@ ganz_entspannt
für euren Beitrag.
Euer Beitrag wirft eine Frage auf, die sicherlich nicht nur Euch umtreibt sondern viele Swinger, hier gerade Neulinge, ganz sicher ebenso beschäftigt.
Die einzige Frage die uns etwas quält lautet: Und dann? Wenn alle Fantasien gelebt sind, was kommt dann? Neue Spielarten der Sexualität, die uns bisher fremd und abartig vorkommen? Oder doch der Weg zurück ins monogame Leben mit den großartigen Erinnerungen, die wir uns geschaffen haben?
Wir swingen nun seit mehr als 8 Jahren. Für uns können wir Stand heute sagen "Wir sind mittendrin statt nur dabei". Was einmal daraus wird? Wir können es nicht sagen. Aber ehrlich gesagt beschäftigen wir uns auch nicht damit was einmal wird sondern genießen das was jetzt ist. Ihr habt mit 15 Jahren einen erheblichen Altersunterschied, unser beträgt sogar 22 Jahre. Ich (der Er) denke es ist nicht vermessen ist zu sagen "was soll ich mich in meinem Alter mit Dingen belasten, die in weiter Ferne liegen". So wie Euer Er, so habe ich (sollte nichts dazwischen kommen) einen kürzeren Weg noch vor mir, als es meine Frau hat. Bei Euch ist es wahrscheinlich ebenso. Wozu also mit Dingen belasten, die wir nicht wissen. Wichtig ist doch vielmehr das Hier und Jetzt zu genießen. Die schönen Seiten der Swingerei (die schlechten gibt es leider auch) als Bereicherung für die Gemeinsamkeit zu sehen und zu erleben.
Ich habe meiner Frau einmal gesagt "Am Ende meines Weges möchte ich diese Welt verlassen mit den Worten das ich alles erlebt habe, was ich erleben wollte".
Ich habe ein recht erfülltes Leben bereits erlebt bevor ich Lady Business vor 9 Jahren kennenlernte, doch einige Dinge fehlten noch. Heute könnte mein Weg zu Ende gehen und ich habe, dank dieser wundervollen Frau alles erlebt was ich erleben wollte. Alles was nun noch kommt, kann ich für mich persönlich nur als schöne Zugabe ansehen.
Aber zurück zu Eurem "Was dann?"
Viele denken das die Swingerei ein stetes streben nach mehr ist. Ein denken welches durch unsere heutige Gesellschaft mit ihrem ständigem Drang nach "Höer, schneller, weiter", geprägt ist. Ein Trugschluß. Wir haben vieles in Sachen Swingerei erlebt und dennoch können wir sagen das es eine Lebensart für uns ist und nicht ein Wetteifern oder gar eine Sucht nach immer mehr und mehr und mehr.
Es gibt viele Threads zu diesem Thema hier im Joyclub wie z.B. "einmal Swinger, immer Swinger?!", in denen diese Frage auch nicht final beantwortet werden konnte. Wie sollte sie auch final beantwortet werden, sind wir doch alle verschiedene Individiuen. Was für mich zählt, muss nicht für Euren Er zählen, was für unsere Sie gilt, muss nicht für eure Sie gelten und was für uns als Paar gilt, muss nicht für euch als Paar gelten. Das "Was dann?" wird jeder immer nur für sich selber beantworten können und zwar dann, wenn diese Frage tatsächlich akut wird.
Wir z.B. sind an unserem "Swingerziel" angekommen. Es gibt kein weiteres streben nach mehr sondern ein genießen der gemachten Erfahrungen und die Freude an der Swingerei. Da gibt es kein MUSS mehr sondern wirklich nur noch ein KANN. Für uns gibt es nichts Schöneres als die dazugehörige Vorfreude, dann einen Abend im Swingerclub zu genießen und auf der Fahrt nach Hause das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen.
Ihr schriebt von Freiheit und ja da stimmen wir zu, es ist ein Stück Freiheit, raus aus den gesellschaftlichen Zwängen. Und es ist Freiheit genau das zu genießen.
Schöne Ostertage an Euch und alle Lesenden und Schreibenden hier.
Business Er