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Nachts allein sicher Heim kommen - Wie schützt ihr euch?

Ich habe abgewartet, weil ich mich tatsächlich um den blutenden, sehr verwirrten Jugendlichen kümmern musste...

ich wurde übrigens von dem Vater des Verletzten wegen Körperverletzung angezeigt - allerdings ist die Anklage fallengelassen worden.
*******paar Paar
903 Beiträge
U.a. aus diesem Grund
...ich wurde übrigens von dem Vater des Verletzten wegen Körperverletzung angezeigt - allerdings ist die Anklage fallengelassen worden.

raten Fachleute und Strafverteidiger dringend davon ab am Ort des Geschehens zu bleiben. Man begibt sich u.U. selbst nochmals in unnötige Gefahr und setzt sich dann auch noch irgendwelchen Ermittlungen aus, die man selbst nicht haben muss. Wie gesagt, rechtlich bin ich nicht verpflichtet zu bleiben.

Zudem kenne ich genügend Fälle, wo nach einer (Haft-)Strafe der Täter dem Opfer sogar per Brief gedroht hat Rache zu nehmen. Wie gesagt, so etwas lässt sich vermeiden.

Wer anderen gegenüber mit Gewalt doht oder gar Gewalt anwendet, muss ganz einfach damit rechnen, dass er irgendwann mal an die oder den Falschen gerät und da kann bei mir zumindest niemand mit Nachsicht rechnen. Dies gilt insbesondere dann, wenn Schuss-, Schlag- oder Stichwaffen zum Einsatz kommen.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
*******paar:
Kopfstösse sind besonders für Frauen sehr wirkungsvolle Waffen. Der entstehende Schaden ist bei richtigem Einsatz immens. Auch sehr wirkungsvoll sind die Finger in die Augen und Schläge mit der offenen Hand (nicht mit der Faust!). Ebenso Tritte, Schläge und Griffe in die Genitalien.

Und eine ungeübte Person erhöht damit das Gewaltlevel und riskiert noch mehr ab zubekommen.


*******paar:
...dass er anschliessend wochenlang auf Intensivstation lag.

Gewalt ist schon geil, gelle. Aussagen wie diese Erinnern mich an Pubertierende.


Wie schon so oft geschrieben im Thread, plant alles so, dass es unwahrscheinlich ist in so eine Situation zu kommen. Irgendwelche "Tipps" ala Finger ins Auge oder Tritte in die Eier sind dämlich, da aggressive Personen in der Regel erfahrener mit Gewalteinsatz sind.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ganz
zu schweigen von unglücklichen Stürzen, wie letztens gerade aktuell. Fast jeder hat heute ein Handy etc. Daher würde ich raten, wenn diese Möglichkeit bleibt, Zivilcourage über das Handy zu beweisen. Ich habe in meinem zwei wichtige Polizeinummern einprogrammiert, die eine gehört der Bundespolizei, da ich nachts oft in Bahnen unterwegs bin.
******er2 Paar
503 Beiträge
Bei uns im JU-Jutsu verein werden spezielle Kurse angeboten für frauen und Kinder.
Selbstbehauptungskurse.
Da wird einerseits vermittelt wie man sich selbstsicher einem Angreifer gegenüber verhält.
Ein Angreifer hofft auf leichte Beute. Und wenn auf einmal jemand sich nicht gleich einschüchtern lässt, ist der Angreifer erstmal erstaunt und erschrocken.
das selbe gilt für die "leichten" Opfer Kinder. Ein Kind das sich von einem älteren oder sogar erwachsenen nicht herumkommandieren lässt kauft seinem gegenüber erstmal einiges an Schneid ab und lässt ihn stoppen.
Auch wird gezeigt wie Frau Kind oder auch Angegriffener wehren kann ohne Waffen, Pefferspray oder ähnlichem.
Eine Zeitung kann sehr effektiv sein.

Vor Pfefferspray möchte ich warnen. Spray wird so fein vernebelt das es oft unbeteiligte und/oder den angegriffenen selber trifft.
Wenn schon so etwas dann Pfeffer Schaum oder Pfeffer Gel.
Beides gibt es in verbindung mit einer LED Birne in der Dose. Der Angreifer wird geblendet und bekommt das Gel ab....
Aber Vorsicht... Es ist absolut nötig das auf der Dose die Freigabe des BKA ist.
Erkennbar am Symbol auf der Rückseite. (Rautensymbol)
Und nach ablauf des MhD.... kann es sein das der Druck in der Flasche zu niedrig ist. um noch etwas aus der Dose/Flasche herauszubringen
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Und bei allen Techniken
die frau so lernen kann ... es hilft für das Selbstbewusstsein und ein entsprechendes Auftreten, aber der beste Schutz ist immer noch, gar nicht erst in die Situation zu kommen , wie KonstanzeLecter sagt.

Mit einem selbstsicheren Auftreten kann ich eine Menge im Vorfeld abfangen und verhindern, vor allem spontane Aktionen von Einzelpersonen. Aber wenn "Profis" am Werk sind, womöglich mit Waffen, oder die Gefahr besteht, dass man von mehreren Leuten angegriffen wird ... lieber nicht. *nene*

Was zu jeder Schlägerei und zu jedem Kampf gehört: dass man selber auch was abkriegt und dass das weh tut. Was einen dann doch aus dem Konzept bringt , wenn man diese Erfahrung nicht mal ansatzweise trainiert hat.

Also ... Kampfkunst zu lernen ist eine tolle Sache, macht viel mehr Spaß als Step-Aerobic oder so Zeug. Auch Selbstverteidigung ist etwas, das ein völlig neues Körpergefühl vermitteln kann. *top*

Aber man sollte nicht denken, dass man dann den Rambo spielen kann - das überlasse ich den Profis, z.B. der Polizei.
*******na57:
aber der beste Schutz ist immer noch, gar nicht erst in die Situation zu kommen , wie KonstanzeLecter sagt.

Toll - und was sagt Ihr zu "Nothilfe"?

Geht Ihr einfach weiter, schaut weg, ruft vielleicht per Handy die Polizei und hört weiter (in meinem Fall) der kreischenden, kopfüber ins Feuer gehaltenen Katze zu?

Klasse, wirklich...

ich würde jederzeit eingreifen - vielleicht ist das dämlich, aber mir haben vor vielen Jahren auch schon einmal Unbeteiligte geholfen - das habe ich nicht vergessen.

Ich würde mich wie ein Feigling fühlen, wenn ich nicht aktiv eingreifen würde... klar rufe ich die Polizei, aber das dauert auch schon mal locker 15 Minuten, bis die da sind... und bis dahin?

Ich möchte morgens gerne in den Spiegel schauen können - und wenn mich da ein Veilchen anguckt, egal... besser als ein Feigling.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Es kommt drauf an
... eine Gruppe von jungen erwachsenen Männern - Skinheads mit Schlagringen z.B.- würde ich nicht mehr anbrüllen, sondern wirklich die Polizei alarmieren.

Bei Deiner Katze waren es Jugendliche ... da sieht das vielleicht anders aus. Wobei in gewissen Gegenden einer Stadt auch schnell von Jugendlichen ein Messer gezückt wird, das ich nicht gerne im Bauch haben will.

Bei aller Liebe zu Katzen.

Man ist zur Hilfeleistung verpflichtet, aber nicht dazu, sich selber in Lebensgefahr zu bringen. Es gibt viele andere Möglichkeiten, die man auch lernen kann ...

Ein Buchtipp zu diesem Thema ist
Ralf Bongartz, Nutze Deine Angst. Wie wir in Gewaltsituationen richtig reagieren.

Der Autor ist selber Kriminalbeamter gewesen und beschreibt am Anfang eine Situation, in der er durch sein Eingreifen nur durch Glück einem Unglück entging...

http://www.fischerverlage.de/buch/nutze_deine_angst/9783596189199
Ich habe ja eine dreckige Nahkampfausbildung - ich bin ein ehemaliges Straßenkid vom Balkan.

Inzwischen bin ich optisch natürlich eine mittelalte Dame - bis ich explodiere - ich trainiere seit 4 Jahren wieder - unter Anderem mit meinem Partner, der lange, lange Jahre beim Militär selbst ausgebildet hat.

Vielleicht gehe ich deshalb da etwas anders dran - ich habe nebenbei schon nicht nur wegen einer Katze eingegriffen - das war nur die jüngste Begebenheit.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Ja
... aber es sind auch schon Leute mit Nahkampfausbildung zu Tode gekommen. Wenn ich durch Kampfkunst eines gelernt habe, dann ist das, mein Temperament zu zügeln und besonnen zu handeln. Meistens jedenfalls.

Und was ist mit all den normalen Leuten, die ohne professionelle Nahkampfausbildung durchs Leben gehen ?
*******na57:
Und was ist mit all den normalen Leuten, die ohne professionelle Nahkampfausbildung durchs Leben gehen ?

Die haben bestimmt eine bessere Entschuldigung für Untätigkeit in diesen Fällen als ich!

Ich bin Fatalistin - ich kann auch beim Überqueren einer Straße überfahren und getötet oder verletzt werden - Kismet!
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Jou
... und deshalb renne ich dem schnellen Sportwagen nicht direkt vor die Kühlerhaube.

Aber das muss jede/r für sich entscheiden und es kommt ja auch immer auf die Gesamtsituation an.
Für mich ist das Leben an sich nicht planbar!

Ich kann trotz aller Vorsicht verletzt werden oder erkranken -

ich kann aber auch leichtsinnig z.B. gefährliche Sportarten ausüben - nachts allein durchs Frankfurter Bahnhofsviertel gehen und immer heil und unbehelligt bleiben.

Ich glaube fest an eine Art Schicksal - dem kann ich eh nicht entrinnen.
*******paar Paar
903 Beiträge
@**********ecter
...
Und eine ungeübte Person erhöht damit das Gewaltlevel und riskiert noch mehr ab zubekommen.

Gewalt ist schon geil, gelle. Aussagen wie diese Erinnern mich an Pubertierende.

Wie schon so oft geschrieben im Thread, plant alles so, dass es unwahrscheinlich ist in so eine Situation zu kommen. Irgendwelche "Tipps" ala Finger ins Auge oder Tritte in die Eier sind dämlich, da aggressive Personen in der Regel erfahrener mit Gewalteinsatz sind.

Ich rede hier von Menschen die darin geübt sind und das trainieren. In über 35 Jahren habe ich noch nie das Gewaltlevel erhöht sondern die Auseinandersetzungen durch gezieltes Eingreifen bzw. energische Gegenwehr sehr schnell beendet.

Ich finde es stets amüsant, wenn Laien versuchen mir zu sagen was geht und was nicht. Es scheint schon Gründe dafür zu geben, dass ich noch nie etwas abbekommen habe, igendetwas werde ich schon richtig gemacht haben.

Es ist richtig, dass man alles so planen sollte, dass man Auseinandersetzungen aus dem Weg geht. Man sollte kein Risiko eingehen. Aber wie es Novotna schon richtig sagte, ich kann als Ausbilder nicht immer die Augen verschliessen und besser die Halbstarken legen sich mit mir an und lernen dabei etwas fürs Leben.

@**********ecter
Fingerstiche mit der ganzen Hand, nicht mit einem einzelnen Finger, gehören im Krav Maga zum normalen Reportoire und sind sehr wirkungsvoll. Einem unter Drogen stehenden Angreifer kannst Du die Nase weghauen, der spürt keinen Schmerz, nimmst du ihm aber den Gesichtssinn, dann kann er dich nicht weiter angreifen. Gerade bei Angriffen mit Schlag oder Stichwaffen ist das sehr wichtig. Aber auch hier gilt, dass man das lange und oft üben muss, wie gesagt ich habe 1965 damit begonnen.
Einen Vergewaltiger zu stellen und festzulegen ist in Ordnung, wenn er dann noch meint sich auch noch mit mir anlegen zu müssen während das Opfer weinend daneben liegt, dann hat er eben ein Problem...
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Dem stimme ich zu ... allerdings sind das auch extreme Situationen, die Du hier beschreibst, und Du bist ein Profi . Ungeübte Personen begeben sich dabei doch in Gefahr, besonders, wenn Waffen im Spiel sind.

Man kann jahrzehntelange Nahkampferfahrung nicht mit einem Wochenend-Kurs nachholen.

Bei meinen Ausflügen in die große weite Welt erlebe ich dann eher so Situationen, wo jemand belästigt wird oder angemacht ... und wo man durch De-Eskalation die Gewalt vermeiden kann. Oder es zumindest versuchen sollte. Hinweise dafür in dem Buch, das ich weiter oben zitiert habe.
****tb Frau
51.558 Beiträge
JOY-Angels 
http://www.joyclub.de/my/2599837.novotna.html & Katharina57

Ihr habt Beide recht! Die für jeden Menschen individuelle Wahrheit liegt wie so oft dazwischen. Genauso, wie zwischen Untätigkeit und aktivem Eingreifen in einer Konflikt- und Gefahrensituation eine vielfältige Bandbreite an Handlungsoptionen zur Verfügung steht.

Gerade weil ich selbst schon im Bereich der Eigen- und Fremdsicherung tätig war, versuche ich in unbekannten Konfliktsituationen auf der Sachebene deeskalierend aufzutreten. Die Erfahrung lehrt, dass ein Handy am Ohr in erster Instanz die besten Dienste leistet und erst danach wäge ich das Risiko gegen meine Möglichkeiten ab - obwohl Risiko mein zweiter Vorname ist. Und so kann ich (heute) Sportwagen fahren, ohne dabei mich oder andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Wichtig ist dabei, dass ich meine ganz persönlichen Grenzen kenne - und das ist in körperlichen Konfrontationssituationen noch viel wichtiger. Kopf & Bauch sollten beide im passenden Maß aktiviert sein.

Mein heutiger Appell zur Besonnenheit! *omm*

Liebe Grüße
xxxotb
JOY-Team
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Danke
... und es hängt ja auch immer von der Gesamtsituation ab, wie viele Leute drum herum stehen, wie fit man selber ist usw usw .....

Novotnas Mut erweckt auch Bewunderung in mir ... aber ich bin nicht so und muss deshalb so reagieren, wie ich es kann.

*omm*
*******paar Paar
903 Beiträge
... und es hängt ja auch immer von der Gesamtsituation ab, wie viele Leute drum herum stehen, wie fit man selber ist usw usw .....

Novotnas Mut erweckt auch Bewunderung in mir ... aber ich bin nicht so und muss deshalb so reagieren, wie ich es kann.

Genau das ist es, jede und jeder so wie er kann. Wer von Selbstverteidigung nichts versteht, der sollte sich nicht unnötig in Gefahr begeben.

Weiter oben hat schon mal jemand von Kursen im Ju-Jutsu berichtet, gemeint ist wohl das "Nicht mit mir"-Kurssystem. Das macht Sinn ist in wenigen Tagen erlernbar und damit lassen sich 90 % aller Situationen klären. Sinnvoll lernt man dort die Stufen der SV von Prävention über Selbstbehauptung bis hin zur (einfachen) Selbstverteidigung. Das finde ich gut. Aber hier in diesem Thread geht es um diese Situationen, wo das eben nicht reicht... doch auch da gibt es Mittel und Wege.

Einfach mal Tante Google fragen nach "SDS-Concept, Wien." Die Grundzüge lassen sich in wenigen Stunden (Fast-SDS) erlernen, das reicht für 95 % aller Angreifer. Das System wurde von Krav Maga-Ausbildern entwickelt und zählt zum Besten, was ich Frauen empfehlen kann.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
*******paar:
Ich rede hier von Menschen die darin geübt sind und das trainieren. In über 35 Jahren habe ich noch nie das Gewaltlevel erhöht sondern die Auseinandersetzungen durch gezieltes Eingreifen bzw. energische Gegenwehr sehr schnell beendet.

Ich finde es stets amüsant, wenn Laien versuchen mir zu sagen was geht und was nicht.

Und der Thread geht in erster Linie darum wie Menschen sicher nach Hause kommen und nicht wie Menschen, die sich darauf vorbereiten anderen aufs Maul zu hauen sicher nach Hause kommen. Ist der unterschied klar?

Laie? in was? Du hast keine Ahnung was ich alles gemacht habe. Und ich habe mich in keinster Weise fachlich zu irgendwelchen Techniken ausgelassen, sondern zu Internet Ratschlägen eines "Fachmanns" an allgemeine Menschen.

Aber als Mensch mit Lebenserfahrung würde ich sagen, wenn jemand der Selbstverteidigung oder Kampfsport unterrichtet und dann davon faselt wie er andere in die Intensivstation befördert hat, so sollte er schleunigst aus dem Verkehr (Unterricht) gezogen werden. Egal welche moralische Rechtfertigung er als Begründung voranstellt.

Gewalt erzeugt Gewalt und Gewaltverherrlichung hat bei einer derartigen Schulung nichts zu suchen.
*******paar Paar
903 Beiträge
Die Realität sieht anders aus
Und der Thread geht in erster Linie darum wie Menschen sicher nach Hause kommen und nicht wie Menschen, die sich darauf vorbereiten anderen aufs Maul zu hauen sicher nach Hause kommen.

Du scheinst es noch immer nicht zu verstehen. Eben dadurch, dass ich lerne Konflikte präventiv zu vermeiden, wenn das nicht reichen sollte, mich selbst zu behaupten und wenn das auch nicht ausreicht (das sind dann statistisch noch etwa 10 Prozent), dann entweder zu beten oder ein Selbstverteidigungssystem zu lernen, welches funktioniert. Dann und nur dann, sollte man auch in der Lage sein sich effektiv zur Wehr zu setzen. Keine der Frauen, die ich in über 30 Jahren ausgebildet habe (und da sind viele ehemalige Gewaltopfer darunter), hat nochmals etwas abbekommen. Viele haben aber schon Angreifern eine Lektion erteilt. Das finde ich in Ornung und dazu stehe ich!

"Es ist immer wieder festzustellen (meist bei Frauen), dass sich Opfer Gedanken machen, was mit dem Angreifer passiert und ob er bei der Verteidigung verletzt wird? Das spielt in einer solchen Situation keine Rolle, die Frage die man sich eher stellen sollte ist, was mit mir passiert, wenn ich mich nicht vehement zur Wehr setze? Die Gesundheit des Angreifers spielt in einer solchen Situation keine Rolle". Diese Aussage stammt von einer Dipom-Psychologin, eine Schülerin von mir und eine der bekanntesten deutschen SV-Ausbilderinnen.


Laie? in was? Du hast keine Ahnung was ich alles gemacht habe. Und ich habe mich in keinster Weise fachlich zu irgendwelchen Techniken ausgelassen, sondern zu Internet Ratschlägen eines "Fachmanns" an allgemeine Menschen.

Du hast Fingerstiche als ungeeignet bezeichnet, obwohl sich diese bei Waffenangriffen (Bedrohung mit Stich- und Schlagwaffen) sehr bewährt haben.

Ich gebe keine Ratschläge sondern berichte aus meiner Erfahrung mit Gewalttätern und dem was dabei funktioniert hat in der SV und was nicht.


Aber als Mensch mit Lebenserfahrung würde ich sagen, wenn jemand der Selbstverteidigung oder Kampfsport unterrichtet und dann davon faselt...

Deine Lebenserfahrung nützt dir bei einem Gewalttäter herzlich wenig. Es gibt eben einen Eskalationspunkt in Konfliktsituationen, da kann man die Spirale der Gewalt nur dadurch beenden, indem man den Angreifer stoppt.

Mir hat man sogar schon vorgeworfen nicht massiv genug dazwischen gegangen zu sein, da das Opfer dann weniger verletzt geworden wäre.

Ich berichte nur aus der leidvollen Praxis, Theoretiker gibt es genug. Auch mir wäre lieber, wenn man solche Techniken nicht einsetzen müsste.


Gewalt erzeugt Gewalt und Gewaltverherrlichung hat bei einer derartigen Schulung nichts zu suchen.

Die Konfliktforschung hat gezeigt, dass wir hier seit Jahren eine Veränderung erleben und genau das eben nicht der Fall ist. Wo wir früher nur gerauft haben (Schulfhof), dort wird heute auf am Boden liegende Opfer eingetreten. Ich habe nie eine Auseinandersetzung erlebt, auch wenn es mehrere Angreifer waren, wo die Angreider nachdem der erste Aggressor am Boden lag, noch Lust hatten die Aktion fortzusetzen. Es ist schlimm genug wenn man so reagieren muss, aber meine eigene Gesundheit geht absolut vor. Mit Gewaltverherrlichung hat das nichts zu tun, es geht hier nur darum selbst aus einer solchen Situation unbeschadet herauszukommen, wenn Prävention und Selbstbehauptung eben nichts mehr nutzen.
@*******paar
(bezieht sich auf deinen Kommentar zu meinem Post)
Da gebe ich dir definitiv recht. Aber wie ich schon sagte kommt es auch auf das Mindset an (Preemtive Strike usw.) . Ich persönlich werde im Ernstfall nicht kämpfen wie ich es im Wettkampf oder im Sparring tue. Meiner Einschätzung nach sind es aber doch eher die Kampfkunstbetreiber, welche in der Realität Probleme haben. Wer halbwegs boxen kann, hat schon mal ziemlich gute Vorraussetzungen. Dann noch irgendwas Bodenlastiges um schnellstmöglich wieder auf die Beine zu kommen und man hat schon (meiner Meinung nach) um einiges bessere Chancen als der (Stand)kampfkünstler mit hohem Gurt. Den größten Faktor macht meiner Meinung nach aber der Kopf aus. Egal was oder ob man trainert, man muss vom Kopf her auf "um jeden Preis ausschalten" stellen (meiner Meinung nach). Letzenendes ist aber doch immer alles situationsabhängig und "sicher" sein dass man heil rauskommt, kann man niemals sein. Von daher wer kämpfen muss, hat schon verloren
********rsum:
Den größten Faktor macht meiner Meinung nach aber der Kopf aus.

Das ziemlich erste, was mir unser Sippenoberhaupt beigebracht hat, war:

"Kämpfe nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt! Aber dann richtig!
Kämpfe nur, wenn Du auch wirklich unter allen Umständen gewinnen WILLST!
Nimm auch ernste Verletzungen des Gegners in Kauf!
Wenn Deine Gegner in der Überzahl sind, dann nimm Dir den Anführer zur Brust und zwar so brutal wie möglich! Wenn der schreit verlieren die anderen den Mut!"

Er hatte recht....
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