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Transgender – Erotische Grenzgänger

Ah
Ich stelle fest, wir sprechen nicht die gleiche Sprache. Du beschwerst dich, ich schreibe "machen" und meine "ändern", ich habe tatsächlich "tun" geschrieben und meinte tatsächlich ändern im Sinne einer Verbesserung der empfundenen Situation.
Warum und aus was ich mich raus halten soll, ist mir aber nicht klar. Ich hatte hier eine Frage gestellt. Mehr nicht.
Geht es nicht um Gefühle, um Emotionen? Dass da was nicht stimmig ist mit dem eigenen Körper? Warum will man sonst was ändern?
Ja, ich habe wenig Ahnung, aber Heucheln? Das weise ich zurück!
Klär mich doch auf, wenn es allgemein gültige Erklärungen gibt. Wenn es nur individuelle gibt, dann sieht das sowieso jeder anders.
******isa Frau
391 Beiträge
@Lover
Hallo ihr Lieben.

Ich hatte schon so einige Missverständnisse mit Usern, die "komisch" gefragt haben. Leider wissen sie es oft nicht besser und fragen einfach nur aus Neugier. Woher sollen sie es auch wissen? In JEDEM Zeitungsartikel oder Fernsehbericht ist die Rede von "Geschlechtsumwandlung"; bei MzF-TS heisst es grundsätzlich: "ER fühlte sich schon als Kind... In der Pubertät wollte ER... SEIN empfinden... ER fühlte... und vor Allem ... fühlte sich im falschen Körper.." Nein, ich fühle mich nicht im falschen Körper. Ich mag meinen Körper. Ich bin keine Frau, die im falschen Körper geboren wurde oder ein Mann, der zur Frau werden will!

ICH BIN EINE FRAU! Immer, schon immer... egal wie ich aussehe. Ich bin geboren als Frau mit "Fehlbildungen/Fehlentwicklung" und nix anderes. Nur solange die Presse das alles immer anders ausdrückt, woher sollen es Leute wissen!!!

Zu Lover: Ich verstehe, was er meint und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich mehr MzF-TS gibt als FzM-TS. Ein guter Freund von mir ist Transmann und seine Selbsthilfegruppe trifft sich 1X/Monat. Im gleichen Ort treffen sich wöchentlich 2 Transfrauengruppen und 1X/Monat eine weitere. Zu den meisten Treffen sind zwar Transmänner auch eingeladen, aber prozentual gesehen würde ich mal etwa behaupten, Verhältnis 20 zu 80.

Woran das liegt können wir hier nur mutmaßen. Wenn man Transsexualität unterteilen möchte in verschiedene Intensitätsstufen, ähnlich wie es Dr. Karim El Souessi in seiner Doktorarbeit tat, würde ich sagen bei 5 Stufen, wobei 5 die höchste darstellt, sind die meisten TS in den Stufen 3-4 anzuordnen. Diese würden nicht zwingend eine OP erfordern und man kann sich iwie damit arrangieren. Die MzF-TS haben nur, was das Optische angeht, eindeutig weniger Möglichkeiten weiblich auszusehen, ohne Hormone und OP, als andersrum. Das könnte eine Ursache sein, warum Frauen oft einfach nur etwas... unweiblicher gekleidet sind und es bereits reicht, um ihr verlangen nach androgynem oder männlichem Auftreten zu stillen.

Liebe Grüße

Cat
******_he Mann
363 Beiträge
@Kathi
****iTS:
ähnlich wie es Dr. Karim El Souessi in seiner Doktorarbeit tat

Gibt's die im Netz? Google hat mir leider nicht weitergeholfen. Würde mich interessieren, das Konzept klingt schlüssig.
******isa Frau
391 Beiträge
Leider
nicht, soweit ich weiss.

Er praktiziert in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart, vielleicht mal direkt anschreiben oder nachfragen bei Interesse.

LG

Cat
*****cat Paar
43.243 Beiträge
ist vielleicht
auch diese Kategorisierung hilfreich?
http://trans-weib.blogspot.d … grenzen-von-transgender.html

"Der Regenbogen hat sieben Farben", wird in dem Artikel gesagt. Daher auch sieben Unterteilungen...

Aber schaut euch den Regenbogen noch einmal genauer an...Es gibt so viele Zwischentöne, die gar nicht alle beschreibbar sind...wie auch im Leben.

*regenbogen*
Fetischistischer Transvestismus
Hallo, auch wenn der Thread schon etwas älter ist noch eine kleine Anmerkung zum Begriff Fetischistischer Transvestismus:

Das tragen von Frauenkleidung und die sexuelle Erregung dadurch erfüllt m.E. alleine nicht die Kriterien. Im psychiatrischen Verständnis muss es zusätzlich einen sog. Leidendruck geben, z.B. dergestalt, dass

• sexuelle Erregung nur über die entsprechenden Fetische erfolgt (sog. Fixierung)
oder
• die Beziehungsfähigkeit gestört ist, d.h. Sexualität mit einem Beziehungspartner ohne die Fetische gar nicht oder nur eingeschränkt möglich ist.

Nur dann ist eine Diagnose nach F65.1 zulässig

Gruß

Kathrin
*********ele16 Paar
120 Beiträge
TOP
Wir finden TV TG DWT usw sehr ansprechend. Es ist sehr schön das Leute endlich ausleben wie die sind. Es ist seiner leben. Wenn jemand halt seiner echte Wohlfühl drin dann bekommen diesen Menschen krank. Es ist genug drüber geschrieben.
Nachdem ich schon mehrere Anläufe genommen habe, in diesem Thread etwas zu schreiben, dann beim Lesen der Beiträge immer wieder verunsichert worden bin, versuche ich es jetzt einfach mal.

In anderen Threads habe ich ja schon etwas über mich und meinen Werdegang zum Transvestiten geschrieben, auf jeden Fall bin ich noch Anfänger und versuche noch mich zurecht zu finden.

Die Überschrift heißt ja: Transgender - Erotische Grenzgänger. Und darauf möchte ich mich jetzt beziehen.
Übrigens habe ich den Artikel gelesen und fand ihn sehr interessant.

Als ich anfing, die seit über 40 Jahren verdrängte, versteckte Frau in mir herauszulassen, erregte es mich noch, wenn ich Damenunterwäsche anzog. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall. Wenn ich mich als Frau anziehe und schminke und in diesem Moment eine Frau bin, spielt sexuelle Erregung überhaupt keine Rolle mehr.
Natürlich habe ich als Frau auch ein normales sexuelles Verlangen. Da ich bisexuell bin, könnte ich auch als Frau Sex mit Männern und Frauen haben. Allerdings spielt mein Dödel dann keine Rolle, denn ich bin ja eine Frau.

Da ich gezwungenermaßen den größeren Teil meines Alltags als Mann unterwegs bin, habe ich natürlich auch ein männliches sexuelles Verlangen. Und jetzt kommt's: Ich habe seit kurzem überhaupt keine Lust mehr als Mann Sex zu haben, weder mit Frauen, noch mit Männern. Ich möchte eigentlich nur noch als Frau Sex haben. Da der Dödel aber auch befriedigt werden möchte, beschränke ich mich auf's Onanieren, in meinen Gedanken bin ich dann eine richtige, biologische Frau.

Das bedeutet für mich: Bis vor kurzem war ich ein typischer "Grenzgänger", habe immer wieder die Seiten gewechselt. Inzwischen möchte ich aber gar nicht mehr auf die männliche Seite zurück, zumindest was die Sexualität betrifft.

Das Unschöne an der ganzen Sache ist, dass ich im Alltag nur als Mann unterwegs bin, während das Frausein immer noch weitestgehend im Geheimen stattfindet. Wenn ich mich zuhause umgezogen habe und nun Frau sein darf, habe ich trotzdem immer Angst, dass es mal an der Tür klingelt und ich nicht aufmachen kann. Wenn ich einen meiner Freunde, die wissen dass ich 'ne Transe bin, empfange, muss ich vorher ein Klopfzeichen ausmachen, damit ich überhaupt die Tür öffne.

Trotz dieser Nachteile bin ich zur Zeit trotzdem sehr glücklich, dass mein "Mädchen", dass ich über 40 Jahre lang mit mir herum geschleppt habe und das mit mir erwachsen und alt wurde, endlich raus darf und ich es akzeptiere.
******isa Frau
391 Beiträge
Grenzgänger
bin ich nicht. Wenn überhaupt, war ich Grenzgänger. Ich bin ehrenamtliche Beraterin bei einer Beratungsstelle für Menschen mit transsexuellem Hintergrund. Niemand von uns (transsexuelle Menschen) hat sich jemals dem angeborenen Geschlecht wirklich zugehörig gefühlt. Natürlich bewegt sich jede/r von uns eine weile "zwischen den Geschlechtern" im körperlichen Bereich und für viele ist das auch sehr reizvoll... Ich für meinen Teil und einen Teil meiner Schützlinge kann nur sagen, es wäre schön, wenn wir nicht nur als sexuelle Besonderheit gesehen werden. Es wäre schön, wenn wir von der Gesellschaft als Mann/Frau (entsprechend dem gefühlten Geschlecht eben) gesehen werden würden.

Es wäre echt schön, einfach mal ein Bewerbungsgespräch zu haben und nicht nur Absagen zu bekommen, weil viele mit transsexuell ein perverses Wesen zwischen den Geschlechtern verbinden. Weil die meisten Menschen uns nur als eine Art sexuell erregendes Wesen sehen...

Das ist sehr sehr schade, denn wir sind mehr: Wir kleiden uns ganz normal und versuchen in der Masse unter zu gehen, als Frau/Mann erkannt und wahrgenommen zu werden und nicht als Zwischenwesen. Ja uns ist bewusst, dass wir transsexuell (nicht Transgender, Transvestit, DWT oder CD) sind. Jedoch sind unsere Beweggründe am aller aller wenigsten das sexuelle, auch wenn es nur bei uns in der Psycho-pathologisierenden Bezeichnung erscheint. Sexuell ist aber aus dem lateinischen sexus = Geschlecht abgeleitet. Damit ist gemeint, dass unser körperliches von unserem gefühlten Geschlecht abweicht. Wir gehen einen sehr sehr harten Weg der Anpassung des Körpers.

Abgesehen von den ganzen Risiken der körperlichen Behandlungen, gibt es etliche krauftraubende Hürden. Etliche Anträge auf Kostenübernahme bei der Krankenkasse, unzählige Arztbesuche, unendlich viele Anfeindungen und erniedrigende, abwertende Blicke, zahllose (von den meisten Ärzten mittlerweile erkannt und eingesehen) sinnlose Behandlungen, die die Krankenkassen fordern!

Bitte haltet euch auch das vor Augen und seht nicht jede/n von uns als Sexobjekt. Manche wollen einfach nur Mann oder Frau sein und nicht mehr oder weniger.


LG

Katharina
*****cat Paar
43.243 Beiträge
****iTS:
Bitte haltet euch auch das vor Augen und seht nicht jede/n von uns als Sexobjekt. Manche wollen einfach nur Mann oder Frau sein und nicht mehr oder weniger.

Wir sind Cis Mann und Frau...und wir haben Freunde und Bekannte mit transindentem Hintergrund, TS, TV, CD..alles dabei. Es sind und bleiben Freunde und Bekannte. Sie sind Menschen, wie wir welche sind. Wir haben damit überhaupt keine Probleme...warum auch.

Was wir allerdings festgestellt haben (trifft nicht auf jeden zu) ist, dass einige unserer Bekannten MzF sehr auf sich und die Transformation fixiert sind. Es gibt gar keine anderen Themen mehr, als die neuen Schritte, eventuell anstehende Operationen...das Angleichen..passing...

Das ist manchmal etwas schade. Wir können ja verstehen, dass dieser Weg unglaublich spannend ist, aber es gibt auch noch anderes, was leider dann irgendwie hinten runter fällt.

Sex hatten wir bisher mit einem CD und zwei TV. Da war das biologische Geschlecht aber auch das dominante und gereizt hat uns jeweils der Mensch dahinter - nicht die Kleidung.

*senf*
Cat
Gut, dass du es sagst !
Ich denke, dass ich so einigen meiner Freunden und Kollegen inzwischen auch schon auf den Wecker gehe, mit meiner Verwandlung. Da muss ich ein bißchen aufpassen.
Allerdings habe ich zur Zeit, in dieser spannenden Phase meines Lebens, nicht viel anderes im Kopp.
******isa Frau
391 Beiträge
Danke für die Anmerkung. Mir ist das auch bekannt und ich erlebe es oft bei den Personen die ich berate. Allerdings habe ich auch Verständnis dafür, denn den ganzen Tag wird man damit konfrontiert. Bei jedem Bezahlen mit EC-Karte ein komischer Blick, teils dumme Kommentare, auch von Leuten die uns als biologisch dem anderen Geschlecht erkennen.

Transident ist hier aber ein falsch verwendeter Begriff. Ich weiss, dass es keine Einheitlichkeit gibt und sehr viele (auch mich) der Begriff transsexuell, vorallem wegen dem sexuell, aber auch wegen der Psychopathologisierung, stört. Transidentität ist jedoch im eigentlichen Sinn eine schwere psychische Störung, die nichts mit dem Zugehörigkeitsgefühl zum anderen Geschlecht zu tun hat.

Was das Thematisieren angeht: Wir alle, die betroffen sind, haben nunmal nur unsere Freunde, die uns sagen können, was sich verändert, wie wir das passing verbessern können, was jetzt alles noch kommt, etc. Daher seht es ihnen bitte etwas nach *g*

Dazu kommt, dass ich z.B. aktuell auf Arbeitssuche bin und mir, wenn es mal zu einem Telefonat kommt, am Telefon schon gesagt wurde, dass es nicht geht, dass sie mich beschäftigen. Ich solle das bitte nicht persönlich nehmen, aber was würden dann Geschäftspartner, Mitarbeiter und andere sagen, wenn er als Chef sowas (er korrigierte sich dann auf so jemanden - auch nicht besser) einstellen würde!

Leider habe ich für solche Dinge keine Beweise, denn wir erfahren am laufenden Band Diskriminierungen dieser Art! Ich meinte neulich am Bahnhof zu einer Freundin: Wenn ich von jedem/jeder, der/die mich anstarrt 1€ bekommen würde, bräuchte ich nicht nur nicht mehr arbeiten, sondern könnte mir jeden Monat einen Neuwagen kaufen!

Es wird also nicht nur von den betroffenen ununterbrochen thematisiert. Auch unser komplettes Umfeld tut es aktiv oder passiv.
****ja Frau
332 Beiträge
@****iTS


Diese folgenden Sätze von dir gehen schon mal überhaupt nicht :


Ja uns ist bewusst, dass wir transsexuell (nicht Transgender, Transvestit, DWT oder CD) sind

Wir kleiden uns ganz normal und versuchen in der Masse unter zu gehen
.............................................................

Damit mmachst du nichts anderes , als anderen zu diktieren , wie sich zu benehmen bzw. zu kleiden haben .
Und wenn du so schreibst , solltest du es so formulieren , das es nicht so aussieht , als ob du jemanden ( TV,DWT,CD ) abqualifizierst . Es lisst sich nämlich so !!
Es macht im Endeffekt jeder mit sich selber aus , wie es am besten ist ,
wie es geht oder er/sie sich traut .

.
******isa Frau
391 Beiträge
Dann hast du mich falsch verstanden... Ich wollte damit den Unterschied verdeutlichen, den es nunmal gibt. Ich habe viele TV´s DWT´s und CD´s im Bekanntenkreis. Sowohl die Interessen als auch die Gesprächsthemen sind völlig unterschiedliche. Natürlich muss es jeder für sich selbst ausmachen, jedoch kann ich nur für mich sprechen und die Personen, die ich begleite und berate. Wie es ein TV/DWT/CD/Transgender empfindet, kann ich nicht sagen. Und das ist kein Aberkennen oder sowas, sondern eben die Beschränkung auf die Gruppe, bzw einen kleinen Teil dieser, für die ich sprechen kann.
****nyA Frau
195 Beiträge
Grenzgänger II
Zunächst einmal, als Grenzgänger empfand ich mich auch nur zeitweise, einen bestimmten Lebensabschnitt lang. Es war die Zeit der Selbstfindungsphase, bis ich mir bewusst war, ich bin kein Mann, ich bin eine Frau.

Aber, Kathi, empfindest du es wirklich so, dass du häufiger diskriminiert wirst, auch wenn es nur Blicke sind? Denn ich empfinde dies keineswegs so. Blicke bemerke ich auch immer wieder, jedoch fast ausschließlich von Männern. Von Frauen so gut wie gar keine. Ich empfinde dies irgendwie sogar als Kompliment.

Die Sache mit den Bewerbungen kann ich nachvollziehen. Wir leben nun mal im anderen Geschlecht, solange wir keine VÄ/PÄ haben, müssen wir (M->F) uns als Männer bewerben. Ich hatte in diesen sauren Apfel gebissen, denn 6 Jahre HartzIV, die zehren nicht nur an den Finanzen, nein, das macht einen auch psychisch fertig. Zusätzlich zum Problem der Transsexualität.

Also, wie gesagt, ich biss in diesen sauren Apfel. Wenn es denn zu einer Einstellungen kommen würde, ich würde dann immer noch sehen, wie ich das Problem der TS angehen kann. Es ging schon während der Probezeit los, da fühlte ich mich als Mann diskriminiert. Das Problem war, dass ich auch als Mann schon immer eine recht androgyne Ausstrahlung hatte. Mein ganzer Bewegungsablauf und mein Verhalten ist von Natur aus mehr feminin denn maskulin. Öfter bekam ich zu hören, der hat bestimmt eine Muschi und dergleichen.

Mt einem Kollegen begann ann auch das Outing in der Firma. Es verlief alles sehr positiv, wesentlich besser als erwartet, die Kolleg/inn/en sehen es eher positiv, dass ich nun seit einem Jahr als das arbeite, was ich bin.

Da komme ich auf jenen Punkt zu sprechen, den Cat an uns kritisiert. Ich verwende bewusst das Wort kritisieren, denn sie hat Recht damit, was sie anspricht. Viele von uns sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie ständig über Fortschritte der Transition berichten müssen, halten sich für etwas besonderes, sodass sie ständig über ihr Thema erzählen müssen.

Um ehrlich zu sein, das geht manches Mal sogar mir auf die Nerven. Klar, ist man unter Gleichgesinnten, redet man auch über unsere speziellen Themen. Aber bitte doch nicht den ganzen Abend lang.

Bin ich unter CIS-Menschen, ich hatte es immer so gehalten, dass ich nichts über meinen Weg erzähle, erst, wenn ich gefragt werde, stehe ich Rede und Antwort. Die Leute haben auch noch andere Sorgen und Nöte, die sie beschäftigen, die ihnen wichtiger sind. Die auch wir haben.

Wer sich für mich und meinen Weg interessiert, wird mich fragen.

Das andere, die Begrifflichkeit mal wieder, da hast du sicher Recht, Kathi. Auch ich hatte die Erfahrung gemacht, dass wir durch das "sex" im Begriff TS auf das sexuelle reduziert werden. Hier hilft nur Aufklärung, oder man beißt wieder in einen sauren Apfel und freundet sich mit dem Begriff transident an.

Dieser wird auch immer mehr von Psychologen verwendet, um eben den sexuellen Aspekt aus der Diskussion zu nehmen. So verkehrt finde ich das nun gar nicht.
Nochmal zurück zur Ausgangsfrage des TE (ist ja schon etwas länger her): Transgender - Erotische Grenzgänger?

Die Tatsache, dass ich Transgender bin ist für mich zunächst einmal völlig unabhängig davon, wie sich mein erotisches Leben gestaltet. Hier einen Zusammenhang herzustellen halte ich für problematisch. Die gilt in gleichem Maße für Transsexualität.

Was ich für mich festgestellt habe ist allerdings, das meine Toleranz gegenüber erotischen Varianten/Vorlieben bzw. Andersartig sein nochmals deutlich vergrößert hat. Mir selbst gegenüber, aber auch gegenüber Anderen.
Aktuell öffnen sich für mich dadurch ganz neue Räume und Erfahrungsfelder in meiner Sexualität. Ich geniesse das im Moment ungemein.
So gesehen bin ich im Moment vllt ein Grenzgänger im wohlverstandenen Sinne *zwinker*
****nyA Frau
195 Beiträge
Kathrin
Ich halte das für weniger problematisch, einen Zusammenhang zwischen unserem Anderssein und unserem erotischen Leben, im Gegenteil, ich sehe da sogar einen Zusammenhang. Ich kann hier jedoch nur für mich sprechen, andere mögen das anders empfinden.

Wie sieht denn meine erotische Vergangenheit aus? Zum Einen, natürlich, wie jede/r, habe ich in meiner pubertären Phase die Selbstbefriedigung entdeckt. Andere Jungs waren auf der Jagd, rannten allen Mädchen hinterher, die nicht bei drei auf dem Baum waren.

Natürlich, auch ich interessierte mich für Mädchen, tat ich schon immer, auch vorher. Aber es war etwas anders. Mich interessierte nicht, mit ihnen in eine Beziehung zu kommen, vielmehr wollte ich gerne wissen, was für Schminkzeug kaufen sie, wie wenden sie es an, wie kleiden sie sich, eben alles, was feminin ist, interessierte mich an ihnen.

Es gab auch ein Mädchen in unserer Clique, für die ich mich besonders interessierte. Ich war wohl auch ihr Schwarm, wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander. Meine ersten sexuellen Erfahrungen mit einem Mädchen, die sammelte ich mit ihr. Aber mein erstes Mal, und auch ihres, wie man es nennt, nein. Unsere sexuellen Erfahrungen beschränkten sich auf das Petting. Und man mag es kaum glauben, es war okay.

Und so habe ich dieses Mädchen heute in guter Erinnerung. Schon damals spürte ich, der Sex ist es nicht, was mich an Mädchen reizte. Es war etwas anderes.

Aber natürlich, alle Welt erwartete von mir, das ich mich für Mädchen interessiere, in jener Art, wie es alle tun. Es folgte dann eine Beziehung, die Initiative ging von ihr aus, mein erster richtiger Sex, mit 22. Wir fanden ihn beide schlecht. Besserung war nicht in Sicht, ihr schien der Sex aber doch das wichtigste zu sein, alles Ende nach einem halben Jahr.

Es folgte eine kurze Urlaubsbekanntschaft, das Teil zwischen meinen Beinen versagte fleißig seinen Dienst, obwohl ich gewillt war, es zu versuchen.

Dann lernte ich meine Ex-Frau kennen. Auch damals war ich nicht auf eine Beziehung mit ihr aus, ich wollte einfach meine Freizeit mit ihr verbringen. Aber wie der Teufel es wollte, es kam zur Beziehung, der Sex war sogar einigermaßen angenehm.

Aber schon nach kurzer Zeit verflachte mein sexuellen Interesse an ihr. Der Sex verkam für mich zu einer Pflichtveranstaltung, der ich durch regelmäßige Selbstbefriedigung aus dem Weg zu gehen versuchte. Und trotzdem, zu einer Tochter hatten wir es geschafft. Gerade zu jener Zeit, als mir bewusst wurde, welchen Weg ich gehen müsste.

Ich hatte die Qual der Wahl, ich entschied mich mich das werdende Leben. Vielleicht ändert sich dadurch alles grundlegend. Falsch gedacht, wie ich heute weiß.

Nach dem Aus der Beziehung war klar, ich gehe meinen steinigen Weg vom Mann zur Frau. Was das erotische und sexuelle anbetrifft, war ich mir mehr als unsicher. Denn nochmals Sex mit einer Frau, wie auch immer, das kam nicht in Frage. Sex mit einem Mann, ich konnte es mir nicht vorstellen, denn mir wurde beigebracht, das ist für mich nicht vorgesehen.

Aber muss ich den althergebrachten Regeln entsprechen??? Nachdem ich dann also zumindest weitgehend optisch und sozial meine Transition hinter mich gebracht hatte, fühlte ich mich soweit, es mit einem Mann zu versuchen.

Und was soll ich sagen??? Als die Gelegenheit da war, dem Kerl war es egal, was ich bin, wir küssten uns, wir streichelten uns (mein Intimbereich war für ihn tabu), ich befriedigte ihn mit Händen und Mund, es war der Hammer. Erstmals hatte ich wirklich Freude am Sex, für ihn war es wohl auch göttlich.

Das so mal meine Erfahrungen zur Erotik und dem Sex, deshalb nochmal, Grenzgängerin war ich nie. Ich hatte nur sehr spät entdeckt, was ich möchte, aber besser spät als nie. Und somit spielt sich meine erotische Seite aus der Sicht einer Frau ab, jedoch, da ich preOP bin, kann ich nur geben, nichts nehmen.

Aber wie gesagt, das sind meine persönlichen Empfindungen, andere mögen es anders empfinden. Ich möchte den Beitrag des TE auch nicht wirklich kritisieren, aber ein kleiner Beigeschmack bleibt mir dennoch. Denn durch den Beitrag kann auch signalisiert werden:
Transsexualität ist ein Fetisch.

Und das ist es nicht, wir transsexuelle sind Menschen mit ganz normalen Ansprüchen.
**********oehre Frau
351 Beiträge
Beitrag von JeannyA
Hey, ich fand den Beitrag sowas von passend.. Treffend.. Ich weiß nicht wie ich das unterstreichen kann..

Genau so ist es. So fühlen wir... Und so erleben wir.

Es bedarf keiner weiteren Ausführungen meinerseits.

LG
Bernadette
JeannyA
Denn durch den Beitrag kann auch signalisiert werden: Transsexualität ist ein Fetisch

Der Eindruck ist bei mir auch entstanden!

Und das ist es nicht, wir transsexuelle sind Menschen mit ganz normalen Ansprüchen.

Auch hier bin ich Deiner Meinung, warum also die Verknüfung mit "Erotische Grenzgänger" frage ich mich dann? Mit einem Fragezeichen wäre es eine offene Frage gewesen, so wirkt es wie eine Behauptung.
*****cat Paar
43.243 Beiträge
Gemeint ist wohl weniger, wie mensch die Erotik (aus)lebt...sondern "Grenzgänger" ist mehr gemeint, als über die Grenzen hinaus...also dass es einfach mehr gibt als die Definitionen von "Mann" und "Frau".


Alles Definitionssache....ich definiere es so...jemand anderes ganz anders.

*schmetterling*
****nyA Frau
195 Beiträge
@Kathrin
warum also die Verknüfung mit "Erotische Grenzgänger" frage ich mich dann? Mit einem Fragezeichen wäre es eine offene Frage gewesen, so wirkt es wie eine Behauptung.
Die Frage nach der erotischen Verknüpfung musst du nicht mir stellen, die musst du der/dem TE stellen. Ich habe klar dargelegt, warum ich mich nicht als erotische Grenzgängerin sehe. Dieser Thread hier war es auch, warum ich einen Thread nach der sexuellen Ausrichtung erstellt hatte. Denn für mich ist es ganz klar:
Ich bin hetero. Auch wenn preOP, ich mag das erotische Spiel mit Männern,alles andere kann ich vergessen.

Denn obwohl preOP, ich bin eine Frau! Und diesen Sex als Hetero-Frau möchte ich genießen, und den knn ich guten Gewissens genießen.

Der Zusammenhang kommt daher gehend, dass man sich zwar zu dem anderem Geschlecht hingezogen fühlt, die Gefühle jedoch andere sind.

Warum die/der TE die Verknüpfung sieht, kann nur sie/er beantworten. Wie gesagt, ein Großteil der Menschheit sieht uns transsexuelle als einen Fetisch, weil in transsexuell "sex" vorkommt.man sollte sich einmal die Mühe machen, aus dem englischen heraus das Wort "sex" in s deutsche zu übersetzen.

Und dann sollte eigentlich auch der/dem TE klar werden, sie /er hat sich einen Fehltritt geleistet. Denn unsere Gefühle werden außer Acht gelassen, die wir ebenso haben.
Damit ist jedoch etwas anderes gemeint,
Die Zielrichtung des Themas lässt viele Interpretationen zu, hilfreich wäre hier am ehesten eine Klarstellung durch den TE, der sich aber wohl aus dieser Diskussion verabschiedet hat.

@****nyA: Ich habe auf Deinen Beitrag geantwortet, aber die Frage in den Raum gestellt. War eher als Unterstützung Deiner Statements gedacht. *zwinker*

@**t: so kann man es auch lesen.

Ich lass es Mal so stehen *undwech*
Das Thema ist schwierig
Für mich kann ich ganz entschieden sagen, ich bin eine Frau, möchte so behandelt werden und ich fühle mich sexuell anderen Frauen hingezogen, ohne dass ich sie penetriere.

gemeinsame orgastische Höhepunkte sind da fast immer erfolgt. Klar, schmeichelt es, wenn Männer einen attraktiv finden. Ich stehe aber definitiv auf Frauen und bin somit also lesbisch.
****a4 Mann
201 Beiträge
Das Thema ist schwierig
Ani_16
Moin Moin
Du hast es voll Getroffen...solch ein betrag ist für vielen wegweisend..

ich selbst bin verheiratet lebe mit meiner Frau auf diese Art und weise zusammen ,seid über 45 Jahren. Sie hilft hin und wieder beim schminken und bei Einkleiden ....

weiter so mit solch positiven berichten
MFG
Jutta
der Sommer kommt
****is Paar
108 Beiträge
Als Neuling und "Nichtswissende"...
... Hat mich der Artikel doch zum nachdenken angeregt!
Ich sehe es als positiv, wenn offen über das Thema geschrieben werden kann - da doch die breite Öffentlichkeit einen grossen Bogen um dieses macht.

Was ich eigentlich damit sagen wollte:

1.) Für mich als (haha jetzt kommt's *ironie* ) "normale" Frau ist der Artikel dahingehend Aufklärung, weil ich ein bisschen mehr in diese (Gefühls)Welt Einblick erhalten habe - und auch für manche Abkürzung jetzt den passenden Begriff dahinter weiss.

2.) Wie schon geschrieben, ich mich eingehender mit diesem Thema jetzt befasse und mich dadurch bestimmt auch in Zukunft angemessener verhalten kann, wenn mir ein Mensch mit unkonformem Aussehen ( entschuldigt bitte den Ausdruck-ich kann es noch nicht besser beschreiben) begegnet. Ich möchte nämlich nicht zu denjenigen zählen, die starren oder sich sonstwie daneben benehmen!!

Wenn ich die paar Antworten auf das Eingangsthema, die ich gelesen habe, richtig interpretiere, gehört eine riesengrosse Portion Mut dazu. Ich kann mir nur vage vorstellen, was man sich da alles anhören muss, wie man belächelt, wie man nicht ernst genommen, wie man abgestempelt wird....

Hoffentlich bin ich mit meinem Post niemandem auf die Füsse getreten - und falls doch, möchte ich mich entschuldigen!!
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich inständig hoffe, dass die Zukunft Verständnis, Toleranz und Akzeptanz bereithält und das wir als Gesellschaft keine Ausgrenzungen mehr ausprechen.

In diesem Sinne - allen viel Kraft und Mut!!
Sie von den Globis
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