Too much
Krankenhäuser in Florenz berichten von manchen Kulturtouristen ihrer Stadt, dass der überbordende Overkill an Kunst, Architektur, Kultur und Geschichte zu Übelkeit mit Erbrechen führen kann, kein Scherz. Vielleicht wirkt ein Arte-Konzentrat auf den einen oder anderen ebenso?
Das ist gut vorstellbar. Hat aber weniger etwas mit Kultur, sondern eher mit dem Überangebot und der Tatsache mangelnder Selbstdisziplin zu tun. Jedes Angebot, dass im Übermass genossen wird, führt auch zu Stress, weil der Mensch als Jäger und Sammler meint, es wäre so, dass er eine Vollständigkeit erreichen muss: Alles sehen, was es dort gibt, alles hören, was es zu hören gibt usw.
Ansonsten schliesse ich mich den Vorrednern an: Intelligenz hat wenig mit Humanismus, Respekt, Toleranz, Achtung und Höflichkeit zu tun. Menschliche Tugenden, wie ein gewisser gesellschaftlicher Charme, sind erlernter, selbst für Menschen mit offensichtlich autistischen Tendenzen und einem Mangel an Empathie. Für eine gewisse Zielstrebigkeit, die ja durchaus geschätzt wird in dieser Gesellschaft und mit dem Erfolg einhergeht, kann das, nach was wir uns beim anderen sehnen, ja auch hinderlich sein. Rücksichtnahme und Bescheidenheit mögen Tugenden sein, aber der erfolgreiche Materialist, der durchaus im gesellschaftlichen Kontext charmant und belesen sein kann, muss für die Durchsetzung seiner Ziele dabei unwillkürlich eine andere Schiene fahren, um seine Ziele zu erreichen. Das sollte einem schon bewusst sein, wenn man versucht seinen Gegenüber einzuschätzen