Hallo Prinzess
Als erstes möchte ich auf deine Frage, die du zum Schlu gestellt hast, eingehen:
Nun meine Frage: gehört für Euch Sinnlichkeit auch absolut nur in die Zweierbeziehung oder könnt ihr das mit anderen teilen? Ist es engstirnig von mir, wenn ich auf diese Sinnlichkeit bestehe und sage, ich möchte es nicht, dass er andere Frauen auf unserem Bett in romantischer Atmosphäre zum Höhepunkt massiert und sich selbst dann auch noch befriedigen lässt. Ist es egoistisch von mir, wenn ich diese Situation nur für uns/mich möchte?
Die Frage, die sich mir dabei stellt, ist, wie man Sinnlichkeit definiert. Die Sache ist doch die, dass es von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein wird, wie er diese Empfindung wahrnimmt und welche Bedeutung er ihr zumessen wird. Wikipedia sagt dazu:
Als Sinnlichkeit bezeichnet man umgangssprachlich die Hingabe an das angenehme Erleben durch die Sinne. Oft wird Sinnlichkeit auch als eine Form von Erotik gesehen, ist aber nicht darauf beschränkt. Durch die geöffneten Sinne kann man das Schöne und Anregende dieser Welt erfahren. Sexualität eingeschlossen. Sinnlichkeit hat dabei einen freien Charakter, während Begierde ein Besitzenwollen impliziert.
Wenn jemand also ein Genussmensch ist, in jeglicher Hinsicht, so denke ich, dass er wohl kaum auf die Sinnlichkeit im Bereich der Erotik verzichten möchte. Und ganz so hört es sich für mich bei deinem Freund/Partner an. Das was du beschrieben hast, wie du ihn beschrieben hast, ergibt zumindest für mich beim ersten Eindruck ein Bild von einem Menschen, der der Konsumgesellschaft erlegen ist und alles, was sich ihm im Leben an Schönem und Genüsslichem bietet, mitzunehmen und zu genießen. Grundsätzlich ist daran nichts verwerfliches zu sehen, jedoch kommt es, denke ich für meinen Teil, auch hierbei auf das Maß aller Dinge an. Du möchtest dich, durch deine Art Sinnlichkeit zu empfinden, von den anderen Frauen (mit denen er in deinen Augen lediglich seinen "Spaß" hat) abgrenzen, ganz so, wie es auch schon einige Leute vor mir festgestellt haben. Was natürlich auch völlig verständlich ist. Du möchtest die Gewissheit und das Gefühl, dass du die Einzige bist, die er wirklich liebt. Das ist das, was dir die Kraft gibt, all das andere zu ertragen. Doch wenn ich mir so manche s(d)einer Aussagen durchlese, wie z.B.:
Daraufhin sagt der Partner dann, ihr könnt ja die Konsequenz ziehen und die beziehung lösen, wenn ihr damit nicht umgehen könnt. Er würde diese Freiheit, so etwas zu tun auf keinen Fall aufgeben.
oder auch:
Aber er respektiert das nicht sondern sagt, wenn die Schmerzen zu groß sind, soll ich halt die Konsequenz ziehen...
oder ganz besonders das hier:
Ich spüre es immer wenn er irgendwo ist oder was macht, er meint ich müsste diese "Ängste" oder das komische gefühl im Bauch mal psychlogisch behandeln lassen.
dann frage ich mich allen Ernstes, wie weit du noch gehen willst bzw. wie lange du das noch mit dir machen lassen willst?
Polyamorie hin oder her, offene Beziehung in allen Ehren, aber zu allem von dem gehört (korrigiere mich einer, wenn ich das falsch sehe) Respekt, Vertrauen, Verständniss, Ehrlichkeit und Offenheit dem Partner gegenüber. Dass die Grenzen, die gesteckt wurden, auch eingehalten wurden. Das die Schmerzgrenze des anderen respektiert und toleriert wird. Doch was dein Partner da mit dir treibt ist für mich absolut unverständlich. Er verletzt dich ganz tief in deiner Seele und es scheint ihm hierbei auch noch völlig egal zu sein, da es ihm lediglich um seine Person/seinen Egoismus geht. Darum, dass er sein Leben so angenehm wie möglich gestalten kann, ohne Rücksicht auf Verluste, denn wie hat er ja schon gesagt, schließlich könntest du ja gehen, wenn es dir zuviel wird. Er spürt ganz genau deine Abhängigkeit ihm gegenüber, resultierend aus deinen Gefühlen für ihn. Für die ich selbstverständlich vollstes Verständnis habe und die man natürlich (leider) nicht so einfach abstellen kann. Aber es geht nicht, dass jemand anderes -in dem Fall ER- das zu seinen Gunsten ausnutzt und das tut er. Und er manipuliert dich so, dass du ihn auch noch in allem was er tut, entschuldigst. Tut mir leid, das ist völlige Selbstaufgabe was du da machst. Du verleugnest dein eigenes ICH, nur aus Angst, diesen Menschen zu verlieren, der dich in meinen Augen absolut nicht verdient hat. Du bist mit Sicherheit ein liebenswerter, toleranter, aufgeschlossener Mensch, aber wenn du (das ist meine Sicht der Dinge als Außenstehender) nicht bald die Notbremse ziehst, läufst du Gefahr, deine Persönlichkeit völlig hintenanzustellen, wenn es nicht bereits schon soweit ist. Doch ich denke, dass kann/sollte keinesfalls Ziel einer Beziehung sein. Letztendlich kann dir keiner von uns sagen, was das Richtige ist. Das musst du für dich selbst entscheiden, doch so sollte es nicht weitergehen, denn damit schadest du nur dir selbst. ER hat weiterhin was ihm Spaß macht und macht sorglos und fröhlch so weiter. Doch das sind deine Nerven, das ist dein Herz, was darunter leidet, deine Seele, die daran zu Grunde geht und das sollte kein Mensch wert sein, auch wenn man ihn noch so sehr liebt. Ich weiß, dass das immer leichter gesagt, als getan ist. Und das es am Anfang vielleicht auch sehr weh tut. Doch der Schmerz geht vorbei. Doch wenn du so weiter machst, wirst du an dem Schmerz, den du jetzt mit dir herumträgst, kaputt gehen.
Der Mensch, der dich wirklich liebt, dem ist daran gelegen, dass es dir gut geht (in erster Linie DIR und nicht ihm). Doch er lässt dich leiden. Ist dir das deine Liebe zu ihm wert?
So what.
Ich wünsche dir die Kraft, die richtige Entscheidung für dich zu treffen.