DR Kongo
Ich kann zwar nicht so viel zu dem umbenannten Zaire sagen, denn ein Teil meiner Familie kommt auf dem ursprünglichen Kongo, geographisch direkt daneben liegend, aber man bekommt logischerweise eine Menge mit.
Und wie man hier an den Beiträgen sieht, so bringen sich ja die Tiere nicht selber wegen Farmland oder wer-weiß-was-sonst-noch um.
Die eigenen Wertigkeiten im Menschen sind die hauptsächlichen Entscheidungsfilter. Dabei ist es total egal, ob man einander abschlachtet, nur weil vor 20 Generationen zwei sich ärgernden Stammesbrüder sich hitzig bekämpften und so sich bis heute hassende Gruppierungen einander nichts gönnen.
Um ein Hauch von Toleranz in die Herzen zu pflanzen, so haben es die westlichen Staaten natürlich nie politisch gewollt, da Hilfestellung zu leisten. Mehr Verständnis und Wohlstand machen die Ausbeutung der "armen" Länder zu teuer.
Ein Gorilla- oder Menschenleben hat keine Wertschätzung, wobei ein Gorilla, selbst tot wenigsten noch was Geld bringen kann. Ein toter Mensch ist "Arbeit" und bringt nichts. Außer man braucht etwas, wie bei den anderen getöteten Tieren, was demjenigen gehört.
Die kranken Verhältnisse sind dort IMMER ein Spiegelbild unserer so schönen "westlichen" Welt.
Wenn wirklich jeder die Chance hätte direkt etwas zu machen, so würde es ein irrsinniges Chaos geben, aber auch ein Neuanfang, tja, wenn keiner größere "Macht" in die Hände bekommt, als sein Mitstreiter.
Klar ist das illusorisch und die Ideen dazu sind geschichtlich ebenso in die Hose gegangen, aber ich kenne viele Organisationen, die wirklich helfen. Eine Freundin von mir ist Fotografin, Kamerafrau und noch viel mehr und versucht viele Momente der Erde in ihren Reportagen an den verschiedensten Orten uns näher zu bringen. Die zum Teil gefährlichen Reportagen sind auch ein Teil des Bewusstmachens, dass es mehr als Schnäppchenjagen gibt. Ich fand den Slogan "Geiz ist geil" werbewirksam, aber inhaltlich zum K....
Ich bin viel in der Welt umher gekommen und maße mir an, das eine oder andere über meinen Tellerrand zu erkennen. Im Moment habe ich selber familiär bedingt etwas mit dem (französisch) Kongo zu tun und die westlich gesteuerte Korruption raubt mir jedesmal den Atem.
Ich hoffe in Zukunft mit meiner Familie mehr zu bewegen, wie es schon meine Großeltern gemacht haben, dass eben jeder etwas machen kann. Nur bedeutet das mehr Engagement, als "nur" etwas zu spenden. Die Spenden sind zwar emanent wichtig, aber Ergebnisse sind im Direkten, eben auch mit Hilfe der Finanzmittel, immer die bessere Wahl.
Ich bewundere den Mut der verschiedensten Organisation, besser den Helfern vor Ort, sich immer wieder in Todesgefahr zu begeben, weil es ja dort ein Leben "nichts" wert ist. Tot und der nächste bitte, so IST es einfach. Keiner kümmert sich in der Welt wirklich darum. Randnotiz in den Medien mit einer unglaublich kurzen Halbwertszeit der Empfindungen.
Wenn man sich jeden "Schuh" anziehen könnte, dann wäre man von jetzt auf gleich in der Geschlossenen, denn soviel Leid kann keiner ertragen. So arbeiten unsere Filter, natürlich gesteuert, immer schon, unseren Empfangshorizont und die Möglichkeiten im Erkennen individuelle Entscheidungen zu treffen.
Ich wünsche mir nur, dass meine Kinder immer den eigenen Radar auf Empfang stehen haben werden, um selber etwas über den eigenen Nahbereich zu machen.
Es liegt an uns den Nährboden für eine tolerante und sensible Menschheit zu schaffen, wenngleich eben erst mal im Kleinen...
So viele Gedanken nach sehr kurzer Nacht und darauf bedacht nicht vollends krank zu werden.
Ich grüße die vielen anderen empathischen Menschen, die auch etwas tun wollen, nicht nur für sich...
Stefan