Wirklich kein Mittel dagegen?
Es macht einfach keinen Spaß, von jetzt auf nachher angemotzt zu werden.. ich kann dieses es tut mir leid, hinterher einfach nicht mehr hören...
Da kann ich Lustbaer sehr gut verstehen - und falls es mal für alle Frauen hilfreich ist, auch Männer können scheinbar von Null auf Hundert völlig ungezogen reagieren.
Ich nenne für mich diesen Vorgang: sich in seiner Befindlichkeit gestört fühlen. Und wenn man anfängt, sich und andere fein zu beobachten, dann gibt es immer einen Auslöser.
Beispiel: Es kommen meine Kontoauszüge - ich weiß eigentlich genau Bescheid über mein Konto. Es könnte besser sein, einfach besser. Man liest sie durch - nächsten Monat, da könnte ich vielleicht etwas sparen. Doch da: ein Kind benötigt Geld für die Schule, Kind 2 kommt, benötigt Geld für die Schule. Irgendwie vergeht eine kurze Zeit, ich bin zwar konzentriert, möchte aber nur den einmal angefangenen Gedanken zu Ende denken (immer noch bin ich unbewußt bei diesen Kontoauszügen), Kind 3 nervt, man selber wird auch schon zickiger, Kind 2 fällt ein, dass Füller kaputt ist, nochmehr Geldausgabe. Ab jetzt wird es kritisch, nur ein Wort, ein Vorgang, die Spinne an der Wand, das reine Atmen aller Anwesenden. Wenn ich da nicht aufpasse, rumst es. Rums - Mama zickt laut herum - alle gucken verwundert, Tränchen laufen auf allen Seiten.
Also gab es einen Auslöser. Der erst einmal banal klingt. Unter dem Grund der Kontoauszüge liegt allerdings noch eine tiefere Befindlichkeit - hier die Bemühung, sorgfältig mit Geld umzugehen und sich Klarheit darüber verschaffen zu wollen, ob man es auch tut. Dazu braucht man mal Zeit, um einen klaren Gedanken zu fassen. Bekam ich aber nicht.
Daher - aus heiteren Himmel schlechte Laune? Meistens ist doch etwas winzig kleines vorgefallen - die Befindlichkeit wurde gestört. Und hier mal hinzugucken, was wurde gestört, wodurch wurde es gestört.
Inzwischen sage ich oft, lasst mich mal 5 Minuten denken. Sonst werde ich tüdelig und muss schreien.
Je älter wir werden, um so voller ist unser Kopf (wie ein Arbeitsspeicher). Da laufen Denkvorgänge nicht mehr so blitzschnell. Letztendlich geht es meistens wirklich darum, dass man irgendetwas zu Ende bringen wollte (sei es nur Denken), man kam aber nicht dazu. Unbewusst wird man verärgert, die Stimmung schlägt um.
Das alles hat noch nichts mit Depressionen, Stimmungsschwankungen oder beginnenden Wechseljahren zu tun. Eher mit der Pflege der Befindlichkeit.