Gemeinsamer Sex
Natürlich spricht jedes Paar vor einem Clubbesuch über mögliche Situationen. Man weiß ziemlich genau, was der Partner zur Zeit für zulässig und für lustvoll hält, aber das als Regeln zu bezeichnen, geht uns etwas zu weit, weil wir festgestellt haben, dass der "vereinbarte Bedingungsrahmen" für einen gemeinsamen Clubbesuch sich eigentlich von mal zu mal geändert hat, also doch sehr fließend ist. Man lernt hinzu, man spricht über Erfahrungen beim letzten Besuch und malt sich neue, andere Konstellationen aus.
Das gemeinsame Sprechen und Erleben ist bei uns (noch?) sehr stark auf uns bezogen. Wir erleben den anderen bei seiner Lust mit einem anderen Partner. Wir schauen zu. Wir genießen es, wenn der eigene Partner den anderen ermutigt, sich auf den/die Fremde(n) einzulassen. Man spürt Anflüge von Eifersucht, überströmender Zärtlichkeit, wenn sie unter einem anderen bebt, will sagen, wir sind eigentlich immer zusammen, beieinander, auch dann wir wir es mit anderen treiben.
Das mag daran liegen, dass wir erst seit etwas mehr als einem Jahr swingen, dass sich das ändern kann, wie sich vieles in der kurzen Zeit geändert hat, aber jeder PT hat etwas mit uns, mit unseren Empfindungen, mit unserer Beziehung zu tun. Und die Beziehung ist im Fluss, ändert sich unaufhörlich. Da es so viel Konstellationen beim Sex mit anderen gibt, haben wir noch kein Bedürfnis gehabt, es in getrennten Räumen zu versuchen. Wir wollen es gar nicht ausschließen, aber zur Zeit und das wird sich noch lange so bleiben, finden wir es viel spannender zu erleben, wie der andere auf den Sex mit anderen reagiert und was wir empfinden, wenn der Partner es mit anderen treibt.
Uns würde sehr heftig interessieren, welches Paar seine einmal gefassten Regeln über eine längere Zeit als ein Jahr unverändert gelassen hat.
Seit kurzem habe ich die Phantasie, was es mit mir machen würde, wenn sie nach einem Flirt mit einem Mann, mir einen Kuss geben würde und mir ins Ohr flüstern würde, dass sie mit dem netten Typ neben mir einmal auf die Matte gehen würde und mich einmal alleine lassen würde. Ich glaube schon, dass es mir einerseits einen Kick geben würde, zu sehen, wie sie mit dem anderen aus dem Raum verschwindet. Wie lange der anhalten würde, wann Eifersucht in mir nagen würde, das weiß ich nicht. Und zur Zeit vermute ich, würde ich es dann doch nicht wollen und sie bitten, bei mir zu bleiben. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass solche Phantasien nicht ohne Wirkung sind und ihre "Arbeit" tun. Eines Tages könnte ich sie drängen, mir diese Erfahrung zu verschaffen!
Kurz und gut: Wir glauben, dass diese strenge Teilung in zwei Haltungen (Getrennte Räume: Toll - nie!) eine sehr theoretische Geschichte ist, die im Laufe der Zeit unterschiedliche Antworten erfahren kann. Zur Zeit gehören wir der Partei IG (immer gemeinsam) an, aber einen Mitgliedsantrag würden wir nicht unterschreiben. Wir gehen zur Wahl, binden uns aber an keine Partei. Vielleicht liebäugeln wir demnächst mit der anderen Partei (getrennt kann man sich besser fallen lassen)!