Ich kann es nur aus meiner Sicht, und der mittlerweile seit 2.5 Jahren andauerenden Beziehung erzählen. Er ist 45, ich 22..also gute 23 Jahre Altersunterschied - und es klappt trotzdem.
Welche Erfahrungen habt ihr bei (fast) keinem, kleineren oder auch sehr großen Altersunterschied gemacht (egal ob bei ONS, Affäre, Abenteuer, bis hin zum glücklichen Paar)?
Ich hatte immer einen Hang zu "etwas" älteren, mein Exfreund war 10 Jahre älter als ich. Die Beziehung ging defintiv nicht aufgrund des Alters kaputt, sondern aufgrund dessen dass die Interessen nicht passten, und einfach etwas auseinander gelebt. Vielleicht mag das jetzt auch aufs Alter zu schieben sein, aber es waren nie Diskussionen über Kinder, Heiraten...
Findet ihr, dass Beziehungen trotz hohen Altersunterschiedes auf Augenhöhe ablaufen (können) oder ist einseitige Dominanz oder gar Bevormundung durch den älteren Partner eher gängige Praxis?
Ich würde sagen, dass meine jetztige Beziehung definitiv auf Augenhöhe abläuft, klar versucht er mich von seiner Meinung zu überzeugen - aber das selbe tue ich doch auch, wenn ich meine das ich Recht habe.
"Wichtige" Entscheidungen werden zusammen getroffen und auch die Kleinigkeiten im Haushalt werden gemeinsam entschieden. Wie in jeder funktionierenden Partnerschaft gibt es Streitpunkt und Konflikte, aber die waren bisher immer lösbar.
Natürlich denke ich über Kinder nach, er hat bereits zwei mit seiner (Ex-)Frau und will nicht wirklich zwingend welche. Was sich daraus ergibt werden wir sehen, aber ein Trennungsgrund wäre das nicht.
Kann ein erheblich jüngerer Partner gleichwertig, gleichberechtigt sein?
Ich glaube nicht, dass wir ein Paar wären wenn er mich nicht als gleichwertig und gleichberechtigt ansehen würde. Er braucht, ebenso wie ich jemand mit dem man (ernst) reden kann, und das geht nicht mit jemand der nicht reif ist. Und Reife ist nicht eine Frage des biologischen Alters, sondern durch Erfahrungen, Erziehung und Umwelt geprägt. Und ich glaube, das hat bei mir ganz gut funktioniert
Gibt es moralische oder gesellschaftliche Vorbehalte?
Man sieht ihm sein Alter nicht wirklich an, sofern er rasiert ist. Viele schätzen ihn auf mitte-ende 30. Mich schätzen viele eher mitte 20 und dementsprechend wird der Altersunterschied nicht als so krass empfunden, zumindest wenn man uns real kennen lernt.
Online (bsp. hier) sieht das durchaus etwas anders aus, aber kann auch nur Gefühl sein. Sehr viele scheinen durch die hohe Altersdifferenz abgeschreckt sein, was ich ihnen noch nicht einmal verübeln kann.
Mein privates Umwelt hatte mit ihm keine Schwierigkeiten, weder meine Studienkollegen noch meine "alten" Freunde in der Heimat (studiere 300km weit weg). Am Anfang waren sie etwas skeptisch, stellten aber relativ schnell fest, oh mit dem kann man ja Spaß haben und der macht den meisten Spaß mit. Und Schwupp war er integriert. Mittlerweile wird sogar gefragt wann er wieder mal mitkommt
Meinen Eltern habe ich es erst vor kurzem erzählt, allerdings kannten sie ihn als meinen Mitbewohner bereits und mochten ihn. Sie haben das so hingenommen, ohne blöde Sprüche oder Kommentaren.
Welche Vorteile und natürlich auch Nachteile haben aus eurer persönlichen Sicht die verschiedenen Konstellationen.
Vorteile:
• Freundeskreise, komplett andere Menschen, mit denen man sonst eher nichts zu tun hätte
• Erfahrungsaustausch, egal ob sexuell, beruflich (+studium)
• man probiert Dinge die man sonst vll nie erwogen hätte, habe ich zumindest für mich festgestellt.
• Er lachend: "Ich hab jemanden der meinen Rohlstuhl schieben kann"
Ob diese Dinge nun aufs Alter zu schieben sind sei jedem selbst überlassen
Nachteile:
• teilweise fest eingefahre Verhaltensmuster (die es aber bei jedem Menschen geben kann)
Gibt es eine Altersdifferenz die für dich tabu wäre? Weshalb wäre sie tabu?
Mich reizen jüngere nicht wirklich.. eine persönliche Grenze gibt es nicht, ich habe für mich nur festgestellt, dass Männer 50+ mich nicht wirklich reizen. Aber ich lasse mich da auch noch vom Gegenteil überzeugen.