Fleisch!!!
Ich denke, es wird überschätzt, wie viel Fleisch damals verzehrt wurde.
Paläontologie bestätigt dies. Lediglich Neandertaler waren Fleischfans, homo sapiens weniger. Und natürlich waren auch viele Steinzeitmenschen bereits sesshaft, hatten Bauernhöfe und Ackerbau.
Nicht übersehen sollte man auch, dass der vorsteinzeitliche Mensch aus einer Welt stammt, die er mit anderen Primaten wie den Schimpansen (bzw. deren Vorfahren) teilte. Diese afrikanische Stammwelt stellt die eigentliche, die artgerechte Umwelt des Menschen dar, in der er sich für seine Ernährung nicht mehr als andere Primaten abmühen musste.
Der Mensch war in der Lage, auch in unwirtliche (europäische, asiatische) Landstriche vorzudringen - doch kann der karge Speiseplan der dort beginnenden, schweren Zeit nicht Vorbild für den Menschen sein, der sich heute artgerecht ernähren möchte. Fleisch war bis zur Einführung der Jagd vor erst wenigen zehntausend Jahren das sozusagen am Wegesrand gefundene. Tote Vögel, nicht schnell genug entkommende Schnecken und Kerfen. Es war eine kleine Ergänzung, nicht mehr.
Jagd im nennenswerten Maßstab scheint erst mit dem Kontakt zu den carnivoren Neandertalern vom homo sapiens abgeguckt worden zu sein, aus Mangel an verfügbaren Kohlehydraten. Die Phase einer wenig artgerechten Ernährung begann damit - und ist noch nicht beendet.
Stolz hat der Mensch nach dem Abschauen der Jagd diese in vielen Bereichen Eurasiens zur Männersache erklärt und Fleisch mithin zur coolen Ernährung. Bis heute wird von nicht wenigen geglaubt, dass "die Evolution" den Männern die Jagd schon immer zugewiesen habe, und dass Fleisch eine männliche Ernährung sei... bis hin zur Grillparty, zu der ein wahrer Grillmaster keine Frau an den Rost lässt
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