@Shibarist
******ist:
Was lässt Dich darauf schließen, dass die nicht den Spaß haben, den sie wollen.
Diejenigen, die ich damit meine, sind zu sehr mit dem Spaß anderer Leute mit obsessivem Missfallen beschäftigt, zu aufgestört. Ein durch und durch heterosexueller Mensch kann ein gewisses Befremden, vielleicht auch spontanen Widerwillen bei homosexuellen Handlungen empfinden, dann aber ist seine Aufmerksamkeit auch schon weitergewandert. Es ist halt nicht sein Ding und fertig. Er ärgert sich höchstens, dass an dem Abend nichts für ihn dabei ist.
******ist:
Wer bist Du, dass Du appellieren kannst: "Leute, habt mehr Spaß"
Ich bin jemand, der die Erfahrung gemacht hat, dass manche Dinge, die mir zunächst Unbehagen oder sogar etwas Furcht bereiteten, sich als Quellen großen Vergnügens und Lebensfreude erwiesen haben. Ferner bin ich relativ sicher, dass ich nicht der Erste bin, der so eine Aussage in einem Swinger-Forum gemacht hat. Ich bitte Dich aber, auf meine Wortwahl zu achten. Was ich sagte, ließe sich anders als von Dir unterstellt eher so paraphrasieren: "Leute, ihr
könntet mehr Spaß haben."
******ist:
Hier unterstellst jetzt auch Du, dass diese Leute fremdbestimmt das nicht tun, was sie eigentlich tun könnten und evtl sogar wollten. Wie kommst Du darauf?
Ich glaube, genau diesen Punkt so treffend wie ich konnte erklärt zu haben. Und man ist dabei natürlich nie gut beraten, über ganze Gruppen grobe, summarische Urteile zu fällen, die am Einzelnen vorbeigehen. Das war nicht meine Absicht, weswegen ich von
manchen sprach. "Fremdbestimmt" erscheint mir als etwas unpräziser Begriff, weil es zu sehr auf Manipulationen von außen abhebt und die Verantwortung eben dieses Einzelnen für das, was in seinem Kopf stattfindet, verkennt.
******ist:
Haben die das wegen Deinem Appell an sie gemacht oder aus eigenem Antrieb heraus?
Das ist ein wirklich interessanter Punkt, nicht? Ich selbst (und damit wäre ich wieder mehr
on topic, liebe Kirschrot) war an einem gewissen Punkt sehr auf eine Ermutigung, sozusagen eine Provokation angewiesen, musste sehen, dass es Menschen gibt, die die von mir abgewehrten Begierden offen und genüsslich ausleben und nicht sogleich ins Verderben stürzen. Als ich schließlich von einem Mann verführt wurde, geschah dies nur, weil ich verführt werden wollte. Hier geht es nunmal auch um Ängste, die zumindest in meinem Fall unglücksbewirkend und hemmend waren und behutsam ausgeräumt werden mussten (und wurden). Ich fühle keine heilige Mission in mir, frustrierte Heteros zu bekehren, und jemanden überredend zu bedrängen liegt mir fern. Aber es gibt Ambivalente, Zögernde, Blockierte, bei denen ich mir einbilde, ihnen hilfreich gewesen zu sein. In diesen Fällen ist es "wegen meinem Appell" und "aus eigenem Antrieb heraus" gleichzeitig geschehen. Das lässt sich ohnehin generell kaum auseinanderklamüsern.