warum? Ist doch recht naheliegend
Hallo, alle
Auf dem ersten Blick könnte man meinen, Verletzen und Lieben würde sich ausschließen........aber das tut es keineswegs, meiner Meinung nach.
Durch die Liebe in einer Beziehung entsteht eine starke Nähe, die sich mitunter auch durch Emotionen unterschiedlichster Art zum Ausdruck kommt.
Liebe und Beziehung ist eben nicht nur ein "Harmonie-Kuschelkurs", sondern ein gemeinsames Leben, Fühlen und Sein in der gesamten Bandbreite der Empfindungen und Erfahrungen, die eine Beziehung mit sich bringt.
Das ist in etwa so, wie es auch in der Natur abläuft......mal ist gutes Wetter und mal gewittert es ganz ordentlich - und danach klärt es sich wieder auf.
Ich möchte und kann mich bestimmt nicht davon freisprechen, in einer für mich als machtlos empfundenen Situation, auch den Fehler zu machen und meiner Partnerin unsachliche, unter der Gürtellinie liegende Dinge an den Kopf zu werfen. Ich bin genauso ein Mensch mit Fehlern, wie andere es auch sind und gerade bei Verletzungen finde ich es schon sehr wichtig, meine Partnerin zu achten - und wenn es mir mal nicht gelingen sollte, dann sollte ich auch die Courage besitzen, mich in aller Aufrichtigkeit bei ihr zu entschuldigen.
Hier wurde des öfteren von Hass gesprochen. Ich halte Hass für eine übersteigerte Form von Wut und darüber hinaus auch für destruktiv, wenn ich dieses intensive Gefühl nicht in einer Weise für mich übersetzen könnte, damit ich erführe, was
mir eigentlich fehlt.
Denn oftmals ist es doch so: Je stärker und intensiver ein sogenanntes negatives Gefühl einer anderen Person gegenüber ist, umso mehr hat es eben mit MIR und meinen ganz eigenen Mängeln zutun.
.....und da brauche ich auch niemand anders für verantwortlich zu machen, sondern das ist schon mein ganz eigenes Ding.
Das betrifft auch Gefühle, wie Eifersucht und Neid.......denn es ist immer ganz einfach, den anderen für meine eigenen Defizite / Mängel verantwortlich zu machen und das ist sicher auch sehr menschlich, eine gewisse Fürsorge seitens der Partnerin / des Partners zu wollen - aber
andererseits sollten beide auch ein selbstbestimmtes Leben führen und das ist spätestens dann eben nicht mehr der Fall, wenn ich meinte, meine Freundin sei dafür zuständig, dass es mir gutginge.
Für mich bedeutet Beziehung nunmal das gemeinsame Erfahren und Erleben aller nur erdenklichen Emotionen in seiner gesamten Bandbreite - was sicher auch Grenzen hat, zum Beispiel bei hilflosen Aktionen wie Gewalt, was nichts mehr mit Achtung zutun hat.
Ich verstehe meine Rolle in einer Beziehung schon auch als so eine Art Blitzableiter und ich will auch für mich und meine Freundin da sein, wenn es halt nicht so harmonisch abläuft. Und eben nicht nur, wenn "alles ganz toll ist" - ist es eben nicht und das braucht auch nicht so zu sein.
LG, rubyxl