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Egoismus und Selbstlosigkeit

******ers Paar
145 Beiträge
Liebe & Egoismus = Feuer & Wasser
Irgendwie haben wir den Eindruck, dass in vielen Beiträgen Liebe und Charaktereigenschaften vermengt werden. Das ist zum einen auch nicht verwunderlich - leben beide doch in Co-Existenz zusammen - und zum anderen vermengen auch viele Beträge in der Literatur dies seit Alters her.

Der Charakter eines Menschen ergibt sich nun mal aus seinen Bedürfnissen und den Strategien diese zu verwirklichen. Nun kommt eine weitere Komponente hinzu: Das Bedürfnis nach einem anderen Menschen. Und hier wird es kompliziert. Dieses Bedürfnis kann körperlich sein, oder geistiger Natur. Es ist ein Verlangen. Körperlich durch einen Trieb gesteuert und geistig aus der emotionalen Ebene. Während der körperliche Part eine Entspannung erleben kann, bleibt das geistige Verlangen auf der emotionalen Ebene. Sind wir zusammen, empfinden wir es als angenehm - sind wir getrennt, wollen wir wieder zusammen, um das angenehme Gefühl zurück zubekommen. Auf dieser Ebene siedelt sich dann die Liebe an. Sie kommt auch ohne körperliche Komponente zurecht. Nur "verkleidet" sich die körperliche Komponente leider gerne als "Liebe". Und hier liegt nun mal die Gefahr. Wird hier der Irrtum begangen, kommt es zu den größten Komplikationen.

Zurück zum Anfang. Kommt zur körperlichen Befriedigung auch noch ein Wohlfühlen in Gegenwart des Anderen - weil er/sie ein angenehmer Mensch ist, der die eigenen Bequemlichkeiten auch anderweitig befriedigt - kommt zusammen mit der z.B. egoistischen Charakteranlage ein Empfinden zustande, das derjenige in dem das stattfindet, annimmt, er liebe. Und er setzt das dann auch mit den Vorgaben seines Charakters (in vollem Glauben, er fühle und täte das richtige) um.

Nun wurde in vielen Beiträge aber auch schon klipp und klar gesagt, dass Liebe keinen Egoismus kennt. Und das ist richtig. Liebe kann nur ohne den Charakterzug des Egoismus existieren. Ansonsten ist sie per se keine Liebe. Und Egoismus ist etwas eigenes, das hat nichts mit Selbstschutz etc. zu tun und bedeutet auch keine Selbstaufgabe - es sei denn der Liebende rettet dadurch demjenigen, den er/sie liebt, das Leben.

Kurz: Liebe kann es nur ohne egoistische Charaktereigenschaften geben. Auch wenn all die Varianten gerne Basis - selbst berühmter - Romane sind. Aber was ist nicht alles Grundlage berühmter Romane........

Noch ein Wort zur "Selbstzerstörerischen Liebe". Wird die Liebe nicht erwidert, so ebbt sie nach einer Weile aufgrund von fehlender Nahrung wieder ab (Liebe will nun mal ständig genährt werden). Trifft nun diese Liebe auf ein egoistisches Charaktermerkmal, so "missbraucht" diese Eigenschaft dieses emotionale Verlangen. Die Nichterfüllung oder Zurückweisung wird als Niederlage eingestuft, die nicht hingenommen werden kann. Es werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diese Niederlage in einen Erfolg umzusetzen. Der Schmerz, der hier empfunden wird ist kein Liebesschmerz - wie fälschlicherweise angenommen wird - es ist der Schmerz der Niederlage. Und hier beginnt der pathologische Bereich. Von diesem Punkt an ist Hilfe von außen gefragt. Am besten professionelle oder von Menschen die sich aus ihrer Veranlagung heraus gut auf diesen komplizierten Sachverhalt verstehen.
******ers Paar
145 Beiträge
@ AngelsEyes07; nur eine Randbemerkung
Deine Zeilen zeigen, dass Du Deinen Weg gefunden hast - nach der einen oder anderen, vielleicht auch bitteren Erkenntnis - und damit nun Dein Leben gut im Griff hast. Du lebst in der Realität und siehst die Dinge klar. Es wäre wirklich toll, mehr Menschen würden denken wie Du.

Doch in einem Punkt sind wir nicht so eins mit Dir. Du schreibst:
Liebe jedoch ist kein greifbarer Begriff, ich denke, das ist etwas dehnbares, was jede/r für sich selbst definieren kann und das ist auch gut so. Ja, ich denke, dass solche dehnbaren Begriffe jede/r für sich selbst auslegen muss, was sie/er d'runter versteht, denn erst dadurch werden wir Menschen zu Individuen, mit all unseren Macken, Kanten und Ecken.

Und hier liegt auch der Hund begraben. Wenn wir jedem seine eigene Definition zu lassen, werden wir nur selten eine Übereinstimmung erzielen. Wenn wir miteinander sprechen, so sollten die Begriffe eindeutig besetzt sein. Spricht der eine von einem Fahrrad und der andere versteht darunter einen Roller, so ist das Missverständnis vorprogrammiert. Der Begriff sollte schon klar umrissen sein (in der Wissensschaft übrigens eine der absoluten Grundvoraussetzungen, an die sich leider auch die dortigen von Zeit zu Zeit Teilnehme nicht halten, was enorme Probleme nach sich zieht). Da dies aber wohl ein Wunschtraum bleiben wird, bleibt nur die Hoffnung, dass sich zwei, die sich mögen, von Anfang an über die Inhalte ihrer Worte und ihres Denkens verständigen. Und dabei braucht keiner seine Ecken und Kanten zu verbiegen (...die können im Übrigen sehr liebenswert sein *roll* ..)
*******es07 Frau
90 Beiträge
@wanderers
Und hier liegt auch der Hund begraben. Wenn wir jedem seine eigene Definition zu lassen, werden wir nur selten eine Übereinstimmung erzielen. Wenn wir miteinander sprechen, so sollten die Begriffe eindeutig besetzt sein.
Ich seh' hier keinen Hund begraben, ich denk' auch nicht, dass wir mit unserer Meinung so weit auseinander liegen. Wir sind uns sicherlich darin einig, dass auch der Begriff Liebe grob beschrieben werden kann, aber die Feinheiten sollt' schon jede/r/m Einzelnen überlassen werden.

Um Dein Beispiel mit Fahrrad und Roller zu verdeutlichen:
Es ist möglich, dass zwischen zwei Menschen unterschiedliche Auffassungen d'rüber auftreten. Um jedoch Klarheit d'rüber zu schaffen, was denn nun ein Fahrrad und ein Roller ist, können notfalls beide Gegenstände nebeneinander gestellt werden und ein/e Fachmann/frau erklärt den Unterschied.

Bei der Liebe seh' ich das nicht so, denn wir können nicht die Aussagen, was jede/r untr Liebe versteht, gut sichtbar nebeneinander stellen. Liebe wird von Gefühlen geleitet, und die definiert nun mal jede/r für sich anders. Ich les' hier immer wieder, ja, es geht, eine Beziehung ohne Liebe, ja es geht, Sex ohne Liebe usw. usf. Aber so einfach will ich es mir dabei gar nicht machen, sondern es müssen, und dabei sprech' ich nur von mir, schon einige Voraussetzungen erfüllt sein, damit das eine oder andere geht.

Das persönliche Definieren, was für mich Liebe darstellt, findet auf einer anderen Ebene statt, auf der Ebene der Kommunikation. Ich kommuniziere dabei mit mir selbst, ob ich nun Selbstgespräche führe oder ob dies in Gedanken stattfindet, ist völlig egal und ich komme zu 'nem Ergebnis. Nun treffe ich auf einen Menschen, der meine zusammengestrickte Version der partnerschaftlichen Liebe erfüllt, dann ist es meine Aufgabe, diesem Menschen begreiflich zu machen, was ich für ihn empfinde. Dies muss nicht immer durch Worte geschehen, ich glaube vielmehr, dass zwei Menschen, die ähnlich gestrickt sind, sich auch auf anderen Wegen zeigen können, dass sie auf ein und derselben Wellenlänge sind.
******ers Paar
145 Beiträge
@AngelEyes07
So weit hast Du sicher recht. Soweit sind wir nicht auseinander. Und wahrscheinlich näher als man unseren Beiträgen entnehmen kann. Aber noch mal zum "begrabenen Hund". Der ist es, wenn nicht darüber gesprochen wird. Und das gibt es bei Dir nicht.
Nun treffe ich auf einen Menschen, der meine zusammengestrickte Version der partnerschaftlichen Liebe erfüllt, dann ist es meine Aufgabe, diesem Menschen begreiflich zu machen, was ich für ihn empfinde.
Du stellst die Übereinstimmung der Begriffe auf die Dir für die Situation geeignetste Weise sicher. Und nichts anders - so denken wir - ist das absolut Wichtige. Aber leider erwarten die meisten, dass der andere in den gleichen Mustern denkt und zudem noch Gedanken lesen kann.
@vader84
Im engeren Sinne ist ein Verhalten dann als egoistisch einzustufen, wenn der Handelnde bewusst einen Nachteil für einen Anderen in Kauf nimmt.
Wikipedea

@wanderers & AngelEyes07
Ich fürchte, dass viele Menschen (wenn nicht sogar die allermeisten), die mit dem Begriff "Liebe" hantieren, sich nicht wirklich darüber im Klaren sind, wie sie selbst ihn definieren, dass ihre Definition, falls es eine gibt, nicht zwingend mit der ihres (potentiellen oder erwünschten) Partners übereinstimmen muß und daß aus dieser verschiedenen Grundauffassung von Liebe erhebliche spätere Beziehungsprobleme erwachsen können.

Meiner Erfahrung nach reagieren die meisten Menschen (vor allem Frauen) auf das Ansinnen die "Liebe" doch einmal nüchtern, jenseits der überlieferten und kontinuierlich reproduzierten Märchen- und Seifenopernidylle, zu betrachten, ausgesprochen ablehnend, wenn nicht gar feindselig. Was mich auch gar nicht wundert, da es doch implizit die Aufforderung beinhaltet, sich von der Vorstellung aus Kindertagen, dass "die Liebe alles gut werden lässt", zu verabschieden - und dieser Desillusionierungsprozess tut einfach weh.

Und daher wiederholen viele die immer gleichen Beziehungsmuster, fallen damit auf die Nase, lecken sich ihre Wunden, halten an ihrer Vorstellung von "Liebe" fest, suchen sich neue Beziehungen, fallen wieder auf die Nase usw., bis die akkumulierte Enttäuschung so groß geworden ist, dass sie entweder resignieren und die "Liebe" aufgeben oder endlich anfangen, den Begriff und ihr Konzept von "Liebe" zu hinterfragen und evtl. zu verändern.

P.S.: Wenn ich in meinem vorhergehenden Beitrag davon sprach, dass es hilfreich und nötig sei, sich mit den philosophischen Grundlagen des Begriffs "Liebe" zu beschäftigen, so meinte ich damit nicht nur "philosophisch" im engeren Wortsinne, sondern auch biochemische, psychologische und andere wissenschaftliche Aspekte. Den Begriff "philosophisch" habe ich in dem Sinne verwendet, als die Philosophie ja als die Mutter aller Wissenschaften gilt und alle Philosophie (= Liebe zur Weisheit) mit dem Staunen über die Welt und dem Fragen nach ihren Ursachen beginnt.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nos

Ich fürchte, dass viele Menschen (wenn nicht sogar die allermeisten), die mit dem Begriff "Liebe" hantieren, sich nicht wirklich darüber im Klaren sind, wie sie selbst ihn definieren, dass ihre Definition, falls es eine gibt, nicht zwingend mit der ihres (potentiellen oder erwünschten) Partners übereinstimmen muß und daß aus dieser verschiedenen Grundauffassung von Liebe erhebliche spätere Beziehungsprobleme erwachsen können.

Spätestens aber dann, wenn die Vorstellungen von der Definition einmal abweichen.
Dazu kommt noch, daß das Wort Egoismus schon negativ besetzt ist.
Es wird nicht mehr unterschieden zwischen dem gesunden Egoismus, der verhindern soll, sein ICH völlig zurückzustellen zum überzogenen Egoismus (eigentlich ist wohl eher Narzissmus gemeint).

und der Satz von Love4Eva

Lieblingssatz in manchem thread hierzu: "Würdest du mich lieben, würdest du keinen Knoblauch essen (x-beliebiges hier bitte einsetzen)."

wirft doch die Frage auf, wieso man etwas aus Liebe erwartet, obwohl man weiß, daß der Andere sich damit nicht gut fühlt.

Also müßte es eher heißten:
"wenn wir uns lieben, essen wir entweder Beide den Knoblauch oder eben nicht".

Das beeinflußen durch Unterschieben von Schuldgefühlen und nicht anderes ist es in meinen Augen, lenkt doch nur vom eigenen Egoismus ab.
Zugegeben, bei dem Knoblauchbeispiel ist das noch einfach zu händeln, weil man o.g. Verfahrensweise wechselseitig gestalten kann.
Aber wenn man erwartet, das der Partner immer danach handelt, ist man doch mit den Eigenschaften des Partners nicht zufrieden, will das er sich ändert um den eigenen Vorstellungen mehr zu entsprechen.

WiB
@WiB
Dazu kommt noch, daß das Wort Egoismus schon negativ besetzt ist.
Es wird nicht mehr unterschieden zwischen dem gesunden Egoismus, der verhindern soll, sein ICH völlig zurückzustellen zum überzogenen Egoismus (eigentlich ist wohl eher Narzissmus gemeint).

Da geb ich Dir Recht - mit der Einschränkung, daß ..."nicht mehr unterschieden wird..." vermutlich richtiger heißen müßte, daß "noch nie unterschieden wurde"..
********lack Frau
19.366 Beiträge
@******nos

Aber genau dieser "gesunde Egoismus" verhindert doch, daß man zum Abklatsch des Gegenübers wird!

Seltsamerweise möchten aber viele diese Angleichung um sich als Ganzes in der Zweisamkeit zu fühlen.
Damit entfernt man aber alles, was an Bereicherung durch die Andersartigkeit vom Partner kommt, um sich dann zu "beschweren" das es langweilig wird. *fiesgrins*

WiB
Danke
@******nos *idee* ist mir nach deiner P.S. Erklärung aufgegangen. Manchmal sind ein paar Erklärungssätze äußerst hilfreich. Dann hab ich das jetzt (hoffe ich) korrekt verstanden.

@**b - Sich gleichmachen innerhalb einer Beziehung, als wäre man ein Abziehbild des anderen oder gewissermaßen geklont?

Eigentlich doch ein schrecklicher Gedanke, wenn sich ehemals eigenständige, ehemals ein eigenes Leben führende Menschen, versuchen zwanghaft gleichzumachen.


Zu diesem: "Wenn du mich lieben würdest,........." Hier einfach einsetzen, was gerade für ein Beweggrund anliegt:

*pfeil* will ich ein Bedürfnis befriedigt haben?

*pfeil* will ich mein Ego-Trip pushen?

Wer sich an seine Kindheit erinnert oder selber Kinder beobachten konnte, kennt vielleicht die Szene: Kind/Jugendlicher will etwas. Antwort ist einfach: Nein. Diskussion setzt ein, ein schwaches Na gut, Ja erfolgt. Jetzt könnte doch die liebe Seele Ruhe geben. Stattdessen kommt von Kind/Jugendlichen: Nö, nun will ich das nicht mehr. Ihr habt mich sowieso nicht liebt. Wenn ihr mich lieben würdet, dann ........"

Und dieses, wenn ihr mich lieben würdet, überträgt man später allzugern (kindlich unreif) in seine Beziehung, verliert den Blick für das auf Augenhöhe bleiben. Also Freudsches Ego-Unterbewußtsein-durchsetzen wollen pur. Und das hat für mich wenig mit dem reinen Gefühl der Liebe zu tun.
********lack Frau
19.366 Beiträge
@*****eva

Kannst Du Dich vielleicht noch an den "Partnerlook" erinnern,
also ich fand den immer schrecklich, man mußte wirklich mehrfach shcaun und konnte fast keine Unterschiede mehr feststellen.

Und dieses, wenn ihr mich lieben würdet, überträgt man später allzugern (kindlich unreif) in seine Beziehung, verliert den Blick für das auf Augenhöhe bleiben. Also Freudsches Ego-Unterbewußtsein-durchsetzen wollen pur. Und das hat für mich wenig mit dem reinen Gefühl der Liebe zu tun.
Für mich hat das auch nichts mit lieben zu tun, aber alleine der Gedanke erschreckt mich, daß jemand einen anderen mit diesem Druckmittel bearbeitet.
Im Gegensatz zu den Kompromissen, an denen Beide arbeiten damit das "wir" gestärkt wird. Und dieses Einbringen im Partnerschaft sollte sich die Waage halten, wie ich es schon einmal in einem anderen Thread geäußert habe. Die Gefahr, daß sich die Waage mit der Zeit nach einer Seite senkt, meist unbemerkt, sorgt eben für ein Ungleichgewicht, daß irgendwann Folgen hat.

WiB
Egoismus vs. Narzißmus @ Wib, Pelykanos
Zitat:
Dazu kommt noch, daß das Wort Egoismus schon negativ besetzt ist.
Es wird nicht mehr unterschieden zwischen dem gesunden Egoismus, der verhindern soll, sein ICH völlig zurückzustellen zum überzogenen Egoismus (eigentlich ist wohl eher Narzissmus gemeint).

Da geb ich Dir Recht - mit der Einschränkung, daß ..."nicht mehr unterschieden wird..." vermutlich richtiger heißen müßte, daß "noch nie unterschieden wurde"..

Es soll auch Ausnahmen (wie Euch beide) geben, die sehr wohl zwischen Egoismus und Narzißmus differenzieren (können)!
...wortklaubereien?
oft frage ich mich, ob möglicherweise wegen der zunehmenden "anglifizierung" der deutschen sprache die bedeutung von vielen worten mehr und mehr schwindet?

egoismus wie auch narzissmus sind ganz bestimmt in keinerlei hinsicht "positiv" besetzt, sondern beschreiben in mehr oder weniger deutlich eine überzeichnung der menschlichen selbstwahrnehmung.

ist nicht schlicht und ergreifend das "gesunde selbstbewusstsein" der "positive" egoismus? ist nicht schlicht und ergreifend "emanzipiert" der selbstbewusste mensch, der auf eigenen beinen im leben steht?

wozu also noch weitersuchen?

ausserdem: in einer gleichberechtigten partnerschaft kommen 2 selbstbewusste, emanzipierte menschen zusammen. sie sorgen beide in erster linie für ihr eigenes wohlergehen - denn damit sorgen sie automatisch, da sie ja der spiegel für ihren partner sind, auch dafür, dass es dem/der anderen gut geht. da schliesst sich also ein ziemlich einfacher kreis. man/frau muss nur genau hinsehen.

und vielleicht auch mal ganz einfache, grundlegende dinge entdecken: einen anderen menschen kann und darf man/frau eh nicht verändern. änderungsprozesse beginnen immer bei der eigenen person. denn die eigene veränderung wird sich automatisch auf die beziehung als ganzes auswirken...

lg!
********lack Frau
19.366 Beiträge
@****ac

Der Begriff kam in dem Titel des Threads auf, also sollte man schon klären was man unter dem Begriff versteht.
Was im VOlksmund mittlerweile darunter verstanden wird oder eben auch was viele darunter verstehen.

Es handelt sich hierbei ja auch um zwei Extreme

Egoismus (jetzt im Sinne von mein Ego geht mir über alles und damit auch über die Beziehung

zu Selbstlosigkeit, die sich allem unterstellt, mitunter nur um nicht selbst handeln zu müssen.

Aber wie Du ja selbst weißt, gibt es nunmal auch verschiedene Auslegungen wie wir ja gerade eben bei dem Begriff Emanzipation sehen konnten *fiesgrins*

ausserdem: in einer gleichberechtigten partnerschaft kommen 2 selbstbewusste, emanzipierte menschen zusammen. sie sorgen beide in erster linie für ihr eigenes wohlergehen - denn damit sorgen sie automatisch, da sie ja der spiegel für ihren partner sind, auch dafür, dass es dem/der anderen gut geht. da schliesst sich also ein ziemlich einfacher kreis. man/frau muss nur genau hinsehen.

Da sind wir wieder einer Meinung!

WiB
Wortklauberei ?
wozu also noch weitersuchen?

Naja, so besehen, kann man natürlich jegliches Ringen um die richtigen Worte, jeglichen Versuch, für sich zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, als Wortklauberei bezeichnen.

Ich denke, es ist nicht sehr hilfreich, den Versuch einer differenzierten Betrachtungsweise und seiner Beschreibung von vorneherein als Wortklauberei abzutun - ist doch unsere Vorstellungswelt geformt durch Begrifflichkeiten.

Dass dabei den einen offensichtlich erscheinende "Selbstverständlichkeiten" den anderen als so selbstverständlich nicht erscheinen, ist schon immer der Unterschied gewesen zwischen denen, die sich mit dem überlieferten Wissen zufrieden geben, und denjenigen, die nach für sich neuen Erkenntnissen suchen.

Dass es dabei nicht immer um bahnbrechende, noch nie dagewesene Neuigkeiten geht, tut dem Bemühen keinen Abbruch.
@Pelykanos
also, bei der suche nach neuen erkenntnissen sind ja auch wir sehr gerne dabei. wir finden es halt schon sehr erstaunlich, dass wortdefinitionen, wie sie seit langem bestehen, immer wieder uminterpretiert werden, damit sie wieder irgendwie "passend" gemacht werden können.

gerade bei der erklärung von bereits existierenden begriffen wie "egoismus" halten wir es für eher weniger sinnvoll, etwas anderes als die wahre bedeutung hineinzudeuteln. genauso wenig trifft das auf eine umdeutung von narzissmus zu - die psychologischen praxen dieser welt können wohl ein langes lied dazu singen.

und, wie @**b andeutet, sind gerade wir, die tictacs, fleissig am mitdiskutieren, wenn es um neue erkenntnisse zu interessanten fragestellungen und interpretationen von situationen geht...

lg!
Trotzdem - nicht weil
Erster Satz:
Liebe ist immer ein "Trotzdem" nicht ein "Weil".
Ich liebe den anderen nicht weil er so toll ist, sondern obwohl er Fehler hat. Erst die Liebe macht ihn so toll.

Zweiter Satz:
Nur wer sich selbst liebt kann andere lieben.

Macht zusammen:
Liebe kann nie selbstlos sein. Wenn sie selbstlos wäre müsste ich mich aufgeben und könnte keine Liebe geben.
Pardon
aber ich kann jederzeit selbstlos handeln, geben, fühlen

*pfeil* ohne mich aufzugeben. Es einzig meine freie Entscheidung.
Selbstlos bedeutet, nichts zurück zu erwarten. Ich gebe, einfach so.
Selbstlos handeln
Natürlich kann ich selbstlos handeln im Sinne von: Ich erwarte nicht für jede Tat von mir eine Gegenleistung.

Insofern kann ich selbstlos lieben, dass ich meinem Partner etwas zu Liebe tue ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Das Gefühl "Liebe" - das ich ja eh nicht "machen" kann - ist hingegen zu sehr mit mir verbunden, als dass es selbstlos sein könnte.

Selbst die unglückliche Liebe gibt dem Liebenden etwas.
**********londe Paar
1.012 Beiträge
selbstlose liebe...
kann bedeuten , daß ich , obwohl ich jemand aufrichtig liebe , dennoch auf ihn verzichte , damit er glücklich wird..... glücklicher als er es mit mir vielleicht werden könnte.... sich still und leise zurückziehen , ohne sich umzudrehen ohne ihn mit meinen gefühlen in die enge zu treiben und ihm damit eine entscheidung abnehmen , die schmerzhaft für beide sein könnte....

lg
nsb
viele eurer erklärungen...
..klingen wunderbar poetisch, richtig, philosophisch überlegt. seid ihr alle so fähig selbstlos zu lieben?
sehnt ihr euch nicht manchmal nach mehr, als euch euer partner in dem moment gibt.

gibt es für euch nicht die momente, wo ihr denkt, dass ihr immer diejenigen seid, die mehr liebe zeigen, zärtlicher seid, mehr emotion habt.

gibt es hier keinen, der meint den anderen mehr zu lieben, als zurückgeliebt zu werden.

also obwohl ich selbst mir immer wieder vornehme, selbstlos zu lieben. meinem partner seinen freiraum zu lassen, nicht zu fordern. fühle ich mich manchmal ganz leer geliebt, wenn kein entsprechendes echo kommt.

wie schafft man es sooo selbstlos zu lieben und zu fühlen?
**********londe Paar
1.012 Beiträge
wie man das schafft????
das kann man nicht einfach so.....
das entwickelt sich einfach....

wenn man nach mehreren gescheiterten beziehungen endlich den mann gefunden hat, wo viele sachen , die einem mal megawichtig erschienen sind , auf einmal in den hintergrund geraten...... diesem mann geb ich meine ganze liebe....

und ja, du hast schon recht, manchmal fühlt man sich vergessen oder auch zu wenig beachtet oder bedacht von ihm....

aber.... und dies macht diese selbstlosigkeit aus ...... ich würde es ihm nie vorwerfen.... weder seine arbeit (die ihm sehr wichtig ist ) , noch seine sportlichen vorhaben oder andere dinge , die für ihn eine höhere priorität haben......

klar , fühle ich mich oft einsam...., es tut manchmal sogar irre weh....
aber liebe heißt auch verzichten können...
verständnis , rücksichtnahme und endlose geduld.....
es ist nicht so, daß ich gerne leide, aber für ihn kann ich das alles in kauf nehmen.... solange er ehrlich zu mir ist..... solange kann ich es auch ertragen.....

lg
nsb
@sinnundsinnlich:
wie schafft man es sooo selbstlos zu lieben und zu fühlen?
Gemeine Frage. *zwinker*

Wie man es schafft? - Indem dir bewußt wird, dass dem einfach so ist.
Selbstlosigkeit kann man weder erzwingen noch herbeizaubern.
Entweder du empfindest diese Art selbstlose Liebe - oder eben nicht.

Im übrigen, nicht mit Selbstaufgabe verwechseln!
Ich kann selbstlos lieben, aber wenn ich merke dass mir diese Person nicht etwas ebenso Großes zurückgibt, dann weiß ich, dass auf Dauer ein Zusammensein nicht möglich sein wird.
Denn: Ich lebe nicht für die Frau, die ich liebe, wenn ich mit ihr zusammen sein sollte. Ich lebe mit ihr. Ich wünsche ihr dass sie glücklich wird -egal wie- aber wenn ich merke dass ich damit gleichzeitig unglücklich werde, dann habe ich jederzeit das Recht, meine eigene Haut zu retten.

Eben so, wie es nicht_so_blond schreibt: Manchmal heißt es auch, auf diesen Menschen zu verzichten, weil es zusammen einfach nicht geht. Die Liebe kann aber ja trotzdem da sein. Der ist es egal, ob der andre einem gut tut oder nicht - sie fühlt wie sie fühlt.

Und wohlüberlegt ist da mal so garnix. Das ist das totale Gefühlschaos, das sind Blut, Schweiß und Tränen, das ist pures Nichtdenken. Das werden dir vor allem all jene bestätigen die jemanden liebten, der/die ihnen nicht gut getan hat.
**********londe Paar
1.012 Beiträge
Hanjie...
....wie wahr wie wahr......

lg
nsb
liebe
braucht nicht,
sie hält nicht fest,
sie erwartet nichts....

für die liebe kann man sich nur öffnen


liebe
ist ohne absicht
aber achtsam........

schön,
wenn liebe auf einen menschen trifft,
der bereit dazu ist,
liebe zu empfangen,
sich lieben zu lassen ....


*blume*
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