@shartners
FÜR MICH IST ES BEDENKLICH DASS MAN MASSIEREN ÜBER EIN FERNSTUDIUM LERNEN KANN. ES IST EIN UNTERSCHIED OB MAN BEI EINER GANZTAGESAUSBILDUNG MIT 20 WEITEREN KURSTEILNEHMERN DIE GRIFFE UND GELERNTEN MASSAGETECHNIKEN AUSPROBIEREN KANN UND SOFORT RÜCKMELDUNGEN BEKOMMT, ODER OB MAN AUS UNTERLAGEN LERNT.
zu Deiner Information (die bei dem Thema Fernstudium leider lückenhaft ist):
Das von mir absolvierte Fernstudium ging von der ILS aus und wurde von der deutschen Akademie für Massagepraktiken in Berlin ausgerichtet.
Die recht umfassenden Lehrgangsunterlagen beinhalteten die Inhalte der anatomischen, physiologischen und pathophysiologischen Grundlagen.
Gelehrt wurden neben Präventionsplanung und -techniken, Befundungs- und Testverfahren eine ganze Reihe von Massagetechniken: u.a. (logischerweise) die klassische Massage, die Bindegewebs-, On-Site-, Colon- und Sportmassage, HWS-Mobilisation und die präventive manuelle Lymphdrainage. Soviel zu den Inhalten.
Praktisch sah das Ganze dann so aus, dass in den Lehrunterlagen ausführlich und sehr detailliert beschrieben stand, was, wie, wann, warum und wozu gemacht werden muss und was man eben aufgrund von Kontraindikationen tunlichst sein lassen sollte/muss.
Alle relevanten Einzelheiten wurden in Bildern gezeigt und alle im vorstehenden Abschnitt stehenden Techniken gab es dann auch noch jeweils als Video auf diversen DVD's.
Außerdem: seit dem Studium ist Google mein Freund
Das Ganze ist mit einem Jahr angesetzt, ich habe, aufgrund von Wechselschicht, alleinerziehender Vater mit 2 Kindern etc.p.p., anderthalb Jahre daraus gemacht.
Ich hatte während dieser Zeit 12 Probanden, die mir mehrmals wöchentlich Zeit und Körper zur Verfügung stellten, um einzelne Grifftechniken zu erlernen, Reihenfolgen auszuprobieren, die Möglichkeiten mit verschiedenen Materialien und deren Verwendung bei der Lagerung einen störungsfreien Ablauf zu entwickeln. Besonderes Augenmerk lag für mich in den Lagerungstechniken zum Schutz des Intimbereiches.
Bei allen "Sitzungen" wurde sofort Rücksprache mit dem Probanden gehalten, um nicht irgendeine "Unsitte" einreißen zu lassen. Infos, was jemand gut oder weniger gut fand und ob es ein persönliches Gefühl oder etwas grundlegendes war, waren mir ebenso wichtig.
Als Praxisteil waren jeweils mehrtägige Anwesenheitsseminare in Berlin erforderlich. Dort haben wir in Gruppen von 14 bzw. 10 Personen ganztägig unter den wachsamen Augen der Seminarleiterin (ausgebildete Physiotherapeutin/Masseurin mit eigener Praxis) wechselweise massiert bzw. uns massieren lassen. Ständige Kontrolle samt Korrektur wurden durch die Leiterin, aber auch durch die Kolleginnen und Kollegen durchgeführt.
Bei dem 4-tägigen Abschlußseminar, wo auch der Chef anwesend war, wurde zuerst die theoretische Prüfung abverlangt, danach wurden alle Themen des Studiums nochmal durchgenommen. Vor der praktischen Prüfung, die für jeden Prüfling eigentlich nur 15 - 20 Minuten hätte dauern können, wurden wir informiert, dass die ganzen 4 Tage prüfungsrelevant waren.
Als Abschluss wurde mit jedem einzelnen Teilnehmer die Ausbildung und die Prüfungen besprochen. Bei manch Einem sagte die Seminarleiterin noch als Zusatzinfo ihre persönliche Einschätzung. Mir sagte sie, ich habe eine sehr gute Handführung, ich strahle eine unglaubliche Ruhe aus, die sich direkt auf den Kunden auswirke und ich solle meine positive Lebenseinstellung behalten.
Eine bestandene Ausbildung bedeutet allerdings nicht, dass man ein fertiger Masseur ist. Das Leben ist ein ständiges Lernen. Da ich mich schon immer für die Abläufe meines/unseres Körpers interessiert habe, fliegt mir manches vielleicht schneller zu oder sind mir Zusammenhänge eher klar wie anderen Leuten. Andere Sachen hingegen nicht so.
Ich wollte Dich jetzt nicht irgendwie anpissen, aber ganz so, wie Du es darstellst (und wenn es auch nur Dein Eindruck davon ist) ist es halt nicht.
Sicherlich gibt es viele Lehrgänge etc. die es nicht wert sind, auch nur einen Gedanken darüber zu verschwenden, andere Unterweisungen sind fachlich und sachlich fundiert und fristen ein Dasein im Halbdunkel. Die Kunst ist eben, wie bei allen Aktivitäten, das Beste für sich selbst zu finden und ich glaube, gestützt durch die positiven Meldungen meiner Kunden und Probanden, habe ich wohl bei dieser Wahl nicht daneben gegriffen.
Wie gesagt, sorry
, wenn es ein bisschen herb rüber kommt, ist nicht böse und schon gar nicht persönlich gemeint...