dragon
da gebe ich Dir vollkommen recht. Ich beobachte das schon wesentlich länger - einfach weil ich älter sein muß.
Der Ursprung der Sexualität ist verloren gegangen. Damit ist es immer mehr üblich geworden, daß Sex auf leichte Weise zu unserer "Befriedigung" dient. Fühl ich mich nicht zufrieden dann such ich woanders die Befriedigung. Daraus entsteht eine fatale Spirale - glaube ich.
Weil Sex halt doch noch etwas anderes ist als Orgasmus.
Befriedigung enthält das Wort "Frieden", ich glaub, daß damit auch das "zum Frieden mit sich und der Welt kommen" gemeint ist. Die Enttäuschung ist daher vorprogramiert, wenn es nur toller Sex ist. Die Verantwortung für die eigenen und die Gefühle des Partners. Sich so tief auf einen Menschen einzulassen, daß eine Beziehung in emotionaler und spiritueller Weise zum Frieden führt, daß man diesen Entwicklungsweg zusammen gehen kann, das ist anstrengend und mühsam.
Früher als Trennung kein Thema war, war man gezwungen sich auseinander zu setzten - mit sich und dem Partner. Heute ist es einfacher sich zu trennen wenn der Partner nicht so tickt wie er soll. In meiner Praxis ist Depression ein großes Thema, bei Partnern ist das sch..... - denn da gehts wirklich ans Eingemachte, lieber jemanden der sowas nicht hat und dem Orgasmus genügt. (nichts gegen Org. - ich liebe ihn, besonders den meiner Partnerin).
Partnerschaft bedeutet aber doch auch (vielleicht), daß wir Verantwortung für unser Menschsein gegenseitig übernehmen -oder? Und daß wir unsere eigene Lust nicht blindlings leben, egal wie es im anderen aussieht, egal wie die Kinder daraus aufwachsen, egal ............ - Hauptsache ich hatte Spaß und mein Minderwertigkeitsgefühl befriedigt. - Hauptsache der Partner bietet mir den gewünschten Rahmen, Hauptsache.........
Die Leere überdecken wir im Partnertausch, oder mit vielen Urlauben, oder mit Konsum oder so - vielleicht? (was nicht heißt, daß die genannten Sachen nicht toll sind, der Grund dafür ist die Frage).
Wie gesagt ich denke das kanns nicht alleine sein. Wie gesagt ich glaube zu beobachten, daß sich alles immer mehr dorthin bewegt. Dann brauchen wir keine Verantwortung übernehmen.