Sapiosexualität

Ja, das passt gut zusammen. Aber es gibt sicher unterschiedliche Weisheitsgrade und -richtungen. Kühle Weisheit, distanziert zur Welt. Schwarze Weisheit voller Trauer über das Leid der Welt.


Vielleicht ist dieser Freund latent sapiosexuell, aber leider fremdgesteuert durch Schönheitsideale.

Was es alles gibt !

Für uns Männer gibt es da ein gutes Buch, das mir leider noch nicht in die Hände gefallen ist: "König, Krieger, Magier, Liebhaber" - geht um archetypische Anteile, ihre gesunde wie ungesunde Ausprägung und erstrebenswerte Synthese.

Sapiosexualität verbinde ich vor allem mit so etwas wie einem "Selbstbewusstsein". Der (An-)(Er-)Kennen der eigenen Beschränktheit, zumindest eine Idee davon und/oder eine Offenheit dafür zu haben. Selbstaktualisierung.


"Latent sapiosexuell"
Sagen wir ich habe ihm gesagt, dass er irgendwann mal'ne Dicke heiratet (Vermutlich verstehen die Aussage 95% falsch. Sei's drum.) Und ich ein Modepüppchen In mancher Hinsicht wäre das sicher nicht verkehrt, sind die in gewissen Aspekten sicherlich verträglicher als so manch intelligente Frau.

Das Thema Sapiosexualität mit seinen vielen Beiträgen reizt mich als Neuling zu meinem ersten Foreneintrag.

Ich selbst bin eher keine äußerliche Schönheit, aber vielleicht eine innere, zumindest bin ich mal ein Intellektueller. Mein bisheriges schon recht langes Leben dachte ich immer, ich wäre auf äußerlich schöne Frauen fixiert, um meine Mängel zu kompensieren und war dabei darauf angewiesen, bei ausführlichen Gesprächen mit meinen inneren Werten zu reizen.

Mittlerweile habe ich gelernt, dass unsere Kultur seit Jahrtausenden mit einem Intelligenzmissverständnis lebt: Wir dachten, das sei menschliche Intelligenz, was mittlerweile in viel größerem Maße uns die Computer präsentieren: das Rechnen und Abarbeiten von Listen (Stichwort: Vokabeln lernen oder Rateshows). Da unser Gehirn aber immer noch für den Computer bisher nicht erreichbare Leistungen erbringt, muss unsere Intelligenz eine ganz andere sein. Und tatsächlich sagen uns die Neurologen, das wir ein vertikal organisiertes Netz im Kopf haben, dass alle Wahrnehmungen immer gleichzeitig und miteinander vermischt bearbeitet. Das logische Denken, der Verstand, ist eine Spezialform, die unser Gehirn mühsam simulieren muss.

Auf dem Hintergrund dieses Missverständnisses nachträglich von einer IQ-EQ-Mischung zu sprechen, zielt nicht direkt auf die Lösung des Körper-Geist-Problems. Unser Gehirn war eigentlich nie in der Lage, diese Trennung zwischen Verstand und Gefühlen vorzunehmen, die Kultur hat uns das nur weismachen wollen.

Zurück zu meinem persönlichen Problem. Zu meinem Erstaunen stelle ich heute fest, dass nicht das Schön-Intelligent-Problem mich auf die hübschen Frauen hat fliegen lassen, sondern die einfach Tatsache, dass meine Mutter eine sehr schöne Frau war. Letztendlich hat mich also meine Psyche als Ganzheit meines Gehirninhalts geführt.

Nun bin ich ganz gespannt, wie ich auf weniger schöne Frauen reagiere.

Und ich wäre ganz gespannt auf einen kurzen Erfahrungsbericht zur Resonanz auf den eben zitierten Satz, bei z.B. einem Erstdate.

sicher bedeutet für Dich schöne Frau etwas Anderes als für mich. Und mich hat schon ziemlich oft gegruselt, was mir als schöne Frau rübergebracht wurde. Gerade neulich wieder im Fernsehen eine Kandidatin irgendwo. Sicher ebenmäßiges Gesicht, Traumfigur, aber es tat weh, die anzuschauen, ich schaltete weg.

Da ist mir die Wertung im Leben bewährt und klug näher.

Das Paradoxon der Intelligenz:
ca. 66% der Menschen sind normalintelligent, aber alle wünschen sich einen überdurchschnittlich intelligenten Menschen --> das kann nicht aufgehen

Ich bin mir sicher, aufgrund der Normalverteilung sind auch die meisten Menschen hier lediglich normal intelligent und wenn sie also eine Person auf Augenhöhe suchen, dann suchen sie also andere normal intelligente Menschen.

Ich halte Intelligenz für ein überschätztes Konstrukt.
Ich stehe dazu: mich langweilen zwar intelligente und gebildete, aber in allen anderen Belangen durchschnittliche Personen.
Was mich kickt ist Authentizität. Tiefgang. Leidenschaft. Körperlichkeit.
Ich bin also wahrscheinlich nicht sapiosexuell. Aufgrund der meisten Beiträge hier halte ich allerdings auch die wenigsten anderen Schreiberlinge für sapiosexuell.

Norm- statt Kriteriumsorientierung und das funktioniert wunderbar. (Lassen wir so etwas wie "kritische Differenz" mal außen vor.) Von Verzerrungen ganz zu schweigen: Wenn ich meinen Gegenüber für intelligenter als mich halte und mein Gegenüber mich als intelligenter als sich, respektive wir "ausreichend intelligent" füreinander sind... Dann gibt's ja noch den Dunning-Kruger-Effekt, wo sich zwei weniger intelligente Menschen darüber hinaus gegenseitig bescheinigen können wie smart sie doch sind. (Selbstwertdienliche Verzerrung.) Das ist wohl auch einer der Gründe (DK-Effekt), warum eher weniger gute Sänger bei Casting-Shows auflaufen und sich anschließend über das Feedback der Jury echauffieren. [/nerdmode]

Hallo Versuchender,

ich habe die Hälfte Deines Beitrages nicht verstanden, weil da zuviele Fachbegriffe und Abkürzungen stehen, die mir nichts sagen.

dürfte sein, dass man für das tumbe, schenkelklopfende Publikum Kanonenfutter braucht, damit man sich am TV erhaben fühlen kann.

Selbst für Mitglieder von MENSA dürfte das Topf/Deckel- Prinzip Gültigkeit haben. Passen muss es, damit man miteinander klar kommt. Und wenn nun MENSA-Leute darauf beharren wollten, gleich oder höher intelligente Wesen zu ehelichen, würden wohl die wenigsten Erfolg haben.

vielleicht kann mich jetzt mal jemand aufklären, was der DK Effekt ist?

Das ist eine einfache Sache. Wenig intelligente Leute kennen den Satz nicht "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Sie gehen fest davon aus, dass die Anderen, die Oberen sowieso, alle einen Dachschaden haben und außerdem pervers sind. Das bestätigen sie sich gegenseitig.

danke, fesselnd, für Deine Erläuterung...

wie sich wohl der Effekt nennt, wenn eher intelligente Personen davon ausgehen, dass die Anderen, die Unteren primitiv, pervers und unkultiviert sind? Ich glaube das ist dann der SB-Effekt... der Selbst-Beweihräucherungs-Effekt

den anders und sage dann, oh, der hat aber einen hohen AQ. Meist korreliert der AQ hoch mit dem IQ und vor allem mit reichen Eltern.

was mich jetzt mal interessieren würde liebe Sapiosexuelle... (und diese Frage meine ich ernst, auch wenn sie im ersten Moment wie eine Provokation verstanden werden kann):

wenn ihr so einen Beitrag lest, in dem viele abstrakte Begriffe, Abkürzungen und / oder Fachbegriffe stehen (was ja oft mit Intelligenz und / oder Bildung gleich gesetzt wird)- werdet ihr dann hellhörig? Rührt sich dann etwas in euch? Ist das dann quasi für euch so sexuell anregend wie für viele andere ein erotisches Bild?

Google it

Normorientierung: Ich orientiere mich an der Stichprobe bzw. in dem Kontext "mir selbst". Wenn jemand also einen IQ von 100 hat, ist ein Partner mit 105 bereits intelligenter. Obwohl er selbst nur durchschnittlich intelligent ist. Genauso kann bei einer 132/145 Paarung einer intelligenter sein, während beide weit überdurchschnittlich intelligent sind.

Kriteriumsorientierung: Du orientierst dich an den Werten der Population. Demzufolge wären nur Personen mit einem IQ von 115+ überdurchschnittlich bzw. mit 130+ weit überdurchschnittlich intelligent.

Die kritische Differenz ist wiederum ein Maß, welches einen Vergleich zwischen Testergebnissen zulässt. Es kann zum Beispiel sein, dass statistisch kein Unterschied zwischen den Werten 100 und 105 besteht, beide also als gleich intelligent angesehen werden können. Das ist aber, in dem Kontext, nur eine nette Spielerei. (Außer es gibt tatsächlich Menschen, die andere nach dem IQ auswählen Gut, Mensa und welche anderen Hochbegabtenvereine es da noch gibt.)

Selbstwertdienliche Verzerrung sollte sich aus dem Kontext ergeben, Dunning-Kruger-Effekt hat fesselnd noch mal dargelegt. (Ich hab's aus Faulheit mit DK abgekürzt.)


Wenn mich das Thema interessiert und der Beitrag was taugt, auf jeden Fall. (Ist aber eher Begeisterung/innere Erfülltheit.) Wobei mich auch erotische Bilder reizen oder gute Musik. Lesenswerte Romane. Harmonie, Ästhetik, Natürlichkeit und Lebendigkeit.

Es ist ja nicht so als müsste man (nur) mit Fremdworten um sich klopfen. Aber ich finde es schön, wenn man es kann. Wenn jemand intellektuell Schritt halten kann oder vorausgeht, so dass ich mich weiterentwickeln kann. (Zumindest in der Hinsicht. In anderen Belangen sind andere Menschen möglicherweise zielführender.)

Ich mag Komplexität. Vielschichtigkeit. Differenziertheit. Sicherlich hat die jeder Mensch in verschiedenster Form und ist auch Komplexität letztendlich einfach, wenn sie sich darauf beschränkt. Für mich ist es die Gesamtkomposition. (Ganzheitliche) Bildung - eher: Das Bedürfnis/Streben nach Wachstum und Weiterentwicklung, Entfaltung und deren Umsetzung - empfinde ich als attraktiv.

nackte Cellistinnen mit Professorinnentitel besonders zusagen.

Vielen Dank für Deine ausführliche und sehr verständliche Erläuterung!

Naja... jeder der studiert (hat), kann sich in (s)einer Fachsprache ausdrücken. Ob man es dann aber tut, oder nicht, ist eine andere Frage... Ich persönlich finde es am schönsten, wenn ich weiß, jemand könnte, wendet es aber nicht an. Mehr als Fachworte beeindruckt mich mittlerweile, einen komplexen Sachverhalt einfach beschreiben zu können (geht nicht immer, aber soweit möglich, ist das toll).
Ich finde Komplexität schön, ohne Kompliziertheit. Differenziertheit ohne den Drang, zu belehren oder recht zu haben. Ich finde es einfach spannend zu beobachten, wer sich selbst als intelligent kategorisiert, und wie oft Intelligenz missbraucht wird, um künstliche Differenzen zwischen mir und anderen zu schaffen - darauf reagiere ich allergisch.

@*****lnd: ja, mich spricht u.U. Nacktheit, ein Körper, der ästhetisch bewegt wird, Musik, das Talent dazu und die Hingabe zu ihr, sehr an Nur den Professorentitel weiß ich nicht unterzubringen...

ist vor Jahren eine Frau dieser Art hereingeschneit, nur das Instrument war ein anderes.

Interessanter Begriff!

Er fasst meine mittlerweile fünf Jahre Joyclub-Zugehörigkeit gut zusammen. Ich habe noch nie ein Bild von mir im Profil gehabt, ich habe keine Echtheitsprüfung, bin aber relativ aktiv im Forum und hatte (dadurch) schon ein paar Treffen mit Joyclub-Mitgliedern.

Überraschenderweise war "Sapiosexualität" auf beiden Seiten ein Grund für Treffen. Mal wollte eine Frau mich treffen, weil ich so interessante Postings schreibe - mal wollte ich eine Frau treffen, weil sie so anregend schreibt...
Bilder wurden vorher nicht ausgetauscht oder waren Nebensache (sprich: ihre Fotos im Profil hatten mit dem realen Anblick sehr, sehr wenig gemeinsam.)

Was Leute über mich denken, wenn sie mich zum ersten Mal in Natura sehen, kann ich natürlich schwer beurteilen. Aber bei mir kann ich eindeutig sagen, dass ein guter Schreibstil im Joyclub nicht dafür ausreicht, eine Frau sexy zu finden, wenn sie mir optisch nicht zusagt.
Insofern stehe ich der Sapiosexualität definitiv positiv gegenüber, aber eben nur in gewissen Grenzen. Zu einer erotischen Ausstrahlung gehört für mich mehr als nur ein guter Körper oder nur ein guter Geist.

Einstein ist immerhin auf deiner Seite:

"If you can't explain it simply, you don't understand it well enough."
(Albert Einstein)

Ich sehe es genau so. Was uns an intelligenten Menschen gefällt, ist unterschiedlich. Den einen gefällt die Akademikershow, und da geht es eigentlich um Prestige. Die anderen werden berührt durch das Gefühl, einen starken Menschen, vielleicht Schutz durch ihn zu erleben. Wieder andere werden angeregt und sprudeln durch einfallsreiche Gegenüber selbst wie Brause. Noch andere finden verstehende Zuhörer für eigene Gedanken in ihnen. Und es gibt die, die es "schick" finden, es ist eine Art ästhetisches Vergnügen an der Ausstrahlung von Intelligenz.

Und NUR die Sapiosexuellen bekommen direkt einen Ständer, resp. einen Feuchteschub. Gibt's im Joy davon keine?

... der Kinder 7-köpf´ger Schar?


Made my day!



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Danke dafür!



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