Vom Kreis in die Spirale
little_sparrow fragte:was mich interessieren würde ist, wie ihr euer sexleben mit den im kopf verankerten moralvorstellungen vereinbart, die uns die Gesellschaft vorgegeben hat?
Des weiteren erzählte sie von sich, dass das " monogame Beziehungssystem " sie lange beeinflusst hat, bis sie schließlich in einer Art " Gleichgültigkeit " angekommen war.
Sie hat den Kreis durchstoßen mit ihrer Art, wechselnde Sexpartner zu haben. Und damit hat sie eine scheinbar wichtige moralische Hürde dieser Gesellschaft für sich überrannt.
Bezogen auf mein Sexualleben orientiere ich mich allein nach meinen Bedürfnissen. Bis dahin war es ein langer Weg und genau dieser Weg führte mich dazu, die vorgegebenen Moralvorstellungen dieser Gesellschaft, welche beinahe dogmatisch zu nennen sind, einfach hinter mich zu werfen.
Weil zum Beispiel das " monogame Beziehungssystem " bei mir bis heute nicht erfolgreich funktionierte. Natürlich fühlte ich mich zuerst nicht gut dabei, denn bei anderen schien es zu funktionieren. Doch ich entdeckte dabei mehr Schein als Sein und Krampf und Kampf hinter verschlossenen Türen.
Interessant war in meiner Story der monogamen Erfolgslosigkeit , dass mir von seiten meiner Partnerinnen unterstellt wurde, dass ich mehrere Sexbeziehungen hätte. Später stellte ich fest, dass genau die Partnerinnen mehrere Sexpartner hatten, während ich das dürftige Brot der Monogamie kaute. " Dem Ehemann die Hörner aufsetzen..." heißt das doch, oder?
Heute möchte ich Lust und Freude leben. Vielleicht lande ich eines Tages doch noch einen Volltreffer innerhalb des monogamen Beziehungssystems...ich schließe nichts aus und genau das aber tun die gängigen Moralvorstellungen dieser Gesellschaft. Unter Ausschluss der Wirklichkeit...
Da Leben für mich Lernen bedeutet und ich mich entwickeln möchte, kann ich keine Moralvorstellungen der hiesigen Gesellschaft bezogen auf das Sexualleben mehr akzeptieren. Denn die Wirklichkeit sieht anders aus und ich habe sie auch anders erfahren.
Mir ist es in der Tat vollkommen schnuppe, was jemand denkt über meinen Lebenswandel. Ich lebte in Dörfern und Städten, sowohl hier in Deutschland als auch in Europa. Und ich hatte meine Gründe dafür. Wer es wissen wollte, bekam von mir eine ehrliche Antwort.
Ich entdeckte für mich die Gleichgültigkeit aller Verhaltensweisen. Sie sind gleich gültig. Mein Leben ist mir nicht egal, aber häufig sind mir die Gedanken anderer über mein Leben absolut egal.
Wer unbefugt und unbefragt etwas über mein Leben unbedingt zum Ausdruck bringen möchte, soll es tun. Aber ich höre es nicht!
Beruflich habe ich mich glücklicherweise in jene Bereiche zurückgezogen, die absolut uninteressant sind für die Neugierde des Nachtwächters.
Freilich: wer beruflich an scharf beobachteter und beneideter Position sitzt, kann und muss einen anderen Umgang finden mit den Moralvorstellungen und seinem Sexleben.
Persönlich bin ich in der glücklichen Lage, völlig frei zu sein von den Ansichten scheinbar wichtiger Menschen.
Es war ein langer Weg, aber er hat sich gelohnt für mich!
Seelentanz