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Egoismus und Selbstlosigkeit

Egoismus und Selbstlosigkeit
Ich steige am besten direkt ein:

Was bedeutet selbstlose Liebe? Wie weit geht Selbstlosigkeit innerhalb einer Beziehung? Darf eine wahre Liebe immer nur selbstlos sein um eine wahre und echte Liebe zu sein?
Ist das Verlangen von Selbstlosigkeit gegenüber dem Partner nicht Egoismus?
Wieviel Egoismus darf es in einer Liebe geben?

Ich hoffe Ihr schreibt ganz viel dazu, denn erst kürzlich ging eine fantastische Beziehung aufgrund dieses Themas in die Brüche.
Was bedeutet selbstlose Liebe?

Hmm... ein Thema was ja schon öfters hier zur Diskussion stand.

Für mich ist selbstlose Liebe dann selbstlos, wenn die Liebe - NICHT die Beziehung - an keine Bedinungen geknüpft ist. Wenn ich jemanden also einfach lieben kann, so wie er ist und ohne zu erwarten, dass mich dieser jenige ebenfalls liebt oder genauso selbstlos liebt.

Das beantwortet dann auch gleich Deine Frage, ob selbstlose Liebe auch dann noch selbstlos ist, wenn sie als Gegenzug ebenfalls selbstlose Liebe vom Gegenüber verlangt. In meinen Augen also definitiv NEIN.

Darf eine wahre Liebe immer nur selbstlos sein um eine wahre und echte Liebe zu sein?

Das sehe ich wiederum nicht so. Ich denke, dass Liebe auch dann wahr, also wirkich LIEBE ist, wenn sie nicht selbstlos ist. Für mich ist Liebe nicht an bestimmte Eigenschaften geknüpft, denke aber, dass bestimmte Eigenschaften die Liebe noch intensivieren.

Wieviel Egoismus darf es in einer Liebe geben?

Nun, in der Liebe denke ich, dass Egoismus eigentlich nichts zu tun hat. In der Beziehung kann er aber durchaus auch mal gut tun, solange er nicht überhand nimmt.

Nun, so viel erstmal von mir....

... die Höllenhündin
Trennung von Liebe und Beziehung
Vielen Dank für Deine Antwort *g*

Du trennst Liebe und Beziehung?
Ich dachte meine Fragen seien ansich schon recht kompliziert aber das ganze nochmal unterschieden... *schock*

Wenn etwas schon nicht in einer Liebe also funktioniert heßt das, dass es in einer Beziehung erstrecht nicht geht?

bin gerade noch ein wenig mehr verwirrt.
liebe ist weder "selbstlos" noch "egoistisch".

sie ist einfach.

die menschen sinnieren und streiten schon seit ewigkeiten, was denn liebe überhaupt ist.

wenn weitere adjektive wie "wahr" dazu kommen, wird es noch schwieriger.

was bedeutet "selbstlos"? philosopisch betrachtet "uneigennützig", also das pure gegenteil von "egoistisch"? im einen fall wird das eigene ich total ignoriert, im anderen steht es im mittelpunkt?

na ja...

ein selbstbewusster, emanzipierter mensch wird weder egoistisch noch selbstlos sein. sein eigenes wohlergehen liegt in seiner eigenen verantwortung, und eine seiner maximen wird sein: "liebe deinen nächsten wie dich selbst".

in einer beziehung tragen beide partner die gleiche verantwortung für die beziehung - jeder aber wiederum, gleichzeitig und permanent, für sich selbst. und: jeder der beiden partner sollte die fähigkeit haben, liebe nicht nur zu geben, sondern auch zu empfangen. und dafür immer wieder dankbarkeit zu empfinden.

das allerdings ist nun wirklich die kürzeste kurzform meiner meinung zu der eingangsfrage - viele weitere aspekte wurden in diversen threads zu dem thema "unbedingte" resp. "bedingungslose" liebe beleuchtet...

gerne möchte ich diese threads denn auch empfehlen!

lg!
@Delicious
Naja ich denke das Ziel ist das man von beidem ein gesundes Maß findet,aber das ist natürlich nicht ganz einfach.
Da braucht es ein gutes Fingerspitzen gefühl und ein gutes gespühr wann was angebracht ist.
Denn zu viel selbstlosigkeit kann dich irgendwan zerstöhren,was sich dann wiederum negativ auf die beziehung auswirkt.
Und zu viel egoismus zerstöhrt möglicherweise den anderen, was sich ebenfalls schlecht auf die beziehung auswirkt.
Du siehst es ist garnicht so einfach,aber ich glaube ein Patentrezept giebt es da nicht *achtung* Leider *snief2*
Lg:Chris
P.S. Ich hoffe ich konnte dir einwenig weiter helfen *troest*
******ers Paar
145 Beiträge
Von Liebe und Lebensabschnittspartnerschaften
Im Grunde beinhalten die Beiträge von tictac6766 und cage67 eigentlich alles, was wichtig ist. Es lässt sich sicher auch noch kürzer beschreiben, ganz bestimmt aber auch vieeeel länger, ausschweifender, philosophischer, emotionaler u.s.f. Wir wollen uns auf eine kürzere Version beschränken: Der Philosoph Kant geruhte zu bemerken (in einfachen Worten): Behandele den anderen, wie du von ihm behandelt werden möchtest. Kant ging sicher nicht von einem Sadisten oder Masochisten aus. Also lassen wir das außen vor. Und von Selbstlosigkeit oder Egoismus ist auch nicht die Rede. Nichts davon hat mit Liebe zu tun oder etwas in einer Partnerschaft verloren. Liebe für einen Menschen bedeutet dessen Vorteil und Wohlergehen zu fördern. Und das in Gegenseitigkeit. Unter dieser Prämisse können Egoismus und Selbstlosigkeit nicht existieren. Erscheinen sie, werden sie der Liebe ihre Basis entziehen und sie vernichten.

Genug der Philosophie. Ist es heute leider nicht so, dass das Wort Liebe viel zu leicht in den Mund genommen wird? Wird nicht viel der Moment des Verliebtseins mit Liebe gleichgesetzt? Und erwarten nicht viele, wenn sie sagen, "Ich liebe meine(n) PartnerIn über alles", dass diese(r) sich immer so verhält, wie sie es erwarten. In vielen Beiträgen in den Foren scheint es immer wieder durch - die Teilnehmer in den Partnerschaften haben Angst übervorteilt zu werden. All das sind keine Liebesbeziehungen. Das sind Lebensabschnittspartnerschaften. Auch die haben ihre Berechtigung und sind oft eine sehr gesunde und tragfähige Lösung. Aber mit Liebe sollte das nicht verwechselt werden. Menschen die sich wirklich lieben, vertrauen auch einander. Alles andere ist ein Art emotionale Abhängigkeit. Gerade Jüngere (aber auch Ältere) unterliegen leicht dem fälschlichen Eindruck und betrachten als Liebe, was keine ist.
" Es ist was es ist, sagt die Liebe"

Liebe ist weder egoistisch noch selbstlos, sondern einfach Liebe. Wer sie fühlt, kann sich glücklich schätzen. Viele stellen an ihre Liebe Bedingungen, lieben nur, wenn sie auch zurückgeliebt werden.

Liebe ist vorbehaltlos. Wer liebt, will den, den er liebt glücklich sehen. Liebe bedeutet auch loslassen.

Aber niemals bedeutet Liebe Forderungen stellen.

Wer liebt gibt, und das gerne und ohne etwas zu erwarten.

Claudia
Selbstlosigkeit.....
.....oder wie wir eher sagen würden "bedingungslose" Liebe - das trifft die auf den ersten Blick etwas vielschichtigen Fragen bzw. Anliegen von Dir, liebe Delicious, vielleicht besser......

Dazu sind ja schon einige ganz spannende Aussagen von einigen hier gemacht worden, die alle etwas gemeinsam haben, nämlich das "sein".
Dazu z.B. von Claudia:
" Es ist was es ist, sagt die Liebe"

Liebe ist weder egoistisch noch selbstlos, sondern einfach Liebe. Wer sie fühlt, kann sich glücklich schätzen. Viele stellen an ihre Liebe Bedingungen, lieben nur, wenn sie auch zurückgeliebt werden.

Liebe ist vorbehaltlos. Wer liebt, will den, den er liebt glücklich sehen. Liebe bedeutet auch loslassen.

Aber niemals bedeutet Liebe Forderungen stellen.

Wer liebt gibt, und das gerne und ohne etwas zu erwarten.

Wir können dazu ergänzend anmerken, daß diese bedingungslose Liebe sich auch in Beziehung auswirken kann, beispielsweise wenn man (Frau auch *zwinker* ) die Erfahrung macht, daß eine erotisch-sexuelle Anziehung auch zu anderen vorhanden ist. Wenn dabei das Motiv eben diese spezielle Form von Liebe ist, dann ist es für den anderen sogar erfreulich, daß er seinem PartnerIn diese Erfahrung zu machen "erlaubt".

Das ist sicher nicht bei jedem so von heute auf morgen machbar, sondern oftmals auch wieder das Ergebnis von Lern-Erfahrungen mit dem Gegenteil, daß jeder schon gelebt hat, nämlich das "fest-klammern" und diverse Eifersuchts-Auswirkungen, die aber letztlich auf (oft versteckten) Ängsten beruhen. *roll*
Es ist, was es ist... Ganz meine Meinung!
Und weil's so schön ist und es doch tatsächlich immer noch Leute geben soll, die dieses Gedicht nicht kennen, hier der ganze Text:

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

(Erich Fried)


Natürlich ist Liebe nicht nur nicht vernünftig, nicht berechnend, nicht ängstlich, nicht ..., sondern auch nicht egoistisch und nicht selbstlos. Egoistisch und selbstlos können - und sollten! - nur die Liebenden sein: egoistisch genug, um sich nicht selbst aufzugeben - und selbstlos genug, um dies auch nicht vom Partner zu erwarten.
@ delicious
Du trennst Liebe und Beziehung?
.... Wenn etwas schon nicht in einer Liebe also funktioniert heßt das, dass es in einer Beziehung erstrecht nicht geht?

Nun, das hier jetzt alles zu diskutieren, wäre glaub ich zu ausführlich und vermutlich auch am Thema vorbei, daher setz ich Dir hier einfach nen Link rein, denn dazu gibts schon ein Thema.

Auf der Such nach der unbedingten Liebe...
Sehr schöne Worte, tictac!
in einer beziehung tragen beide partner die gleiche verantwortung für die beziehung - jeder aber wiederum, gleichzeitig und permanent, für sich selbst. und: jeder der beiden partner sollte die fähigkeit haben, liebe nicht nur zu geben, sondern auch zu empfangen. und dafür immer wieder dankbarkeit zu empfinden.

Wunderbar! Besser geht die Beschreibung davon, was in einer Beziehung wichtig ist, nicht mehr. Klasse! *g*
Das Gedicht finde ich auch sehr schön.

Wenn etwas schon nicht in einer Liebe also funktioniert heßt das, dass es in einer Beziehung erstrecht nicht geht?

Das verstehe ich nicht recht, "Liebe nicht funktioniert" ... könntest du das vielleicht etwas genauer erklären, was du damit meinst?

Ich kann dazu nur sagen, dass es für Lieben keine Beziehung braucht. Ich liebe jemanden, unabhängig davon ob ich die Person kriegen kann oder nicht - sie passiert einfach. Und, ja, ich wünsche dieser Person dann auch alles erdenklich Gute, weil ich sie liebe.
In einer Beziehung ist dann Liebe nicht mehr alleine wichtig. Da kommt dann die Verantwortung hinzu: Jene füreinander. Und das Vertrauen ineinander sowie der Respekt füreinander. Das ist aber nur für die Beziehung wichtig, aber nicht für die Liebe!

Vertraut mir meine Partnerin nicht, werde ich sicher öfter verletzt sein und die Beziehung darunter leiden.
Lieben werde ich sie aber trotzdem.

Respektiert mich meine Partnerin nicht, wird mich das sehr verletzen und auf Dauer sicher den Tod der Beziehung bedeuten.
Lieben werde ich sie aber ja trotzdem noch ...

Gibt sie mir keine Kraft wenn es mir nicht gut geht (übernimmt sie also keine Verantwortung dafür, dass sie mit mir zusammen ist), dann wird das wehtun und die Beziehung gefährden.
Lieben werde ich sie aber auch dann.

Egal wie du es drehst und wendest - egal wie schwierig es in einer Beziehung sein kann - der Liebe sind diese Schwierigkeiten egal.
Und ebengenau das .... ist selbstlose Liebe.
****974 Mann
448 Beiträge
Liebe ist...
Egoismus zu zweit.
genau das...
Natürlich ist Liebe nicht nur nicht vernünftig, nicht berechnend, nicht ängstlich, nicht ..., sondern auch nicht egoistisch und nicht selbstlos. Egoistisch und selbstlos können - und sollten! - nur die Liebenden sein: egoistisch genug, um sich nicht selbst aufzugeben - und selbstlos genug, um dies auch nicht vom Partner zu erwarten.

@ pesmoutizitas

ist auch meine Ansicht der Dinge.
Ich hatte bis dato nur eine Ansicht über das Thema, meines Ex-Partners, und letztendlich wurde mir vorgeworfen ich könne nicht lieben, hätte niemals geliebt, weil ich eben nicht selbstlos sei.

Es ist Balsam für die Seele die Beiträge zu lesen !
Ich hatte bis dato nur eine Ansicht über das Thema, meines Ex-Partners, und letztendlich wurde mir vorgeworfen ich könne nicht lieben, hätte niemals geliebt, weil ich eben nicht selbstlos sei.
Na, solche Sprüche sind ja auch Unsinn.
Du sollst dich in einer Beziehung ja auch nicht aufgeben. Niemals!
Liebe ist ein Geschenk, niemals etwas, das der andere erwarten sollte.
Eine Beziehung, in der sich beide diese schenken, ist dann umso großartiger, gerade dann, wenn beide ihr eigenes Leben mit Stolz in diese Beziehung einbringen und sich eben nicht komplett für den anderen aufgeben.
*******_nw Mann
477 Beiträge
Egoismus ist, wenn man an sich selbst denkt

Wenn jeder nur an sich selbst denkt, ist doch an jeden gedacht. Perfekte Welt!
**********londe Paar
1.012 Beiträge
...........
Zitat [b]Für mich ist selbstlose Liebe dann selbstlos, wenn die Liebe - NICHT die Beziehung - an keine Bedinungen geknüpft ist. Wenn ich jemanden also einfach lieben kann, so wie er ist und ohne zu erwarten, dass mich dieser jenige ebenfalls liebt oder genauso selbstlos liebt.[/b]

das heißt dann wohl, wenn ich jemanden auf diese weise liebe, daß diese liebe dann ohne erfüllung bleibt..... und man sich diese liebe aus dem herzen reißen muss....

bin ich selbstlos, wenn ich mir die erfüllung meiner liebe erhoffe?
bin ich egoistisch?

ich hab so schon zu kämpfen mit sehnsucht und verlangen nach zweisamkeit....

ich muß wohl noch in vielen dingen ( was liebe , beziehung , treue , partnerschaft etc angeht ) umdenken , kompromisse eingehn , wenn ich den mann den ich liebe nicht mit meiner liebe erschlagen will.....

"Wir können lieben, ohne glücklich zu sein; wir können glücklich sein, ohne zu lieben; aber diese beiden so großen Genüsse zu verbinden - dazu bedarf es eines Wunders."( Balzac )

lg
nsb
das heißt dann wohl, wenn ich jemanden auf diese weise liebe, daß diese liebe dann ohne erfüllung bleibt.....

Nein, nicht unbedingt. Damit wollte ich nur sagen, dass ich der Meinung bin, dass selbstlose Liebe dann selbstlos ist, wenn ich denjenigen auch dann lieben kann, wenn er mir keine oder nicht die Liebe entgegen bringen kann, die ich ihm entgegen bringe. Er kann sie aber natürlich auch entgegen bringen...

... allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man selbstlos lieben (können) muss, damit man glücklich wird.
Selbstlose Liebe und Egoismus
Also, gegen .... ismen habe ich eh was, weil damit immer etwas als ganz wichtig angesehen wird, Kapital ismus, Islam ismus, usw..... und andere Sichtweisen für Leute in .... ismen verdrängt bzw. als weniger bis unwichtig angesehen werden.

Liebe, in der Liebe ist es meiner Meinung nach immer wichtig, zu geben und nicht nach dem zu schielen, was man dafür bekommt. Man bemüht sich doch auch beim Sex darum, die Partnerin zu verwöhnen und wird doch nicht, wenn sie zum Beispiel ihren Orgasmus vor einem bekommt, ihr ne Pistole uffe Brust setzen, und sagen "so jetzt bin ich dran und eh ich nicht nen Orgasmus hatte, rühr ich weder Finger noch andere Körperteile für Dich". Liebe muss meiner Meinung nach Selbstlos sein, allerdings wenn dies nur eine Seite so sieht, wird die Liebe zwischen beiden bald sterben.

In der Liebe kann es keinen Egoismus geben, für mich heisst dies aber nicht, sich selbst überhaupt nicht wichtig zu nehmen, sondern den Partner genauso ernst zu nehmen, wie sich selbst.
Das alte Testament (wenn man sowas hier nennen darf) nennt die körperliche Liebe "erkennen" z.B. Adam erkannte Eva usw... das heisst, es gibt nichts mehr zu verbergen, alle Grenzen, auch die normalen Schamgrenzen fallen in der Liebe, man erkennt den Partner von aussen und im Idealfall auch von innen.

Allerdings brauche ich etwas Ego um Lieben zu können, wenn ich mich selbst nicht an und ernstnehme, der ich mich 24h am Tag sehe und erlebe, wie kann ich da wen anders annehmen, den ich nur von aussen sehen und nur an Worten und Gesten erleben und so mehr oder weniger gut erraten kann, was der bzw. die meint. Wenn ich mich selbst nicht annehme, dann stelle ich den Partner über mich, sehe seine Bedürfnisse als wichtiger an, als meine. Daraus kann niemals eine gleichberechtigte Parterschaft erwachsen.

Ego ja Egoismus nein. Durch Selbstannahme und gesundes Ego zur selbstlosen Liebe, das wäre meine Antwort.

Knuddelwelle

Hendrik
Das Thema Liebe
Ein komplexes, umfassendes Thema, das sich sicher nicht in ein paar plakativen Sätzen abhandeln läßt.

Zunächst einmal würde ich fragen wollen, von welcher Liebe wir hier reden? Reden wir von der leidenschaftlichen sexuellen Gefühlsaufwallung, die mit körperlichem Begehren einhergeht; von der eher ruhigen Glut einer beständigen Zuneigung, die auf gemeinsamen Werten, Erfahrungen und Zielen beruht; von einer ethisch begründeten Liebe, die nicht auf ein bestimmtes einzelnes Liebesobjekt gerichtet, sondern eine umfassende Lebenshaltung ist?

Ich denke, bevor man sich nicht eine klare Vorstellung davon gemacht hat, wie umfassend der Begriff der Liebe ist und wie unterschiedlich die Liebeskonzepte sind, die sich daraus ergeben können, nicht zuletzt welche dieser Vorstellungen man schliesslich für sich selbst als maßgeblich ansieht, kann eine solche Diskussion nur zu Mißverständnissen und Verwirrung führen.

Der Liebesbegriff einer Mutter Theresa unterscheidet sich gewiss von dem Liebesbegriff einer tantrischen Tempelhure (ich bitte diesen Begriff nicht polemisch misszuverstehen!) und dennoch sprechen beide mit vollem Recht von der Liebe als einer universalen, göttlichen, schöpferischen Kraft, die ihr Leben inspiriert und ihrem Dasein Sinn und Ziel gibt.

Ich glaube, es ist nicht möglich, die Liebe an sich zu verstehen, wenn man sich nicht wenigsten ansatzweise mit den philosophischen Grundlagen zu diesem so offensichtlich lebenswichtigen und dennoch geheimnisvollen Thema beschäftigt.

*pfeil* http://de.wikipedia.org/wiki/Liebe
Liebeskonzepte @ Pelykanos
Zunächst einmal würde ich fragen wollen, von welcher Liebe wir hier reden?

Du hast natürlich Recht, wenn Du anmerkst, daß es verschiedene Konzepte der Liebe gibt und letztendlich jeder Mensch eine ganz eigene Vorstellung davon hat.

Aber ich denke, es ist aufgrund des Eingangstextes relativ eindeutig, von welcher Art der Liebe die Thread-Erstellerin ausgeht: der erotischen Liebe zwischen zwei Menschen, in diesem Fall zwischen einer Frau und einem Mann.

"Von einer ethisch begründeten Liebe, die nicht auf ein bestimmtes einzelnes Liebesobjekt gerichtet, sondern eine umfassende Lebenshaltung ist", ist also in diesem Thread nicht die Rede.

Und, nichts für ungut, aber eine "leidenschaftliche[n] sexuelle[n] Gefühlsaufwallung, die mit körperlichem Begehren einhergeht", würde ich für sich genommen nicht als Liebe bezeichnen.

Außerdem bin ich der Meinung, daß man/frau sich nicht unbedingt mit den philosophischen Grundlagen von Dingen beschäftigen muß, um diese zu verstehen. Manchmal genügt auch ein gesunder Menschenverstand, um den Dingen auf den Grund zu kommen.
*********acht Frau
74 Beiträge
tut mir leid
das du deinen Partner verloren hast, wegen einer solchen Sache.
Aus meiner Sicht darf man auch ein wenig egoistisch sein. Auch mal sagen was man selber will oder denkt, ist denke ich, nur menschlich.
Ich liebe meinen Mann auch über alles, ich erfülle ihm auch fast jeden Wunsch, aber genau das ist der Punkt, eben nur FAST.
Als selbstlos würde ich mich nie bezeichnen, dafür weiss ich zu genau was ich will und was nicht...aber ich kann mich fallen lassen und ich denke das ist das wichtigste.

Alles Liebe für Dich.
Gruss Sternchen
Nur Philosophisch?
Ich glaube, es ist nicht möglich, die Liebe an sich zu verstehen, wenn man sich nicht wenigsten ansatzweise mit den philosophischen Grundlagen zu diesem so offensichtlich lebenswichtigen und dennoch geheimnisvollen Thema beschäftigt.

Nach Durchlesen des vorgeschlagenen Wiki-links habe ich für mich noch zusätzliche Aspekte entdecken können:

die Neurobiologischen Hormonellen Vorgänge die sich im Körper von der Verliebtheit bis zur Liebe abspielen.

Das mag ziemlich rational und ernüchternd klingen: für mich erklärt sich jedoch dadurch viele irrationale Handlungen unter Liebenden, Streitereien, Verletztheiten.


Nochmal nachgefragt: gings es bei der Ausgangsfrage darum, dass die Beziehung zerbrach, weil einer der Partner glaubte, vom anderen Partner nicht selbstlose Liebe erhalten zu haben und statt dessen purer Egoismus vorgeworfen wurde?

Denn wenn Person A liebt, dann liebt sie. Einfach so. Das heißt aber noch lange nicht, dass die geliebte Person B auch fühlt, dass sie geliebt wird.
Denn jeder hat eine eigene Definition davon, wie man Liebe zeigt, die man hat. Und jeder hat eine eigene Definiton davon, wie man diese Liebe auch sieht und glaubt, dass man geliebt wird.

In einem anderen thread wurde bereits ein Buchtipp gegeben, wo der Titel an sich schon Programm ist: "Wenn es verletzt, ist es keine Liebe."

Wenn mir jemand Egoismus vorwirft, kommt bei mir an, dass dieser jemand, verletzt ist. Meistens begleitet mit dem Satz: du hast mich nicht lieb. Das ist irritierend, denn woher will dieser Verletzte denn wissen, dass ich ihn nicht liebe, nur weil eine meine Handlungen nicht mit ihm konform geht?

Lieblingssatz in manchem thread hierzu: "Würdest du mich lieben, würdest du keinen Knoblauch essen (x-beliebiges hier bitte einsetzen)."
*zwinker*
Liebe zeigen und Liebe erkennen @ Love4eva
Denn jeder hat eine eigene Definition davon, wie man Liebe zeigt, die man hat. Und jeder hat eine eigene Definiton davon, wie man diese Liebe auch sieht und glaubt, dass man geliebt wird.

Ja, und deshalb (er)kennt man/frau manchmal die Zeichen des anderen nicht...

In einem anderen thread wurde bereits ein Buchtipp gegeben, wo der Titel an sich schon Programm ist: "Wenn es verletzt, ist es keine Liebe."

Nun habe ich dieses Buch nicht gelesen, weshalb ich mir eigentlich eine Stellungnahme verkneifen müßte. Aber, wenn, wie Du sagst, der Titel Programm ist, möchte ich doch widersprechen. Wenn ich verletze oder verletzt werde, kann es doch trotzdem Liebe sein. Daß ich verletze oder verletzt werde, hat ja oft nichts mit dem aktuellen Partner zu tun. Und falls doch, liegt es vielleicht einfach daran, daß einer von beiden die Zeichen des anderen falsch deutet.
Kurz zum Buch
Dieses Buch umfasst natürlich ein paar mehr Seiten, um den Titel genau zu erklären.

Der Autor möchte zum Ausdruck bringen, dass Verletztheiten, die wir vermeintlich von aktuellen Partnern erfahren, oft weit in der Vergangenheit bereits uns einmal widerfahren sind. Die Erinnerungen daran sind uns oft verborgen geblieben, weil sich daran zu erinnern schmerzhaft sein kann.

Eine Verletzung hat nichts mit Liebe zu tun, wird aber fälschlicherweise so ausgelegt. Mein Exmann zum Beispiel hat mich gerne herabgesetzt, damit sein Ego sich besser fühlen konnte. Trotzdem werde ich ihm nicht absprechen können, dass er mich geliebt hat. Denn er für sich hat wohl geglaubt bzw. auch getan, mich zu lieben. Die Art und Weise jedoch, wie er mich behandelt hatte, war doch eher seinem Ego zuzuordnen, denn aus Liebe heraus, wird man niemanden willentlich verletzen.

Verletzungen erfolgen rein aus dem Handeln des Ego heraus. Selbstloses Handeln (über seinen Schatten springen) bedeutet doch nichts anderes wie handeln, ohne eine Gegenleistung haben zu wollen. Ich kann doch also selbstlos lieben, ohne jemals zu erwarten, die Liebe erwidert zu bekommen. Ohne jede Form von Dank, ohne irgendeine Erwartungshaltung. Liebe muss sich doch nicht äußern. Liebe ist einfach da.
*******es07 Frau
90 Beiträge
und letztendlich wurde mir vorgeworfen ich könne nicht lieben, hätte niemals geliebt, weil ich eben nicht selbstlos sei.
Es tut mir leid, dass wegen so einer Ansicht Deine Beziehung in die Brüche gegangen ist, aber je mehr Du d'rüber nachdenkst, wird es Dir immer leichter fallen, diese Beziehung als das zu betrachten, was sie ist: Geschichte.

Nur was mir nicht so sehr d'ran gefällt, ist selbstlos. Ich denke, dass Dir eher bedinungslose Liebe abverlangt worden ist. Wenn Du dafür nicht bereit bist, wird so eine Beziehung irgendwann schief gehen müssen, denn sie beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Auf der einen Seite stehst Du mit der Bedingungs- oder auch Selbstlosigkeit, auf der anderen Seite steht der Egoismus Deines Partners, das kann nicht ewig gutgehen.

Ich will damit auch keineswegs sagen, dass Du dabei was falsch gemacht hast, im Gegenteil. Niemand sollte sich dazu zwingen lassen, dass er/sie den anderen bedingungslos liebt, ich sage immer, zu einer Beziehung gehört beiderseits ein gesundes Maß an Egoismus. Dieses nenne ich dann aber nicht mehr Egoismus, sondern Selbstvertrauen. Eben das hast Du Deinem Partner gezeigt, er kam nicht damit zurecht. Deshalb mein Rat, auch wenn es hart und kalt klingen mag, und es schwer für Dich ist, diese Beziehung ist Geschichte.

Über den Begriff Liebe zu debattieren und philosophieren, ist 'ne schwierige Sache. Dank Duden, Brockhaus, wikipedia usw. ist ja alles genau definiert, wie welcher Begriff auch immer auszulegen ist. Dies funktioniert solang', wie die Begriffe greifbar sind, ein Auto z. B. kann ich anfassen, ist also greifbar, es ist ein Fortbewegungsmittel, das mich von A nach B bringen kann.

Liebe jedoch ist kein greifbarer Begriff, ich denke, das ist etwas dehnbares, was jede/r für sich selbst definieren kann und das ist auch gut so. Ja, ich denke, dass solche dehnbaren Begriffe jede/r für sich selbst auslegen muss, was sie/er d'runter versteht, denn erst dadurch werden wir Menschen zu Individuen, mit all unseren Macken, Kanten und Ecken.

Liebe zu normalen Bekannten definiere ich mit Sicherheit anders als die Liebe zu meinem Freund. Mein Bekanntenkreis, ja, das sind allesamt Menschen, die gerne hab' und auf irgendeine Weise liebe. Zu einer partnerschaftlichen Liebe gehören aber auch noch andere Dinge, ich will das Gefühl haben, dass ich begehrt werd', dass ich mich einfach mal fallen lassen kann und meine Alltagssorgen vergessen kann, aber dabei auch wieder auf den Boden der Realität zurück geholt werd', aufgefangen werd'. Und ja, in gewisser Weise auch Bedingungslosigkeit, aber eben nur dann, wenn es angebracht ist.

Von meinem Partner erwart' ich irgendwo schon, dass er mal auf etwas verzichtet, wenn ich in 'ner Hilflosigkeit feststecke, wobei ich voraussetze, dass ich das gleiche dann auch für ihn tu'. Ich konnte mir früher auch nie vorstellen, dass 'ne Fernbeziehung funktioniert, und was ist jetzt? Jetzt hab' ich 'ne Fernbeziehung, und die kam zustande, weil mein Freund mir gezeigt hatt', dass er versucht, für mich da zu sein, wenn es notwendig ist. Dass das bei 300 km Entfernung nicht immer klappt, dafür hab' ich Verständnis, aber wo 'n Ziel ist, ist auch 'n Weg dorthin. Ich muss nur noch ein wenig lernen, mit meiner Sehnsucht, die immer wieder aufkommt, umzugehen, aber um die vorübergehend zu stillen, gibt es Telefone, eine großartige Erfindung...

Aber die Bedingungslosigkeit darf nicht dazu führen, dass einer der Partner für den anderen sein bisheriges Leben vollständig auf den Kopf stellt, nur um es dem anderen recht zu machen. Ich bin bestimmt nicht so begeistert davon, wenn am Wochenende mein Freund da ist, dann noch mein Bruder auftaucht und z. B. die beiden glotzen zusammen Fussball. Aber das Interesse für Fussball gehört eben zu meinem Freund mit dazu, das muss ich respektieren, genauso wie Dinge an mir respektiert werden sollten. Liebe in einer Partnerschaft ist ein gegenseitiges Nehmen und Geben, ein Gefühl der Geborgenheit und Respekt voreinander, wo bei Respekt in 'ner Partnerschaft auch wieder anders definiert werden kann wie in normalen Freundschaften.

Erst wenn all diese Punkte erfüllt sind, kann ich einen Menschen so lieben, dass eine Beziehung möglich ist, und auch erst dann kann bei mir die Leidenschaft für Sex aufkommen.

Da hier jedoch von 'ner verflossenen Beziehung die Rede, es stimmt, Liebe, auch partnerschaftliche Liebe, hat was mit Loslassen zu tun. Die Beziehung zu meinem Ex ging durch Alkohol in die Brüche, vor etwa acht Wochen hab' ich ihn nach langer Zeit auf 'ner Geburtstagsparty getroffen, ich kann nicht mal abstreiten, dass da noch Gefühle vorhanden waren, denn er hatte immer noch sein charmantes Verhalten, welches ich mal sooo geliebt hab', aber leider war er schon hackedicht, als ich ankam. Ich kann und will's mir auch gar nicht mit ansehen, wie er sich zugrunde richtet.
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