Begriffe und Konzepte
Hi alle,
also, es mag vielleicht erschreckend sein, aber ich glaube auch, wie Markus_uBirgit, dass BDSM gerade in bisschen trendy ist. Oder ist das gar nicht erschreckend? Hat die Szene nicht jahrelang für Anerkennung und Toleranz gekämpft? Und jetzt sagen auf einmal ein paar Pseudo(?)Promis, dass sie auch mal so auf Fesseln stehen, und in der MansHealth stehen Tipps zu Rollenspielen. Und oh graus, auf einmal wollen auch Normalos, neugierig wie sie sind, mal auf eine SM-party schnuppern... Da geht ja die ganze Exklusivität baden...
Ich meine das Ernst! Und finde es gleichzeitig lustig. Auch das schwarze Leben ist bunt!
Ich persönlich, der sich doch auch was von Dominanz ins Profil geschrieben hat, tue mich mit den Begriffen Sub und Dom und so weiter extrem schwer.
Klar habe ich Phantasien von Macht (und Du, Magdalena, vielleicht von Unterwerfung) auch wenn gerade kein anderer da ist. Bin ich da schon DOM (oder ein Mensch mit eben dominanten/devoten Phantasien)? Und dann: wenn ein Gegenpol da ist (die Sub für den Dom, dieser für die Sub), ist die Sub dann Sub, für immer und ewig, quasi per Neuverdrahtung im Gehirn? Ist sie auch Sub, wenn sie Gemüse kauft (mal angenommen dies dient wirklich zur bveschaffung von Tomnaten, und nicht als Spiel im Mini ohne Slip...). Ist sie Sub im Job? In der Strassenbahn? Bin ich Dom, auch wenn ich mit Schnupfen im Bett liege?
Natürlich gibt es Prägungen, der/die eine führt lieber, der/die andere lässt sich lieber fallen. Und doch: der der führt, lässt sich auch führen (mein Boss z.B. hat ja wiederum auch einen Boss, und die Sub führt oft SUBtil ihren Dom).
Ich mag lieber sagen, in der und der Sitution dominiere ich (und in einer anderen nicht). Immer dominieren zu müssen, ist IMHO ein Zeichen für wenig Souveränität... Immer sub zu sein, zeugt eher von wenig Verantwortung für's eigene Leben.
Ich habe Optionen, kann wählen, kann mich entscheiden! Muss mich entscheiden... (und ja, die Entscheidung, 24/7 zu leben, akzeptiere ich als Entscheidung)
Wenn es denn keinen "echte" Sub gibt, dann kann es keinen pseudo-Sub geben.
(Provokation!)
Auf die eigentliche Frage würde ich zwei Antworten anbieten:
Wenn hier im Forum das Wort Pseudo-Sub fällt, dann würde ich davon ausgehen, dass es als Druckmittel verwendet wird (wenn Du nicht XY machst, dann bist Du gar keine richtige Sub)
Oder aber, vielleicht ist es doch ein wenig Kritik an der Mode, am BDSM Hype.
Ich bin mal schwarz / weiss: jeder Macker, der "ansagen" will, bezeichnet sich als "dominant", jede Frau, die gerne eine klare Ansage von den Männern hätte, als Sub.
Beides hat seine Berechtigung - oder eben nicht.
Ich denke, beides hat nichts mit SM zu tun. SM ist für mich zuallererst Kopfkino, dann umgesetztes Kopfkino. Das Kopfkino kommt aus mir heraus. Ich möchte es umsetzen, die einzigen Grenzen sind Einvernehmlichkeit mit dem Gegenüber. Wenn die Phantasien etwas mit Schmerz und Unterwerfung zu tun haben, bin ich in wessen Namen auch immer, vielleicht SMler, wenn sie etwas mit Yoni in die Yani stecken zu tun haben, vielleicht eher nicht, ohne das das eine oder andere besser, perverser, was auch immer wäre.
Mir sind Leute suspekt, die etwas nicht aus sich heraus tun, sondern weil es "Mode" ist, oder cool, oder weil es der/die Freund/in gemacht hat.
Man darf sich auch verführen lassen, aber nach dem ersten mal weiss ich, ob etwas für mich bestimmt ist, oder nicht.
Alec(X)