So ganz verstehe ich diesen Satz nicht. Ich meine jedenfalls, mich nicht durch meine Ansprüche zu definieren. Ich glaube, ich definiere mich einfach als ein sehr vergängliches, zerbrechliches und nebensächliches Produkt der Physik.
Die Ansprüche sind ein Teil davon wer du bist, natürlich nicht alles.
Hast du Ansprüche in Hygiene? Hast du Ansprüche an deine Leistung im Beruf? Hast du Ansprüche in die Filme die du siehst, oder die Musik die du hörst? All diese Dinge sind doch ein Teil von dir und deiner Person.
Wie mein Charakter zustande kam, weiß ich nicht. Ein großer Teil scheint mir angeboren, war schon in der Vorschulzeit so. Meine Meinungen sind Ergebnis von inneren Prozessen, die ich selbst nicht ganz verstehe. Ob Ansprüche da eine Rolle spielen? Eher ebenfalls als Ergebnis, weniger als Voraussetzung, meine ich.
Ansprüche werden natürlich durch deine Gene und erziehung etc. geformt, dennoch entstehen durch viele Einflüsse auch neue und diese Einflüsse werden wiederum gesteuert dadurch, wie du dich verhältst, mit wem du dich triffst, was du unternimmst etc. Wenn du zum Beispiel einen hohen Anspruch an deinen Körper stellst, wirst du wahrscheinlich Sport treiben. Durch den Sport lernt man Menschen kennen, oder neue Orte, oder sonst was, alles Dinge die einen zu dem machen was man ist.
Bitte verstehe mich aber nicht falsch, natürlich sind zu hohe und zu viele Ansprüche schädlich und sie sind nur ein Teil des großen ganzen das uns ausmacht.
****on:
Also da habe ich mit dem Gegenteil beste Erfahrungen gemacht. Partner gezielt suchen kann krampfig sein, doch Freunde habe ich zum Beispiel gefunden, weil ich mich spontan einer Radtourgruppe vom Niederrhein zum Harz angeschlossen habe. Daraus haben sich Freunde fürs Leben ergeben.
Hast du dich denn angeschlossen nur um Freunde zu finden, oder wegen der Radtour?
Hättest du in dem Moment alles unternommen, nur für ein paar Kontakte,
oder interessiert dich das Radfahren? Natürlich muss man, wenn man Leute kennenlernen will, auch was unternehmen wo man andere Menschen treffen kann. Aber irgend was tun, wirklich nur dafür, ist, meiner Meinung nach, der falsche Ansatz, auch wenn es da sicher Ausnahmen gibt.
Jeder Mensch ist individuell, daher gibt es auf die ursprüngliche Frage wahrscheinlich eh keine konkrete Antwort.