@ princess_cutie:
Wenn wir davon ausgehen, das viele Prostituierte und ebensoviele Pornodarstellerinen diesem Geschäft nicht freiwillig nachgehen - ist das für mich schon schlimm genug.
Es
wäre schlimm genug. MMN ist es aber nicht so. Es gibt allein hier im Joy einige Damen (und Herren), die Pornodarsteller/innen sind, und es mit Sicherheit freiwillig tun. Dazu habe ich noch einige Reportagen im TV gesehen, wo ganz normale Paare entweder zu zweit in Pornos mitwirken oder nur die Frau und der Mann fährt sie in die Studios. Von den Stars, die es zu Reichtum und Ansehen gebracht haben (Michaela Schaffrath, Dolly Buster, Teresa Orlowski, ...) will ich gar nicht anfangen, denn ich gebe zu, dass das Einzelfälle sind. Ich bin überzeugt davon, dass sogar überwiegende Anteil der Darsteller/innen in Deutschland / Österreich ihrem Job aus freien Stücken nachgehen. In der Prostitution ist dieser Anteil MMN weit geringer. Natürlich kann ich keine empirischen Studien vorweisen, aber vom Gefühl her würde ich es schon behaupten.
Ein weiteres Indiz: Filme mit einef Frau, der Du anmerkst, dass sie den öffentlichen Sex unfreiwillig macht, werden sicher kaum Erfolg haben (außer bei Männern mit Vergewaltigungsphantasien). Hingegen bleibt eine Hure, die mit wenig Einsatz bei der Sache ist, trotzdem noch lange im Geschäft. Erstens dauert es lange, bis sich das bis zum letzten potenziellen Freier herumgesprochen hat, zweitens suchen viele Freier bloß ein Loch, in das sie ihren unterbeschäftigen Schniedel reinstecken können.
Das mit Filmen viel Geld zu verdienen ist, hat sich auch bis zu Zuhältern rumgesprochen.
Das ist gewiss ein Problem.
Und wenn du einräumst, das Osteur. Frauen `es vieleicht nicht freiwillig `machen .... nun, die Gesetzmäßigkeiten der Prostitution sind auf der ganzen Welt die gleichen , nicht wahr ?
Das stimmt schon. Aber die Prostitution in Deutschland / Österreich bis hinein in die 70er / 80er Jahre war sicher bedeutend weniger brutal und menschenverachtend als heute. Die osteuropäische Mafia ist einerseits weit rücksichtsloser, andererseits wird mit osteuropäischen Mädchen, die man aus strukturschwachen Gebieten mit falschen Versprechen hergeholt hat, tatsächlich so verfahren als wären sie reines F*ckfleisch. Diese Mädchen sind auch leichter einzuschüchtern - ihre einzigen Bezugspersonen, zu denen sie flüchten könnten, wohnen einige tausend Kilometer weit weg.
Auch die Pornographie stelle ich mir in Osteuropa weit brutaler vor, mit weniger Freiwilligkeit. Denn nach Osteuropa geht nur der Produzent, dem das Lohnniveau in Deutschland zu hoch ist.
Diese Darstellerinen werden auch nicht gefragt ob sie es nun mit Heinz oder Hugo von der Kamera machen wollen - der Mann ist genauso da, wie es Freier sind .
Zwei Unterschiede: Erstens sind die männlichen Pornodarsteller meist gepflegt und gutaussehend. Zweitens kann nach meinen Informationen eine Frau sehr wohl den einen oder anderen Filmpartner ablehnen (kommt aber wahrscheinlich auch auf ihren Status an).
@ affascinante:
Ich gebe Dir in vielem Recht, was Du im letzten Beitrag geschrieben hast.
Na, jedenfalls kann man schonmal sagen, dass da auch nicht gerade ausschließlich intelligente, offene, reflektierende Leute herumlaufen.
Ich habe das Gefühl, dass es eben auch unter den Feministinnen manche gibt, die schlicht einer Ideologie oder einem Dogma nachhängen, also wie Religionsgläubige einfach das übernehmen, was ihnen ihre FührerInnen vorschreiben.
Aber überproportional viele Filme sind solcherlei Art, ich meine, wir können ja gerne mal gemeinsam zu Beate Uhse oder sonstwem gehen, und Du überzeugst mich vom Gegenteil, aber da ich ja nun schon oft genug in Videotheken, Sexshops & Co. unterwegs war, weiß ich doch schon ein bißchen, was da in den Regalen rumsteht - und das ist Frauenverachtend.
Naja, auf Beschreibungen von Pornos geht es natürlich meist sehr deftig zu. Aber auch Männer kommen da nicht so gut weg. Klar kann man Bezeichnungen wie "naturgeile Schlampe, die sich gerne alle Löcher stopfen lässt" schon als frauenverachtend betrachten. Ich denke aber, dass man da nicht so streng sein sollte. "Schmutzige" Begriffe machen das Pornopublikum an - nur weil sie diese Sprüche lesen, wird ihr Umgang mit Frauen nicht gröber. Pornographie ist eben in erster Linie Voyeurismus. Und einen Voyeur oder eine Voyeurin wirst Du nicht damit anziehen, wenn Du schreibst: "eine Frau, die nicht mit jedem ins Bett geht und sich von Männern zuerst wochenlang umwerben lässt, bevor sie mit ihnen ins Bett steigt"
Dass gewissen Ausdrücke auf Porno-Covers bedenklich sind, da hast Du Recht. Wenn darin auch noch Verletzungen angekündigt werden ("bis die Muschi reißt"), ist es für mich ein Grund, den Film nicht zu kaufen.
Ich selbst sehe seit einigen Jahren übrigens ausschließlich Filme aus einem Porno-Kanal, den mein Kabelnetzbetreiber ohne Zusatzkosten anbietet - d.h. ich kaufe mir schon seit längerem keine DVDS mehr.
Es gibt die verschiedensten sozialen Schichten, verschiedenste Erziehungen, Erfahrungen in der Familie - bekommt man Liebe und Aufmerksamkeit oder eher nicht?, usw. Ich weiß, dass eine respektlose Ansicht über Frauen und Mädchen in unteren sozialen Schichten sehr verbreitet ist, das sollte man doch eindämmen und ändern?
Ja, da hast Du sicher Recht. Nur eine Patentlösung für dieses Problem sehe ich auch nicht. Am ehesten sollte man möglichst vielen Menschen möglichst viel Bildung zukommen lassen, damit sie aus ihrem Unterschicht-Denken rauskommen. Aber Pornos zu verbieten, nur weil einige ungebildete Prolos die Botschaften darauf und darin ernst nehmen könnten, ist für mich ein typischer Fall von "das Kind mit dem Bade ausschütten".