@****on:
Es liegt mir nicht daran, da jetzt noch weiter in die Schmerzkerbe zu schlagen. Am allerwenigsten daran, "politisch-korrekt" rüberzukommen.
Ich HASSE pc - im Gegenteil.
Indessen: Ich glaube, du liegst mit deiner These gründlich falsch, wenn du ein männliches Prinzip als das "naturgegeben" dominante und ein weibliches Prinzip als das "naturgegeben" submissive darstellst.
Die Ebene des Geschlechts und diejenige der "rituellen erotischen Wertigkeit" haben schlichterdings nichts miteinander zu tun.
Hättest du postuliert, Männlichkeit sei tendenziell eher auf Wechsel, Experiment, Risiko ausgelegt, Weiblichkeit tendenziell eher auf Beständigkeit, so hätte ich dir zumindest EHER zuzustimmen vermocht.
Die Erziehung der "68-er" war - darüber hinaus, keineswegs "bewusst nicht vorhanden", sie wurde nur von Konservativen so DARGESTELLT, weil sie den Gedankengang, der dahinterstand, zu begreifen sich weigerten.
Ich darf dir als lebendes Beispiel versichern, Trigon, meine Mutter war (vielleicht generationenbedingt) alles andere als eine "frauenbewegte Emanze der 68-er Ära", sondern sehr maßstäblich, konsequent und darin verlässlich. Ein "weiches Bübchen" förderte sie nicht bei mir. - Dennoch kenne ich nichts Wundervolleres als das Vorhandensein einer Frau, der man vertraut - und in deren Händen man(n) schmelzen darf, sich hingeben darf.
Das "Extraordinäre" daran, dass ein MANN sich hingibt, ergibt sich ausschließlich aus der spezifischen Art unserer Kulturentwicklung.
Daher wäre eine Umfrage interessant, die prüft, ob Dominanz/Devotion an die berufliche Position gekoppelt ist. Ich selbst habe den subjektiven Eindruck, dass Menschen in verantwortungsvoller Position (vor allem, wenn im Job Kampfgeist gefragt ist) Submission bevorzugen.
Das dahinterstehende Prinzip könnte man schlicht "Tapetenwechsel" nennen. Abwechslungsbedürfnis.
Zu "verantwortungsvoller Position": Ein heutiges Standard-Management (Budget-Verwaltung, Personal-Verwaltung, ich lasse das Wort "Verantwortung" BEWUSST weg und setze das Wort Verwaltung) als "dominant" zu bezeichnen, das dürfte kaum treffen. Kaum jemand unterwirft sich heute strengeren und einseitigeren Verhaltensnormen als ein "Manager" / eine "Managerin". Verantwortung (für andere) wird hier zwar proklamiert, sie existiert aber nicht (nicht gegenüber dem kapitalgebenen Aktionär, am allerwenigsten gegenüber dem Mitarbeiter). WAS existiert, ist ausschließlich die Einlassung auf bestimmte (zeitgeist- und modeabhängig definierte) Verhaltensnormen.