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Nachts allein sicher Heim kommen - Wie schützt ihr euch?

****tb Frau
51.558 Beiträge
JOY-Angels 
Ihr Lieben,

meine Kollegin Vanille_Schote aus unserer Redaktion hat euch in unserem Beitrag einige Optionen vorgestellt, mit denen ihr euren Heimweg in der Nacht ein Stück weit sicherer gestalten könnt: sei es die Hilfe über unsere Gruppe CoveRing beim Online-Dating, das Projekt Heimweg-Telefon, das Frauentaxi oder der Begleitschutz vor Ort.

Gemeinsam mit euch wollen wir in diesem Thread Meinungen zu der Frage sammeln, was euch persönlich besonders am Herzen liegt, wenn ihr nachts unterwegs seid. Dieses Thema betrifft selbstverständlich nicht nur Frauen, von (nächtlichen) Übergriffen sind ebenso Männer betroffen. Unser Thread dient nicht dazu, juristische Fakten zu sammeln, die persönliche Einstellung einzelner User an den behördlichen Empfehlungen zu messen oder diese gar zu bewerten. Uns geht es um den Praxisbezug, darum, mit welchen Mitteln ihr das mulmige Gefühl loswerden könnt - helft einander!

Wer bereits Gewalt erleben mussten, betrachtet das Risiko eines gewalttätigen Überfalls oft mit anderen Augen als jemand, der bisher sein Leben lang sicher nach Hause gelangt ist. Einige von euch haben bereits einen Selbstverteidigungskurs absolviert, andere scheuen sich allein bei dem Gedanken an Gegenwehr, um eine Eskalation des Konflikt mit den entsprechenden gewalttätigen Auswirkungen zu vermeiden.

Wie jeder von euch sich selbst schützt und welche Sicherheitsmassnahmen ihr für euer persönliches Wohlergehen ergreift, liegt in eurer persönlichen Verantwortung.

Unser Artikel möchte eine Auswahl der Möglichkeiten aufzeigen, dazu aufrufen, sich aktiv mit dem Thema zu beschäftigen und in einer konstruktiven Diskussion mit den anderen Mitgliedern zusätzliche Tipps und Ansichten vermitteln. Nutzt die Chance, in eurem eigenen Interesse!

Bitte lasst uns den Gedankenaustausch wie gewohnt auf einer respektvollen Ebene und auf Augenhöhe weiter führen, denn das hat dieses sensible Thema wirklich verdient. Danke.


Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
*blume*
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Buchtipp
Einem Buchtipp, der weiter oben gegeben wurde, würde ich gerne noch einen hinzufügen:

Ralf Bongartz: Nutze Deine Angst. Wie wir in Gewaltsitationen richtig reagieren.


Bongartz war selber Polizist und hat insofern Erfahrung auch mit Situationen, in denen er kämpfen musste. Hier geht es auf der einen Seite darum, wie man in Gewaltsituationen gegen andere reagieren kann, aber die Tipps und Analysen können auch helfen, Gewalt gegen sich selber zu verhindern und die Situation zu deeskalieren.

Es ist auch gut lesbar mit vielen Fallbeispielen ... wobei völlig klar ist, dass man solche Situationen eigentlich üben und trainieren müsste. Aber "mentales Training" (in der U-Bahn sitzend mal überlegen, was man tun würde, wenn jemand zudringlich wird) ist auch nicht schlecht - es schärft vor allem die Sinne.

Dabei wird auch deutlich, dass eben unterschiedliche Menschen unterschiedlich reagieren und es EINE Methode für alle nicht gibt.
*******len Paar
5.781 Beiträge
Vielleicht bin ich von Gewalt völlig verschont geblieben, weil ich eben nie auf Gewalt zurückgreife und das auch ausstrahle. Und gehe keine Risiken ein. Ich vermeide Situationen, die gefährlcih sein können.

Nein, du hattest lediglich Glück bisher. Es kann jeden treffen und die Situation kann man sich absolut nicht aussuchen oder gar bewusst vermeiden.

Wenn das ginge, gäbe es keine Überfälle mehr. Ich beschäftige mich mit sowas im Vorfeld gar nicht mehr, weil es wirklich situationsabhängig ist. Und ...
"unverhofft kommt oft ..."

Es ist wirklich auch Glück, wenn man in einem solchen Moment gut ausgerüstet, gut vorbereitet ist und vor allem auch die Möglichkeit hat zu handeln *zwinker*

...pssst...
DieStille
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Und irgendwie
geht es in dem Beitrag und dieser Diskussion doch auch darum, solche Situationen zu vermeiden, so gut es geht - und da tauschen wir aus, wie jeder damit umgeht.

Geschärfte Aufmerksamkeit hilft ja sicher ebenso, wie die Vermeidung von einsamen Spaziergängen in bestimmten Gegenden. Ich fahre oft selber, das heißt auch, dass ich wenig trinke. Oder ich nehme ein Taxi.
*******len Paar
5.781 Beiträge
... man kann sich aber auch kirre mache *zwinker*

Ich kann doch nicht in jeder Situation denken, was wäre wenn ....

Na dann noch ein schönes Leben. Geht doch gar nicht.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Hier werden
einfach Wahrnehmungen verschoben, die eigentlichen Gefahrenherde im Haushalt, im Garten, auf der Straße und in der Freizeit (siehe Skiunfälle) verkannt, indem man den Fokus auf etwas richtet, was es zwar auch gibt, aber in der Zahl der Vorkommnisse erheblich seltener. Und den Thread sehe ich als Anregung, wie man auch dieses Risiko minimieren kann. Und der Königsweg dazu ist zum Beispiel Abholung bzw. Taxi. Mit dem Hund mal raus, Wege von und zur Arbeit in der Nacht oder auch am Tag in entsprechenden Gegenden bergen höhere Risiken. Bodenloser Leichtsinn ist, Fremden zu vertrauen und zu trampen.

Ich habe einige unmittelbare Bedrohungen erlebt, aber nicht etwa nachts von Wegelagerern, sondern vor allem im Beruf. Und das Einzige, was je passiert ist, dass einer Partnerin in einem Geschäft von unten die Tasche aufgeritzt wurde und der schwere Geldbeutel mit Barem und Karten weg war. Warum sie Opfer wurde? Ihre Kleidung ließ auf Geld schließen.
*****lnd:
Und der Königsweg dazu ist zum Beispiel Abholung bzw. Taxi. Mit dem Hund mal raus, Wege von und zur Arbeit in der Nacht oder auch am Tag in entsprechenden Gegenden bergen höhere Risiken.

Ist in Deiner Welt schon mal angekommen, dass es viele Menschen gibt, die sich ein Taxi nicht leisten können?

Dass es Berufe mit Nachschichten gibt?

Dass der Hund auch nachts mal muss?

Dass es sich eben nicht jeder finanziell leisten kann in einem Viertel zu leben, das sicher erscheint.......

Willkommen in der normalen Welt..........

Irgendwie erinnern mich Deine Sprüche an Marie Antionette:

"Ach das Volk hat kein Brot? Soll es doch Kuchen essen.....!"
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Was
um Himmels Willen hältst du für meine Welt? Es ist eben keine Welt der Paranoia, sondern der realistischen Wahrnehmung. Wer Angst ausstrahlt hat ein größeres potenzielles Risiko als wer selbstbewusst auftritt.

Wenn nicht genug Taxigeld da ist, dann teilt man sich mit anderen ein Taxi oder fährt mit vertrauenswürdigen, nüchternen Bekannten mit. Die modernen Flotten von Leihwägen können auch dienlich sein, wenn man nichts getrunken hat und nicht alleine mietet.

Ja, und viele Menschen sind ohnehin paarweise unterwegs- oder sogar in Cliquen. Hier zum Beispiel kann man Dates für Clubbesuche oder auch nur Kino oder Discos einstellen, wenn man alleine ist.

Weiter vorne erwähnte ich, dass meine Tochter im männlichen Strafvollzug tätig ist. Meinst du, das wäre mit Angst machbar? Nur ihre Überlegenheit schützt sie.
Sorry, wenn Du ein Taxi für den Weg zur Arbeit vorschlägst, dann ist das in meinen Augen schon krass!

Zum Thema trampen:

ich bin früher durch halb Europa getrampt.....ganz klassisch mit Rucksack und Klampfe..... komischerweise ist mir da nie etwas Schlimmes geschehen.....

LKW-Fahrer haben mit zwar verbal die Leviten gelesen nach dem Motto: "Wenn Du meine Tochter wärst!" haben mich dann aber ganz brav an befreundete Fahrer "weitergereicht" - und so für mein sicheres Weiterkommen gesorgt.....

Albtraumerfahrungen habe ich immer nur in meiner unmittelbaren Umgebung erleben müssen........

Pauschalisieren lässt sich anscheinend gar nichts.....
mennooo

hier geht es direkt um ALLEIN unterwegs
und weder hilft es Panik zu machen
noch sich gegenseitig irgendwelche Vorhaltungen vorzuwerfen

ich habe genau wie Novotna die perfidesten Erlebnisse direkt am Tag und im direktem Umfeld erlebt
ich habe mit dem Training angefangen, noch bevor mir irgendetwas geschah
ich habe bestimmt keine Haltung als "Mäuschen"
und ich habe auch gelernt
es geht nicht immer nur verbal zu regeln

aus meiner Sicht ist die eigene Grundsicherheit immer einhergehend mit
wie sicher bin ich mir
und
ich lasse mir keine Angst machen
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Hier im Thema
Sorry, wenn Du ein Taxi für den Weg zur Arbeit vorschlägst, dann ist das in meinen Augen schon krass!

geht es um den Nachhauseweg in der Nacht. Nur weil ich Taxis dafür nenne, heißt das nicht, dass ich Taxis (außer für Taxifahrer) als Beförderungsmittel zur Arbeit sehe. Ich bin Rentner und muss schon sehen, wie ich mit Geld klar komme. Für den Weg zur Arbeit nehmen trotz aller Staugefahren und Parkplatznot die meisten Leute das eigene Auto. Und das bedeutet Unfallgefahr!

Gerade weil ich schon mehrfach auch mit Messern und Pistole bedroht wurde, auch bedrohlich umringt wurde, im Berufsleben, sehe ich das alles sehr gelassen. Das Deeskalieren ist einer der wichtigsten Punkte. Die Spirale darf nicht weiter nach oben gedreht werden. Mit Besonnenheit kommt man nicht generell, wohl aber oft besser aus der Gefahrenzone.
Ich weiß, dass dieser Artikel gut gemeint ist, aber im Subtext scheint doch das gesellschaftliche Victim-Blaming durch. "Schlimm, dass das passiert, aber was geht sie auch nachts alleine aus dem Haus". "Schreckliche Sache, aber warum läuft sie auch so angezogen durch die Stadt."
Ich bitte das zu bedenken. Sexuelle Übergriffe finden zum überwiegenden Teil im persönlichen Umfeld statt. Kein Grund Frauen ein schlechtes Gewissen zu machen, nur weil sie glauben, dass wir in einer Gesellschaft leben sollten, in der man so etwas nicht braucht.
*******paar Paar
903 Beiträge
Seit fast 30 Jahren...
bieten wir mit unserem Institut Selbstverteidigungskurse für Frauen an. Ich selbst war viele Jahre bei einer bekannten Sondereinheit für die Nahkampfausbildung verantwortlich. In unserem Institut arbeiten wir auch mit Organisationen und Vereinen der Opferhilfe zusammen, zeigen den Mädchen und Frauen von Grund auf den Umgang mit solchen Situationen und führen sie schrittweise von der Opferrolle weg, hin zu sicher und selbstbewusst auftretenden Frauen, die es auch mit einem 100 kg Mann ganz gut aufnehmen können. Auch für Gruppen hier aus dem Joy haben wir schon mehrfach Tages- bzw. WE-Kurse durchgeführt.

Generell halte ich es für wichtig, dass "frau" und man(n) sich mit solchen Bedrohungsszenarien immer einmal wieder auseinandersetzen. Wir raten von Waffen ab, wenn man den Umgang damit nicht perfekt beherrscht und diese nicht erlaubnisfrei geführt werden dürfen.

Ich möchte einmal in loser Folge versuchen hier nach und nach Tipps einzustellen, die viele User sicher noch nicht kennen.

Bevor man sich entschließt die Kunst der Selbstverteidigung (SV) zu erlernen, sollte man sich informieren, was man da eigentlich lernt. Für viele Laien ist das alles doch sehr ähnlich bzw. sogar gleich. Mir fiel beim Lesen hier auf, dass dies nicht hinterfragt wurde.

Kampfsport
Wie der Name schon sagt handelt es sich hierbei um eine Sportart mit Regeln, Gewichtsklassen, Trennung nach Geschlechtern und Altersgruppen. Kampfsport ist das Messen der eigenen Kampffähigkeit mit der eines Gegners nach zuvor festgelegten Regeln. Hierbei steht der sportliche Aspekt im Vordergrund, d.h. es geht darum zu gewinnen und besser zu sein als der Gegner. Das macht Kamsportarten denkbar ungeeignet für realistische Abwehrsituationen, in denen von vornherein ein Machtgefälle und Unfairness herrscht.

Hier sind Kampfsportarten wie Boxen, Kickboxen, Tae Kwon Do, Judo, Muay Thai, Brazilian Jiu Jiutsu, Karate und Vale Tudo die wohl populärsten.


Kampfkunst
Traditionelle Kampfkünste haben unterschiedliche Ziele. Es spielen oft körperliche Eigenschaften und Fertigkeiten zu entwickeln, Tradition, Kleidung und kunstvolle Bewegungsabläufe eine wichtige Rolle. In vielen Kampfkünsten – nicht zu verwechseln mit Kampfsportarten – wird ein großes Augenmerk auf charakterliche Entwicklung und geistige Einstellung des Praktizierenden gelegt.

Zu nennen sind hier Kampfkünste wie Aikido, Escrima, Tai Chi, Baraw, Jeet Kune Do oder Kendo.

Kampfkünste und Kampfsportarten sind nur bedingt zur Selbstverteidigung einsetzbar. Vor allem aber sind sie eine ideale Ergänzung zur Selbstverteidigung.

SV-Systeme
Zu den effektivsten SV-Systemen der Gegenwart zählen unbestritten Krav Maga, S.D.S.-Concept, Systema und Kapab. In diesen Systemen geht es nicht darum einen Kampf mit fairen Mitteln zu gewinnen, sondern den Gegner mit geeigneten Mitteln kampfunfähig zu machen bzw. auszuschalten, wobei die eigene körperliche Unversehrtheit oberste Priorität hat. Der Angreifer wird ganz gezielt mit Angriffen auf seine Vitalzentren außer Gefecht gesetzt.

Wenn jemand ausschließlich SV erlernen will und dazu nicht mind 2 Jahre intensiven Trainings (mind. 2 x wöchentlich) aufwenden möchte, dann empfehle ich das S.D.S-Concept. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Arbeit mit dem Kubotan (Palmstick, Dulo Dulo, Yawara, Pocket Shark usw.), einer sehr guten Entwicklung von SV-Spezialisten aus dem Krav Maga.

Die Anwendung und der zielgerichtete Einsatz des SDS (Self-Defense-Stick) ist an einem Tag erlernbar. Genauso viel Wert wird hierbei auf den Einsatz von Ersatzwaffen (Schuh, Handy, Zeitung, Buch, Schal, Schirm, Plastiktüte u.v.m) gelegt, denn im Ernstfall ist der SDS oft gerade nicht zur Hand. Wer mehr darüber erfahren möchte darf mich gerne per CM anschreiben oder wir eröffnen hier einen eigenen Thread.

Die Tipps lassen sich eigentlich wie in einem SV-Kurs ganz gut nach vier Bereichen strukturieren.
Diese sind
• Prävention
• Selbstbehauptung
• Deeskalation
• und Selbstverteidigung

Prävention
In der Prävention geht es um die Vermittlung von Informationen, das frühzeitige Erkennen möglicherweise gefährlicher Situationen und damit das Vermeiden eventuell gefährlicher Situationen. Ebenso geht es dabei um vorbeugendes Verhalten und die Veränderung von Verhaltensmustern.

Tipps:
Bevor ich alleine oder in der Gruppe weggehe ruhig einmal klären, was man in einer Bedrohungssituation zu tun gedenkt. Ich habe schon öfter bärenstarke Männer erlebt, die einfach weggelaufen sind und die Lady stand dann alleine da.

Sich über belebte Wege und Straßen von oder zur Location zuvor informieren (wenn man sich dort nicht gut auskennt), sowie Alternativen suchen. Welche Punkte (Gaststätten, Bars usw.) gibt es als Anlaufstellen wenn man fliehen muss?

Welche Verkehrsmittel nutze ich und wie sind die Bahnhöfe oder Abfahrtsstellen zu dieser Zeit frequentiert? In öffentlichen Verkehrsmitteln (wurde hier schon erwähnt) immer in der Nähe des Fahrers sitzen und immer am Mittelgang sitzen bleiben. Wird man attackiert so bekommt der Fahrer dies frühzeitig mit und durch Umlegen bekommt man die Beine zwischen sich und den Angreifer und kann vehement zutreten. Zudem ist das Aufstehen leichter und man kann nicht in die Ecke gedrängt werden.

Die Umgebung stets beobachten und nicht den Blick senken (Opferrolle), das periphere Sehen trainieren.

SDS oder Ersatzwaffe in unsicheren Situationen stets in der Hand halten. Hierzu kann auch ein Schlüsselbund mit alten ausgedienten Schlüsseln dienen und wenn ein nicht mehr funktionierender Autoschlüssel dabei ist (bekommt ihr in jedem Autohaus), dann ist das eine hervorragende Stich-, Schlag- und Schnittwaffe. Den Autoschlüssel dazu aus der geschlossenen Faust herausragen lassen. Alte Scheckkarten lassen sich richtig gegriffen hervorragend als Schnittwaffen einsetzen.

Rückwärts Einparken trainieren auf dem Al..-Parkplatz. Wenn ihr abends in ein Parkhaus fahrt (Achtung Frauen, die Frauenparkplätze sind schon durch Männer besetzt *zwinker* ), dann stets rückwärts einparken. Immer so weit zurückfahren, dass niemand hinter dem Fahrzeug hindurchgehen kann (deshalb das Üben ohne die Tür zu öffnen) Zentralverriegelung immer geschlossen halten. Nie direkt neben Nischen und Pfeilern parken. Die Umgebung beobachten. Evtl. erst aussteigen wenn auch andere Personen vorbeikommen. Damit steigt ihr immer nach vorne in Sichtrichtung aus und ein und ein potentieller Angreifer muss immer erst um die Türe herumlaufen um auch direkt am Auto zu attackieren. Funktioniert Eure Hupe auch bei ausgeschalteter Zündung? Nein! Bei der nächsten Inspektion ändern lassen. Ein Multitool bzw. ein Glasbrecher/Gurtschneider sollte sich stets griffbereit am Fahrersitz befinden... es eignet sich auch hervorragend zur SV.

Im Fahrstuhl stets vor das Bedienpanel stellen und bei mulmigem Gefühl nicht eintreten bzw. den Fahrstuhl sofort verlassen.

An Haltestellen niemals setzen oder in die Ecke des Wartehäuschens stellen. Auch nicht so tun als würde man angestrengt den Fahrplan lesen um Blickkontakt zu vermeiden. Kopf hoch und ruhig mal andere Menschen anschauen, jedoch nicht fixieren (peripheres Sehen). Handtaschen beim Stehen am Griff oder den Schlaufen halten, das sind hervorragende Schlagwaffen, wenn man das mal zuvor trainiert hat.

Sich darüber im Klaren sein, ob man mit der derzeitigen Kleidung gut weglaufen/rennen kann. Ansonsten mal üben den engen Rock hochzuziehen, die Schuhe von den Füßen zu schleudern und die Beine in die Hand zu nehmen. Wir stellen oft fest, dass die Damen schneller sind als die Herren.

In Kürze mehr...
*******paar:
mind 2 Jahre intensiven Trainings (mind. 2 x wöchentlich)

sowie alle weiteren Ausführungen

*top*
*******paar Paar
903 Beiträge
Trainingsarbeit
Ein SV-Training sollte so realistisch wie möglich sein.

Achtet bei einer geplanten Teilnahme an einem Kurs oder dauerndem Training stets darauf, wie viel das Training und die Trainingssituation mit der Realität zu tun haben.

Wenn das Training stets in einer hell erleuchteten Halle, mit einer großen Mattenfläche und in entsprechender Trrainingskleidung, evtl. sogar noch barfuss stattfindet, dann seid ihr meist im Kampfsport- oder Kampfkunsttraining gelandet und das hat mit der Realität nur wenig zu tun.

Die Situation auf der Straße hat nicht so gute Lichtverhältnisse, eine Matte steht nicht zur Verfügung (ihr solltet eine gute Fallschule beherrschen), die Pumps, High Heels oder Strassenschuhe vermitteln ein ganz anderes Standgefühl, der Rock oder die Jeans sind modisch eng geschnitten, lassen aber keine gezielten Kicks zu.

Das bedeutet jetzt nicht, dass man immer in weiten Klamotten rumlaufen sollte, aber man muss eben auch mal in der Kleidung trainieren, die man beim Weggehen trägt.

Wir trainieren immer wieder mal im Freien, auch und gerade abends oder bei schlechtem Wetter.

Schaut euch unbedingt mal die Bedienpanels in Aufzügen an. Wo ist der Alarmknopf? Stellt euch immer so, dass ihr dieses Panel abdeckt. Drückt ein Angreifer unvermittelt den Nothalt so sitzt ihr in der Falle. Ein freundliches "Guten Tag" und "was darf ich für Sie drücken" beschert euch die aktive Rolle und zur Not könnt ihr auf den Türauf-Knopf drücken und noch rausgehen.

Trainiert unbedingt eure Stimme. Wir haben dazu öfter einen Stimmbildner dabei, der zwar normalerweise mit Opernsängern arbeitet, aber unsere Mädels schreien alle fast mit 120 Dezibel. Ich selbst erreiche durch gezieltes Training derzeit einen Wert von über 130 Dezibel, das tut schon in den Ohren weh.

Frauen sollten in einem spielerischen Training verschiedene Trainingspartner zur Verfügung haben. Es ist eine Grenzerfahrung, wenn ich eine Frau mal fest am Handgelenk greife oder bei den Fortgeschrittenen sie festhalte, umklammere oder an die Wand presse. Nur wer so etwas regelmäßig übt ist auch in der Lage ohne lange "Schrecksekunde" (die kann bis zu 30 Sekunden dauern) intuitiv zu reagieren. Aus diesem Grund stets aufpassen wenn Kurse nur für Frauen ohne männliche Trainingspartner angeboten werden. Da wird sehr schnell eine falsche Sicherheit vermittelt. Die Kraft eines männlichen Angreifers ist für viele Frauen erst einmal ein Schock und wenn Drogen, Alkohol, Medikamente und viel Adrenalin im Spiel sind, noch um so größer.

Macht euch bei Verteidigungshandlungen niemals Gedanken darüber, was mit dem Angreifer passieren könnte oder wie schwer er verletzt wird, das spielt keine Rolle. Überlegt lieber was mit euch passiert, wenn ihr nicht vehement verteidigt. Zögert nicht lange wenn die Situation zu eskalieren droht, ihr schon (auch verbal) bedroht werdet ("ich schlag dich tot... stech dich ab... usw") oder der Angreifer nach hinten oder in seine Jacke fasst. Achtet auf die Hände! Ich habe noch nie gewartet bis einer das Messer oder die Waffe in der Hand hielt, sondern ihn vorher ausgeschaltet, das ist durch das Notwehrrecht gedeckt.

Es ist zwar wichtig sich an gesetzliche Regeln zu halten, aber wir müssen auch davon ausgehen, dass ein Angreifer sich an keine Regeln hält. Deshalb sollten wir einem Streit bzw. einer Auseinandersetzung immer versuchen aus dem Wege zu gehen, aber im Ernstfall auch nicht zögern uns heftig zu verteidigen, ohne auf Regeln zu achten. Deshalb trainiert Angriffe auch regelmäßig im Stresstraining, denn damit sind eure Chancen unbeschadet aus einer körperlichen Auseinandersetzung herauszukommen deutlich größer.

Nach einer Auseinandersetzung solltet ihr nicht am Ort des Angriffs auf euch bleiben. Es gibt keine Vorschrift die besagt, dass ihr warten müsst. Denn damit würdet ihr euch eventuell nur selbst gefährden, sei es dass der Angreifer nochmals hochkommen und angreifen oder dass Freunde von ihm hinzukommen und euch attackieren würden. Sich entfernen heißt damit auch Selbstsschutz. Lediglich der §323 StGB verpflichtet euch zur Hilfeleistung, was aber an der nächsten Telefonzelle (sofern es die noch gibt) oder durch Information von anderen Menschen geschehen kann. Aufpassen mit eurem Handy, niemals damit Hilfe holen, denn die Rufnummer ist nachträglich feststellbar (auch bei Rufnummernunterdrückung).
***an Frau
10.907 Beiträge
Danke Hypnosepaar, das sind doch mal Tipps mit denen Frau auch was anfangen kann. Allerdings hilft hier Lesen wenig, Frau muss das auch üben um ggf. reagieren zu können.

Bei einigen "Ratschlägen" habe ich gedacht, äh auf so etwas muss man erst einmal auch kommen bzw. wissen à la Pumps und das mit dem Einparken beim Auto, gerade diesen Hinweis finde ich besonders ein- und umsichtig und da brauch man nicht mal was zu lernen.

Ich habe auch einmal so an einem zweitätigen Anti-Eskalationstraining teilgenommen und die Tipps die wir da bekamen habe ich zwar auch immer noch abrufbereit, aber ob ich sie dann in einer entsprechenden Situation auch anwenden könnte, ich bin mir da nicht so sicher.

Trainiert unbedingt eure Stimme. Wir haben dazu öfter einen Stimmbildner dabei, der zwar normalerweise mit Opernsängern arbeitet, aber unsere Mädels schreien alle fast mit 120 Dezibel. Ich selbst erreiche durch gezieltes Training derzeit einen Wert von über 130 Dezibel, das tut schon in den Ohren weh.

Hier wurde uns ein Gerät geschenkt welches einen sehr hohen Frequenzton abgibt wenn man es betätigt. Es ist dabei wohl auch das Überraschungsmoment welches den Angreifer dann zurückweichen lassen soll. Gott sei Dank ist mir bisher noch nicht das passiert was wohl anderen schon gleich mehrmals passierte. *zwinker*
@*******paar
Vielen Dank für eure Beiträge!
Viele eurer Tipps kenne und beachte ich schon seit meiner Jugend.
Ich bin oft mit dem Schlüsselbund in der Hand nach Hause gelaufen ... bis mir eigefallen ist, dass ich nicht wissen würde, was ich tun könnte, wenn ein evtl. Angreifer noch wütender und gewalttätiger werden könnte, nachdem ich ihn mit den Schlüsseln das Gesicht gekratzt hätte.

Interessant finde ich, dass ihr für eine effektive Verteidigung 2 Jahre intensives und gezieltes SV-Trainings vorseht. Ist eurer Meinung nach eine Verteidigung ohne diese spezifische Art von Training überhaupt möglich?
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
2 Jahre und mehr
Lebensqualität geopfert für abstrakt vorhandene Gefahren? Womöglich durch die Fahrten zum und vom Training erst Gefahren geschaffen, Unfallgefahren zum Beispiel. Ich denke, ich bin in Absurdistan.

Das, was der Thread anstrebt, Vorsorge treffen, Leichtsinn zu hinterfragen, einfache Mittel anzuwenden, ist für mich mehr als verständlich. Alles darüber hinaus überlasse ich denen, die Kampfsport treiben wollen.
es gibt dringende Unterschiede zu beachten
Kampfsport ist das eine, wird auch entsprechend erläutert
Selbstbehauptung das andere
und von daher ist eine Vermischung einfach nicht zielführend
*******paar Paar
903 Beiträge
Sehr gut erkannt
@****nah

...es gibt dringende Unterschiede zu beachten
Kampfsport ist das eine, wird auch entsprechend erläutert
Selbstbehauptung das andere
und von daher ist eine Vermischung einfach nicht zielführend


Das ist ein sehr großer Unterschied. Ich habe als 5-jähriger mit Karate begonnen und 10 Jahre bis zum Meistergrad gebraucht. Das war Kampfsport und für die SV wenig zielführend.

Bei einem klassischen SV-System wäre das nach 2 Jahren möglich gewesen, bzw. wenn man die Grundlagen aus dem Kampfsport schon kennt, geht es auch etwas schneller.
*******paar Paar
903 Beiträge
Zum Erlernen...
einer wirksamen und effektiven SV, wie @****upa fragt

Interessant finde ich, dass ihr für eine effektive Verteidigung 2 Jahre intensives und gezieltes SV-Trainings vorseht. Ist eurer Meinung nach eine Verteidigung ohne diese spezifische Art von Training überhaupt möglich?


ist weniger Zeit notwendig.

Wir hatten hier schon ausgeführt

Wenn jemand ausschließlich SV erlernen will und dazu nicht mind 2 Jahre intensiven Trainings (mind. 2 x wöchentlich) aufwenden möchte, dann empfehle ich das S.D.S-Concept. Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Arbeit mit dem Kubotan (Palmstick, Dulo Dulo, Yawara, Pocket Shark usw.), einer sehr guten Entwicklung von SV-Spezialisten aus dem Krav Maga.

Die Anwendung und der zielgerichtete Einsatz des SDS (Self-Defense-Stick) ist an einem Tag erlernbar. Genauso viel Wert wird hierbei auf den Einsatz von Ersatzwaffen (Schuh, Handy, Zeitung, Buch, Schal, Schirm, Plastiktüte u.v.m) gelegt, denn im Ernstfall ist der SDS oft gerade nicht zur Hand.


Hier ist an einem Tag eine effektive SV und der Umgang mit Alltagsgegenständen (Ersatzwaffen) problemlos erlernbar. Da ich bis heute wohl weit über 10.000 Frauen und Mädchen im Umgang mit diesem Schlagverstärker unterwiesen habe, kenne ich eine ganze Reihe, die den SDS schon einmal eingesetzt haben. Das Ergebnis war immer sehr schmerzhaft und "niederschmetternd" für den Angreifer.

Also nochmals "eine wirkunsgvolle SV ist mit S.D.S.-Concept in einem Tag erlernbar."

Ein gutes SV-Training steigert auch das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein. Unternehmen bestätigen mir immer wieder, dass Mitarbeiter im Kundenkontakt nach SV-Schulungen (obwohl das gar nichts miteinander zu tun hat) viel selbstsicherer mit Kunden umgehen und wesentlich erfolgreicher sind.
@*******paar
Das Ergebnis war immer sehr schmerzhaft und "niederschmetternd" für den Angreifer.

Er hatte vermutlich das eintägige Trainig nicht absolviert. *zwinker*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Mein
sich langsam entwickelndes Trauma ist, dass solche Kurse Böslingen die notwendige Ausbildung verschaffen, um unschlagbar zu werden.
die gehen dort aber nicht hin, denn die sind doch *cool*
*******paar Paar
903 Beiträge
Genau richtig
und ich behalte mir in allen Kursen und Lehrgängen vor, Teilnehmer auszuschliessen, die ich für nicht geeignet halte. In Kursen werden seriöse Anbieter immer darauf achten, dass sie nicht die Leute ausbilden, vor denen sie andere eigentlich schützen wollen.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass mir Organisationen der Opferhilfe solche Menschen schicken würden. Über 75 % meiner Kursteilnehmer sind weiblich.

Sicher kommt es immer mal wieder vor, dass sich Mitglieder von Motorradclubs bei uns melden und nach einer Ausbildung fragen, aber deren Ausweisdaten und das Vorstrafenregister sind durch die Polizei schnell mal abgefragt.

Auch möchten potentielle Täter sich selbst nicht im Training quälen oder auch mal Schmerzen spüren, die fühlen sich durch ihre Aktionen schon stark genug (zum Glück) und geraten schon manchmal an die Falsche oder den Falschen.

Das war *offtopic* jetzt, deshalb zurück zum eigentlichen Thema.
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