Also ich persönlich habe ja - wie vermutlich 90% hier wissen - keine Kinder und will auch immernoch keine
Aber ich habe mir natürlich, weil das Thema Kinder, Schwangerschaft und Geburt halt mal in weiblichen Kreisen des öfteren Gespräch ist, vorallem wenn einige in meinem Alter dabei sind die nicht so Contra-Kind sind, auch schon so meine Gedanken zum Thema Kaiserschnitt gemacht.
Und ich bin zu dem Resultat gekommen, dass eine natürliche Geburt sicherlich auf der einen Seite ein ganz tolles Erlebnis sein
kann, das Mann und Frau durchaus emotional einiges näher zusammen bringen
kann, aber ich weiß eben auch von einigen Männern, die durch das Erlebnis Geburt so geschockt waren, dass sie nachher einfach keinen Sex mehr mit ihrer Frau haben konnten, von Oralsex mal ganz abgesehen, weil ihr Hirn es einfach nicht zuließ.
Ob sich die Scheide der Frau nach einer Geburt wirklich wieder vollkommen in die alte Form begibt oder nicht weiß ich nicht, denn ich habe es weder selbst erlebt, noch haben mir Freundinnen, die schon Kinder haben darüber pro oder contra berichtet. Ich könnte mir aber denken, dass dies auch von der Muskulatur und dem Bindegewebe einer jeden Frau abhängig ist und natürlich davon, wie viel sie nachher an Rückbildungsgymnastik tut. Für gesichert halte ich es aber keinesfalls, dass sich
garantiert JEDE Muschi wieder in ihre alte Form begibt.
Ich weiß aber, dass eine natürliche Geburt im Normalfall durchaus kein Zuckerschlecken ist, sondern sich durchaus auch mal über einen ganzen Tag erstrecken kann - also mit Vor- und Presswehen.
Und hier sollte sich meines Erachtens jede Frau einfach fragen, ob sie bereit ist bzw. ob sie sich bereit fühlt dies auszuhalten, denn wenn das Kind mal im Geburtskanal liegt, gibts kein Zurück mehr.
Darüber hinaus ist es halt auch die Frage, ob die Frau bzw. das Paar es möchte, dass die Frau sich so sehr anstrengen muss, dass ihr über Stunden jemand zwischen den Schritt schaut, regelmäßig in die Muschi fasst um zu sehen wie weits mit dem Kind ist, usw.
Denn klar ist, eine Geburt ist eben nicht nur was körperliches, was man mal eben unter "Lebenserfahrung" abhakt, sondern was ganz emotionales. Und hier muss, so finde ich, jede Frau für sich überlegen, abwägen, nachspüren ob sie diesen Emotionen, die eventuell auch mal nicht so hitverdächtig sein können (Herauspressen von Stuhl, wie ja schon angepsrochen wurde, oder ähnliches), stand halten kann und vorallem auch will.
Und gerade deswegen finde ich es ganz toll, wenn sich eine junge Frau solche Gedanken schon frühzeitig macht und nicht erst wenns zu spät ist.
Allgemein finde ich, dass man das Thema Kinder nicht so unüberlegt und blauäugig angehen sollte, wie es nicht selten angegangen wird. Denn Sprüche wie "Da wächst man dann schon rein" und "Das kommt alles von alleine" anstelle von wohlüberlegtem damit Befassen finde ich einfach höchst verantwortunglos wenn es um Lebewesen geht, die von einem abhängig sind.
Und um das Thema nun noch von der moralischen Seite her zu beläuchten muss ich sagen, dass ich keinen noch so geringen moralischen Verstoß bei einem Kaiserschnitt sehe. Davon ab, selbst wenn es für die halbe Welt unmoralisch wäre, sollte man schon selbst wissen, ob es für einen selbst auch unmoralisch und damit nicht vertretbar ist.
Was die Risikenabwägung Geburt ./. Kaiserschnitt angeht, denke ich, dass es sinnvoll ist sich diesbezüglich mal die Statistiken anzusehen, denn die können immerhin schonmal eine recht gute Orientierung geben. Entscheiden muss man dann aber natürlich auch bei diesem Punkt selbst, welche Nachteile man eher in Kauf nehmen kann und welche nicht. Klar ist, die OP-Risiken sind heute allgemein DEUTLICHST niedriger als noch vor 10 oder 20 Jahren, sodass man bei einer Routineoperation - zu welcher ein Kaiserschnitt definitiv gehört - nicht mehr unbedingt von einer großen Wahrscheinlichkeit zu Risiken sprechen kann, denn immerhin kann man - wenn einem das Risiko der PDA zu groß ist - auch noch eine Vollnarkose in Betracht ziehen.