Menschen vor Jahrhunderten von Jahren niedergeschriebenen VaterUnser war wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedankens der Schuldvergebung.

Unser Über-Ich mag dieses Schuldgefühl nicht, oder? Für mich selbst habe ich akzeptiert, dass verzeihen mir nicht immer gelungen ist und wird. Für mich selbst habe ich akzeptiert, dass es kalte Wut gibt, werde mich davon aber nicht länger beherrschen lassen.
Gute Menschen - böse Menschen
Die Welt geht aber nicht unter, dass Über-Ich kann auch mal ruhig schlafen gehen, wenn nicht verziehen wird. Wenn das Verzeihen nicht klappen sollte, ist man kein schlechterer Mensch - laut Bibel wird der Vater/Übervater einen trotzdem lieben.

Naja, darum ein guter oder schlechter Mensch zu sein, geht es ja gar nicht. Das ist wiederum eine moralische Außenbeurteilung, die wiederum höchstens neuen Zwist hervorruft. Nein, worum es schließlich und endlich geht, ist Lebensqualität. Und dass (in altmodischen Worten gesprochen) eine unerlöste Seele das Gegenteil von Lebensqualität ist, leuchtet doch wohl jedem unmittelbar ein.

So wie ich das Lügen für mich als gangbaren Weg ausschließe, nicht weil ich mich als moralisch höherwertiger darstellen will, sondern weil es mir schlicht und ergreifend zu anstrengend ist, immer im Kopf haben zu müssen, wo ich was gesagt habe, um mich nicht in Widersprüche zu verwickeln, genauso habe ich für mich gelernt, dass ich es mir nicht leisten kann im Hass und Nichtverzeihenwollen zu verharren - es kostet mich einfach zu viel Kraft und Energie, die ich dringend für die Bewältigung meiner Gegenwart benötige.

Ich hab nicht das geringste Interesse daran, mich hier als Priester oder Gralshüter eines moralischen Dogmas aufzuspielen. Mein Anliegen ist es lediglich, dem interessierten Leser meine Lebenserfahrungen zur Verfügung zu stellen und zu zeigen, wie es gehen könnte. Was für einen Nutzen der unbekannte Leser daraus für sich selbst zieht, bleibt ihm selbst überlassen. Es liegt mir fern darüber zu urteilen oder zu richten.
Zeit heilt Wunden
Für mich persönlich isses so, dass noch IMMER die Zeit Wunden geheilt hat. Dinge, die im Affekt geschehen sind, so unübewindlich schienen, waren meist schon nach Wochen gedreht.

Es ist schon seltsam, dass Dinge die damals z.B. geschrieben wurden, ich damals 100 x durchlas, sie immer die gleiche Bedeutung hatten. Heute - nach Jahren - les ich den gleichen Text ganz anders und ich denk mir oft, warum haste da so anders drauf reagiert..

Die Bewertung einer Sache isses...

Vergessen vielleicht nicht, aber vergeben. Und ich wünsche mir, dass ich am Ende meines Lebens sagen kann: es ist alles bereinigt, so oder so...

In diesem Sinne. Seid großzügig mit Euch und den Anderen.
@love4eva
dankje, das hab ich verstanden.

vorallem gebe ich dir bei den satz

recht.

ich gebe mir nicht die schuld.
und ich finde ich muß nicht jedem verzeihen.

fehl gelaufen....

ich meine -vor allem sich nicht....-

muß da noch ein bißchen üben mit zitaten einsetzten, sorry
Wut zu verzeihen @ Wib
Ich glaube das Verzeihen, verhindert den Hass und macht den Umgang mit Wut und Zorn besser verständlich.
Wut und Zorn sind durchaus starke Emotionen, die auch Kraft in sich bergen. Sollte man diese Kraft nicht besser dazu verwenden, an den Situationen zu arbeiten, die sie auslösen, statt an den Menschen selbst?

Ich gebe Dir Recht, daß Verzeihen Hass verhindert und den Umgang mit Wut und Zorn erleichtert. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß ich, wenn ich die Wut nicht zulasse, nicht wirklich verzeihen kann:

Ich bin gerade damit beschäftigt, die Ent-Täuschungen meines Lebens zu verarbeiten und möchte denjenigen, die mich ent-täuscht haben, nach Möglichkeit verzeihen. Ich glaube, daß mir erst Verzeihung die Möglichkeit gibt, MICH von der Macht dieser Menschen, deren Taten und Worte mich verletzt und gekränkt haben, ZU BEFREIEN und mich auf diese Weise vor neuen Verletzungen und Kränkungen zu schützen.

Nun bin ich grundsätzlich kein nachtragender Mensch und extrem harmoniebedürftig, weshalb ich auch eine hohe Bereitschaft zu verzeihen und mich zu versöhnen mitbringe. Aber ich mußte feststellen, daß Verzeihung manchmal erst dann Sinn machte, wenn ich den Schmerz und die Wut zugelassen und mich von demjenigen, der mich verletzt hatte, distanziert habe, sodaß mich seine Kränkungen nicht mehr treffen konnten. Solange das Messer, das mich verletzt hatte, noch in der Wunde steckte, konnte ich nicht wirklich verzeihen. Erst als ich es herauszog, merkte ich, daß der andere auch nur ein Mensch ist, auch nur ein verletztes Kind ist. Und ich merkte, daß er zwar genau wußte, was er tat, aber nicht, was er mir damit an-tat. Daß er mich nur klein machte, um an seine eigene Größe glauben zu können. Aus dieser Einsicht heraus konnte ich mich schließlich von Anschuldigungen und Anklagen ihm gegenüber lösen und ihm verzeihen.
(aus dem Thread "Die Kunst des Verzeihens", S. *cool*
Mut zu verzeihen @ Love4eva
Diese Wut sehe ich und werde sie nicht los. [...]

Ich bin eine Persönlichkeit, die gerne ihre Wut mit dem jenigen, der sie auslöst auch bespricht und dort Einsicht wünscht, dass ich wütend bin. [...]

Dies wehrt dieser Mensch jedoch kategorisch durch sein a-soziales Verhalten ab. Eine Kommunikation ist unmöglich geworden.

Da geht es mir genauso wie Dir. Auch ich möchte, wenn ich wütend bin, über meine Wut sprechen, und zwar mit dem, der sie ausgelöst hat. Und wie Du habe ich die Erfahrung gemacht, daß das mit manchen Menschen nicht möglich ist.

Das Problem ist, daß die Wut, die Du nicht los wirst, letztendlich nur Dir selbst schadet. Deshalb denke ich, daß es vielleicht doch noch einen Versuch wert wäre, dem Menschen, der es immer noch schafft, Dich wütend zu machen, zu verzeihen.

Für mich selbst habe ich akzeptiert, dass verzeihen mir nicht immer gelungen ist und wird. Für mich selbst habe ich akzeptiert, dass es kalte Wut gibt, werde mich davon aber nicht länger beherrschen lassen.

Auch ich dachte immer, daß es Dinge gibt, die ich nie verzeihen kann. Und im Grunde ist das noch immer so. Aber ich habe es geschafft, den Menschen zu verzeihen, die mir diese Dinge "angetan" haben. Wie Pelykanos schon geschrieben hat, ist das auch möglich, wenn der andere nicht zur Kooperation bereit ist. Wichtig ist nur, daß Du verzeihen willst. Und zwar, weil es DICH kränkt, wenn Du es nicht tust.

Nun weiß ich nicht, was Dir genau widerfahren ist, und ich kann nur hoffen, daß es nichts so Schreckliches ist wie Du in einem Beispiel geschildert hast. Jemandem, der so etwas getan hat, zu verzeihen, verlangt übermenschliche Kräfte, und die haben die allermeisten von uns Sterblichen nicht.

Falls das nicht der Fall sein sollte, probier es doch mal.

Oft fällt es schwer und manchmal ist es gar unmöglich, jemandem das zu verzeihen, was er oder sie Dir angetan hat. Bedeutet verzeihen doch nicht zeihen, d.h. eine Schuld nicht anrechnen. Und manche Schuld wiegt so schwer, daß wir es beim besten Willen nicht schaffen, sie nicht anzurechnen, weil die Kränkungen zu tief sitzen.

Was aber meistens machbar ist: dem anderen zu verzeihen, daß er/sie nicht so ist (bzw. war), wie wir ihn/sie haben woll(t)en.

Diesen Satz (in der ich-Form, also: "ich verzeihe Dir, daß Du nicht so bist/warst, wie ich Dich haben will/wollte") mehrmals täglich zu schreiben, zu sprechen oder zu singen war eine Übung, die mir geholfen hat, meinem Vater schließlich verzeihen zu können (die Anregung dazu stammte übrigens aus dem Buch Gesundheit für Körper und Seele von Louise Hay, das ich an dieser Stelle wärmstens empfehlen möchte).
(aus dem Thread "Die Kunst des Verzeihens", S. *cool*

Wenn ich mich recht entsinne, steht das Buch auch in Deinem Bücherschrank. Vielleicht lohnt es sich ja, es mal wieder hervorzuholen...
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*********itas

Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß ich, wenn ich die Wut nicht zulasse, nicht wirklich verzeihen kann:

Ich glaube, daß man Wut, Zorn und Ärger nicht zulassen muß, denn sie stellen sich von alleine ein. Sie zeigen ja auf, daß es durch eine Ursache zu dem Gefühl kommt. Der richtige Umgang damit, will gelernt sein.
Sicher ist freuen einfacher, obwohl ich auch schon Menschen erlebt habe, die sich nur noch schwer freuen können.

Das Problem ist, daß die Wut, die Du nicht los wirst, letztendlich nur Dir selbst schadet. Deshalb denke ich, daß es vielleicht doch noch einen Versuch wert wäre, dem Menschen, der es immer noch schafft, Dich wütend zu machen, zu verzeihen.

Das ist auch das, was so schwer zu verstehen ist, denn es findet eine Art Selbstheilung nur dann statt, wenn man verzeihen kann.
Das hat nicht wirklich etwas mit der "tatsächlichen "Auseinandersetzung mit der Person zu tun, sondern mit der Gedanklichen und geht selbst über den Tod hinaus.
Man sagt ja "die Zeit heilt alle Wunden", aber wenn etwas nicht abgeschlossen ist, kann es nicht heilen. Es ist alsob man immer wieder Salz in die Wunde streut oder man die Last im Rücksack immer weiter mit sich herumschleppt. Das heißt aber auch nicht, daß keine Narben bleiben.

Da geht es mir genauso wie Dir. Auch ich möchte, wenn ich wütend bin, über meine Wut sprechen, und zwar mit dem, der sie ausgelöst hat. Und wie Du habe ich die Erfahrung gemacht, daß das mit manchen Menschen nicht möglich ist.

Frage ist, ob das darüber sprechen wollen mit dem Anderen dazu dienen soll, die Verletzlichkeit zu transportieren....
oder kann es sein, daß man denkt
"wenn ich leide, soll der andere auch leiden", schließlich freuen wir uns ja auch zusammen????

Ein Gedanke, der mir im nachhinein gekommen ist, als ich nochmal über das nachgedacht habe, was Brain gepostet hat.
Also vielleicht in dem Sinne von "die Auswirkung der Wut ist jetzt so groß und für mich der Schmerz so spürbar, daß ich das nicht alleine (er)tragen will/kann??

WiB
@wib
muß ich denn umbedingt verzweihen, um mit den geschenissen um gehen zu können?

ist es oft nicht zu einfach zu sagen: ich verzeiehe dir, ist dumm gelaufen, aber das thema ist damit abgeschlosen?

ich meine um geschenisse zu verarbeiten, lernen damit umzugehen, muß ich nicht verzeihen.

ich kann meinen vater nicht verzeihen, aber ich habe gelernt´mit den geschenissen umzugehen, mit ihnen zuleben.

für mich ist das vergangenheit, es ist passiert und rückgängig zu machen ist das alles nicht mehr.

ich verabscheue ihn, ich hasse ihn sogar, und verzeihen möchte ich ihn nicht, aber mein leben hgeht weiter und ichhabe mit den trauma gelernt zu leben und komme damit auch gut zurecht. und das ohn verzeihung.
und selbst wenn ich ein verzeihung aussbechen würde, wäre sie einseitig, was ich wiederum nicht einsehe. schließlich war er es doch der mich verprügelt hat, er es doch der mich mißhandelt und ich leide heut an den körperlcihen auswirkung.

aber es ist vergangenheit. es ist vorbei und ich lebe jetzt hier und heute.

ich denke, verzeihen muß nicht immer erfolgen um seine wunden zuheilen, sie heilen trotzdem, dauert nur länger und wie groß die narbe ist, entscheidet jeder sekber, denn jeder geht anderst mit erlebten um.
...ein anderer gedanke...
beim lesen der beiträge hier geht mir immer wieder ein anderes wort als "verzeihen" durch den kopf: loslassen.

das gehört aber nur oberflächlich zur ausgangsfrage des threads, aber es lässt sich wie so oft doch auch ein kreis schliessen.

es ist tatsache: dinge, die in der vergangenheit geschehen sind, sind geschehen und nicht mehr änderbar. sie sind einfach teil der geschichte geworden.

man/frau kann alles und jedes beurteilen und verurteilen, sich zu allem und jedem eine meinung bilden. hass als solches ist ein sehr negatives gefühl, wird gerne als gegenteil von liebe bezeichnet.

hass, philosophisch betrachtet als "eingefrorene wut" aufzufassen, ist eine mögliche interpretation. nur, das verb "hassen" ist eine aktive "handlung". es kann gemäss fachleuten durchaus im charakter eines menschen liegen, grundsätzlich eher zum "hassen" zu neigen. die eher "negative" sicht des lebens zu projizieren.

ganz persönlich glaube ich auch, man/frau kann und muss nicht alles verzeihen, ein eher krasses beispiel (ermordung des eigenen kindes) wurde ja bereits genannt. obwohl ich noch nicht mal im ansatz so etwas erleben musste, kann ich mir vorstellen, dass es in solchen fällen sehr, sehr schwierig sein dürfte.

nehmen wir einfach mal an, es ist etwas schreckliches geschehen, betroffene menschen haben negative gedanken und gefühle. in einem meist sehr intimen aufarbeitungsprozess lernen diese menschen, auf die eine oder andere weise mit dem, was in der vergangenheit geschehen ist, zu leben. ich glaube, wer verzeihen kann, ist in einer sehr glücklichen situation, denn er/sie wird früher oder später wieder im hier und jetzt leben. dasselbe gilt auch für menschen, die negative gedanken und gefühle loslassen können. der akt des verzeihens muss dabei meines erachtens nicht zwingend erfolgen - oder aber, man/frau betrachtet eben diesen vorgang des loslassens auch als verzeihen. in meinem ganz eigenen gefühl klingt das eigentlich ziemlich nahe liegend und logisch.

mit anderen worten: wer verzeiht oder loslässt, sagt sich: ok, das ist vergangenheit, sie ist in meinen gedanken nicht gut oder böse, sie ist einfach. welches gefühl allerdings dem "auslösenden" menschen gegenüber empfunden wird, kann durchaus eine andere geschichte sein. man/frau muss ja nicht gerade hassen - sondern auch einfach ignorieren. komplett loslassen. ohne gefühle, ohne gedanken.

diejenigen menschen, und hier schliesst sich dann der kreis zum thema dieses threads doch wieder, die weder verzeihen noch loslassen können, werden wahrscheinlich immer mal wieder in die situation geraten, ihre mitmenschen, die sie lieben, zu verletzen. durch bezugnahme auf vergangene verletzungen und geschichten, die nicht verarbeitet wurden. denn nur dort, wo man/frau sich sicher fühlt, lässt man/frau seinen gefühlen freien lauf... aber ich glaube, das wurde weiter vorne in diesem thread auch schon besprochen...

lg!
@tictac6766
du sprichts mir aus der seele, nur kann ich dsas nicht so schön vormulieren wie du.

klasse beitreag...
@tictac6766
Ich kann mich da nur den Worten von @******nes anschließen.

Sehr schön und richtig formulierter Beitrag und absolut richtig.

LG
Brian
diejenigen menschen, und hier schliesst sich dann der kreis zum thema dieses threads doch wieder, die weder verzeihen noch loslassen können, werden wahrscheinlich immer mal wieder in die situation geraten, ihre mitmenschen, die sie lieben, zu verletzen.


Grausam....
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