Die Realität sieht anders aus
Und der Thread geht in erster Linie darum wie Menschen sicher nach Hause kommen und nicht wie Menschen, die sich darauf vorbereiten anderen aufs Maul zu hauen sicher nach Hause kommen.
Du scheinst es noch immer nicht zu verstehen. Eben dadurch, dass ich lerne Konflikte präventiv zu vermeiden, wenn das nicht reichen sollte, mich selbst zu behaupten und wenn das auch nicht ausreicht (das sind dann statistisch noch etwa 10 Prozent), dann entweder zu beten oder ein Selbstverteidigungssystem zu lernen, welches funktioniert. Dann und nur dann, sollte man auch in der Lage sein sich effektiv zur Wehr zu setzen. Keine der Frauen, die ich in über 30 Jahren ausgebildet habe (und da sind viele ehemalige Gewaltopfer darunter), hat nochmals etwas abbekommen. Viele haben aber schon Angreifern eine Lektion erteilt. Das finde ich in Ornung und dazu stehe ich!
"Es ist immer wieder festzustellen (meist bei Frauen), dass sich Opfer Gedanken machen, was mit dem Angreifer passiert und ob er bei der Verteidigung verletzt wird? Das spielt in einer solchen Situation keine Rolle, die Frage die man sich eher stellen sollte ist, was mit mir passiert, wenn ich mich nicht vehement zur Wehr setze? Die Gesundheit des Angreifers spielt in einer solchen Situation keine Rolle". Diese Aussage stammt von einer Dipom-Psychologin, eine Schülerin von mir und eine der bekanntesten deutschen SV-Ausbilderinnen.
Laie? in was? Du hast keine Ahnung was ich alles gemacht habe. Und ich habe mich in keinster Weise fachlich zu irgendwelchen Techniken ausgelassen, sondern zu Internet Ratschlägen eines "Fachmanns" an allgemeine Menschen.
Du hast Fingerstiche als ungeeignet bezeichnet, obwohl sich diese bei Waffenangriffen (Bedrohung mit Stich- und Schlagwaffen) sehr bewährt haben.
Ich gebe keine Ratschläge sondern berichte aus meiner Erfahrung mit Gewalttätern und dem was dabei funktioniert hat in der SV und was nicht.
Aber als Mensch mit Lebenserfahrung würde ich sagen, wenn jemand der Selbstverteidigung oder Kampfsport unterrichtet und dann davon faselt...
Deine Lebenserfahrung nützt dir bei einem Gewalttäter herzlich wenig. Es gibt eben einen Eskalationspunkt in Konfliktsituationen, da kann man die Spirale der Gewalt nur dadurch beenden, indem man den Angreifer stoppt.
Mir hat man sogar schon vorgeworfen nicht massiv genug dazwischen gegangen zu sein, da das Opfer dann weniger verletzt geworden wäre.
Ich berichte nur aus der leidvollen Praxis, Theoretiker gibt es genug. Auch mir wäre lieber, wenn man solche Techniken nicht einsetzen müsste.
Gewalt erzeugt Gewalt und Gewaltverherrlichung hat bei einer derartigen Schulung nichts zu suchen.
Die Konfliktforschung hat gezeigt, dass wir hier seit Jahren eine Veränderung erleben und genau das eben nicht der Fall ist. Wo wir früher nur gerauft haben (Schulfhof), dort wird heute auf am Boden liegende Opfer eingetreten. Ich habe nie eine Auseinandersetzung erlebt, auch wenn es mehrere Angreifer waren, wo die Angreider nachdem der erste Aggressor am Boden lag, noch Lust hatten die Aktion fortzusetzen. Es ist schlimm genug wenn man so reagieren muss, aber meine eigene Gesundheit geht absolut vor. Mit Gewaltverherrlichung hat das nichts zu tun, es geht hier nur darum selbst aus einer solchen Situation unbeschadet herauszukommen, wenn Prävention und Selbstbehauptung eben nichts mehr nutzen.