sex mit künstlichem darmausgang?

Hmmmm ....

soweit wir informiert sind (beruflich mit dem Thema) riecht man das heute nicht mehr. Außerdem gibt es Hüllen, die man über die durchsichten Beutel drüber zieht. Und es gibt sehr kleine Beutel .

Klar ist es ne Überwindungssache. Ist es aber auch wenn nen Arm fehlt oder so, oder jemand Inkontinent ist.

Beziehst du das auf " nur Sex" oder eine Beziehung. Da gibt es zumindest für uns Unterschiede. Für " nur Sex" könnten wir uns das weniger Vorstellen. In einer Beziehung ist Liebe mit im Spiel und man hat den Gewöhnungseffekt.

Fam Wolf [b]tiger[/b]

Moin Mel,

da will ich doch mal als (zeitweise/teilweise) Betroffener versuchen Deine Frage und Bedenken von zwei Seiten zu beleuchten.

Es ist sicherlich ein Unterschied - wie die 'Wölfe' schon schrieben - ob es sich um eine (gefestigte) Beziehung handelt oder nicht. Aber für den direkt Betroffenen ist es sicherlich meist eine vielfach schwierigere Situation als für indirekt (Partner, sonst. Angehörige, usw.) Betroffene.
Meine krebskranke Mutter hatte ein Dickdarmstoma (http://de.wikipedia.org/wiki/Enterostoma) das nicht gerochen hat und mit dem sie gut umgehen konnte. Ich konnte mir aber für mich nicht vorstellen mit "so einem Ding" leben zu können. Wie sehr ich "den Beutel" innerlich ablehnte wurde Jahre später deutlich als ich selber an Dickdarmkrebs erkrankte. Zur OP-Vorbesprechung brachte ich eine Patientenverfügung mit in der ich anordnete die Operation sofort abzubrechen, wenn absehbar sei, daß ich ein Stoma erhalten werde. Erst wurde die OP unter diesen Bedingungen abgelehnt, da es einen Point of no return gäbe und ein OP-Abbruch meinen Tod bedeuten würde. Nach langem hin- und her (Hypokratischer Eid, ohne OP definitiv tot, usw) wurde ich operiert .
Alles war scheinbar in Ordnung. Einen Tag später erlitt ich einen Platzbauch (Narbe ist vom Brust- bis zum Schambein aufgerissen) und hatte nicht ein sondern 13 Löcher im Darm, da dieser in die herausgerissenen Klammern gefallen war. Dank der Ärzte konnten 12 Löcher geschlossen werden, doch das 13. Loch (im Dünndarm) blieb offen. Der offene Bauch - wie sagte eine Freundin: Man hätte dir einen Hut in den Bauch werfen können - mußte langsam verheilen. Doch wie, wenn aus dem Loch im Darm fast pure Magensäure austrat und nicht nur die Wundheilung verhinderte sondern auch gesunde Areale verätzte.

Glaube mir, ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als den ehemals verhassten Beutel. Leider war dies nicht möglich, da eine Klebeplatte, die den Beutel auf der Haut über dem Ausgang festhält, wegen starker Verwachsungen nicht halten konnte. So blieb leider nichts anderes als 1 Jahr im Krankenhaus und zwei weiter Jahre daheim zu liegen und die austretende Flüssigkeit anders aufzufangen.

Ich kann aber auch Deine Sorgen wegen des Geruches gut verstehen. Während meines KH-Aufenthaltes hatte ich mehrfach Bettnachbarn mit einem frisch angelegtem Stoma. Wenn der Beutel gewechslt wurde wäre ich am liebsten geflüchtet, was leider nicht möglich war da ich nicht aufstehen konnte. Es gibt nichts schlimmeres als den Geruch eines frischen Stomas. Wie die Schwestern mir erklärten ändert sich dieser Zustand nach kurzer Zeit und es kommt zu keinen Geruchsbelästigungen mehr im Alltag. Eventuell ganz leicht beim Beutelwechsel. Bei diesem müsstest Du ja nicht anwesend sein.
Die heutigen Beutel sind hautfarben und damit undurchsichtig, haben einen Geruchsfilter und sollen im Alltag und beim Sex keine Beeinträchtigung mehr sein. Ich denke daß es eine Sache des Kopfes ist. Und einen Beutel erträgt man als indirekt Betroffener in einer Beziehung besser als beim ONS.

Obwohl sowohl mein Darm als auch mein Bauch nach mehr als 20 weiteren Operationen verschlossen sind, stelle ich mir die Frage ob solch ein kleiner Beutel nicht besser wäre als meine Schwerbehinderung und mein gigantischer Bauchdeckenbruch - was Quasimodo am Rücken trug, das trage ich vor mir her.
Seit der letzten OP kann ich wieder auf eignen Füssen stehen und mich bewegen. Ein kleiner Beutel würde im Alltag unter Kleidung nicht auffallen, mein Bauchdeckenbruch dagegen sehr. Und glaube mir, es gibt recht böse Kommentare, die mich anfangs auch verletzten. Aber scheinbar sind FKKler toleranter, denn beim FKK am Silbersee oder in der Sauna bin ich zwar der Blickfang, aber es gab bisher kaum Kommentare.

Ich glaube, dass man auch als 'Beuteltier' geilen und erfüllten Sex haben kann.

Ciao
Chris

P.S. Tausche großen Bauch gegen kleinen Beutel.

Dein Beitrag hebt das Niveau des JC zu 100 % nach oben !
Nur ganz wenige User haben es bislang geschafft uns zu imponieren und unsere Anerkennung zu erhalten, Du zählst dazu.
Klare Aussage, nichts beschönigt und sehr informativ, das ließt man hier sehr selten .

Wir wünschen Dir alles Gute und vor allem ein langes Leben !

Schnuckpaar !

Bei den Beiträgen sieht man leider mal wieder, wie wenig Aufklärung in diesem Bereich vorhanden ist.

Das Thema ist so vielschichtig, dass man es mit wenigen Worten gar nicht abhandeln kann. Wir wollen daher nur mal ein paar Stichworte anbringen, auf die wir gern später näher eingehen.

1. Es kommt auf die Art des Ausgangs an
Dickdarm oder Dünndarmausgang - schon ein grosser Unterschied
2. Auch die Vorerkrankung sollte nicht außer Acht gelassen werden

3. Die Versorgungsindustrie ist heute soweit, dass die Auswahl der Versorgung - es gibt nicht nur Beutel, sondern auch Kappen - so umfangreich ist, dass für jeden "Anlass" was dabei ist.

4. Es scheint immer noch die Meinung zu herrschen, dass man einem Menschen ansieht, dass er einen Ausgang hat. Da irrt man sich gewaltig.
Auch der Geruch ist durch moderne Filter so gut wie eliminiert. Lediglich bei Undichtigkeiten kann es zur Beeinträchtigungen kommen.

und zu guter Letzt: Jeder "normalen" Mensch riecht, wenn ihm Winde abgehen, ein Stomaträger nicht.

Beantworten gern Fragen zum Thema "Darmausgang" und wer sich intensiver informieren will, der gebe: http://www.ilco.de ein.

DAs Leben mit einem Stoma ist - vorausgesetzt der Kopf macht mit - viel einfacher als sich das Nicht-Betroffene vorstellen können.

Hallo chris..

Dein offener und ehrlich Beitrag geht mir unter die Haut.
Respekt vor Dir und Respekt davor, daß Du nicht unterkriegen
läßt..

Und zum Thema Sex. vielleicht sehe ich als Altenpflegerin vieles
anders.. und sehe Krankenheit, das Sterben und Behinderungen
eh mit anderen Augen, da ich täglich damit zu habe.

Mir würde es nichts ausmachen Sex zu haben trotz Stoma.
So heißt das Ding nämlich in der Fachsprache. Und es stimmt.
Der Kot geht halt eben nicht ins Klo, sondern in den Beutel.
Im Normalfall sieht und riecht man nichts davon.

Und Sex hat man ja schliesslich mit anderen Körperteilen als
mit der Stelle, wo der Beutel festgemacht ist.

hmh also ein Darm-Stoma bedeutet nich das man einen Beutel tragen muss... es gibt auch Leute die können einen "Stöpsel" benutzen um das Stoma zu schließen für wenige Stunden... oder können sogar (je nach lage natürlich) wie jeder andere auch Druck verspüren und dann halt nen Beutel ankleben.
Klar gibt es leute die einen Beutel brauchen je höher das Stoma desdo schwieriger, aber wie schon erwähnt die Beutel sind blick und Geruchsdicht also kein Problem...

Wie schon erwähnt, kommt es auf die Art des Stomas an.
Bei einem Ileostoma=Dünndarmausgang wird man auf das Tragen eines Beutels nicht verzichten können. Das Problem ist hier, dass der Stuhl noch unkontrollierter als bei einem Colostoma=Dickdarmstoma kommt. Außerdem ist er flüssiger, da der Entzug von Wasser aus dem Stuhl durch die Perestaltik erst im Dickdarm erfolgt.
Aber auch hier gibt es Möglichkeiten, einen kleinen Beutel zu wählen und diesen kann man auch noch cachieren. Es gibt vor allem für Frauen Tücher, aber auch Dessous, die den Beutel "verschwinden" lassen.
Das Hauptproblem ist wie so oft nicht die Physis, sondern die Psyche. Wer vom Kopf her keine Probleme hat, den stört auch der Beutel nicht sonderlich.

Beim Dickdarmausgang kann man sicherlich schon mal eher eine Kappe oder auch den besagten "Stöpsel" tragen. Auch da gibt es mehrere Varianten.
Wichtig sind sowohl beim Ileostoma, als auch beim Colostoma, dass man durch Veränderung der Essgewohnheiten seinen Stuhl in gewisser Weise kontrollieren kann.

Dann hat man beim Dickdarmstoma noch die Möglichkeit der Irrigation, das ist eine Darmspülung, die man täglich aber auch in Abständen von bis zu 3 Tagen machen kann ( kommt wieder auf das Essverhalten an ). Hierbei bleibt der Betroffene dann für diesen genannten Zeitraum "stuhlfrei" und kann mit einer kaum sichtbaren Kappe das Stoma verschliessen. Es fällt kaum auf.
Mir sind Leute bekannt, die mit Stoma auch in Swingerclubs gehen und keine Probleme gehabt haben.

So- war lang genug!

Hallo, zusammen

Ich habe eine Weile überlegt, ob ich antworten soll....warum eigentlich??...ich meine warum hab ich überlegt??

Weil ich Angst hab, dass mir keiner mehr schreibt?? wenn ich erzähle, dass ich auch ein Stoma hatte?? Das ich ein "Handycap" habe???

Was für ein Quatsch, wenn mir deshalb keiner mehr schreibt, dann bin ich hier falsch.

Ich habe eine chronische Darmerkrankung, meinen Dickdarm komplett entfernen lassen müssen, weil er unrettbar verloren war.
Ich hatte dann ein Ileostoma also ein Dünndarmstoma.


Es geht, liebe Leute, man kann damit genauso guten Sex haben wie ohne.
Die Stomaindustrie hat auch daran gedacht.
Wenn die Versorgung gut ist, dann riecht da nix...wirklich nicht

Ich hatte so kleine Baumwollsäckchen die ich über den Beutel ziehen konnte...damit es nicht raschelt.
Die hab ich mit Pflaser an den Bauch geklebt, damit es nicht baumelt.
Es kann gut sein, dass die Stomaindustrie heute schon viel bessere Ideeen hat, das weiß ich nicht.

Ich hatte damals eine geniale Idee. Im Handel gibt es diese hübschen Strapse, da schneidet man die Strumpfhalter ab und schon ist ein hüpsches Gürtelchen entstanden, was durchaus erotisch aussieht und vom Beutel ist nichts mehr zu sehen.

Ich hatte mein Stoma 8 Monate, das ist jetzt 13 Jahre her. Mein Darm ist nicht nachgewachsen, aber Ärzte sind manchmal Künstler, mir wurde aus Dünndarmgewebe eine Art Ersatz gemacht, das nennt man Ileoanalen Pouch. Damit lebe ich seither......
Es ist ein Handycap, was keiner sieht, aber dennoch da ist -

Einen schönen Tag wünscht Ellen

Hallo Ihr Lieben,

als Betroffene habe ich gerade den Thread studiert und mag da auch was zu loswerden, lächel..

Selber bin ich seit fast 20 Jahren mit einem Dünndarmausgang "ausgestattet" und bereue nicht einen Tag, meinen "Otto" zu haben.. Heisst es für mich seit der OP, wieder zu leben und nicht nur ein Dasein zu fristen. Nur kurz zu Erklärung: eine Darmerkrankung zwang mich immer wieder ins KKH, die Jugend verbrachte ich mehr auf den Toiletten als anderswo, so das es schon ziemlich isolierte Jahre waren..

Heute lebe und liebe ich mein/ unser Leben. Für meinen Mann war es gottlob kein Thema, er setzte sich intensiv mit der Thematik auseinander und das alles, obwohl er mich erst mit dem Ausgang kennenlernte.. Somit bin ich eines der Glückskinder dieser Welt, einen Partner zu haben, für den ich nicht "Aussätzig" oder "Ekelhaft" bin, ob der Tatsache, das auch mal "Otto" undicht werden kann und es halt dann mittendrin "Pannenarbeit" geben könnte

Auch beim Sex gibt es bei uns keine Berührungsängste, zum Einen gehört mein Stoma zu mir, zum anderen gibt es da, insofern man etwas Kreativität besitzt, viele Möglichkeiten, um ein Baumeln des Beutels zu vermeiden, bzw. die Sichtbarkeit stark einzuschränken !!

Leider leider gehört diese Einschränkung zu den Tabuthemen unserer Umwelt, so das ich oft schräg angeschaut werde, doch da steh ich locker drüber und rede auch offen darüber.. nur möchte ich hier nicht zu weit ausschweifen, da das Thema ja "nur" die Frage "Sex mit künstl. Darmausgang" thematisiert

Solange der Partner nicht nur auf Ästhetik ausgerichtet ist, wird es da somit keine Probs geben!!

Alles Gute

MoDiNRW

och.. wer hat schon beim Sex dauernd die Augen offen???

lacht... Frauchen.. ab und an habe ich, zumindest am Anfang die Augen auch mal auf... zwinker...

Handicap habe, stöbere ich hin und wieder hier in diesen Foren. Und ich muß sagen, der Mensch besteht doch nicht nur aus Äußerlichkeiten, sondern ist ein Gesamtkunstwerk aus vielen Faktoren.

Wo ein Wille ist, das ist auch ein Weg. Und schließlich kann es jeden treffen: eine Behinderung oder ein Handicap, durch Unfall oder Krankheit usw.
Mich würde so etwas nicht stören, denn ich liebe doch nicht nur den Körper des Menschen.

Aber leider ist unsere heutige Geellschaft auf vollkommene Schönheit ausgerichtet. Das habe ich schon oft zu spüren bekommen. Kaum rückt man mit der Wahrheit raus, sieht man nur noch eine Staubwolke. Diese Menschen kann man jedoch getrost sofort vergessen, sie sind es nicht wert, nur noch einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden.

Schön, daß ihr hier so offen über eure Probleme sprecht bzw. schreibt. Ich wünsche euch weiterhin Mut !

Ich hab den Beitrag hier im Forum gelesen und ich muss doch auch mal etwas dazu loswerden..
Wie meine Vorgängerin ja auch geschrieben hat ,liegt das Problem nicht an dem einzelnen Menschen sondern viel mehr an der Gesellschaft ..die solchen Menschen immer noch mit einem Nase rümpfen gegenüber treten ..

Egal welche Behinderung sie haben .. Sie werden noch immer wie zweiter Klasse Menschen behandelt .. was ich in der heutigen Zeit leider sehr schade finde .. Denn es sind genau die gleichen Lebewesen wie wir ,nur eben mit dem Unterschied das sie eine Behinderung haben.. Egal ob nun von Geburt an oder aber durch einen Unfall ...

Deswegen würde es mich auch nicht stören wenn mein Partner mit diesem Beutel leben müsste ... wo er Ihm doch ein Stück Lebensqualität zurück gibt .. die er lange Zeit verloren hatte ..
Und Menschen anhand einer Behinderung ins Abseits zu stellen ...finde ich persönlich ganz schön daneben .. Denn jeden einzelnen von uns kann es treffen ...oder Frage an die Threadstellerin:" Wie würdest Du Dich fühlen wenn es Dir passiert und Dein Partner Dich dann auf einmal völlig ignoriert?

Versetze Dich doch mal in die Lage eines behinderten Menschen ..der Dank unserer Gesellschaft das Leben schon schwer genug hat ...

Ich weiss wovon ich rede ... mein Sohn ist von Geburt an Schwerbehindert... wenn ich an die ganzen Sprüche denke ... die ich mir anhören musste..boah ... grauen ... da frag ich mich .. wirklich ob solche Menschen überhaupt schon mal was von Anstand gehört haben ...

flammenfee

So jetzt habe ich endlich eine interessante Diskussion gefunden.

So zu mir mal ganz nebenbei.
Skiunfall am 15.01.2006
Darmperforation
30 cm Dickdarm entfernt
plus
STOMA

Was ist ein Stoma!

nein ich wusste es schon vorher, musste mich ja auch mit meiner CED (chronisch entzündliche darmerkrankung) schlau machen.

so nun lag ich auf der intensiv und dachte an all das was mir verloren geht. an all die einschränkungen etc.

die diagnose war "wir können es zurückverlegen"

bisher leider nicht


So ich gehe in den club
sauna ist immer ein spießrutenlauf weil ich doch nicht will das leute mich anstarren.


haben auch sehr liebe paare getroffen die damit kein problem haben.

es stinkt nicht (nur bei undichtigkeiten)
man sieht es nicht (unter einem shirt ist es unsichtbar solange man nicht AA macht)
und das beste
man kann sex haben und kinder zeugen.
man kann lieben und man kann leben, zwar mit einschränkungen aber es geht.

am anfang denkt man sich man müsse sich verkriechen aber das soll man gar nicht.

es gibt viel schlimmeres.

die leute die es nícht verstehen "Arschlecken" die sind es nicht wert das man sie beachtet.

Meine frau habe ich danach kennengelernt, geheiratet und jetzt ist sie schwanger... und das alles innerhalb von 6 monaten.
wir lieben uns und geben uns die kraft.
es ist nur schade das es menschen gibt denen ein mensch mit einer körperlichen einschränkung nicht mehr lebenswert sind.

wir sind es doch.

Ich hatte vor 4 Jahren eine Freundin, eine Krankenschwester, sie hatte ein großes Pflaster auf der linken Bauchseite. Sie erzählte mir eine tolle Geschichte von einem Autounfall und dass sie davon eine offene Wunde habe, die nicht abheile. ich wundere mich heute, warum ich ihr diese seltsame Story abgenommen habe, obwohl ich selbst von diesem métier bin. Sie hatte immer einen überdimensionierten Kosmetikkoffer dabei, wenn sie bei mir zu Besuch war. Sie war verheiratet, deshalb habe ich ihr Bad nie zu Gesicht bekommen. Und manchmal war da so ein süßlicher Geruch, der mich irritierte, manchmal leicht störte. Aber es war keineswegs penetrant oder ekelerregend.

Jedenfalls eines Tages wollte sie unbedingt mit mir sprechen, sie müsse mir etwas sagen. Wir trafen uns also und liefen zwei Stunden in der Gegend herum, bis ich ihr endlich aus der Nase ziehen konnte, was sie mir so dringend sagen wollte. D.h. der Mut verließ sie sobald sie die Gelegenheit hatte, zu sprechen. Denn ihre Angst vor Ablehnung, immerhin hatte sie mich belogen, wuchs ins Unermessliche.

Ich war dann aber erleichert, denn ihr Zaudern hatte mich weit Schlimmeres befürchten lassen.

Sie hatte diesen Anus praeter bereits im Alter von 3 Jahren bekommen, weil der Schließmuskel zu eng war. Und nun war sie soweit und wollte den Darmausgang zurückverlegen lassen mit 40 Jahren und das war ein langwieriger Prozess bei einem Uniprofessor in Berlin. Aber sie hat es geschafft, sie hat heute einen funktionierenden natürlichen Darmausgang und der künstliche wurde verschlossen. Nur unsere Beziehung war schon vorher wieder auseinandergegangen.

Jedenfalls kann ich nur Mut machen: bei guter Verbandstechnik ist ein stoma kein Problem - wenn Du den Mensch liebst, hast Du keine Probleme beim Sex

An alle Betroffene und Nichtbetroffene,

das Problem "Stoma" ist kein wahrliches Problem sondern es resultiert aus Vorurteilen und Unkenntnis.
Ich selbst habe seit 20 Jahren ein Stoma. Nach den in solchen Fällen
üblichen Anfangsschwierigkeiten kam ich recht schnell in ein"norm ales" Leben zurück. Ich gehe beruflicher Tätigkeit nach die selbst für
einen Normalo etwas ungewöhnlich ist. Ich treibe Sport ( Radfahren,
Schwimmen, Langlauf, Quadfahren ) und habe natürlich auch Sex.
Der ist genauso intensiv und schön wie damals vor der OP.
Wer möchte, kann gern auf meine Erfahrungen zurückgreifen und sich
mit mir in Verbindung setzen.

Meiner Meinung nach ist der Richtige Partner hier entscheidend.

Ich selbst hatte mit 27 Jahren eine entzündliche chronische Darmerkrankung bekommen. Aus dieser entstand dann im Alter von 36 Jahren Darmkrebs. Also erst 9 Jahre bis zu 30mal täglich aufs Klo rennen und dann die Diagnose, die einem im ersten Moment wie ein Todesurteil vorkommt. So wird man ja dann auch von den meisten seiner Mitmenschen behandelt.

Nach einer OP hatte ich dann zwar keinen Krebs mehr(bis heute:toi, toi, toi) aber dafür einen endständigen (nicht rückverlegbaren) Ileostoma.

Was soll ich sagen. Zu aller erst arrangierte ich mich mit ihm, lernte die Techniken um damit umzugehen.

Ich bekam eine Lebensqualität zurück, die ich die 10 Jahre davor und darüber hinaus nicht hatte. Darüber hinaus deshalb, weil alles wurde intensiver, das ganze Leben, den Sex eingeschlossen.

Meine erste Ehe scheiterte an dieser Wendung. Na klar passiert es dass der Stoma bei ungünstigen Bewegungen abgeht oder undicht wird, vornehmlich Nachts. Gerade in diesen Situationen ist ein liebevoller Partner der Schlüssel zum Glück.

Was den Sex angeht, ist ja hier das Hauptthema, ich bin hiernach 2mal Vater geworden, habe ca. 2mal die Woche ausgiebigen Sex in vielen Varianten, die auch viele meiner "gesunden" Freunde und Bekannten neidisch werden lassen.
Der Stoma riecht nicht, man sieht ihn kaum. Ich hab immer noch zusätzlich eine Bauchbinde um, die ein Schaukeln des Beutels verhindert. Im angezogenen Zustand ist dieser nicht zu bemerken. Im Schwimmbad, Sauna etc. habe ich die Blicke auf meiner Seite.

Also auch schneller zügelloser Sex (Quickie) oder One-Night Stand ist möglich, zumindest bis der Partner es merkt.
... und dann entscheidet sich wie richtig der Partner ist.l

Ich danke meiner lieben Ehefrau für ihre Einfühlsamkeit, Ihrer Liebe zu mir und ihrer Art mich wie einen "normalen" richtigen Mann zu behandeln, in aller Kosequenz.

Lg
Oliver

Ich finde es toll, wie ihr mit euren APs umgeht.

Mir ist es viel schwerer gefallen, ihn zu akzeptieren und somit auch den Sex mit ihm zu genießen.

Mein Vorteil war ganz klar: er sollte mich nur ca. 8 Wochen begleiten. Ich musste mich also nicht seelisch darauf einstellen, immer einen Beutel am Bauch zu haben. Bin mir nicht sicher, ob ich (!) dann die Beziehung zu meinem damaligen Freund und jetztigen Mann hätte erhalten können.

Gut, als Frau hat man den entscheidenden Vorteil, dass Dessous gerne gesehen werden. Ich habe vor dem Sex immer den Beutel gewechselt, den Beutel festgeklebt und dann einen Body angezogen. Aber in meinem Kopf bin ich das Fremdkörpergefühl nicht los geworden.

Heute zieren immernoch viele Narben meinen Bauch. Eine "Teddybär-Reissverschluss-Narbe" von kurz unter der Brust bis zur Scham, eine vom Stoma rechts, mehrere von Drainagen.

Damit kann ich gut leben.

Ich bewundere alle, die ihr Stoma angenommen haben und damit ein erfülltes Sex-Leben haben. Macht weiter so!!!

Übrigens, meinem Mann hat es weit weniger aus emacht, als mir!!

Hallo,

mein Mann hat seit 2 Jahren MC. Nun wird er bei der nächsten OP (Nr. ein Stoma bekommen. Angeblich kann man es dann zurück legen. Das glaube ich den Ärzten kein stück, da uns schon ganz andere Sachen versprochen wurden. Ich will nicht so weit ausholen. Ich liebe meinen Mann. Er hat eine Fadendrainage, die ich aktzeptiere. Trotz Geruchsbelästigung. Wir haben wunderbaren Sex. ich sehe davon beim Sex ja auch nichts. Aber mit diesem Beutel kann ich mir keinen Sex mehr mit ihm vorstellen. Es tut mir leid und ich schäme mich dafür. Er ist unschuldig daran und ich will das er normal behandelt wird und ich werde auch deswegen keine Trennung in eräwgung ziehen. Aber ich möchte dann keinen Sex mehr mit ihm haben. Ich kann da nichts für. Ich möchte gerne anders denken, aber was soll ich tun. Ich habe mir Bilder, Videos, Berichte und und und angesehen. Alles was ich finden konnte. Mir ist Ästhetik sehr sehr wichtig. Und das geht mit Stoma einfach flöten. Und dann ist da der Gedanke, das es sich beim Sex lösen könnte. Sorry, aber: Ohne mich.

Vielleicht kann das jemand verstehen, vielleicht kann mir jemand helfen. Ich komme damit alleine nicht zurecht. Ich werde zu meinem Mann stehen, so wie er ist und ich werde für ihn da sein. Jeden Moment seines Lebens. Ich werde auch ohne die Nase zu rümpfen vollgesudelte Bettwäsche abziehen, weil ihm vielleicht Nachts der Beutel abgegangen ist. Alles kein Problem. Aber Sex will und kann ich so nicht haben.

habe soeben Deinen Beitrag gelesen. Ich kann mich Deiner Einstellung zu Deinem Mann und dessen bevorstehender OP
auf keinen Fall anschließen.Entweder Du liebst Deinen Mann
und kannst demzufolge auch trotzt des "Beutel"s Sex haben
oder es stimmt ewas nicht in der Einstellung von Dir zu dem Mann.
Ich lebe, wie bereits erwähnt, rund 20 Jahre mit dem Stoma
und habe trotzdem guten Sex.
Es gibt eine Vielzahl Anbieter von Stomaprodukten. Man muss sich
nur das für den Einzelnen richtige auswählen und testen. Spätestens
nach der Testphase kannst Du alle Bedenken über Bord werfen.
Die "Beutel" sind weder hinterlich noch treten Geruchsbelästigungen
auf. Auch das "abgehen" der "Beutel" tritt nicht auf. Wenn der Mann
dann bei Sex noch das T- Shirt anbehält merkst und siehst Du von dem Stoma überhaupt nichts. Laß Dich überzeugen. Suche im Zweifelsfalle doch auch mal eine Stomaberatung auf.

Herzlichst

Hallo Du,

ich weiss nicht, ob Du mit dem Herzen oder mit dem Auge liebst...

mit dem Herzen macht ein Stoma nichts aus... mit dem Auge eventuell...

Bevor Du Deinem Mann zumutest,wegen einem Stoma ein Leben ohne Sex leben zu müssen, solltet Ihr Beide Euch dringend Hilfe bei einem guten Stomatherapeuten oder bei psychologischen Therapeuten suchen.

Die Liebe pfeift nämlich auf Äusserlichkeiten... die Liebe lebt im Herzen, und gottlob hat dieses keine ästhetischen Augen sondern fühlende..

Bei Fragen meld Dich ruhig.. Du stehst mit Deiner Einstellung nicht alleine da, solltest aber mal überlegen, wie Du an Stelle Deines Mannes empfinden würdest...

Sicher ist Sex nicht alles im Leben... aber ganz auf Sex verzichten??? nein...

Gruss von einer gerade extrem schockierten Beuteltierdame

Alleine schon der Threadname "Sex mit Darmausgang" ist total bescheuert. Man hat keinen Sex mit dem Darmausgang, sondern mit einer Person die auf Grund einer Erkrankung, eines Unfalles oder einer anatomischen Anomalie auf ein Stoma angewiesen ist.

In unserer heutigen Zeit sind viele Menschen leider nur noch auf perfektes Aussehen und ein gesundes, jugendhaftes Erscheinungsbild fixiert.

Alles was von der Norm abweicht ist unerwünscht und stößt ab.

Was die Stomaversorgung angeht hat die Industrie sich einiges einfallen lassen. Wie bereits erwähnt gibt es Kappen, mit denen man das Stoma zeitweilig abdecken kann. Sogar Schwimmen ist damit möglich.

Zudem gibt es Beutel mit sehr guten Filtern, so das man das Stoma geruchstechnisch kaum bis gar nicht wahrnimmt.

Außerdem kann man, sofern das Stoma abgeheilt ist und sich die Darmtätigkeit reguliert hat, das Stoma spülen. Durch die Irrigration ist es möglich seinen Stuhlgang zeitlich zu kontrollieren.

Klar, schön sieht sowas nicht aus, aber es sollte kein Ausschlusskriterium sein. Man muss sich immer vor Augen halten, WARUM Jemand auf ein Stoma angewiesen ist.

Man kann davon ausgehen, dass ein Stoma Jemanden das Leben gerettet hat und ihn weiterhin am Leben hält.

Außerdem verstehe ich nicht, warum manche Menschen so ein Trara veranstallten wenn es um Ausscheidungen geht.
Sowas gehört mit dem alltäglichen Leben und sollte so normal sein wie das Atmen. Der Darm ist eins unserer wichtigsten Organe, ohne dessen einwandfreie Funktionalität wir alle ganz schön schnell den Löffel abgeben würden.

Wir müssen essen um zu Leben und genauso müssen wir Verdauen. Wo bitte ist nun das Problem wenn der Ausgang sich am Bauch befindet?

Ein Stomaträger hat weder permanent volle Beutel, noch muss er 10mal täglich den Beutel wechseln, außer kurz nach der OP.

Je nach Ernährung und Lokalisation (Ileo oder Colo) hat der Träger normale Stuhlfrequenzen, so wie jeder andere Mensch auch.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich es bei einigen Menschen nicht mal gemerkt habe, dass sie ein Stoma haben. Man riecht nix, und selbst wenn, dann nur kurzzeitig. Wenn wir auf Klo gehen riechts ja auch nicht nach Rosen, oder?

Ich finde es jedenfalls sehr, sehr traurig, dass es immer wieder Menschen gibt, die nicht über ihren eigenen Schatten springen können und die Handicaps von Anderen akzeptieren können.

Und gerade ein Stoma ist keine "so große Sache", da gibt es- weiß der Teufel- noch viel, viel schlimmere Dinge die man haben kann.

Aber sowas kann man nur verstehen, wenn man bereit ist sich auf Andersartigkeiten einzulassen.

Wäre schön, wenn sich Jeder bewusst macht, dass so ein Schicksal JEDEN treffen kann.

LG, Nys.

Schön wie du dir Gedanken um Dinge machst, die vermutlich nie passieren werden.

Du wirst vermutlich keine besuddelte Bettwäsche abziehen müssen. Stomaversorgungen halten sicher.
Geruchsbelästigungen wirst du auch nicht dauerhaft haben. du gehst ja auch aufs klo und keiner beschwert sich?

Allerdings frage ich mich wirklich, ob du deinen Freund- oder Mann- liebst weil ER es ist, oder weil er attraktiv, ästhetisch und potent ist?

Du bist 21 jahr jung, hast früh geheiratet und willst jetzt schon prophezeihen, dass du nie wieder sex mit ihm haben willst?

suchst du dir dann für sex einen gesunden mann? stellst du auf handbetrieb um oder darf dein freund dich nur noch von hinten nehmen, damit du seinen Anus Praeter nicht mehr sehen musst?

soviel zum thema: "in guten wie in schlechten zeiten"...

wie gesagt, mach dir mal nicht so viele unnötige gedanken über beutel die abfallen- das tun sie nämlich nicht- oder um vollgeschissene bettwäsche. denk lieber drüber nach, ob dein sinn für ästhetik nicht etwas übertrieben und egoistisch ist!

und fang schon mal an zu beten, dass deine eigene ästhetik nie schaden nimmt, sonst widerst du nämlich die männer an und keiner will mehr mit dir schlafen.

einfach unverständlich!