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Macht ihr Alltagsmachtspiele?

@Birigt
Ich glaube nicht, dass wir intellektuell auf einer Wellenlänge liegen. Wir sollten es dabei belassen. Alice Schwarzer ist gegen Gewalt und Ungleichberechtigung von Frauen, sie hat nichts gegen die SM - Szene... Sie hat etwas dagegen, dass zum Beispiel mit unmengen an verbreiteten Gang-Bang Pornos der Eindruck bei vielen (dummen) Männern entsteht, dass SÄMTLICHE Frauen darauf stehen von Männern benutzt und mißbraucht zu werden... Das sind jawohl zwei Paar Schuhe!
@Birgit
Am besten solltest Du Dir Hündins Posting nochmal durchlesen. So, schönen Tag noch!
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Was
hat jetzt der Gang-Bang-Porno mit den Alltagspielen im Alltag zu tun?
LG, Birgit
**********Engel Frau
25.874 Beiträge
Also Leute...
ihr habt euch hier ja ganz schön festgefressen an einem Begriff, den ja doch jeder für sich selbst anders auslegt. Müsst ihr euch jetzt unbedingt darüber streiten? Seid doch mal so "emanzipiert" und zeigt die Größe, einfach die Meinung anderer zu akzeptieren und gut ist.

Emanzipation ist doch eigentlich ein recht alter Begriff, der - hoffentlich irre ich mich jetzt nicht - doch vor allem in der damaligen Frauenbewegung aufkam. Damals war es ja auch ganz gut so und hat einiges gutes bewirkt (z.B. in der Berufswelt...).
Irgendwann stellte ich fest, dass einige Frauen (ich nenne sie bewusst "Emanzen") Emanzipation damit verwechselten, es dem Manne "gleich" zu tun. Das was der kann, kann ich auch. Diese Frauen sehe ich und denke, die wirken aber sehr männlich, das ist doch keine richtige Frau mehr.

Für mich bedeutet Emanzipation auch ganz Frau sein. Auch zu meinen Schwächen zu stehen. Klar, Gleichberechtigung gehört auch dazu, aber ich bin auch so emanzipiert, es zugeben zu können, dass ich es genieße, wenn mir ein Mann die Türe aufhält. Ich genieße es, dass ich seine Achtung und Ehrerbietung dadurch gezeigt bekomme. Und er macht es ja auch gerne in diesem Moment. Deshalb schaffe ich es trotzdem auch, alleine und ohne Mann einen Nagel in die Wand zu hauen *zwinker*
Ich bin so emanzipiert, zu meinen Bedürfnissen zu stehen und sie auch zu leben. Dabei ist es ganz egal, wie diese Bedürfnisse aussehen.

Und nun die Kehrtwende zum eigentlich Thema dieses Threads:
Ich genieße diese kleinen Alltagsmachtspiele mit meinem Dom. Gerade auch, da ich im Berufsleben eher dominant und "emanzipiert" bin, ist es ein besonderer Kick, wenn wir uns z.B. per Mail oder im Chat unterhalten und plötzlich von ihm seine Dominanz durchbricht, er mich ohne jede Vorwarnung aus dem lockeren Geplauder heraus vielleicht zurechtweist, da ich zu übermütig geworden bin. Was auch immer. Ich genieße diese Momente, da ich dann wieder deutlich meine Unterwerfung fühle. Es ist ein Kick.

Oder die Situation, man sitzt in einem etwas nobleren Festzelt, Dom schaut mich an und meint "du kannst mir mal einen Espresso holen bitte". Ich kämpfe mit mir, da wir doch zuvor noch auf gleicher Augenhöhe waren, meine "Alltagsemanzipation" das ja gar nicht mag, gebe aber natürlich nach kurzer Zeit nach und genieße wiederum den Kick, das sofortige Gefühl, ihm zu dienen, ihm unterworfen zu sein. Und ich mache es doch auch gerne!
Danach beim Bezahlen kann es dann aber sein, dass ich die Rechnung übernehme, da er die vorige übernommen hatte. Emanzipation? Hm... ich würde sagen, es ist einfach das Leben.

Also ein stetiger Wechsel. Das Machtspiel im Alltag... ja, ich liebe und genieße es. Wir leben nicht zusammen, sehen uns sehr sehr selten, aber dieses Spiel funktioniert auch genauso gut im Schriftverkehr oder im Chat mit der Cam. So weit, dass ich auch schon des öfteren vor der Cam in Demut mein Haupt senke und er seine Macht genießt.
Aber das sind immer nur kleine überraschende Momente zwischendurch. Bei ernsten Themen sind wir immer auf der selben Augenhöhe, das ist uns beiden wichtig.

LG Gabi
Jetzt

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wieder sprichst Du Dir selber und der Alice Schwarzer Theorie auch. War nämlich einer der größten Frevel, die Mann gegenüber Frau begehen konnte.
LG, Birgit

Das war nur ein Beispiel. Oder meintest Du, dass der größte Frevel, den Mann gegenüber seiner Frau begehen konnte Alltagsspielchen sind.????

Das wird mir hier echt zu doof.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Upps,
ist da jetzt jemand verärgert ? Hasi nicht ich sollte lesen sondern Du. Hündin`s Postings beziehen sich allesamt auf ihre Beziehung zu ihrem Herrn. Ich hab`daran nichts von Job, Kindererziehung etc. gefunden. Man kann durchaus im Alltagsleben entscheidungsfreudig und eigenständig sein und in seinem Beziehungsleben devot. Immer schön trennen , Hasi.
LG, Birgit
@Birgit
Ich habe auch nicht von Alltagsleben (beruflich, was auch immer) und Kindererziehung gesprochen. Ich sprach vom Alltagsleben in der Beziehung und allem, was damit zusammenhängt. So, jetzt lass es uns gut sein, Hasi.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Hündin aber und gefallener Engel auch, ganz zu schweigen von Puppenspieler, meine Wenigkeit und all den anderen. Wir alle haben brav getrennt nur Du nicht !
@ Gefallener Engel, das ist es ja , was diese Dinge so reizvoll macht , nicht nur für Sub sondern auch für Dom.
Lächelnde Grüsse,
Birgit
immer ruhig mit den pferden...
hallo zusammen,

warum jetzt hier das hitzige temperament ... meine frage ist durchaus beantwortet ... ich denke das keine frau sich den regeln der emanzipation unterwirft und wenn legt sie sich diese so aus das es passt wie es jeder tut.

wenn die hündin von emanzipation spricht ist es ihre ganz eigene form diese freiheit ... sich immer wieder erneut und nicht nur einmal ... für das leben zu entscheiden das sie sich wünscht um glücklich zu sein. jeden tag aufs neue ... jeden moment genießt und entscheidet ... ja, das will ich aus freien stücken!

wenn diese freiheit in der emanzipation keinen platz findet muss jeder für sich selbst entscheiden ob er emanzipiert oder frei und glücklich leben möchte.

gerade aus diesen beiden gründen finde ich es erschreckend das hier darüber diskutiert werden muss ... wenn sich hündin emanzipiert fühlt und frei sowie glücklich ist bei dem was sie tut ... bedarf es absolut keiner diskussion.

gruß vom puppenspieler
@Birgit
Dann ist es eben nicht jedem gegeben, sich verstänlich auszudrücken. Ich könnte Dir jetzt auch an Textstellen festmachen, weshalb man es so verstehen kann, wie ich es verstanden habe, aber dieses "rumgehacke" ist für viele Leser hier nicht sehr interessant, also lass es uns jetzt endlich, wie schon so oft von mir vorgeschlagen, dabei belassen.
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
@ Puppenspieler
eben. Sie tut es freien Stücken und ist emanzipiert genug um selbst zu entscheiden , was ihr guttut und was nicht. Ist das nicht die wahre Emanzipation, für sich und gegen den Druck der Algemeinheit den Lebenssti frei zu wählen und damit glücklich zu sein ?!?
Lächelnde Grüsse ,
Birgit
Und damit wären wir wieder am Anfang der Diskussion... *roll*

Liebe Grüße,
Marina

(welche sich jetzt wirklich derselbigen entzieht.... *zwinker* )
Mein Einwurf war wirklich freundlich gemeint...
und keineswegs so naiv wie er aussieht. Er sollte einfach zum Nachdenken über einen stark strapazierten und oft falsch eingesetzten Begriff anregen.

@********ante
Vielen Dank für deine Antworten. Befreiung von der Ungleichbehandlung und Gleichheit zwischen Mann und Frau das ist der Punkt und nicht von Dom und Sub. Denn das ist nicht die Grundidee der Emanzipation aus deren Kontext der Begriff salonfähig gemacht worden ist.
Ich wundere mich nur immer wie das Wort "emanzipiert" zur Zauberformel für die Verklausolierung jedweder Beziehungsformen benutzt wird. Wenn sich jemand unterordnet braucht er das Wort Emanzipation in Sinngebung Gleichheit nicht verwenden. Wozu auch. Wichtig ist immer Kontext und die Abtrennung. Der immer wieder aufkommende Begrifflichkeitswirrwar macht einfach keinen Spaß beim Lesen. Du hast allerdings den Sinn dessen, was es in unserem Sprachgebrauch bedeutet, genau richtig angesetzt, was ich von anderen nicht sagen kann. Den Vergleich mit Alice Schwarzer würde ich als Lob verstehen, wenn ich eine Frau wäre.

Gruß
Hank
*********irgit Paar
7.439 Beiträge
Ich
finde es ganz einfach unschön, wenn sich bestimmte Personen aufgrund ihrer Beziehungsführung vorwerfen lassen müssen, daß sie unemanzipiert und uneigenständig wären. Dagegen und nur dagegen habe ich mich zu Wehr gesetzt. Wenn Du, Hank42; dies mißverstanden hast tut es mir leid.Dies war nicht meine Absicht.
LG, Birgit
****_nw Mann
258 Beiträge
Macht ihr Alltagsmachtspiele?

Ich denke, dass es auch BDSM insbesondere auch D/s Beziehungen gibt, in denen so etwas nicht vorkommt und auch keine Rolle spielt. Ein Machtgefälle muß sich ja nicht darin zum Ausdruck bringen, dass dieses durch Gesten oder Rieten gezeigt wird, bis hin zu einer 24/7 Beziehung, in der so etwas nicht vorkommt. Es ist entscheidend, was den Betroffenen gefällt. Und wie weit es nur auf die sexuelle Ebene beschränkt ist, oder auch in das Alltagsleben hineinspielt, ist individuell sehr verschieden, wie die hier geführte Diskussion schon zeigt. Man bedenke, dass es auch Beziehungen gibt, in denen sich die Rollenverteilung zwichen Alltagsleben und Sex umdreht.

Gewalt in der Öffentlichkeit würde ich verurteilen, wie ja auch schon viele vor mir, weil es für Außenstehende nicht erkennbar ist, was sich dahinter verbirgt und leicht echte Gewalt unterstellt wird, während ich das Beispiel vom Türaufhalten eher harmlos und witzig finde. Das Beispiel mit dem Bier hat mich schmunzeln lassen. Da ich recht selten Alkohol trinke, bin ich meistens ungewollt in dieser Situation, aber ohne den Hintergrund, das ich solches beabsichtige.

Und trozdem hat mich der Artikel von youwillfindme nachdenklich gemacht. Es kommt noch ein anderer Aspekt hinzu, den ich bisher nicht überlegt habe. Um eine Demütigung oder Provokation zu erreichen bediene ich mich Dritter. Diese müssen / sind evtl. nicht erfreut über das Erlebte. Ich lebe also meine Neigungen im Zweifelsfalle auf Kosten Anderer aus. Ein Aspekt, der mit meinen Grundsätzen eigentlich nicht konform geht, wobei ich das an dieser Stelle auch nicht überbewerten will, da es eher harmlos ist.


@ puppenspieler
Das in Zusammenhang mit BDSM das Thema Emanzipation immer wieder hineinspielt, finde ich nicht verwunderlich, da es mit dem Thema eng verknüpft ist.

@ all
Wenn man sich die Werte unserer Gesellschaft ansieht, so sind Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit Werte, auf die unsere heutige Gesellschaft aufbaut. Schaut man sich hingegen an, was BDSM beinhaltet, so ist dies oberflächlich betrachtet, ein Widerspruch.

Aber auch der, der sich Gedanken darüber macht, wie das zusammenpasst, findet in dem ein oder anderen möglicherweise keinen Konsens. So unterschiedlich die Interessen derer, die BDSM leben, so unterschiedlich auch hier die Meinungen. Was der eine mit gleichbrechtigter Partnerschaft vereinen kann, das gilt für den anderen noch lange nicht. Daher auch immer wieder das Aufeinanderstoßen von unterschiedlichen Meinungen zur Emanzipation.

Was aber ist Emanzipation. Das sich immer wieder sich selbst beweisen, dass man emanzipiert ist. In meinen Augen nicht. In meinen Augen ist es kein Zeichen von Emanzipation, wenn ich den Autoreifen wechsle, um zu zeigen, dass ich emanzipiert bin. Für mich fängt Emanzipation da an, wo ich nichts mehr beweisen muß und aus diesem Grunde den Reifen auch jemand anderen wechseln lassen kann, ganz im Sinne das es ja mein Vorteil ist.

Und so sehe ich das in Bezug auf BDSM auch. Ich muß, soweit ich mir dieses bewusst gemacht habe, erst einmal emanzipiert sein, um mich darauf einzulassen. Nur wenn ich weiß, ich bin gleichberechtigt, muß mir nichts mehr beweisen, dann kann ich mich ohne Konflikt darauf einlassen. Denn dann bin ich in der Lage, mir das zu nehmen, was mir gefällt, was mich glücklich macht, ohne dass ich damit ein Problem habe, denn ich mache es freiwillig und mit dem Wissen, dass es für mich das Richtige ist.

Auch die Frage der Hilfe in Alltagssituationen oder Beruf hat für mich primär nichts mit Emanzipation oder BDSM zu tun. Dies halte ich für eine natürliche Situation nach dem Motto "gemeinsam sind wir stark". Ich finde, es ist nichts dabei, wenn der eine seine berufliche Karriere dem anderen verdankt. Hat in meinen Augen nichts mit mangelndem Selbstbewußtsein oder mangelnder Fähigkeiten zu tun. Was ist daran auszusetzen, wenn bei einer Partnerschaft jeder seine Fähigkeiten mit einbringt? Das Ergebnis kann im allgemeinen nur besser sein. Der einzige Unterschied, den ich hier sehen kann, ist der, dass sich eine BDSM-Beziehung und eine nicht BDSM-Beziehung in bestimmten Punkten unterscheiden. Dieser Unterschied kann dann dazu führen, dass es auch vorkommen kann, dass man diesen Unterschied im positiven Sinne je nach Situation auch zur Bewältigung von Alltagsproblemen mit einsetzen kann.

LG bits


PS:
Dieser Thread ist heute so schnell, dass während des Schreibens viele neue Beiträge dazu kamen.

Meine Frau holt ggf. auch den Kaffee und bezahlt die Rechnung, ohne das es sich um Spiele handelt. Ich bin halt ein "emanzipierter Mann". Oder habe ich jetzt eine emanzipierte Frau? *roll*
****_nw Frau
691 Beiträge
hüstel
Äh, Alice Schwarzer hat sehr wohl etwas gegen BDSM, sie hat behauptet, der weibliche Masochismus sei ein Erfindung der Männer und Frauen, die BDSM leben dementsprechend von den bösen Männern unterdrückt und hirngewaschen.
Alre
Jepp, Alre
Ihre bekannteste Aussage in diesem Zusammenhang wurde erstmals in Emma, Heft 2, 1991 veröffentlicht:

„Die Propagierung des weiblichen Masochismus durch Männer ist ein Angriff, durch Frauen ist es Kollaboration mit dem Feind“

@Youwillfindme
Liebe Angelika,

die Geschwindigkeit des Threads hat meine Antwort an dich etwas verzögert.

Die Facetten von BDSM in der Öffentlichkeit zu manifestieren, ist wirklich ein Problem. Sind viele schon allein mit geschriebenen Worten darüber überfordert, ist eine direkt Konfrontation mit gewaltanmutenden Handlungen oder auch Unterwerfungsszenen in der Realität unerträglich für sie. Das steht außer Zweifel. Eine freiheitliche Gesellschaft impliziert aber eben nicht, dass jeder tun und lassen kann was er will. Sonst wäre es keine Gesellschaft sondern ein kollektiver Egotrip. Ich denke schon, wir sollten alle vorsichtig sein und damit auch Verantwortungsbewusstsein beweisen. Allein schon deshalb, um unserem Kulturkreis eine bessere Chance auf Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu geben. Ob nun alles in den Untergrund der Schlafzimmer oder Clubs gehört sei dahingestellt. Ich denke nein. Es gibt auch die leisen und nicht minder prickelnden Spiele. Vielleicht ist die Fantasie mehr gefragt.

Zur Frage ob jemand wirklich eingreift habe ich mich schon geäußert: Wegschauen ist salonfähig gemacht worden, schon sehr lange. Daran hat sich nichts geändert. Deutschland hat eine lange Tradition darin. Viele werden wegschauen. Und trotzdem sollten wir nicht provozieren. Manche schauen weg aus Gleichgültigkeit, andere aus Angst und um die geht es mir.

Viele Grüße
Hendrik
lach...
ich kann nicht mehr *haumichwech* jetzt mutiert dieser thread in den bereich "realsadismus" .... bitte nicht der grottenolm ... lach.

gruß vom puppenspieler
@arle
hüstel zurück... Ich bin keine Phsychoanalytikerin und weshalb Frauen masochistisch sind, mag ich nicht ergründen... Ob Frauen masochistisch sind, weil sie im tiefen Innern die Anerkennung des Mannes erlangen wollen... Keine Ahnung. Aber wenn alle Beteiligten glücklich damit sind. Bitteschön. Ich werde mir Alice Schwarzers Abhandlungen dazu durchlesen, erst dann kann ich etwas dazu sagen. Ich denke auch, dass Alice Schwarzer sich doch auch ein wenig weiterentwickelt hat... Generell ist mir die gute Frau nicht als "Männerhasserin" begegnet.

hüstel

Äh, Alice Schwarzer hat sehr wohl etwas gegen BDSM, sie hat behauptet, der weibliche Masochismus sei eine Erfindung der Männer, und Frauen, die BDSM leben dementsprechend von den bösen Männern unterdrückt und hirngewaschen.
Alre

Alre schrieb: "Äh, Alice Schwarzer hat sehr wohl etwas gegen BDSM, sie hat behauptet, der weibliche Masochismus sei ein Erfindung der Männer und Frauen, die BDSM leben dementsprechend von den bösen Männern unterdrückt und hirngewaschen."


Finde ich gerade sehr lustig. Liebe Alice Schwarzer, ich WILL ja unterdrückt werden. Das ist doch grade der Sinn der Sache! *lol* BDSM ist, sofern ich das im Moment beurteilen kann, der einzige Lebensbereich, in dem ich so sehr oder eben nicht unterdrückt werde, wie ich es mir wünsche! *g*

Hm, reden wir noch über kleine Dominanzen im Alltag oder ist das inzwischen schon am Thema vorbei? Habe mich gestern auf dem Weg zur Arbeit köstlich über ein Paar amüsiert, bei dem sie "nur noch ganz kurz" die SSV-Angebote anschauen wollte und nach einem deutlich hörbaren "bei FUSS!" mit einem reumütigen Grinsen zu ihm zurückschlich - ohne die 12. Herbstjacke und das 3. orangeblau gestreifte T-Shirt *g*
****_nw Frau
691 Beiträge
@all
so ganz habe ich nicht begriffen, was Emanzipation in diesem Thread zu suchen hat, aber ich gebe dann mal meinen Senf dazu:
Ich erwarte in unserer Gesellschaft grundsätzlich eine Gleichberechtigung von Mann und Frau. Weder will ich bei Behördengängen die schriftliche Erlaubnis meines Mannes vorlegen müssen, noch möchte ich von Automechanikern schlechter bedient werden, weil ich eine Frau bin. Ich will nicht in der Schule die besseren Zensuren haben, weil ich den schöneren Busen habe und ich will, wenn mein Mann mich Krankenhaus reif schlägt, ohne mein Einverständnis, ihn anzeigen können und bei der Polizei nicht zu hören kriegen, dass das doch sein gutes Recht sei. Ich will, dass eine Frau genauso selbstverständlich Bundeskanzlerin sein kann, wie ein Mann Erzieher im Kindergarten OHNE, dass man ihn des sexuellen Kindesmissbrauches verdächtigt, weil er ja ein Mann ist.
Was ich privat mit meinem Mann in meinen vier Wänden machen geht die Gesellschaft einen feuchten Kehricht an. Wie wir das Kochen, den Haushalt, das Geldverdienen und so weiter aufteilen ist UNSERE Sache. Und selbst wenn ich mich zur absoluten Sklavin meines Mannes mache bleibe ich eine vor dem Gesetzt gleichberechtigte Person.
Unemanzipiert wäre ich, wenn ich diese gesellschaftliche Gleichberechtigung nicht voraussetzen würde, ehe ich für mich selber entscheide, welche Kompetenzen ich in meinem Leben an meinen Mann abgebe.
Und das ist der Unterschied zur Generation unserer Großmütter, die konnten das nicht frei entscheiden, deshalb brauchten sie eine Alice Schwarzer, die sie wachrüttelte, dabei aber leider das Kind mit dem Bade ausschüttete. Aber die hat doch nun mal langsam echt ausgedient, oder?
Alre
@arle
Na, das sieht man ja jeden Tag, wie gleichberechtigt z.B. muslimische Frauen in unserer Gesellschaft leben. (Ach ja, die haben sich ja auch selbst entschieden, so zu leben...) Und Frauen werden auch gar nicht mehr von ihren Männern geschlagen, und Frauen verdienen ja auch mittlerweile genausoviel wie ihre männlichen Kollegen, usw. usf. Nee, echt, Alice Schwarzer hat echt ausgedient.

Das gehört aber nun wirklich nicht in diesen Threat - also Leute, lasst es uns dabei belassen und weiterhin über "Alltagsspielchen" sprechen.
Konformismus
Danke Hendrik für Deine Antwort. - Diese Debatte über die Emanzipation ist im Grunde auch ein Aspekt, ob und wie weit wir uns geselllschaftlichen Normen und Anforderungen unterordnen - genau so wie auch öffentliche Unterwerfungshandlungen kritisch sind.

Den Zusammenhang sehe ich in der Bereitschaft, sich mit seinen individuellen Neigungen, Ansichten und Lebensentwürfen zurückzunehmen, leise zu treten und bloß nicht die öffentliche Missbilligung auf sich zu lenken.

Ich kann mich noch gut an die Zeit der "sexuellen Revolution" und an die Zeit vor und während der Frauenbewegung erinnern.

Als nicht verheiratetes Paar konnte keine Wohnung gemietet werden, weil dies als Kuppelei gewertet wurde - bis zu den großen Strafrechtsreformen 1969 und 1973 waren außereheliche Sexualität, Ehebruch, Homosexualität und Pornografie generell strafbar.

In Deutschland konnte der Ehemann seiner Frau bis 1977 verbieten, arbeiten zu gehen - erst dann wurde das entsprechende Gesetz abgeschafft. Es gab die sogenannten Leichlohngruppen - d.h. Frauen verdienten für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer. Verweigerung des GV war ein Grund für (schuldhafte) Ehescheidungen.

Dies sind nur einige wenige Beispiele für gesellschaftliche Regeln, die bei uns heute Empörung auslösen - es ist jedoch gar nicht so lange her, dass es völlig normal empfunden wurde, dass es so war - zumindest nach außen hin. Wir nannten das damals die bürgerliche DOPPELMORAL - denn wer nach außen hin angepasst und unauffällig war, sich schockiert und entrüstet über andere äußerte, hatte nicht selten selber Kehricht unter dem Teppich.

Vielleicht hätte man damals auch argumentiert, es verletze die Persönlichkeitsrechte, wenn ich mit meinem Verlobten in der Öffentlichkeit geknutscht hätte und damit unbeteiligte Dritte involviert hätte.
Und eine Frau konnte damals gar nicht selbst entscheiden, ob sie Ihrem Partner die Hemden rauslegt oder nicht - jeder Scheidungsrichter hätte dem
Mann recht gegeben. - Der emanzipatorische Schritt ist nicht, die Hemden nicht rauszulegen, sondern sie aus freiem Entschluss herauszulegen.

Es ist immer die gerade aktuelle gesellschaftliche Meinung, die meine Handlungen in einem positiven oder negativen Licht dastehen lassen.

Sicher sind BDSM-trächtige Handlungen durch den Aspekt der Gewaltassoziation ein besonders heikles Thema und sicher habe werde ich noch sehr viel darüber nachdenken und diskutieren. - Gleichzeitig bin ich durchaus nicht bereit, mich um jeden Preis konformistisch und selbstverleugnend gesellschaftlichen Moralurteilen zu beugen. Ein Spagat.

Viele Grüße
Angelika
Na, dann steige ich hier auch mal wieder ein ;)
Schon lustig wie innerhalb eines Tages fünf Seiten hinzukommen und sich nicht ums Thema, sondern um das kleine gemeine Wörtchen "Emanzipation" drehen . Da sieht man mal wie brisant das heute immer noch ist ...

Ich möchte vorweg sagen dass ich affacinantes Bemerkungen dazu auch keineswegs als Angriff wahrgenommen habe, sondern eigentlich nur als Meinung, dass wenn jemand seine Entscheidungsgewalt abgibt an den Partner, sie diese Person dann als nicht emanzipiert wahrnimmt, weil sie sich nicht vorstellen kann, dass es komplett aus freien Stücken geschieht. So stellt es sich mir dar.

Das liegt im übrigen nahe, denn wenn man sich den Duden-Eintrag zu Emanzipation ansieht ...
Emanzipation, die: a) Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit, Selbstständigkeit, Gleichstellung, b) rechtliche u. gesellschaftliche Gleichstellung
... dann ist ja vor allem a) der Knackpunkt: Frau begibt sich in eine Abhängigkeit zu einem Mann indem sie ihre Entscheidungsgewalt abgibt. Nunja, auf den ersten Blick betrachtet stimmt das ja sogar.
Nur ist es eben komplizierter: Sie begibt sich ja bewußt in diese Abhängigkeit und -und das ist, denke ich, wirklich wichtig!- ist selbstständig und selbstbewußt genug, diese auch aufzulösen, wenn es ihr nicht mehr gut tun sollte! Und zwar mit vollem Bewußtsein, ohne sich dabei etwas vorzumachen. Und, ja, ich glaube, die anderen Schreiberinnen hier erleben genau diese Art Abhängigkeit: Eine Selbstgewählte, weil sie ihnen gut tut, ohne nun blind durch die Welt zu laufen und sich wirklich abhängig zu machen.
Na, das sieht man ja jeden Tag, wie gleichberechtigt z.B. muslimische Frauen in unserer Gesellschaft leben. (Ach ja, die haben sich ja auch selbst entschieden, so zu leben...)
Sehr schönes Beispiel dazu!
Es gibt viele muslimische Frauen die tatsächlich abhängig sind und nur des Scheins wegen behaupten, sie würden z.B. gerne ein Kopftuch tragen, weil sie keinen Stress mit ihrem Mann haben möchten oder Schlimmeres.
Aber es gibt auch muslimische Frauen die aus völlig freien Stücken diese Rollenverteilung wählen. Glauben tut man das sicher am ehesten jenen Frauen die schon mal anders gelebt haben, also durchaus den Unterschied kennen und sich trotzdem dafür entscheiden.

Das ist für mich emanzipiertes Handeln: Auf die Konventionen der Gesellschaft zu pfeifen und eben das zu tun was ihnen selbst gut tut. Sie entscheiden sich bewußt für Abhängigkeiten, weil diese ihnen Kraft gibt. Gewissermaßen zapfen sie den Mann an, profitieren von seiner Kraft.Sie ordnen sich ihm unter weil sie es wollen, nicht weil er es will. Das ist der entscheidende Unterschied!


Achja, ansonsten bitte ich dann doch mal zart, auch wieder was zum Thema zu schreiben. Wäre schade drum, wenn sich nun jetzt niemand mehr traute direkt was zu schreiben weil hier gerade zu etwas völlig Anderem eine Diskussion hier tobt. *wink*
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