Gefällt mir, dein Beitrag, sonne_licht! Die Idee des freien Verlassens einer Opferhaltung.
Ja, so könnte man es sagen, finde ich auch.
Das sehe ich anders. Verantwortung ist die Verabschiedung von der Idee der Schuld. Schuld ist ein Konstrukt, mit dem sich Menschen bei anderen Menschen ungefragt Ansprüche auf Wiedergutmachung sichern wollen. Es ist nichts, das per se existiert.
Für das meiste in der Welt gibt es keine Verantwortlichen. Dass die Welt mit ihren Naturressourcen existiert samt All und Gestein, dafür gibt es (außerhalb religiöser Schöpfungsgeschichten) keinen Verantwortlichen. Ich lebe mit dem Gedanken, dass niemand verantwortlich ist über seinen direkten Handlungsbereich hinaus.
Ja, und auch, wer die Konsequenzen trägt, wenn etwas entweder genau so läuft, wie geplant, und wer sie trägt, wenn sie zwar nicht geplant, aber vorhersehbar waren.
Sagen wir: Sie wird schwanger beim ONS. Nicht geplant, aber vorhersehbar in diesem Fall vor allem von ihr: Sie nimmt keine Pille, und es wurde auch nicht sonstwie verhütet. Aus seiner Sicht nicht vorhersehbar, er ging stillschweigend davon aus, dass sie via Pille etc. verhütet. Wer ist verantwortlich? Ich meine: Beide gleichermaßen, beide haben sich nicht die Spur um Verhütung gekümmert.
Oder: Sie setzt ihn um zwei Uhr nachts vor die Tür. Er kam mit dem ÖPNV, die Stadt klappt nachts die Bürgersteige hoch, er kommt nicht fort. Er hat nun hohe Taxikosten oder Hotelkosten, je nach Entscheidung. Wer ist dafür verantwortlich? Nur er? Ich sehe sie in der Mitverantwortung, weil es der Anstand verlangt, niemanden ohne Beförderungsmittel in der Wüste auszusetzen. Es ist keine Frage der Schuld, aber eine der Verantwortung.
In Wirklichkeit ist es ein befreiendes Gefühl, eben nicht unter dem Einfluss fremder Verantwortung zu stehen, sondern ganz allein die Verantwortung zu tragen. Deshalb empfinde ich auch das Übernehmen von Verantwortung für mich durch Dritte so übergriffig: Es nimmt mir meine Freiheit. Und auch ich möchte derartiges niemandem zumuten (auch wenn es schon viel zu oft geschehen ist).
Ja, so ist es. Zumindest im Grundsatz. Wer es allerdings drauf anlegt, aus Erfahrungen anderer für sich selbst Nutzen zu ziehen, der bekommt das oft auch hin. Empathie hilft da sicher.
Bei der Frage um Verantwortung, geht es doch um Zuständigkeit.
Ja, so könnte man es sagen, finde ich auch.
Kurz und knapp. Es geht um einen Schuldigen.
Das sehe ich anders. Verantwortung ist die Verabschiedung von der Idee der Schuld. Schuld ist ein Konstrukt, mit dem sich Menschen bei anderen Menschen ungefragt Ansprüche auf Wiedergutmachung sichern wollen. Es ist nichts, das per se existiert.
Für das meiste in der Welt gibt es keine Verantwortlichen. Dass die Welt mit ihren Naturressourcen existiert samt All und Gestein, dafür gibt es (außerhalb religiöser Schöpfungsgeschichten) keinen Verantwortlichen. Ich lebe mit dem Gedanken, dass niemand verantwortlich ist über seinen direkten Handlungsbereich hinaus.
Es soll geklärt werden, wer die Konsequenzen trägt, wenn etwas anders läuft als geplant.
Ja, und auch, wer die Konsequenzen trägt, wenn etwas entweder genau so läuft, wie geplant, und wer sie trägt, wenn sie zwar nicht geplant, aber vorhersehbar waren.
Sagen wir: Sie wird schwanger beim ONS. Nicht geplant, aber vorhersehbar in diesem Fall vor allem von ihr: Sie nimmt keine Pille, und es wurde auch nicht sonstwie verhütet. Aus seiner Sicht nicht vorhersehbar, er ging stillschweigend davon aus, dass sie via Pille etc. verhütet. Wer ist verantwortlich? Ich meine: Beide gleichermaßen, beide haben sich nicht die Spur um Verhütung gekümmert.
Oder: Sie setzt ihn um zwei Uhr nachts vor die Tür. Er kam mit dem ÖPNV, die Stadt klappt nachts die Bürgersteige hoch, er kommt nicht fort. Er hat nun hohe Taxikosten oder Hotelkosten, je nach Entscheidung. Wer ist dafür verantwortlich? Nur er? Ich sehe sie in der Mitverantwortung, weil es der Anstand verlangt, niemanden ohne Beförderungsmittel in der Wüste auszusetzen. Es ist keine Frage der Schuld, aber eine der Verantwortung.
Mir ist jedoch bewusst, dass das Finden der Schuldigen für mich nichts ändert. Außer vielleicht ein trügerisches befreiendes Gefühl, nicht Etwas, was mich selbst angeht verantworten zu müssen.
In Wirklichkeit ist es ein befreiendes Gefühl, eben nicht unter dem Einfluss fremder Verantwortung zu stehen, sondern ganz allein die Verantwortung zu tragen. Deshalb empfinde ich auch das Übernehmen von Verantwortung für mich durch Dritte so übergriffig: Es nimmt mir meine Freiheit. Und auch ich möchte derartiges niemandem zumuten (auch wenn es schon viel zu oft geschehen ist).
Genau deshalb sind eigene Lebenserfahrungen nicht kognitiv auf andere übertragbar. Das persönliche Erleben samt der Gefühle ist nicht vermittelbar ...
Ja, so ist es. Zumindest im Grundsatz. Wer es allerdings drauf anlegt, aus Erfahrungen anderer für sich selbst Nutzen zu ziehen, der bekommt das oft auch hin. Empathie hilft da sicher.