jahrelanger Selbstversuch...
Hallo LostSoul,
mir ging es einige Jahre ähnlich wie dir.
Wenn auch die Situation in der ich mich befand nicht identisch war, so habe ich aus diesen Jahren doch einiges gelernt.
Ich bin - bis heute - mit meiner Frau verheiratet und habe in langen Jahren mit Ihr eine Entwicklung durchlebt in der wir genau diesen Weg gesucht haben: beide glücklicher und zufriedener zu sein mit dem was wir haben und uns trotzdem nicht ganz aufgeben zu müssen.
Es gibt vieles in der "Grauzone" einer Beziehung zwischen zwei Menschen, was sich auszuprobieren lohnt wenn einem ein Mensch wichtig ist.
Ein zentraler Punkt den ich dabei gelernt habe ist: wenn dich das was du hast - auch wenn es bereits eine positive Verbesserung birgt - nicht zufriedenstellt, dann trägt es nicht sehr lange.
Es gibt so etwas wie: "ich muss jetzt mal zufrieden sein" nicht.
Du steigerst damit nur deine Unzufriedenheit.
Aber es gibt so etwas wie den "richtigen Weg" auf dem du dich befinden kannst. Auf dem scheinst du irgendwie zu sein.
Wichtig beim beschreiten dieses Weges finde ich: herausfinden was du wirklich (!) selbst willst und dich von anerzogenen Beziehungsvorstellungen wirklich (!)verabschieden - dort wo es allen gut tut.
Manchmal kann es richtig sein, dass du dir dabei anmaßt vorzustellen was für andere gut sein könnte und es in diese Richtung zu moderieren wenn dies möglich ist.
Dann wenn es dir "nutzt".
Das klingt auf den ersten Blick egoistisch - ist es womöglich auch - aber wer sagt, dass ein gesunder Egoismus nicht positives für alle hervorbringen kann?
Manchmal hat man einfach mehr Vorstellungsvermögen wie andere, weil man mehr über etwas nachdenkt. Gerade wenn in einer Partnerschaft einer der Entdecker und einer eher der Bewahrer ist, kann dies ein Weg sein.
Stell dir mal ein paar grundsätzliche Fragen:
Willst du wirklich mit deinem Mann zusammen bleiben? Wenn ja, sollte dein Weg dich in eine Richtung führen die dich erforschen lässt wie du das bewerkstelligen kannst.
Dabei würde ich gut beobachten was ihr vereinbart habt und was wirklich passiert. Seinerseits geht es nur darum dir Sex zuzugestehen wenn ich es richtig verstanden habe. Deinerseits geht es aber wohl darum auch die Leere in deinem Herzen zu füllen?
Willst du wirklich auf Dauer verstecken spielen mit einem Mann, der nicht frei sein wird ohne sich zu trennen weil seine Partnerin ihm nicht gleiches zugesteht wie dein Partner dir? Diese Frage hast du im Endeffekt bereits beantwortet.
Hier solltest du für dich prüfen was es noch für Wege - für dich - gibt.
Das Verliebtsein endet normalerweise irgendwann. Danach muss es weitergehen...
Ein Versteckspiel wie ihr es spielt, birgt zwei knifflige Faktoren: einerseits trennt es weil es auf Dauer ungemein anstrengt (ggf verletzt) und andererseits erzeugt es eine scheinbare Bindung.
Scheinbar deshalb, weil ihr nur die Sehnsucht habt und nicht in Gefilde kommt in denen sich erweisen muss ob aus dem Verliebtsein mehr werden kann. Die Sehnsucht kann einen binden bis zu diesen körperlichen Schmerzen die du beschreibst.
Ich habe die Dinge auf ähnlichem Wege probiert und bin immer wieder an diesen Punkt gestoßen. Es ist auf Dauer unbefriedigend auf allen Ebenen wenn man immer im Status quo verharren muss. Es muss weitergehen wenn du irgendwann glücklich sein willst.
Inzwischen bin ich tatsächlich getrennt, habe aber ein sehr liebevolles Miteinander mit meiner Ex-Partnerin das alles noch birgt, was uns gemeinsam wichtig ist.
Dies geht auch, weil ich nach langer Zeit - und vielen Situationen die ähnlich deiner waren - nun auch eine Partnerin gefunden habe die akzeptiert, dass ich aus bestimmten Gründen mit meiner Ex-Partnerin verheiratet bleiben möchte. Auch, dass es hier eine emotionale Bindung gibt die einfach existiert wenn man so lange eigentlich gut mit einem Menschen lebt und teilt.
Dieser Weg war allerdings lang, hart, mit viel Arbeit an mir selbst und im Zusammenspiel mit meiner Ex-Partnerin verbunden und es gab auch viele Rückschläge. Wir mussten diesen Weg für uns erst mal erfinden. Das setzt auch voraus, dass der Partner einen Prozess durchmacht, zu dem er bereit sein muss.
Ist das dein jetziger Partner? Es scheint hier für dich ja nicht "nur" um Sex zu gehen...
Das nur als Abriss dessen was ich erlebt habe und was ich zu deiner Situation denke. Details dieser Entwicklung bei Interesse gerne in einem "persönlichen" Gespräch.
Schöne Grüße,
Coeur