*Stöhn*
Hallo Ihr Lieben,
wisst Ihr was - das ist jetzt sehr sarkastisch - am besten Menschen bleiben alleine ...
Nein, ernsthaft. Die Sache ist zu komplex und individuell. Ein TV, dessen Outing angenehm und überraschend positiv verläuft sagt natürlich "macht es auch".
Ein TV dem dabei der Himmel auf den Kopf fällt, empfiehlt genau das Gegenteil.
Prinzipiell hat jede Meinung, jeder Standpunkt seine Berechtigung.
Ich finde Euch für jedes Contra ein Pro und für jedes Pro ein Contra zum gegenüberstellen. Das ist das Problem. Wer entscheidet was richtig und was falsch ist - jeder Mensch selber, im Rahmen der sozialen Verträglichkeit. Ist das dann Egoismus?
Beispiele:
Mann (TV) outet sich erst Jahre nach der Bindung.
Pro TV/Contra Frau:
Schwer genug damit selber klarzukommen, ist eine Entwicklungsphase und vorher war er sich eben nicht über seine Wünsche/Neigungen klar gewesen.
Pro Frau/Contra Mann:
Sie fand und liebt einen Mann und jetzt hat sie ein "Etwas" als Partner (auch in Verbindung der gesamten Lebensplanung)
Was wäre hier der Mittelweg, wenn Frau damit eben nicht so einfach zurechtkommt?
Ist der TV egoistisch, wenn er sein Ich leben will/muss (ist schließlich eine substanzielle Sache für ihn)?
Ist die Frau egoistisch, wenn sie blockt, da man ihre ganze Lebensplanung per Paukenschlag über Bord wirft?
Man kann jetzt mit kühlem und sachlichen Kopf die Sache auseinander nehmen, dh. neutral untersuchen. Für eine TV ist es substanziell, für die Frau bedeutet es neutral gesehen "nur" eine Anpassung - der Mann wird Mann bleiben (sofern es nicht irgendwann in Richtung TS geht - was der Frau auch niemand vorab garantieren kann - aber darüber wird sie sich Sorgen machen).
Diese neutralen Gedanken sind aber subjektiv "szenelastig", d.h. sie kommen (in diesem Fall) von mir, einem TV oder vielleicht auch von einer Frau, die dem Ganzen positiv gegenüber steht. Selbst ein/e Moderator/in ist für die Frau vorbelastet. Ich meine damit, die Partnerin hat das Gefühl man möchte sie "umdrehen". Ich weiß, dass dies ein sehr großes Problem darstellt - wer lässt sich schon gerne "den Kopf waschen"... zumal innerlich alles dagegenschreit.
Wie sieht es aus, wenn ein "Mittelweg" gefunden worden ist?
Sie tolleriert es "nur", aber er entwisckelt sich weiter, geht aus, knüpft Kontakte, wünscht sich die Normalbehandlung als Mann/Frau auch in der Beziehung, incl. auch ggf. der erotischen Seite?
Ist es egoistisch, wenn die Partnerin die Entwicklungen nicht mitgehen möchte und ein "no-go" ausspricht? Weil sie sich gefühlsmäßig ausgeschlossen fühlt, eben keine "Frau" lieben kann, ihr bei Zärtlichkeiten/Sex (mit ihrem Mann) auch immer der Dorn der "falschen Frau" im Kopf herumspukt?
Ist es entgegengesetzt egoistisch es als TV zu wollen, fordern, weil man innerlich merkt, dass man an diesen "halben Sachen" kaputt geht. Ist es egoistisch zu sagen, ich bin Mann und "Frau" gleichzeitig und auch die "Frau in mir" hat Gefühle und substanzielle Ansprüche?
Wie man es dreht und wendet - beide haben irgendwie Recht. Sich gegenseitig Egoismus vorwerfen ist subjektiv vielleicht auf den ersten Blick verständlich, aber völlig kontraproduktiv.
Es gibt schließlich keine Gedankenmaschine, die vor einer Bindung alle Wünsche, Neigungen, etc. auf Papier bringt, damit sich jeder Mensch vorher sicher sein kann, mit wem er/sie sich einlässt...
Grüße
Gabi