Wie es bei uns ist!
Wir wollen die Frage wieder auf den ursprünglichen Kern zurück bringen: Hat das Swingen etwas für unsere Beziehung gebracht!
Und Achtung: Wir sprechen jetzt nur für uns! Wir wollen auch keine Meinung forcieren und uns wundern, warum es anderen nichts bringt.
Uns hat das Swingen nicht nur etwas gebracht sondern scheint von mal zu mal mehr zu bringen. Wir stellen nämlich fest, dass man beim Swingen, wie wir es betreiben, in erster Linie etwas für die eigene Paarbeziehung tut. Es beginnt schon damit, dass man sich als Paar verständigen muss, dass man einmal wieder tauschen möchte, ob er der/die andere es auch schon wieder will, mit wem man es will, wo usw. Da nicht immer beide gleich viel Lust haben, muss man sich aussprechen und dazu gehört viel Ehrlichkeit. Man spürt die Ehrlichkeit und das allein stärkt unsere Beziehung, weil wir wissen, dass wir uns mit unseren geilen Wünschen dem eigenen Partner anvertrauen können. Wir müssen dazu neue Kontakte knüpfen oder einen bestehenden Kontakt aktivieren. Das machen wir sehr oft im Gespräch im Bett, wobei diese "Abstimmungsgespräche" (ein schlichtes Wort für etwas so Geiles!!) schon in der Regel lustvoll enden. So haben wir im Vorfeld schon sehr viel Spaß gehabt. Die Tage bis zum Date sind in der Regel bei uns „heiße“ Tage, weil wir uns schon in Gedanken aber auch durch die Mailerei und Telefoniererei mit dem kommenden Ereignis beschäftigen und uns zunehmend in geile Stimmung bringen.
Wenn es soweit ist, dann stellen wir uns gemeinsam als Paar vor, erzählen von uns, hören interessiert zu, wie der eigene Partner unsere Beziehung beschreibt, von gemeinsamen Erlebnissen erzählt, unterhalten uns gemeinsam mit dem Paar, treten als Paar gemeinsam auf, erleben nicht alltägliche Situationen gemeinsam. Selten fühlen wir so deutlich, dass wir ein Paar sind. Hier suchen also nicht zwei "verheiratete Single" schnell einen Tauschpartner, um möglichst schnell den eigenen links liegen zu lassen, sondern ein Paar klärt mit einem anderen Paar ab, ob man auf der gleichen Wellenlänge liegt, ob man sich mag, ob zwischen den beteiligten vier Menschen Lust aufkommt, sich etwas Gutes und Schönes zu tun! Wenn ja, kommt man sich näher, hat ersten Hautkontakt, spürt, ob man es mit den beiden auch geil treiben will. Auch dazu müssen wir uns als Paar verständigen, in den Augen des eigenen Partners lesen.
Bei Swingen selber lassen wir uns nie alleine (keine getrennten Räume), sehen einander zu, passen auf, ob es dem anderen gut geht, freuen uns daran, dass es ihm gut geht, erregen uns daran, wie und dass der eigene Partner sich in den Armen des fremden Partners richtig aufgehoben fühlt und spüren, dass er/sie sich fallen lassen kann, suchen zwischendurch immer wieder Haut- und Blickkontakt mit dem eigenen Partner. Man spürt so deutlich, ich bin nicht allein, sie/er ist auch bei mir. Ich darf mich gehen lassen und meine Geilheit auch in verschärfter Form ausleben und der eigene Partner gönnt und genießt nur! Das ist schon ein wahnsinnig aufregendes und gutes Gefühl. Es erzeugt ein sehr intensives Gefühl der Vertrautheit und der Zusammengehörigkeit, mehr als bei tausend anderen Dingen, die man ansonsten im Alltag „gemeinsam“ tut (Theater, Kino, Sport, Party, etc). Mehr als sonst verstehen wir uns als Paar und handeln in intimer und enger Abstimmung als Paar. Gemeinsam Swingen ist ein gemeinsames Abenteuer. Wie viel Paare bestehen im Alltag denn noch gemeinsam Abenteuer, und dann noch solche, die Spaß machen?
Nach dem Swingen – und das ist unsere höchst persönliche Form des Swingens – haben wir noch am Abend und an Ort und Stelle oder eben spätestens zu Hause gemeinsamen zärtlich-geilen Sex miteinander. Wir erzählen uns, wie es war, was wir empfunden haben, wie der andere zuschauende Teil es gesehen hat und ob wir mit diesem Paar noch einmal tauschen wollen, warum etc. Die nächsten Tage rufen wir uns beim Sex die Erlebnisse in Erinnerung und leben sie noch einmal durch, so dass wir tagelang etwas von diesem einen Abend haben. Einmal ganz trocken und nach wirtschaftlicher Effizienz beurteilt. Eine Stunde Geschlechtsverkehr mit einem fremden Partner hat uns viele Stunden Lust zu zweit gebracht und was noch schwerer wiegt eine Intensivierung des Gefühls der Vertrautheit, der Zusammengehörigkeit, der Liebe!
Wir spüren, dass wir miteinander ehrlich und liebevoll umgehen. Wir erfahren erneut, dass wir dieselben sexuellen Interessen haben, wir spüren, wie attraktiv der eigene Partner ist, wie andere den eigenen Partner begehren, was uns auch stolz macht. Das gemeinsame intensive und aufregende Erlebnis schmiedet uns noch fester zusammen. In den ersten Stunden danach benehmen wir uns oft wie frisch Verliebte. Und dieses Gefühl ist so schön, dass wir es immer wieder suchen, nicht immer, aber immer öfter. Swingen hat uns viel gebracht und wir hoffen, wird uns noch viel bringen. Vielleicht liegt es ja daran, dass wir uns erst dreieinhalb Jahre kennen und erst seit zwei Jahren swingen?
Zusätzlich – und jetzt verlassen wir die enge Fragestellung – hat uns das Swingen zwei interessante, begehrenswerte Menschen näher gebracht, manchmal sogar neue Freunde! Wie oft macht ein Paar etwas im Alltag, dass neue Freunde schafft, und zwar Freunde, mit denen man sich wirklich offen, frei und ehrlich austauschen kann, die schon deswegen interessanter sind als andere, weil das Renommiergehabe entfällt.
Natürlich gibt es beim Swingen auch Enttäuschungen, aber das sind doch keine Katastrophen. Man trennt sich und ist schon zufrieden, wenn man es anständig hinter sich gebracht hat und lacht darüber, wie viel Stunden unsere Phantasie uns einen Streich gespielt hat. Aber diese Stunden hatten wir gemeinsam gehabt!
Sind wir Exoten oder gibt es noch mehr Paare, die es so erleben?