Naja, je älter wir werden und je mehr wir für den Körper unwirtlichen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, desto eher werden eben nicht alle Zellen den Prozess der ewigen Verjüngung durchleben und können sich verändern. Das wollen die wenigsten Menschen auch so anerkennen und auch ein scheinbar gesunder Körper wird im Laufe des Alterungsprozesses Gefahr laufen krank zu werden.
Was bedeutet denn in Würde altern? Würde ist doch letztlich, was jeder selbst daraus macht und letztlich auch dann, wenn Krankheiten sich zeigen und bewältigt werden wollen. Wie gehe ich dann mit mir um, wie begegne ich dem, was sich dann in mir zeigt?
Älterwerden ist schön, ja und ich denke, es ist eben auch eine Sache der eigenen Einstellung, ob ich schön älter werde.
Als ich 30 Jahre alt war, habe ich mich gefragt, wie es sein würde, mit 40, 50, 60 Jahren. Ich habe mir damals nicht vorstellen können, wie es sich anfühlen wird, aber ich habe mir damals auch vorgenommen, das ich mich an den Frauen orientieren werde, die ich damals als ältere Frauen schön fand. Und das war letztlich die Ausstrahlung, die ich bei diesen Frauen sehen konnte. Das war bei mir vorrangig das Strahlen der Augen, was ich wunderschön fand. Frauen, die in sich ruhten und sich offenbar auch mit ihren körperlichen Veränderungen so angenommen haben.
Ich habe zwischenzeitlich eine Erkrankung durch, die mich letztlich schlagartig in den Modus des Älterwerdens einer Frau versetzten. Anfangs war ich nicht in der Lage damit für mich gut umzugehen, dafür waren die Veränderungen die ich an mir feststellen konnte viel zu krass. Aber ich hatte immer das Bild der Schönen 60 Jährigen im Kopf, die vielleicht nicht mehr dem jugendlichen Schönheitsideal entspricht, dem ich selbst auch nie entsprach, aber eine eigene innere Schönheit zeigt, die mir Mut machte.
Ich bin körperlich nicht mehr so leistungsfähig, wie ich es mal war, aber ich weiss eben, das gehört dazu. Es ist wesentlich einfacher sich dem hinzugeben, was ist, als dagegen anzukämpfen.
Veränderung gehört zum Leben und anzuerkennen, dass auch diese Veränderungen schön sind, die vielleicht auf den ersten Blick, weil Mann oder Frau es nicht anders kennt oder Angst vor diesen Veränderungen hat, eben eher gruseln, war eine für mich wichtige Erfahrung, für die ich heute sehr dankbar bin.
Ich habe meinen Stil gefunden, Talente entdeckt und Dankbarkeit für jeden Moment den ich lebe entwickelt.
Ich lebe mein Leben bewusster, mit allem, was sich so zeigt, auch dem, was sich an Malessen zeigt, die gehören auch zu mir. Und damit meine ich nicht, das ich gesünder lebe, als vorher, aber bewusst eben jeden Moment meines Lebens, zufrieden auskostend was ich habe, was ich bin und was ich an vielleicht auch schwindenden Möglichkeiten habe.
Meine Zauberworte sind Annahme und Zufriedenheit und dem Leben mit einem Lächeln begegnen.