„Ich bin kein Mensch, hab mich nur als solcher verkleidet
„
Denn ich habe tatsächlich alles verloren wovor ich Angst hatte, es durch diesen Schritt zu verlieren. Beziehung, Liebe, Ehe, Freunde, Job.
Und oft wenn ich neue Menschen kennen lerne, werde ich erstmal auf diese Veränderung reduziert.
Wow, das hatte ich nicht erwartet bei deinem sachlichen, umsichtigen und gar nicht zynischen Auftreten. Du strahlst in deinen Beiträgen sogar etwas Positives aus, finde ich. Dem kann ich nur meinen Respekt zollen. Die meisten, die durch die Transition mehr oder weniger alles verlieren, hassen die Welt (und sich selbst), werden Alkoholiker*innen oder drogenabhängig. Hab leider einige kennengelernt ...
Ich habe lange überlegt ob ich hier was zu schreiben soll und ich sage klar und deutlich, es liegt in den meisten Fällen oft an einem selber wie man wahrgenommen wird und auch dann behandelt.
Bis auf Letzteres kann ich deine Verluste nachempfinden - ging mir ebenso. Wie lange ich meine Arbeit noch bewältige, weiß ich nicht. Der psychische Druck ist enorm.
Welchen?
Wenn ich in deinem Profil lesen "Seit Jahren stehe ich beruflich und privat meine Frau, bin "transsexuell", es gibt keine Männerrolle mehr."
Erste Frage die ich mir stellen, warum noch keine - es liest sich so raus Vä/Pä gemacht?
Zweite Frage nach dem Druck, denn du schreibst du stehst beruflich und privat deine deine Frau.
Gerade im IT Bereich ist man doch sehr aufgeschlossen, noch dazu, das du in Berlin wohnst
Hab den Kardinalsfehler begangen, am selben Ort die Transition durchzuziehen. Die Folgen sind mehr als bitter. Kann ich nur von abraten.
Ernsthaft?
was läuft denn schief bei dir hier in Berlin?
Die Stadt ist Weltoffen und ich habe z.b. überhaupt keine Probleme hier, im Gegenteil
Der versteckte Hass und die Hetze sind allgegenwärtig.
Absoluter Blödsinn
Das ist einfach nicht wahr und entspricht nicht der Wahrheit. Ich kenne in meinem (Trans)Dunstkreis nicht eine Person wo das so empfunden wird.
Insbesondere die Neuen, die nicht rechtzeitig gebrieft wurden und mich als vermeintliche attraktive geborene Frau anflirteten, rächen sich an mir.
Ah, wie denn ?
Es ist doch so gesehen, die größte Bestätigung die man bekommen kann, wenn es NICHT erkannt wird und man angeflirtet wird. Wenn dann kommt .."oh ne das suche ich nicht" dann ist es halt so
Sind ja dafür später als "schwul" verlacht worden, nachdem die alte Kollegenschaft sie über mich umfassend aufklärte.
Dann war sie unwissend- das gibt es in vielen Bereichen. Und ist doch schön das die Kollegen sie aufklären. Zeig eher das es doch nicht so schwer auf Arbeit ist für dich und die Kollegen dich akzeptieren
Insoweit ist es besser, wenn man als TS auch sofort als nicht geborene Frau erkannt wird, sonst gibt's böse Aggressionen.
Ich weiß ehrlich nicht wie man auf so krude Gedanken kommen kann.
Freunde sind auch alle weg - sogar mein bester Freund, den ich über 25 Jahre lang kannte. Dass ich als Frau lebe, hat er noch halbwegs innerhalb einiger Jahre verdaut. Dass ich aber zu allem Ekel und Überfluss auch noch eine heterosexuelle Frau bin - das war dann zu viel. Er warf mir vor, dass ich angeblich die gesamte Zeit über "schwul" gewesen sei. Was für ein Unsinn ... traurig. Ich stand als vermeintlicher "Mann" nie auf Kerle. Aber das übersteigt klar den Horizont der normalen Cis-Typen.
Ich würde mich auch selber hinterfragen, warum alle weg sind. Es sind nicht immer die anderen Schuld. Selber habe ich viele Freunde dazugewonnen und KEINE verloren.
Letztes hatten wir Klassentreffen - 50000 Seelen Ort - Ich bin dort extrem positiv aufgenommen worden, die meisten wussten es eh schon, und selbst meine alte Klassenlehrerin hat sich für mich gefreut und sich auch gerne mit mir über das Thema unterhalten.
Das hab ich noch nicht erlebt. Aber das "böse Erwachen" (s.o.) der "Getäuschten" ist keinesfalls besser ...
Das ist schön, dass du dir die Liebe deines Sohnes erhalten konntest! Das ist sehr viel wert.
Meiner wurde mir entfremdet, verhetzt und weggenommen.
Und wieder sind nur die anderern Schuld! Sich selber zu reflektieren scheint dir nicht gegeben, wenn ich das so lese
Er ist seitdem ein schwerer Fall für den Kinderpsychologen, um nicht total abzustürzen. Klar - wie soll er verstehen, dass sein Papa, zu dem ein sehr inniges Verhältnis bestand und den er lieb hat, auf einmal eine Kreatur, ein Monster, eine Lachnummer sein soll, wegen der er sich schämen müsste?
Gerade Kinder verstehen auch schon sehr früh alles, auch hier wieder eine Aussage die ich so nicht sehe
Als Lachnummer, Monster, Kreatur stellst du dich selber dar
Die Unlogik seiner erwachsenen transphoben Umgebung, der er ausgesetzt ist, erschließt sich keinem Kind, das da vorurteilsfrei ohne Hassgefühle rangeht.
Sicher das dort alles transphob sind? Evtl. liegt es aber auch - oh ich wiederhole mich - auch an Dir selber?
Dein o.a. Wunsch ist auch mein Wunsch. Ich weiß, dass es schwachsinnig ist, daran zu glauben. Nicht umsonst klammern so viele an ihrer Partnerin, obwohl sie längst wissen, dass sich auch ihre sexuelle Orientierung geändert hat. Einsamkeit tötet - und das ziemlich langsam und qualvoll. Ich verstehe alle, die davor Angst haben.
Das erste vernünftige was du schreibst.
Natürlich hat der Mensch Angst allein zu sein, aber das trifft auf fast alle zu.
Wobei - ich hab es tatsächlich einmal erleben dürfen, dass mich ein Mann liebte, wie ich bin. Nach drei Monaten zerbrach alles unter tragischen Umständen. Was bleibt, sind Schmerzen, unglaubliche Enttäuschung und Verzweiflung. Also hast du es besser, es vielleicht niemals zu erleben - es geht sowieso kaputt, glaub mir.
Ich könnte dir so viele Beispiele bringen wo es so nicht ist
Gerne auch z.b. von mir
Bin im März 22 Jahre mit meiner Frau/Partnerin zusammen
21 Jahre weiß sie es
Sie hat immer zu mir gehalten und mich auch unterstützt
So viel dann zum - es geht sowieso kapuut
Das Problem der "Gesellschaft", wenn eine als Frau wahrgenommene Person nicht auch als Frau geboren wurde, ist immanent.
Ist es das?
ich spüre es nicht, und selbst wenn es bei einer Person so wäre mir gegenüber, ist es ihr Problem und nicht meins.
Dabei spielt es keine Rolle mehr, was sich letztlich im Schoß befindet. Darum ist jede GAOP, die wegen einer vermeintlich besseren Integration in der "Gesellschaft" angestrebt wird, ein Irrweg.
Das sage ich schon lange : Der OP ist keine Lösung, er ist nur ein Teil von ihr. Wenn man im Kopf nicht mit sich im reinen ist, wird alles andere auch nicht klappen.
Die meisten Kerle merken den Unterschied; Extremisten betreiben sogar die Suche nach dem Muttermund ...
Also ich bin ja doch schon selber lange dabei, aber so etwas habe ich noch nie gehört
Die Ablehnung und penible Distanzierung aller "Anständigen" von Trans*personen zeigt sich doch überall. Nur ein Beispiel aus dem JOY: Bin ich als Frau angemeldet, hab ich in Kürze knapp 1.000 Profilgäste und ca. 100 Komplimente. Melde ich mich mit denselben Fotos als TS an, sind es 100 Profilgäste und 1 Kompliment. Das gleiche Spiel, wenn ich dieselben Fotos in div. Galerien einstelle Und nicht schön sein kann, was nicht schön sein darf!
Nun JOY Selber als Plattform hilft leider im Bezug TS sein gar nicht, da hast du recht.
Aber auch hier, warum schreibst du von deinem TS Profil wenn du auch als Frau angemeldet bist
Lass es ändern - Ausweis einreichen und dann geht es ganz schnell. Man braucht keine zwei Profile
Und gerne nochmal :
Es ist doch so gesehen, die größte Bestätigung die man bekommen kann, wenn es NICHT erkannt wird und man an geflirtet wird. Wenn dann kommt .."oh ne das suche ich nicht" dann ist es halt so
Doch den Stress, die ganze Interessentenbande aufzuklären, mit was für einer "Kreatur" sie es in Wahrheit zu tun haben,
Hier zeigst sich wieder der Selbsthass der in dir steckt.
Überhaupt verliere ich den Glauben an ein halbwegs "normales" Leben in rasantem Tempo. Ich bezahle täglich meinen Preis dafür, mir anzumaßen, zu leben wie ich bin - und dieser Preis ist hoch.
Womit bezahlst du ihn?
Du hast Arbeit - die Kollegen klären andere auf und es liest sich so das sie dich unterstützen
Freunde zu finden und nicht zu verlieren liegt einzig und allein an dir selber
Keine Therapie kann nur ansatzweise abtragen, was sich inzwischen zu einem riesigen schwarzen Berg aufgetürmt hat, der mich zerquetscht. Es ist in erster Linie das Zwischenmenschliche, was mich regelrecht demontiert. In der Öffentlichkeit hab ich nichts auszustehen, aber die Schikanen auf Arbeit
Welche Schikanen wenn ich fragen darf?
Und wenn du in der Öffentlichkeit keine hast, dann halt neue Arbeit suchen
das zerstörte Privatleben und ständig als Dreck behandelt zu werden sind für sich allein unerträglich.
Auch hier, ohne dir nahe treten zu wollen - Selbstreflexion -
Am Anfang hab ich verbissen dafür gekämpft, mein Äußeres dem Inneren anzupassen. Durch unsagbar viel Glück und Arbeit an mir selbst ist das bedeutend besser gelungen, als gedacht. Und nun stehe ich vor einem neuen Abgrund, den ich damals nicht vermutete. Ich spüre jeden Tag die Gewissheit, dass es das Ende ist. Da komme ich nicht weiter. Es reift die harte Erkenntnis, welche sich auf einen prägnanten Nenner bringen lässt: Besser tot als trans.
Begibt dich dringend in vernünftige Behandlung. Du bist dermaßen zerfressen von Unsicherheit und Selbsthass.
Ich sage lieber Besser TRANS als tot!
Das Leben ist viel zu Liebenswert um es wegzuwerfen!
Dass ich ausgerechnet im JOY sogar doppelt falsch bin, ist mir bewusst. Hier geht es um eine schnelle Nummer - "unkompliziert" ist das widerliche Modewort dafür - keineswegs um Partnersuche und Menschen wie ich sind maximal geduldet, mehr nicht. Aber als TS sind die Alternativen mehr als spärlich.
Sind sie dass? Nein sind sie nicht
Es wäre wünschenswert, wenn Joy mehr aus TS Personen eingeht . z.b. auch bei der Suche, aber auch hier habe ich viele nette Menschen REAL kennengelernt - auch ohne ins Bett mit ihnen zu hüpfen.
Dennoch bin ich bald hier verschwunden und lass es bleiben. Bin ja lernfähig und sehe ein, wenn etwas keinen Sinn hat.
Reisende soll man bekanntlich nicht aufhalten
Aber ich wette du bist auch noch in X Monaten hier
Nachtrag allgemein : dieses ständige Gejammer und Geweine vieler TS ist einfach nicht mehr erträglich. Immer nur das eigene Schicksal wird bedauert und verflucht. Einfach das beste daraus machen, nach vorne schauen, das geht immer nicht. Nur in die Vergangenheit sehen, immer nur das negative sehen und verarbeiten scheint das einzigste zu sein was im Leben stattfindet.
Dazu kommt, dann nicht - wie sagt man so schön - den Finger aus dem "Arsch" zu bekommen und Jahrelang nicht vorwärts zu kommen.
Ich habe meine "Transition" vom ersten Tag beim Psycho - wo man ja hin muss - bis zum amtlichen Bescheid innerhalb 20 Monaten geschafft incl der Wartezeiten auf die Gutachten und das Gericht
Also knapp über 1 1/2 Jahren nur. Wenn man es wirklich will, geht es recht schnell.
Und wer 45B nimmt - auf eigene Gefahr - da geht es noch schneller und Kostengünstiger
in diesem Sinne...