Ganz ehrlich?
Ich finde die im Artikel genannten Beispiele ein wenig unglücklich. Wer bei Facebook irgendwelche Bilder postet, die auch nur im Entferntesten einen sexuellen Anklang haben - der darf sich nicht wundern, wenn das nach hinten losgeht. In diesem Punkt hält sich mein Mitleid und Verständnis für die Betroffene arg in Grenzen.
Und Partyschiffe/Schlösser etc. angeht - mir persönlich ist es total egal, was das so getrieben wird. Aber hey: Was die Medien daraus machen und wie die Öffentlichkeit darauf reagiert - mal ehrlich, überrascht das irgendjemanden ernsthaft?
Schwierig vom journalistischen Standpunkt her finde ich in dem Artikel ein als "wunderschön" tituliertes Projekt. Ob ich ein Projekt nun schön, wunderschön oder gar als wunderwunderschön empfinde oder vollkommen uninteressant vielleicht doch eher völlig daneben empfinde, lasse ich mir eher ungern vom Autor vorgeben.
Lediglich in einem Punkt bin ich Party-Schiffen gegenüber eher kritisch eingestellt und zwar an dem Punkt, an dem Außenstehende damit konfrontiert werden, die Schwierigkeiten damit haben. Mir persönlich wäre es egal, wenn ich gerade am Bodensee spazieren gehe und ein Haufen Leute in Fetisch-Outfits an mir vorbeiflanieren. Vermutlich wäre ich sogar ein wenig neugierig.
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass manche Leute damit gewisse Schwierigkeiten hätten und sich eine solche Konfrontation mit sexuellen Inhalten einfach nicht wünschen.
Und bei allem Aufruf zur Toleranz: Konsequenterweise sollte auch auf die "andere" Seite, die weniger offen eingestellte, empfindsame, die Sex eben doch nur bei "Licht aus" praktiziert, Rücksicht genommen werden.
Bigotterie mag modern sein.
Aber es scheint mir genaue geradezu "chic" zu sein, jemanden, der nicht bei allem, was gerade modern ist, als bigott zu bezeichnen. Wird auch schnell und gerne mal als Totschlagargument bezeichnet.
Etwas mehr Rücksichtnahme und Verständnis füreinander stünde beiden Parteien an. Und sobald "gekämpft" wird verhärten die Fronten ohnehin ganz schnell.
Just my 2 cents...