Sapiosexualität

Ich würde eher fragen, ob einer, der es nicht (!) tut, intelligent ist Abgesehen von der Tatsache, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Im Zuge meiner Selbsterfahrung/Persönlichkeitsentwicklung kam und kommt das durchaus vor und ist in einem Maße horizonterweiternd, dass ich nicht zu Belanglosigkeit aufrufen will, aber für Unterschiedsbildung.

Wenn ich nur mit für mich interessanten Frauen ins Bett gehe, habe ich im Kern - beruhigenderweise - immer das gleiche. Mit un-/weniger/anders interessanten Frauen (Dadurch, dass sie uninteressant sind ) ins Bett zu gehen: Boom. Der Sex mag (bisher) nicht erfüllend (gewesen) sein, die persönlichen Weiterentwicklungsoptionen empfinde ich ausgesprochen beeindruckend.

Ich würde sagen, dass Menschen, die ein Stück Schokolade jedem Sex vorziehen würden, nicht sonderlich "sexuell" sind. Vielleicht sogar ein klitzekleines Bisschen asexuell. Das gleiche gilt für intelligente Gespräche. Wenn die immer besser sind als Sex, dann klingts jedenfalls nicht sexuell.

Ich glaube der Mensch ist "von Haus aus" ein sexuelles, erschaffendes und gestaltendes Wesen. Dass Sex mit passenden Partnern selbst mein Gehirn ausschaltet bzw. zu 100% fokussiert, ist beruhigend zu wissen. ("Wollen wir nicht mal vor die Tür gehen?" - "Nope." )

Dann bin ich zweifellos unintelligent und mit Sicherheit nicht sonderlich "männlich".

Erkannt habe ich, das weder eine äußerlich attraktive Frau, noch schöne attraktive Produkte mit den ich inhaltlich nichts anfangen kann, meine tiefen Bedürfnisse stillen. Beides sind für mich momentane Ersatzbefriedigungen, weil ich das, was ich wirklich brauche nicht bekomme. Dadurch entsteht in mir ein Mangel. Ich mag keinen Mangel. Je mehr ich versuche diesen Mangel zu stillen, umso größer wird er.

Was ist an dem Gedanken so schräg, mit einer attraktiven Frau, mit der ich mich auch seelisch verbunden fühle, Sexualität vorstellen zu können. Das Unmännliche an mir ist, dass ich nicht auf Sexualität mit ihr bestehe. Damit diese für mich tolle Frau/Mensch nicht aus meinem Leben verbanne, weil wir sexuell nicht gut zueinander passen, oder ich nicht der Typ von Mann bin, den sie körperlich anziehend findet. In der Hinsicht bin ich nicht mehr Sklave meiner Gefühle und auch nicht meiner Triebe.

Ich kenne meine tiefsten Bedürfnisse. Den einzigen den ich belüge, wenn ich mir nicht treu bleibe, der bin ich selbst.

War'n Scherz, Hase

Ich bin inhaltlich absolut bei dir, finde allerdings, dass das nichts mit Intelligenz zu tun hat. Eher mit Selbstfürsorge. Abgesehen davon ist meine Erfahrung, dass Frauen, die ich menschlich sehr anziehend finde auch im Bett die passensten sind. (Problematisch sind lediglich die unbewussten Beziehungsdynamiken und Muster. An der Klärung dessen... es bedarf noch Klärung.)

Wenn wir Sexualität als Oberbegriff im Sinne von Kreativität verstehen wollen (immerhin kann beim Sex neues Leben angestoßen werden), dann ist natürlich auch das Malen eines Bildes sexuell.

Ich verstehe es aber enger. Sexuell ist für mich alles lustvoll Genitalbezogene. Wer also stets lieber angelt, bastelt, diskutiert als sich sexuell zu betätigen, der ist nicht wirklich sexuell. Hm?

Zumindest bei mir.

Wenn ich nur die Mechanik, also rein raus will, ist die Sexualität ausschließlich genitalbezogen. Das Hirn ein paar weiter cm nördlich ist dann irrelevant.

Sowas reizt mich aber nicht. Ich brauch schon ein gewissen Drumherum und da spielt die Intelligenz eine große Rolle für mich. Allein, weil ich mich gerne dominieren lasse und dazu findet keiner einen Zugang, der meine Phantasie nicht anregt. Die Frage ist dann eher: wie definiere ich Intelligenz?

Ein Mitglied schreibt, es gebe andere Methoden um in den Kopf einer Frau einzudringen, als einen geblasen zu bekommen. Dem kann ich nur zustimmen.

Wenn die Frau z.b. über eine höhere "Intelligenz" verfügt heist das aber noch lange nicht das sie auch automatisch ein höheres "Können" in Sachen wie Empathie, Einfühlungsvermögen, Kreativität bei Sex hat.
Der Zugang zu ihr findet dann auch nur sehr schwer statt weil die Intelligenz eher blockiert

Kann ich verstehen, würde es aber auf "menschenbezogen" erweitern. Ich muss nicht an den Geschlechtsteilen eines Menschen rumspielen, um sexuell mit ihm/ihr zu interagieren. Mit meinen meisten männlichen, guten Freunden pflege ich eine latente Homoerotik, ich erachte Flirten bereits als Ausdruck von Sexualität und gibt der Körper ja mehr her als die Genitalien

Ich meinte nur, dass die sexuelle Kraft - nennen wir sie Vitalität - sich in unterschiedlicher Form manifestieren kann. Dass das Malen eines Bildes nichts sexuelles ist, steht außer Frage. Wenn ich mit einer Frau gemeinsam ein Bild male, kann das allerdings eine sexuelle Komponente haben. Ob die Beziehung/Wechselwirkung niederschwellig ist oder wir uns am Ende vögelnd zwischen den Farben wälzen, ist eine andere Geschichte

Dem möchte ich grundsätzlich nicht zustimmen. Ein Beispiel dafür zeigt der Film "Die schöne Querulantin". Sexuelles ist ein Bestandteil der menschlichen Psyche. Der reine sexuelle Akt ist nur "eine" Form der praktischen Umsetzung. Es gibt viele Formen. Beim Voyeurismus entsteht auch nichts Aktives, ist trotzdem sexuell.

Habe genau diese Vorliebe seinerzeit in meinem Profil geschrieben - und nun lerne ich, dass es tatsächlich einen Namen dafür gibt...
Tja, im Joy erlebt man doch immer wieder nette Überraschungen

Dass das Malen eines Bildes gemeinhin nichts sexuelles ist, steht außer Frage.

So. Mich kann auch das Lesen eines Buches ungemein befriedigen (In "Das Bildnis des Dorian Gray" gibt es eine Stelle... wow.). Gleichzeitig versteht die breite Masse Sexualität wohl anders, beziehungsweise gibt es ja physische und psychische Komponenten. Das (unterschiedliche Verständnis) versuche ich zu berücksichtigen.

klar ziehen Persönlichkeit, Witz und Intelligenz an.... Das größte Sexualorgan ist und bleibt der Kopf...

Mag sein, aber ich krieg ihn einfach nicht rein!

Weil aber praktisch jeder auf Persönlichkeit, Witz und Intelligenz steht, ist Sapiosexualität insoweit ohne Aussage. Wenn das mit Sapiosexualität gemeint sein soll. Ein Luftwort.

Den Verdacht habe ich schon die ganze Zeit ....

muss nur Sexualität abstrahieren können, anstatt mit dem Kopf hinein zu wollen, dann geht laut HB-Männchen alles wie von selbst.

Sind wir jetzt bei "ich trinke gerne mal ein gutes Glas Rotwein, gutes Essen, blablabla" angelangt?

du darfst eins nicht vergessen - Man sieht die Dinge nie wieder so klar wie als Kind

...gesehen kommt dem "wachen Geist" wohl endlich mal ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit zugute.

Erst im September des vergangenen Jahres titelte die Süddeutsche hierzu:

http://www.sueddeutsche.de/l … -ist-das-neue-sexy-1.1767447

Dass allerdings statt der schönen Frau heute die schlaue Frau das Statussymbol des erfolgreichen Mannes sein soll, hat für mich einen fiesen Beigeschmack.

Was mich anbelangt: Ein wirklich wacher Geist bei einem Mann, der ganz bei sich ist, IST unschlagbar anziehend für mich.

es soll Frauen geben, die sowohl klug als auch schön sind.....

liegt es doch immer im Auge des jeweiligen Betrachters dies für sich zu entscheiden ...

...es geht mir nicht um "und/oder schön/schlau"

Ich bin kein Statussymbol.

Never.

Und das sollte jede Frau von sich sagen.

manche Frauen sind das wohl gerne ...

Jedem Tierchen sein Pläsierchen.

werden dann von Frauen Männer als Statussymbole erkoren (Vorzeigemann!)?