Danke für die schönen neuen Beiträge in meinem
Lieblingsthread hier...
@***ck Eyes: ein sehr schöner Bericht aus Berlin. Man liest ihn und kann die Stimmung miterleben. Eine große Gabe, jemanden teilnehmen zu lassen als wäre er dabei. Ich sah es jedenfalls vor Augen, den Sex für die Augen der Kunst-Erlebnisse. Jeff Koons, ja, die Leichtigkeit des Seins. Tatsächlich. In der letzten Galore war ein Gespräch mit ihm und eben auch einige Photos von diesen fragil-tonnenschweren Plastiken. Die haben wirklich was - und ich gebe dir recht, daß man das nicht auf Kitsch reduzieren kann. Hat auch viel mit Humor, Grillen, Leichtigkeit usw. zu tun und insofern ist das hier doch auch zu relativieren, oder?
Kunst ist Ausdruck der Gesellschaft....
wo ist die Lebensfreude, Farbenvielfalt geblieben....?
Vielleicht u.a. bei Koons. Oder bei anderen Künstlern, die sich und ihre Arbeit nicht zuuuuuuu ernst nehmen. Beuys? Warhol? Neo Rauch? usw. Nur ein Verdacht.
@****lba: Stimme dir zu. Koons "großartig" zu finden ist vielleicht so als würde man Warhols Campbell-Suppen-Dose für ein herausragendes Kunstprodukt erklären, zum Kölner Dom des 20 Jhd.s ettikettieren. Nun, mit Klee hab ich es persönlich nicht so, aber ich kann die Begeisterung für seine Konsequenz sehr goutieren. Und was du über avedon schreibst, klingt einfach nur großartig. klingt sehr begeisternd:
schausteller. oelfeldarbeiter. landstreicher. schlangenhäuter. ununund
beeindruckend seine fotografische liebeserklärung an seinen vater..den er über jahre bildlich (fest-) „gehalten“ hat.
Schade, daß Berlin doch ein Eckchen von hier weg ist...
@*******_ja: Wunderbarer Beitrag. Zwei Dinge haben mir besonders gefallen. Die Aussage, daß Koons den Geist von Versailles wie kaum ein zweiter atmet (ich stimme zu, daß ich das gerne sehen würde. Am liebsten würde ich den kopulierenden Plastik-Akt von Koons mit Cicciolina im Glassaal von Versailles bestaunen) und das hier:
Zu einer Zeit in der die hemmungslose Malerei eines Julian Schnabels oder der „Neuen Wilden“ ein come back feierte, stellte er freizügige Sexdarstellungen aus und endlos viele Staubsauger in grellneonbeleuchtete Glasvitrinen auf und landete damit einen Hieb auf das prüde Amerika mit seinem Sauberkeitswahn - Hauptsache alles clean.
Jetzt stehen seine „New Hoovers“ im ausschließlich mit Frauenportraits ausgestatteten Vorzimmer der Königinnen in Versailles.
Ja, großartig. Und wir haben uns unsererseits natürlich von Koons inspirieren lassen und uns, die wir uns einen aristokratischen Hoover à la Louis XIV nun einmal nicht leisten können, einen kleinbürgerlichen HandHoover für den täglichen Hausputz angeschafft (siehe Photos). Als Hommage an Jeff Koons und Marie Antoinette, gewissermaßen, wenn du verstehst, was wir meinen: Der Haushalt bringt einen ja um Kopf und Kragen...
@***an und
@*****tte: Nun, wenn Lüpertz für die Bild malt... ich weiß ja nicht so recht. Ich kann mich an eine einzige Überschrift zum Thema Schädel erinnern. Als Goethe zu DDR-Zeiten exhumiert wurde, um sein Schädelvolumen zu vermessen, schrieb das Kampfmagazin Bild: "Goethe hatte wirklich mehr im Kopf!" naja, schöne Ironie. Aber ansonsten kann ich dir, liebe
@***an, die Aktion von Lüpertz nicht erklären, halte aber generell mehr auf Kitsch-Schädel als Schädel-Tiefsinnigkeit. Vielleicht im Sinne von der Oberflächenkunst von Jeff Koons, die eben nicht tief-sinnig und "deutsch bedeutsam" sein will, sondern einfach eine Ästhetik der Oberfläche meint?
Getreu dem Motto: Wenn schon Schädel, dann als Flach-Mann zum Sonder-Preis, oder? Könnte doch sein, oder?
In diesem Sinne,
danke nochmals für die schönen Beiträge und auf bald!
Hoch die Schädel...
jo/ja