Wichtiges zur Phimose
Was ist eine Vorhautverengung?
Bei einer Vorhautverengung ist die Vorhaut des Penis entweder mit der Eichel fest verklebt oder weist eine ringförmige Vernarbung auf und lässt sich nicht über die Eichel zurückschieben.
Man unterscheidet eine vollständige und eine unvollständige Phimose. Bei der vollständigen Phimose können Sie die Vorhaut auch bei erschlafftem Glied nicht zurückschieben, bei der unvollständigen Phimose ist es nicht möglich, die Vorhaut beim erigierten Glied zurückzuschieben.
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Urologie haben etwa ein Prozent der 16 bis 18jährigen eine Phimose.
Wie entsteht eine Vorhautverengung?
Eine Vorhautverengung ist im Neugeborenen- und Säuglingsalter durchaus normal. Während des zweiten, spätestens dritten Lebensjahrs lässt sich die Vorhaut dann aber üblicherweise leicht zurückschieben. Ist dies nicht möglich, besteht eine Vorhautverengung.
Versuchen Sie bei einer Vorhautenge nicht, die Vorhaut mit Gewalt zurückzuziehen. Es könnten kleine Verletzungen oder Einrisse in der Vorhaut entstehen, die Narbengewebe hinterlassen, das schließlich zu einer Verschlimmerung der Vorhautverengung führen kann.
Weitere Ursachen der Phimose sind genetische Veranlagung und Entzündungen.
Welche Symptome treten bei einer Vorhautverengung auf?
Eine Vorhautverengung kann das ganze Leben hindurch ohne Beschwerden bestehen. Allerdings kann sie auch Anlass zu Entzündungen oder Schwierigkeiten beim Harnlassen (Miktion) sein. Eine angeborene narbige Enge der Vorhaut sollte spätestens bis zur Einschulung operiert werden.
Ausnahmen hiervon sind Vorhautverengungen, die zu einer Beeinträchtigung des Wasserlassens führen, diese sind in jedem Alter umgehend zu operieren. Man erkennt sie meist an einem abgeschwächten oder stark verdrehten Harnstrahl. Oft "bläst" sich die Vorhaut beim Wasserlassen wie ein kleiner Ballon auf.
Die Versteifung des Gliedes bei der Erektion kann durch die verengte Vorhaut gestört werden, sodass das anschließende Zurückziehen der Vorhaut Schmerzen bereitet. Oder die Vorhaut kann nicht wieder zurückgezogen werden, bis der Penis erschlafft. Bei zu enger Vorhaut kann es passieren, dass die beim Geschlechtsverkehr zurückgestreifte Vorhaut hinter der Glans (Penisspitze) einen Schnürring bildet, die so genannte Paraphimose (spanischer Kragen).
Bei Verdacht auf eine Entzündung (Rötung, Schwellung, Schmerzen beim Wasserlassen) unter der Vorhaut müssen Sie einen Arzt aufsuchen.
Wie diagnostiziert man eine Vorhautverengung?
Der Arzt erkennt eine Vorhautverengung mit Hilfe der körperlichen Untersuchung: Lässt sich die Vorhaut nicht oder nur teilweise zurückschieben oder zeigt sich beim Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel ein Schnürring, so liegt eine Vorhautverengung vor.
Wie wird die Vorhautverengung behandelt?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten eine Vorhautverengung zu behandeln:
Kortisoncreme: Sechs Wochen lang wird dreimal täglich die Spitze des Penis eingecremt. Der Hausarzt kann diese Behandlung durchführen. Die Vorhaut soll so weit wie möglich ohne Kraftanwendung zurückgezogen werden, danach wird die Creme aufgetragen. Bleibt diese Behandlung ohne Erfolg, kann eine Operation erfolgen.
Phimose-Operation: Diese Operation nennen Mediziner auch Beschneidung oder Zirkumzision. Sie erfolgt unter lokaler Betäubung. In einigen Ländern lassen sich Jungen und Männer aus rituellen Gründen beschneiden. Die Vorhaut wird dabei entweder ganz oder teilweise entfernt. Es gibt unterschiedliche Operationsmethoden, die sich nur in Einzelheiten unterscheiden und prinzipiell alle gleichwertig sind. Wichtig ist eine regelmäßige Wundkontrolle nach der Operation. Es werden fast immer Nähte verwendet, die sich selbst nach der Wundheilung auflösen, sodass eine Fadenentfernung nicht notwendig ist.
Das Patienten mit einer entfernten Vorhaut eher zu einem vorzeitigen Samenerguss neigen, wie ein Vorurteil besagt, ist niemals wissenschaftlich bewiesen worden und wahrscheinlich als schlichter Unfug anzusehen.
Treten wiederholt Entzündungen auf, kann eine Beschneidung notwendig werden. Eine Vorhautverengung durch Narbenbildung kann ebenfalls operativ korrigiert werden.
Welche Probleme können bei einer Vorhautverengung auftreten?
Das Risiko, an einem Peniskrebs zu erkranken, ist erhöht, da durch die Verengung das Glied nicht regelmäßig von allen Sekreten gesäubert werden kann.
Ist die Vorhautverengung sehr stark ausgeprägt kann der Harnstrahl behindert sein und es kann zu vermehrten Entzündungen der Harnwege oder im schlimmsten Fall zu einem akuten Harnverhalt kommen.
Quellen
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie