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Verantwortung in der Beziehung oder beim ONS?!

****ra:
Irgendwo müssen wir auch dem Anderen ein Stück weit die Eigenverantwortung abverlangen können, wenn dieser sich auf jene Interaktion einlässt.

Alles klar?

Mr. Sunfra
****on Mann
16.230 Beiträge
Mr. Sunfra, ich achte doch deine Meinungen. Ich meine manchmal einfach was anderes. Finde unser Forum einen Strauß aus lauter verschienden Meinungsfarben und freue mich ja gerade über die Meinungen, die meiner nicht entsprechen.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
In diesem Fall
... wo, bitte, liegt meine Verantwortung, wenn sich jemand in mich verliebt, ich mich aber nicht in ihn ?

Soll ich für den Rest meines Lebens unglücklich sein, damit ich meiner "Verantwortung" gerecht werde - also eine Beziehung eingehen, die nur schief gehen kann ?

Nee, oder ?

Ebensowenig kann ich VOR einem Ereignis genau voraussagen, was passieren wird. Schon gar nicht, wenn es um Gefühle geht.

Mal ehrlich - Enttäuschungen gehören zum Leben. Missverständnisse auch. Ich kann es nicht immer allen Recht machen.

Es mag eine Lösung sein, sich als Eremit auf eine Insel zurück zu ziehen und nie wieder in Interaktion mit anderen Menschen zu treten.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
In diesem Fall
... wo, bitte, liegt meine Verantwortung, wenn sich jemand in mich verliebt, ich mich aber nicht in ihn ?

Soll ich für den Rest meines Lebens unglücklich sein, damit ich meiner "Verantwortung" gerecht werde - also eine Beziehung eingehen, die nur schief gehen kann ?

Du darfst gerne einen anderen Fall schildern, bei dem die Verantwortungsübernahme für den Anderen es rechtfertigt, die Zeit, den Rest seines Lebens unglücklich zu sein. Möglichst einen Fall zum Thema ONS, Freundschaft, Partnerschaft, Ehe, Liebe oder Beziehung.
*********nd_69 Frau
7.522 Beiträge
Vielleicht gibt es gar keinen derartigen Fall, weil "Verantwortungsübernahme" nicht gleich mit "Unglück für den Rest des Lebens" ist?
***ie Frau
7.369 Beiträge
Themenersteller 
Soll ich für den Rest meines Lebens unglücklich sein, damit ich meiner "Verantwortung" gerecht werde - also eine Beziehung eingehen, die nur schief gehen kann ?

Das halte ich sogar für das Gegenteil! Hier habe ich keine Verantwortung übernommen, sondern bin eher feige vor der Verantwortung zurück geschreckt.
*****usB Mann
3.862 Beiträge
Wenn wir jemand nahe kommen
dann doch weil es beide wollen !

D.h. jeder weiss erstmal wenig vom anderen, muss daher für sich und das Gegenüber Verständnis - ja auch Verantwortung übernehmen - zumindest wenns etwas weiter geht als mal hinschnuppern..

Es ist eine Momentaufnahme mit Tiefgang - wenns passt

oder eine mit schalem Nachgeschmack, den wir uns ersparen können, wenn wir vorher nicht nur zwischen den Beinen denken..
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Du darfst gerne einen anderen Fall schildern, bei dem die Verantwortungsübernahme für den Anderen es rechtfertigt, die Zeit, den Rest seines Lebens unglücklich zu sein. Möglichst einen Fall zum Thema ONS, Freundschaft, Partnerschaft, Ehe, Liebe oder Beziehung.

Das fragst Du nicht im Ernst, oder ?

Was wäre denn Deine Antwort für die Situation, die Du kreiert hast ?


@****nus
Alle Vorsicht kann eine Enttäuschung nicht garantiert verhindern.

Damit umzugehen gehört zum Leben von erwachsenen Menschen ...
****on Mann
16.230 Beiträge
Selbstverantwortung kann wie Verantwortung f andere aussehen
Du darfst gerne einen anderen Fall schildern, bei dem die Verantwortungsübernahme für den Anderen es rechtfertigt, die Zeit, den Rest seines Lebens unglücklich zu sein.

Einen solchen Fall gibt es in meinen Augen nicht. Selbst üble Verbrechen an anderen "rechtfertigen" es nicht, für den Rest des Lebens unglücklich zu sein, auch wenn es "gerecht" erscheinen würde, und die Opfer befriedigen. Doch gibt es keine Pflicht zum Unglücklichsein.

Ebensowenig kann ich VOR einem Ereignis genau voraussagen, was passieren wird. Schon gar nicht, wenn es um Gefühle geht.

Naja, manches ist schon vorhersehbar. Aber es sind gerade die untypischen Folgen, für die meist kein Einstehen zu fordern wäre, also nicht zu verantworten sind.

Es mag eine Lösung sein, sich als Eremit auf eine Insel zurück zu ziehen und nie wieder in Interaktion mit anderen Menschen zu treten.

Tja, und dann bringt sich jemand um, weil er dich vermisst. Oder du rettest den Nachbarn im selben Haus nicht, weil seit deinem Auszug niemand mehr seine Hilferufe hören kann. Könntest du damit leben?

Ich habe den ONS nicht aus den Augen verloren, das denkt doch hoffentlich keiner? Im Eingangsposting wird gefragt ob es dieses gibt:

Verantwortung dafür, dass dem anderen in meinem Beisein "gut" geht?

Dafür trage ich keine Verantwortung, denke ich. Ich möchte es unbedingt, weil ich es nicht gut ertrage, dass es jemandem nicht gut geht in meinem Beisein, aber eigentlich tue ich das dann doch in erster Linie für mich. Damit auch ich mich wohl fühle. Es ist eher die Verantwortung für mich selbst, die mich zu einem angenehmen Mitmenschen macht.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Es mag eine Lösung sein, sich als Eremit auf eine Insel zurück zu ziehen und nie wieder in Interaktion mit anderen Menschen zu treten.

Tja, und dann bringt sich jemand um, weil er dich vermisst. Oder du rettest den Nachbarn im selben Haus nicht, weil seit deinem Auszug niemand mehr seine Hilferufe hören kann. Könntest du damit leben?

*gr*

Ich schon. Ich bin eine anerkannte Egoistin, die nicht glaubt, dass sie alleine die Welt retten kann.

Menno, kann die Diskussion vielleicht mal zu realistischen Szenarien zurück kehren ?
****on Mann
16.230 Beiträge
Menno, kann die Diskussion vielleicht mal zu realistischen Szenarien zurück kehren ?

War nur'n Scherz *zwinker* ...
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
stirnwisch

*danke*
**********lster Mann
1.687 Beiträge
Die Verantwortung
A_die schrieb:
Auch verantwortlich dafür zu sein,
was der andere von dem versteht was ich sage oder meine.

... das trifft doch nicht nur im Sexleben, sondern eigentlich IMMER zu, oder nicht? *lol*
"Ich bin nur für das verantwortlich was ich sage, nicht für das was andere verstehen."

Ich sehe es so, dass es egal ist ob ONS, Beziehung oder Freundschaft plus. Sobald ich mit jemandem Zeit verbringe, habe ich eine gewisse Mitverantwortung bezüglich des Wohlergehens dieser Person, da ist es egal ob sexuell oder anderweitig.

Dies Prinzip nutze ich auch in meinem Freundeskreis, auch bei Menschen mit den ich nicht schlafe. Wenn ich Zeit mit jemandem verbringe, dann soll es der anderen Person so gut wie möglich gehen und mir natürlich auch. *g*


Liebe Grüße,
Ri_Al(exander)
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Sobald ich mit jemandem Zeit verbringe, habe ich eine gewisse Mitverantwortung bezüglich des Wohlergehens dieser Person, da ist es egal ob sexuell oder anderweitig.

Wie sieht diese Mitverantwortung, um das Wohlergehen dieser Person praktisch aus ?

Füße massieren, mit Palmenblätter wedeln oder die eigene Wohnung nach dem Geschmack dieser Person umräumen, wenn diese mal zu Besuch kommt, doch wohl kaum ...

Wenn sich jemand in meiner Anwesenheit nicht wohl fühlt, dann ist das so. Mir wäre das zu anstregend, zu jedem mit dem ich Zeit verbringe, anders zu sein als ich bin.

Vermutlich hat der Gedanke der Verantwortung dem anderen gegenüber (dem, der uns etwas bedeutet), die Funktion, mit zusätzlicher Anstrengung etwas zu erhalten, das sonst nicht, oder nicht länger bestehen würde.

Achtsamer und respektvoller Umgang miteinander reicht in der Regel aus, wie ich denke.
**********lster Mann
1.687 Beiträge
Ich bin immer so wie ich bin und werde auch so von meinen Freunden akzeptiert und muss mich bei niemandem verstellen und würde auch nicht auf die Idee kommen das zu tun. Wenn Leute das von mir verlangen würden, wären es nach meiner Definition keine Freunde und natürlich sehr schnell aus meinem Umfeld gestrichen.

Was genau hat:
Füße massieren, mit Palmenblätter wedeln oder die eigene Wohnung nach dem Geschmack dieser Person umräumen, wenn diese mal zu Besuch kommt
bitte mit Mitverantwortung und deren Wohlergehen zutun? Ich schrieb doch nicht, dass du dich deinen Freunden, ONS, oder Patnern unterordnen sollst. Da musst du mich wohl (mit Absicht? *lol*) falsch verstanden haben!

Ps:
Achtsamer und respektvoller Umgang miteinander reicht in der Regel aus
Nur bei Freundem, ONS oder in Beziehung?!
Das ist doch mindestmaß beim zivilisierten Umgang mit allen Menschen, oder ist das für dich tatsächlich nur "eine zusätzliche Anstrengung um etwas zu erhalten, das sonst nicht, oder nicht länger bestehen würde"? *zwinker*
Katharina57 schrieb:
Es mag eine Lösung sein, sich als Eremit auf eine Insel zurück zu ziehen und nie wieder in Interaktion mit anderen Menschen zu treten.

Wenn nicht sogar die einzige Lösung überhaupt, wenn man niemanden Enttäuschen möchte!

Ich denke auch, dass das was @*******na57 schrieb, dass man als erwachsener Mensch auch im Leben mit Enttäuschungen klar kommen können muss. Irgendwie ist es auch der Eigenverantwortung geschuldet, wenn man sich auf ein ONS einlässt. Derjenige muss auch damit rechnen, dass sich möglicherweise daraus mehr ergeben könnte, was aber nicht unbedingt erwidert werden muss!

Das was ich persönlich wahrnehme ist, dass viele mit der Verantwortung nichts oder nur wenig anfangen können. Andererseits wird aber auch nicht selten zu viel an Verantwortung anderen gegenüber abverlangt, was auch nicht sein kann.

Ich als Person kann und muss für mein Handeln entsprechend die Verantwortung übernehmen, sofern mein Handeln im Rahmen dessen ist, was man allgemeinhin unter guter Absicht versteht. Alles andere wäre dann ohnehin vorsätzlich und unlauter, bedarf also keiner Erklärung.

Meine Verantwortung endet aber auch exakt da, wo in der EINVERNEHMLICHEN zwischenmenschlichen Interaktion die Eigenverantwortung eines erwachsenen und kognitiv gesunden Menschen anfängt!

Was ich persönlich überhaupt nicht leiden kann, sind jene Zeitgenossen, die immer und überall für alles die Verantwortung bei andern Menschen suchen. Es sind immer die Anderen, die an allem Schuld haben, nur nie sie selbst *kopfklatsch*

Wer also bei einem ONS vermeiden möchte, dass man sich verliebt, der sollte entweder den ONS generell bleiben lassen, oder den Vorschlag von Katharina57 annehmen und auf eine einsame Insel übersiedeln *oede*

*lol*

Mr. Sunfra
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Es liegt auch in der Eigenverantwortung, wenn man sich auf eine feste Partnerschaft oder Ehe einlässt. Auch hierbei könnte derjenige damit rechnen, das im laufe der Zeit daraus weniger bis nichts ergeben könnte. Selbst bei allen Schwüren, Zusagen, Vereinbarungen und gemeinsamen Zukunftsplanungen.

Gefühle, Hoffnungen, Verletzungen, Enttäuschungen und Krisen sind Folgen, die entstehen können, wenn sich zwei Menschen aufeinander einlassen. Ob die Folgen nun über ein ONS oder nach einer langjährigen Partnerschaft/Ehe entstehen, macht für den Betroffenen keinen großen Unterschied. Die Gefühlsüberwältigung kann bei einem ONS unter Umständen viel gewaltiger sein, als nach einer langjährigen Partnerschaft.

Scheinbar werden hier zum Teil die Folgen durch ein ONS anders bewertet, als die einer langjährigen Partnerschaft. Was zur Folge hätte, dass die Gefühle eines Menschen den man nicht so gut kennt, scheinbar in der Bedeutung nicht so wichtig sind, als bei jemanden, mit dem man mehrere Jahre liiert ist. Demnach geht es um die eigenen Gefühle und nicht um die, des anderen.

Bevor jemand daran denkt, für einen anderen die Verantwortung zu haben oder zu übernehmen, könnte er sich vorher mal darüber klar werden, was Verantwortung in dem Kontext für ihn inhaltlich bedeutet. Sonst könnten das Worte mit Wirkung sein, jedoch ohne Bedeutung ...

Was mich angeht, sage ich von vorn hinein, dass ich weder für den anderen verantwortlich bin, noch mich verpflichtet fühle im Rahmen der Verbindlichkeit. Beziehungen die ich mit Menschen eingehe beruhen auf Freiwilligkeit, wie auch Eigenverantwortlichkeit. Wer eine freilaufende Katze hat und liebt, der weiß vielleicht was mit Freiwilligkeit an dieser Stelle gemeint ist ...

Selbst- oder Eigenverantwortlichkeit bedeutet für mich, für die eigenen Gefühle, wie auch für alle anderen, auch unangenehme Folgen die bei zwischenmenschlichen Beziehungen entstehen, eigene Verantwortung zu übernehmen. Sollte sich jemand in einer Partnerschaft von dem anderen trennen, der Zurückgebliebene ihn in Liebe und Frieden ziehen lässt, mit den Worten "schade, ich wünsche dir ein erfülltes und glückliches Leben". Dann ist das für mich ein Zeichen geistiger und emotionaler Reife.

Derjenige, der Verantwortung überträgt, lässt in der Regel als Zurückgebliebener den Anderen nicht in Liebe und Frieden ziehen ... mit den Worten "schade, dir alles Gute".
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Richtig
Gefühle, Hoffnungen, Verletzungen, Enttäuschungen und Krisen sind Folgen, die entstehen können, wenn sich zwei Menschen aufeinander einlassen.

... und zwar betrifft das ALLE Situationen, in denen Menschen aufeinander treffen. Auch zwischen Eltern und Kindern ... fängt ja schon damit an, dass die Hoffnung auf Süßigkeiten von der Mama mit "nein" zunichte gemacht wird.

Damit muss man leben und muss man umgehen lernen !!!!!

Alles andere ist weltfremd und unreif.

Klar tut es weh, macht traurig, mal mehr, mal weniger ... auch damit muss man umgehen lernen.

Von daher sehe ich nicht ein, dass ich meinem ONS - einen erwachsenen Mann, der sich mit mir getroffen hat, um, wenn es passt, Sex zu haben, der nicht unbedingt als Beginn einer langen Ehe gedacht ist - also, ich sehe nicht ein, dass ich ihm gegenüber besondere Rücksicht walten lassen muss (weniger laut stöhnen, weil er sich verlieben könnte?). Wir wollen unseren Spaß und dafür treffen wir uns.

Was dann passiert .... also, wenn er sich in der Stadt, in der wir sind, nicht auskennt, ich aber schon, dann helfe ich ihm, den Heimweg zu finden. Das ist doch selbstverständlich.

Aber ich bin nicht "Schuld", wenn er Gefühle entwickelt.

Umgekehrt erwarte ich in dieser Situation von ihm erst mal nicht sehr viel. Wenn ich nach Hause gefahren werde, um so besser. Wenn es eine Wiederholung gibt, die ich auch will .... schön. Wenn nicht, auch gut. Ein Recht darauf, dass er mit mir glückliche Beziehung beim Geburtstag meiner Freundin spielt, nur weil wir mal im Bett waren, habe ich nicht.

Langjährige Beziehung - auch da gibt es Enttäuschungen und Verletzungen. Die Verantwortung, die beide für die Beziehung tragen, gebietet es, dem Gespräch darüber und der Klärung nicht auszuweichen.

Aber ständig für das Glück eines anderen Menschen verantwortlich zu sein oder sein eigenes Glück einem anderen aufzubürden ... das geht nicht auf die Dauer. Ist meine Erfahrung.
*******na57:
Aber ständig für das Glück eines anderen Menschen verantwortlich zu sein oder sein eigenes Glück einem anderen aufzubürden ... das geht nicht auf die Dauer. Ist meine Erfahrung.

Klar geht das nicht gut, aber leider gibt es genug solcher Zeitgenossen, die diese Verantwortung nur zu gerne an andere delegieren.

Wir verstehen unter der Verantwortung gegenüber andern im Kontext mit Sex vor allem Ehrlichkeit und Offenheit. Wenn man schon vorher klar und deutlich sagt, dass es beim ONS nur um den Sex geht, und mehr schlicht nicht drin liegt, spricht und aktiviert man ja schon die Eigenverantwortung des Gegenübers automatisch an.

Mehr kann man wohl kaum an Verantwortung beim ONS übernehmen, wenn aus der sexuellen Interaktion keine Schwangerschaft entstanden ist. Bei Beziehung hingegen erwächst mit der Zeit und der Dauer die Verantwortung, aus der sich wohl kaum einer einfach mal eben so entziehen kann, auch wenn nicht Wenige das nur zu gerne möchten.

Mr. Sunfra
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Von daher sehe ich nicht ein, dass ich meinem ONS - einen erwachsenen Mann, der sich mit mir getroffen hat, um, wenn es passt, Sex zu haben, der nicht unbedingt als Beginn einer langen Ehe gedacht ist - also, ich sehe nicht ein, dass ich ihm gegenüber besondere Rücksicht walten lassen muss (weniger laut stöhnen, weil er sich verlieben könnte?). Wir wollen unseren Spaß und dafür treffen wir uns.

Der Gedanke an die Folgen eines ONS scheint dich nicht loszulassen ...

Ein anderes Beispiel. Du lernst einen Mann kennen, der dir sehr gut gefällt. Du gefällst ihm auch sehr gut. Ihr trefft euch öfter und kommt euch mit der Zeit geistig, seelisch und körperlich näher. Ihr verleibt euch ineinander. Leider kommt er nicht aus deiner Stadt. Im Zuge der mittlerweile starken Verliebtheit kommt bei euch beiden in den Sinn, mehr Zeit miteinander verbringen zu wollen. Die Sehnsucht ist groß und sich alle zwei Wochen über das Wochenende zu sehen, ist euch beiden zu wenig.

Für euch beide fühlt sich das an, als hätte jeder von euch in dem Anderen endlich "den Richtigen" gefunden. Nach wenigen Monaten ist euch beiden die Idee zusammen zu ziehen nicht fremd. Ihr schmiedet gemeinsam schöne Zukunftspläne. Blöd nur, dass einer von euch beruflich ortsgebunden ist und nicht wegziehen kann. In dem Fall ist es Er, der nicht weg kann. Du beschließt in dem guten Gefühl der Verliebtheit, deinem Bauchgefühl, deine Wohnung und deine Arbeit aufzugeben und zu ihm zu ziehen. Die Freude ist bei euch beiden groß. Du wohnst jetzt bei ihm. Ihr kommt in den nächsten Wochen kaum noch aus dem Bett, weil der Sex überwältigend ist. Ihr befindet euch beide im Rausch der Gefühle. Wundervoll ist das !

Das Gefühl endlich angekommen zu sein ...

Nun vergehen weitere drei Monate. Du merkst, etwas hat sich zwischen euch beiden verändert. Er ist anders geworden. Zurückhaltender. Wortkarger. Liebloser. Du spürst eine gewisse Kälte zwischen euch. Du fängst an dir Sorgen zu machen und sprichst ihn darauf an. Du fragst ihn in einem passenden Moment, ob etwas zwischen euch nicht stimmt. Er antwortet dir eher emotionslos, "doch, doch, alles in Ordnung". Der Sex und die Leidenschaft haben auch gehörig nachgelassen ...

Nach vier weiteren Wochen sagt er zu dir, "du, wir müssen mal reden". Aha, denkst du. Er sagt dir unverblümt, jedoch freundlich und sachlich, dass er für dich nicht mehr das empfindet wie am Anfang. Er sagt, er kann sich das auch nicht erklären, das sei aber leider so. Sich das Zusammenwohnen anders vorgestellt hat und für sich die Entscheidung getroffen hat, sich von dir zu trennen. Er gibt dir 3 Wochen Zeit auszuziehen.

Du hat keine Arbeit und deine schöne schnuckelige alte Wohnung hast du auch nicht mehr. Du hast für ihn viel aufgegeben und Gefühle zugelassen, Hoffnung entwickelt und eine schöne Zukunft für euch beide gesehen. Du befindest dich noch im Gefühlsrausch der Verliebtheit und es fühlt sich für dich an, als würdest du mit 250 kmh ungebremst gegen eine Betonmauer knallen.

Wer hat/trägt jetzt die Verantwortung, und vor allem wofür ?

Aber ich bin nicht "Schuld", wenn er Gefühle entwickelt.

Geht es um Schuld ?
****on Mann
16.230 Beiträge
@sonne_licht
Lange Geschichte, kurze Antwort : Jeder ist wie gehabt für sich selbst verantwortlich. Der Mann sieht hier wie ein gefundener Sündenbock aus, aber er ist nur ehrlich. Schade, dass seine Gefühle verraucht sind, aber auch keine hinterhältige, böse Absicht. Ich könnte es ihm nicht übelnehmen, wäre nur traurig.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Der Gedanke an die Folgen eines ONS scheint dich nicht loszulassen ...

Doch. Mich schon. Aber ich werde hier dauernd drauf gestoßen.

Zu Deinem Beispiel:

Ich bin für mich verantwortlich. "Nach wenigen Monaten" werde ich meinen sicheren und gut bezahlten Job und meine Wohnung nicht aufgeben. Ich würde warten, ich würde vor allem dafür sorgen, dass ich am neuen Wohnort einen vergleichbaren Job habe.

Nun ist in meinem speziellen Fall der Wunsch nach "Zusammenziehen" sehr unterentwickelt, ich hatte das schon und es muss schon viel passieren, bevor ich meine Freiheit wieder aufgebe.

Aber - als ich meinen Mann kennen lernte, lebte er 300 km weit entfernt und wir führten etwa 9 Monate lang eine Fernbeziehung. Damals war er es, der eher einen Job fand, sogar einen besseren als seinen vorherigen, und der deshalb in meine Stadt zog. Ohne diese Voraussetzung hätte ich das Zueinander- oder Zusammenziehen nicht akzeptiert - ich war auch schon auf Jobsuche bei ihm in der Gegend.

Also ... ich bin und war egoistisch genug, über die Bettkante hinaus zu denken und deshalb würde sich für mich diese Frage nicht stellen.

Und - da schließe ich mich Trigon an - da ich nicht nur wegen ihm umgezogen wäre, sondern auch in der neuen Umgebung Hobbies und Freunde gesucht hätte, wäre es schmerzlich, aber keine Katastrophe. Vielleicht sogar eine Chance.

Jedenfalls besser als eine Beziehung aus Pflichtgefühl. Oder besser, als einem anderen Menschen die Verantwortung für mein Leben aufzubürden.
*********ett77 Frau
1.595 Beiträge
Yes! !!!
Die frage an und für sich finde Ich sehr ....fragwürdig, sorry.

So etwas sollte schon selbstverständlich sein *g*
***ie Frau
7.369 Beiträge
Themenersteller 
So etwas sollte schon selbstverständlich sein

Aha.

Was genau meinst du mit "so etwas"? Das ist für mich nämlich der Kern meiner Frage.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Der Kern der Frage ist "eigentlich" einfach.

Bei der Frage um Verantwortung, geht es doch um Zuständigkeit. Es soll geklärt werden, wer die Konsequenzen trägt, wenn etwas anders läuft als geplant. Um es mal vorsichtig auszudrücken. Auch im zwischenmenschlich Kontext passieren nun mal Dinge, die nicht vorhersehbar sind. Oft gibt es mindestens einen Leidtragenden. Für den Betroffenen ist es oft wichtig zu wissen, wer für die entstandenen Folgen gerade steht. Wer dafür verantwortlich ist, wenn man selbst der Leidtragende ist.

Kurz und knapp. Es geht um einen Schuldigen.

Wer trägt die Verantwortung dafür, dass ich der bin, der ich heute bin. Wer trägt dafür die Verantwortung, dass ich dieses Leben bisher gelebt habe und kein Anderes. Wer trägt die die Verantwortung für meine Gefühle. Meine Ängste. Meine Schwächen.

Im Fall des ONS Beispiels ist Er der Leidtragende. Du sagst, sorry, solange ich ihm keine Hoffnung gemacht habe ... Selbst wenn du ihm Versprechungen und Hoffnungen gemacht hättest, kannst du vorher nicht wissen, wie sich Etwas danach anfühlt. Genauso wenig, wie jemand wissen kann, was er in der Zukunft denkt, fühlt oder will, wenn er heute eine Partnerschaft eingeht.

Ich könnte zum Beispiel für jede emotionale Krise in meinem Leben oder jedem Scheitern jemand in Verantwortung ziehen. Ich würde nicht nur nach Schuldigen suchen, sondern mit Bestimmtheit auch welche finden, wenn ich will.

Mir ist jedoch bewusst, dass das Finden der Schuldigen für mich nichts ändert. Außer vielleicht ein trügerisches befreiendes Gefühl, nicht Etwas, was mich selbst angeht verantworten zu müssen.

Selbst- oder Eigenverantwortung zu übernehmen, heißt nicht kein Leid, keine Enttäuschung, keine Krise mehr im Leben zu erfahren. Das was sich jedoch ändert, ist der Umgang damit. Zum Beispiel, in dem man sich nicht mehr als Opfer von verantwortungslosen Schuldigen sieht, sondern das Geschehen als eine Chance für sich erkennt, um über sich selbst hinaus zu wachen. Selbst die Verantwortung zu übernehmen, Dinge in der Zukunft besser zu handhaben als in der Vergangenheit, aufgrund der gemachten Erfahrungen. Manche bezeichnen das als menschliche Entwicklung. Emotionale und geistige Reifung.

Wir wachsen erst, wenn uns Etwas tief unter die Haut geht. Gutes wie auch Schlechtes. Genau deshalb sind eigene Lebenserfahrungen nicht kognitiv auf andere übertragbar. Das persönliche Erleben samt der Gefühle ist nicht vermittelbar ...
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