Hetero, homo, bi? - Mir doch egal!

Ich hab es vor ein paar Tagen gesagt....ich hab das Empfinden, Trigon ist auf dem Selbstfindungs Trip oder so in der Art.

Ich weiss auch nicht, warum es ein Problem ist, dass man manche Dinge einfach Namen gibt. Salami ist Salami, ist sie jetzt von der restlichen Wurstwelt ausgegrenzt? Es sind keine Ausgrenzungen. Es ist einfach so. Ein Ausdruck für eine Sache. Und esi st nichts Schlimmes bei. Warum auch?

Hetero ist Hetero. Bi ist Bi, Homo Homo...und nun? Und was ist, wenn man es ist? GIbt es Nachteile? Nein. Jeder hat seine Daseinsberechtigung und ich finde es auch sehr wichtig, dass die Nichtheteros akzeptieren, dass Heteros aus freien Willen Hetero sind, ihnen nichts fehlt und sie deshalb keine psych. Defizite haben, weil sie nicht Bi, HOmo etc sein wollen.

Was mir auffällt ist, das praktisch alle die Fragestellung an sich schon total unterschiedlich interpretieren und frei ihrer Interpretation antworten, was damit natürlich bedeutet, das viele völlig aneinander vorbei reden - vielleicht wäre es hilfreich, wenn erst mal jeder von sich ausgehend seine eigene Interpretation anführt, dann könnte es etwas besser klappen.

Nach meinem Verständnis geht es darum, zu hinterfragen warum es für MICH wichtig ist, mich einzusortieren bzw. einfach mal zu fragen ob es überhaupt soooo wichtig ist, wie ich glaube und das Gedankenspiel inspiriert mich darüber nachzudenken, wie es wäre darauf mal zu verzichten - seit ich mich damit beschäftige sind mir auch im Alltag immer mal wieder Sachen in den Kopf gekommen die mich wieder darauf zurückbringen.

Mal ein Beispiel - ich esse keinen Tintenfisch (nicht weil ich ihn nicht mag, das weiß ich garnicht) sondern, weil mir das Bild des kompletten Tieres nicht sonderlich appetitlich vorkommt - also reine Kopfsache - nun erwische ich mich bei dem Gedanken, was wäre, wenn ich eben nicht wüsste das es Tintenfisch wäre - zum Beispiel weil mir die Augen verbunden sind und ich mich bewusst auf das Experiment einlasse (es geht nicht darum das mir was unterjubelt, sondern ich weiß das eins von den Dingen die ich essen werde auch der Tintenfisch sein wird) ich würde ihn also erst schmecken und dann identifizieren können - ich könnte überrascht sein und feststellen, das er ganz lecker schmeckt - umgedreht, die Situation, wenn ich ihn vor mir stehen sehe und ihn dann esse - meine persönliche Hemmschwelle wäre da deutlich größer und ich empfinde es als wesentlich schwieriger mich auf dieses Experiment einzulassen, weil dann irgendwie wieder diese Schublade aufgeht ....

hmm und was wäre, wenn ichs loslassen und einfach probieren könnte?
Auch oder vor allen Dingen übertragen auf die Sexualität insbesondere auf Geschlechterschubladen verzichtend.

So mal meine Wahrnehmung des Themas

mir fehlt übrigens nichts ohne Tintenfisch, aber irgendwie find ich mich da selbst blöd, weil ich eben weiß das es eben nur ein Kopfding ist und das nervt mich schon manchmal

seid mir nicht böse, aber ich verstehe das Wirrwarr von Trigon oft nicht. Entweder liegts an meiner Auffassungsgabe oder an seiner diffusen Art, sich widerzugeben. Ich verstehe auch Gedankengänge nicht, die eigentlich unsinnig sind, weil sie am Endergebnis nichts ändern.

Für mich hört es sich auch an, als ob sich Heteros schämen müssten oder nicht normal verhalten, weil sie Hetero sind.

Sehe ich ähnlich...


Nun...-doch ,Nachteile gibt es manchmal...
Aber die gab es auch,wenn ich in der Vergangenheit sagte,ich wäre alleinerziehend und *geschieden*und noch dazu konfessionslos
Es gab immer welche,die sich für was Besseres hielten und mich mitleidig anschauten,weil ich zu allem Überfluss auch noch bunte Kinder habe...
Es wird immer Menschen geben,die die Nase rümpfen,wenn andere Leute dies oder das sind.
Aber auch ich halte es weiterhin für wichtig,dass wir die Dinge beim Namen nennen.
Ich will gar nicht sein wie alle Anderen...


LG,Eva

Du hast vollkommen Recht.

Um auf das Beispiel zurück zu kommen:

der eine mag Oliven, der andere nicht. Wer sie mag, soll sie genießen, und wer nicht, ißt halt etwas anderes, was ihm schmeckt.
Wer es nicht nachvollziehen kann, soll es zumindest einfach akzeptieren und gut sein lassen.

Mit der sexuelle Neigung ist es, meine ich, genauso.

ja aber bei mir gehts ja eben nicht ums mögen, sondern garnicht erst probieren - das ist ja die Krux - ich weiss nicht obs nicht sogar meine Lieblingsspeise werden würde, wenn ichs nur erst mal probiert hätte und das wurmt mich - trotzdem fällt es mir unheimlich schwer das Ding aus der Schublade zu kriegen

@******rot


Und wenn du den Tintenfisch nun Octopus oder Autoreifen nennen würdest?
Auch das würde nichts daran ändern,dass du die Optik nicht magst und einfach unappetitlich findest und das Ding einfach nicht essen magst...Oder?

Dieses Beispiel zeigt doch deutlich,dass das Kategorisieren ansich nicht das Problem ist. Vielmehr die unterschiedlichen Denkweisen der Menschen.

LG,Eva

Nun ja, da möchte ich behaupten, es kann Dir keiner helfen.

Das mußt Du selbst herausfínden. Alles anderes wäre anmassend.

Du verschwendest also Zeit und Kraft damit, Dinge aus deinem Kopf zu kriegen, von denen du nicht weißt, ob du sie jemals mögen würdest, die du aber "spontan" ablehnst?

Nur damit du von dir sagen kannst, du hast es probiert oder wie?

Wenn du tatsächlich denkst, dass dir ein unendlicher Genuss entgeht, dann probier doch deinen Tintenfisch einfach.

Wenn du es nicht denkst, dann lass es so lange bleiben, bis dir ein Tintenfischgericht über den Weg läuft, bei dem du anfängst zu sabbern. Sonst landest du am Ende noch in einer versifften Eckkneipe, die zufällig die Tintenfischreste vom Fischmarkt aufgekauft hat.

...ich habe bei der Zentrale der internationalen Schwulenverschwörung angerufen und denen gesagt, dass ich aufgebe, sie müssen einen anderen Agenten schicken. Hab' keine Lust mehr, all die kerngesunden und absolut und zweifellos vollkommen glücklichen Heteros durch Psychoterror umzudrehen.

Herrlich gesagt, ich wüßte nicht, was es da umzudrehen gäbe.

Es klingt ja genauso verbohrt, wie die Einstellung in der umgekehrten Richtung ... .

Es gibt doch die EINE Wahrheit gar nicht. Nur die Vielfalt an Neigungen, die meiner Meinung nach alle gleichwertig sind.

Falls du damit mich gemeint hast, Netchajyev: Tut mir leid. Ich glaube beim zweiten Lesen, dass man das Beispiel wirklich missverstehen konnte. Das wollte ich nicht.

Ich wollte damit ausdrücken, dass ein Ausprobieren "auf Biegen und Brechen" nichts bringt. Meiner Meinung nach jedenfalls. Es sollte doch passen - egal welches Geschlecht. Aber wenn ich NUR nach dem Geschlecht oder der sexuellen Neigung gehe vernachlässige ich doch den Menschen und "fetischisiere" ()ihn nur aufgrund seiner Neigung. Und die Einstellung "ich muss jetzt endlich ausprobieren, wie es mit einer wie-auch-immer-Neigung ist, Sex zu haben" führt nunmal genauso zu unerwünschten Ergebnissen wie "ich muss jetzt endlich meinen Jungfrauen-Status loswerden, den/die nächste nehm ich".

Immer noch: Leben und leben lassen; man muss doch weder dem Anderen noch sich selbst überstülpen, irgendetwas ausprobieren zu müssen. Locker bleiben, dann kommt mit der Zeit schon irgendwas, was einen weiterbringt.


edit: Und es ist sowieso mit jedem MENSCHEN anders - unabhängig von der Neigung.

Nicht doch! Du warst nicht gemeint. Mir bereitet die Idee, sich aus politischer Korrektheit o.Ä. irgendwas irgendwo reinstecken zu lassen, wo es Einem nicht danach verlangt, ebenfalls Unbehagen.

du sprichst da einen guten Punkt an, der mich dabei auch sehr beschäftigt - denn was wohl missverständlich war ist, das ich es nicht muss oder das gefühl hab etwas probieren zu müssen, sondern das es mich nervt mich von dem Bild nicht freimachen zu können, bei etwas das ich ja grundsätzlich probiere - essen

auf Sexualität übertragen

ich lasse es gerne zu, wenn mir mein Partner mit seinen Händen einen Orgasmus beschert - hab ich ne Frau vor mir, denk ich gleich, oh ne Frau? Muss ich das? Und dann denke ich, hmm ist doch letztlich egal, wenns Ergebnis passt und ich es schön finde, warum denk ich da gleich so - also es geht nicht darum eine neue Praktik auszuprobieren, sondern die gleiche Praktik durch ein anderes Geschlecht als das "gewohnte" zu erfahren

Am Besten tust Du es wie rueckenwind_69 es Dir empfohlen hat:

es einfach darauf ankommen lassen, irgendwann wird es sich vermutlich von alleine ergeben. Und wenn nicht, ist es auch nicht schlimm .

ja so wirds wohl sein

@******rot

Siehst Du und ich sehe das ganz anders.
Denn wenn Dich der Anblick des Tiere im Ganzen, den Du ja kennst, schon davon abhält, dann laß das doch auch als Grund gelten.
Ich esse auch nichts, dessen Anblick mich nicht anspricht oder der mir sogar mißfällt, wieso auch?
Es heißt ja auch ," mit allen Sinnen genießen".
Übrigens, wenn man eben den Unterschied zwischen einem Mann und einer Frau kennt, dann hat man auch den unterschiedlichen Geruch wahr genommen.
Gerade wenn die Augen verbunden sind, versuchen die anderen Sinne dies aus zu gleichen. Wer eine Augenverletzung hatte, der wird das bestätigen.

Im Bogen zum Sex...

wer also den Gedanken nicht mag als Frau von einer Frau berührt zu werden oder als Mann von einem Mann, der sollte auch das als Gefühl achten.
Genauso wie man es achten soll, wenn jemand dieses Gefühl eben gerade bevorzugt oder sogar als Lebensform lebt.

WiB

ja ich glaub eben auch, das wir hier alle auf die beschriebene, gedachte Grundsituation einen völlig unterschiedlichen Blick haben - ich find es am spannendsten zu lesen, wie der einzelne selbst dazu denkt und tu mir mit dem - mach doch - du solltest! sehr schwer solange garnicht feststeht welchen Blick der Einzelne darauf hat und wie er zu dem Tipp kommt - und grundsätzlich hab ich den Thread auch nicht als Suche nach Tipps sondern eher als Erfahrungsaustausch gesehen und ich glaub da gehts schon weit auseinander, wie es der Einzelne aufnimmt

Kurz und knapp auf den Punkt gebracht...

Lg,Eva

@******rot

Wer aus eigenem Antrieb oder Neugier etwas ausprobiert, der wird egal wie das Ergebnis ausfällt auf jeden Fall besser klar kommen, als wenn man zu etwas überredet wurde, worauf man sich gerade nicht einlassen wollte.

Man könnte sogar das "mir doch egal" mißinterpretieren, denn es klingt gleichgültig.
Der TE hat es aber bestimmt nicht so gemeint.
Er denkt ja aus einer anderen Sicht, erst kommt der Mensch, dann das Geschlecht.
Aber gerade beim Sex zählen die Gefühle und da sollten eben auch alle wahr genommen werden. Und auch keine in Abrede gestellt werden.
Also wer eben sagt, daß er/sie damit nichts anfangen kann, dann sollte man das aus so werten. Es kommen dann aber oft Sätze wie "kannst Du nicht beurteilen, wenn du es nicht kennst etc..

Bei einer Diskussion wurde ich mal gefragt, ob ich Sex mit Frauen mögen würde.
Ich habe gesagt, das ich mehr auf Männer stehe. Da kam dann auch der o.g. Satz. Erst als ich gesagt habe, daß ich die Erfahrung kenne, gab man Ruhe.

WiB

Ohne jetzt hier ein allgemeines Prinzip aus dem individuellen Erleben ableiten zu wollen - etwas, woran diese Diskussion nicht wenig gelitten hat - möchte ich es mir doch erlauben, Dir aus meinem Bauchgefühl heraus "das Problem" zu benennen zu versuchen. Keine Gewähr für irgendetwas, selbstredend. Ich bin nur irgendein seltsamer Typ aus dem Internet. Deine Formulierungen "ne Frau", bzw. "ist doch letztlich egal" erscheinen mir als der Knackpunkt, und vielleicht sogar als das Problematische an Trigons Fragestellung. Sexuelles Begehren lässt sich nicht auf taktile Eindrücke, die per se tatsächlich ziemlich austauschbar sind, so einfach reduzieren. Es bedarf doch wohl in den allermeisten Fällen dessen, was Freud die Fetischisierung des Objekts nennt, also des Begehrens, etwa der gleichgeschlechtlichen Frau als Frau, mit allen möglichen, noch so "falschen" und "gesellschaftlich anerzogenen" Konnotationen. Letztere verschwinden ärgerlicherweise nicht so einfach durch ihr Durchschauen. Ganz zu Schweigen vom Wunsch nach personenbezogener, eben nicht-austauschbarer Intimität, ohne den doch die Meisten nicht auskommen. Sex mit jemandem ist trotz gewisser Ausnahmepersönlichkeiten eben keine neue Sportart und auch kein exotisches Gericht, sondern - verzeihe mir den pastoralen Ton - ein Akt der Hingabe und Verschmelzung. Es ist - zum Glück oder zum Unglück - nicht sauber abtrennbar mit dem Phänomen der Liebe verbunden, was selbst hier in diesem bewusst lüsternen Forum an den seitenlangen Verhandlungen über das Übernachten beim ONS, das unbeabsichtigte Sich-Verlieben etc. zu ersehen ist.

Auf Dich bezogen, und immer noch ohne die Gewähr, dass ich keinen kompletten Unsinn erzähle, wäre Dir also vielleicht anzuraten, es mit einer Frau erst zu versuchen, die Du wirklich begehrst - sei es als ONS, Affäre oder Lebenspartnerin.