****on:
So etwas illustriert sehr gut, dass bloße Projektion ausreichen kann, sich in jemanden zu verlieben, den es vielleicht nicht einmal gibt. Verliebt in ein Bild, nicht in einen Menschen.
Das ist in der Wirklichkeit nicht anders. In die eigene Projektion verliebt, nach drei Monaten/Jahren/Jahrzehnten festgestellt "Ups, mein Partner ist ja doch gar nicht (nur) so, wie ich ihn sehe/gerne hätte." und dann am besten erzählen, dass man den anderen, den mag gar nicht kennt, nicht mehr liebt.
Ich möchte nicht sagen ich distanziere mich vom "Verlieben", aber erachte dies als unabhängig von "Liebe" und "Erkennen". (Und ich passe auf, wenn ich mich verliebe/Frauen mich schlagartig faszinieren, weiß ich mittlerweile, was wir gegenseitig auf uns projizieren...)
*********unchy:
Wahrscheinlich ist der Sapiosexuelle oft auf einem Auge blind
Jeder Mensch ist auf einem Auge blind. Die blinde Flecken mögen unterschiedlich sein, aber omnipotente Menschen gibt es wohl nur so wenige. Ich habe
noch keinen getroffen.
Was die Denkfehler anbetrifft: Intelligente Menschen machen sicherlich auch oft genug Denkfehler. Mehr? Das erschließt sich mir nicht ganz. (Und wer erkennt die dann? Die Denkfehler.)
*******na57:
Mein Problem ist, dass ich den Verdacht habe, dass die Aussage "Ich bin nun mal sapiosexuell" nichts anderes heißt, als dann man sich nicht mit jedem abgeben will.
Auch Nicht-Sapiosexuelle wollen sich nicht mit jedem abgeben. Wie gesagt, ich bin immer ein wenig überrascht, wie allergisch manche Menschen auf Intelligenz reagieren. Wobei Sapiosexualität nicht mal heißt, dass man sich nicht mit jedem abgeben will (Ich habe mittlerweile auch die Vorzüge von weniger intelligenten Menschen schätzen gelernt.), sondern schlicht, dass einen eine Tiefe und Differenziertheit anspricht und reizt.
*******na57:
Aber, äh .... also und wenn die Intelligenz zur zufällig auch eine Rolle spielt ... ach, ich seh schon, ich finde den Begriff irgendwie ... überflüssig und kann damit wenig anfangen.
Menschen haben nunmal das Bedürfnis sich zu kategorisieren. Zugehörig zu fühlen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da hielt ich mich für asexuell. Irgendwann habe ich festgestellt "Ich bin ein ausgesprochen sexuelles Wesen, wenn mich die Frau reizt, und komme mit ihr das ganze Wochenende kaum außer Haus, weil wir uns gegenseitig die Belohnungszentren bis zum Geht-nicht-mehr stimulieren". (Die im Gehirn, nicht zwischen den Beinen.) Irgendwann stieß ich dann mal auf den Begriff "Sapiosexualität" und fand meine Vorlieben/Präferenzen ganz gut beschrieben.
Eine nackte Frau allein: Uninteressant. Zwei... just kidding
Mein Körper springt vielleicht darauf an, aber mein Geist?
Schulter zuck Und ich differenziere zwischen psychischer und physischer Erregung so wie ich zwischen Orgasmus und Ejakulation unterscheide.
Nun kann ich derartige Abhandlungen schreiben oder "sapiosexuell" in den Raum werfen. Dass Sapiosexualität nicht gleich Sapiosexualität ist, zeichnet sich in dem Thread bereits ab und ist bei BDSMlern, Vegetariern und Feministinnen nicht anders. Und nicht jeder "Sapiosexuelle" findet jeden anderen "Sapiosexuellen" interessant, genauso wie nicht jeder JCler mit jedem anderen JCler ficken will. Wahrscheinlichkeitstechnisch sieht das anders aus, wobei - zumindest ich mir - mit kompatiblen Gegenübern solche Diskussionen meist sparen kann
"Sapiosexuell?"
"Sapiosexuell!"
"Ficken?"
"Ficken!"
- könnte ich mal ausprobieren
Wobei "Sex?" vermutlich stimmiger ist als "Ficken?". Wobei man den Sapiosexuell-Part auch weglassen kann, wenn man auf seine "sexuelle Vibes"-Antennen vertraut.