Holla die Waldfee!
Zunächst mal bzgl. des Intelligenzbaukastens:
So und jetzt mal kurz definiert, was ich so unter Intelligenz verstehe (jaja, ich weiß "Intelligenz ist, was der Intelligenztest misst" darum versuch ich es zu umschreiben) :
Eloquenz (evlt. auch in mehreren Sprachen), Empathie, Anwendung von theoretischem Wissen auf reale Situationen, Wissen um das was vorgeht in der Welt (Politik, Wirtschaft etc.) oder wenigstens die Grundtheorien kennen, Belesenheit, Musikalität, Ausbildungsstand bzw. die Art mit der Ausbildung umzugehen (ggf. auch Studium), Tiefgang in den nötigen Bereichen, Merkfähigkeit...
Da stellt sich für mich die Frage, wie die einzelnen Bestandteile denn zu werten wären. Ist ein "Mehrsprachler" mit Null-Interesse an Allgemeinwissen und einem "simplen" Job intelligenter als ein zweibeiniger Brockhaus der sich tagtäglich als Strategie-Guru der Firma erweist? Je nach Gewichtung kenne ich viele Menschen, die rein per definitionem ganz schnell von den Intelligenten zu den weniger Intelligenten werden würden und umgekehrt.
Daher würde ich für mich sagen, daß ein gewisses "Gesamtpaket", das eher gefühlt als nach objektiven Kriterien ausgewertet werden kann, für mich den Eindruck von Intelligenz oder auch den Mangel daran ausmacht.
Habt ihr auch die Erfahrung gemacht, dass Männer mit intelligenten Frauen überfordert sind ?
Das kommt wohl sehr auf die Details des Umgangs miteinander an. Ich würde auch nicht von Überforderung sprechen, aber wenn zu oft ein hochnäsiges "Schatzi, das mußt du so und so machen/das geht doch anders/davon verstehst du nichts/usw" fällt, dann verliert wohl jeder irgendwann die Lust. Wer zu oft vom Partner argumentativ platt gemacht wurde, diskutiert irgendwann nicht mehr.
Leider haben viele intelligente Menschen(sowohl Frauen als auch Männer) nicht die Intelligenz, ihr Partnerwesen als gleichwertig zu behandeln.
Wie kommt ihr mit einem Auf-und- Abgefälle in Bezug auf Intelligenz beim Partnerwechsel klar (also Expartner z.B. nicht ganz so schlau, neuer Partner schon)?
Ich könnte da bisher nicht von einem als stark erlebten Gefälle sprechen. Ich entdecke bei jeder neuen Partnerin neue Stärken und Schwächen, und das betrifft auch die Bereiche, die hier unter Intelligenz, Bildung oder was auch immer fallen.
Spielt es für die Auswahl eines Partners (abgesehen von Charakter, Sympathie, Aussehen etc. ) eine Rolle für euch, ob er/sie auch etwas im Kopf hat?
Grundsätzlich ja. Das tollste "Supermodel" bringt mir nichts, wenn ich abgesehen von körperlichen Vorzügen und Aktivitäten den Alleinunterhalter spielen muß. (Wir reden immer noch von Partnerschaft, richtig? Wenn es nur um ONS, Affäre, Sexbeziehung, usw. geht, dann liegen die Kriterien etwas anders).
Allerdings denke ich, daß weniger ein Nicht-Wissen oder Nicht-Kennen ein Problem wäre. Sondern viel mehr eine Interesselosigkeit, ein Mangel an Bereitschaft, über den Tellerrand zu gucken, ein Fehlen an Lebensneugier. Da auf eine Engstirnigkeit zu treffen wäre für mich wohl bei weitem frustrierender.
Inwiefern beeinflusst Intelligenz die Stellung eines Partners in der Beziehung? Ist der Intelligentere immer automatisch der dominantere, Ton angebende?
Sicherlich hat in Entscheidungen, die rational/logisch getroffen werden müssen, der Intelligentere die größere Auswahl an Feinwerkzeug. Aber wieviele Entscheidungen in einer Partnerschaft sind schon rein rational? Ist das neue Auto nur Transportmittel, und wird nach Punkten wie Spritverbrauch, Größe, Wartungsfreundlichkeit, Steuer und Versicherung ausgesucht? Oder ist es auch Lebensumfeld und soll gefallen, "schön sein" und Spaß machen? Und das die alleinige Führung und Bestimmung eine partnerschaftliche Dummheit(!) ist - das zu erkennen sollte man doch schlau genug sein
Insgesamt denke ich, daß Unterschiede in einer Beziehung sicherlich wichtig sind, es toll ist, wenn man sich ergänzen kann, auch wenn man dem anderen neue Gebiete eröffnen kann.
Aber noch wichtiger sind wohl die Gemeinsamkeiten, und damit auch, in gewissem Rahmen die gleiche Sprache zu sprechen, und einander in den Bahnen des Denkens halbwegs folgen zu können. Eine geringe intellektuelle Dominanz eines der beiden Partnerwesen sollte damit in einer Liebesbeziehung nicht zum Problem werden - so zumindest bisher mein Erleben.
Darki