****ia:
Es gibt einfach Männer die mögen es nicht wenn andere Männer sie sexuell berühren. Das ist einfach so, das ist weder gut noch schlecht. Du siehst allein den sexuellen Akt, nicht aber die Emotionen dahinter.
Das aber genau ist meine Frage in diesem Thread. Bisher sind wir damit ausgekommen, zu sagen: Ist eben so
.
Aber ich glaube, es ist etwas dran, was elena_28 sagt: Dass wir nämlich möglicherweise! nicht von ureigenen Präferenzen sprechen, sondern von Erwartungen an unsere Rollen. Dass wir uns heteronormativ verhalten. Ich finde es bei mir selbst einen der spannendsten Gedanken, meinen eigenen Vorurteilen nachzuspüren.
Dazu ist es wichtig, dass ich mir selbst Vorurteile zugestehe! Sie sind wichtig und nötig, nicht einfach nur doof. Man kann sie als ökonomische Vorannahmen verstehen, die die Komplexität des Lebens mildern. Nur wenn ich sie nicht wahrnehme als Vorurteile, dann bin ich ihnen kritiklos ausgeliefert. Aber ohne sie leben kann ich als Mensch wohl nicht.
Und ich hinterfrage zur Zeit meine eigene Ablehnung "Männlichkeit" gegenüber in Bezug auf Nähe, Berührungen und Sex. Wieviel davon ist meine wirkliche ureigene Vorliebe wie bei bestimmten Nahrungsmitteln, und wieviel hat mir die Erziehung "zum Mann" eingetragen, wieviel die Gewöhnung an mein Bild von Männern und Frauen?
Warum unterscheide ich überhaupt so scharf zwischen den Geschlechtern? Unterscheide ich auch so in Rassen? Nein. In Haarfarben? Auch nicht. Sprachen, Glauben, Nationalität, Alter? Nein, alles nein. Nur beim Geschlecht tu ich es. Warum nur. Mir reicht ein Ist-eben-so nicht mehr.